Rahmenhandlung und Struktur
Der Roman "Das Versprechen" von Friedrich Dürrenmatt weist eine komplexe Struktur auf:
Die Rahmenhandlung spielt sich zwischen einem ehemaligen Polizeikommandanten und dem Autor Dr. H. ab. Sie treffen sich in einer Bar in Chur, von wo aus der Kommandant den Autor im Auto nach Zürich mitnimmt. Während einer Pause an einer heruntergekommenen Tankstelle erzählt der Kommandant die Geschichte des verwahrlosten Tankwarts - einst sein fähigster Ermittler.
Diese Erzählung bildet die Binnenhandlung und Hauptgeschichte des Romans. Sie handelt vom Mord an einem kleinen Mädchen, der Verwahrlosung des Ermittlers Matthäi und seiner Verwandlung vom erfolgreichen Kommissär zum Alkoholiker.
Highlight: Die verschachtelte Erzählstruktur ermöglicht es Dürrenmatt, verschiedene Zeitebenen und Perspektiven einzunehmen und so die Grenzen des klassischen Kriminalromans auszuloten.
Die endgültige Aufklärung des Falls erfolgt erst Jahre später durch die Witwe des Serienmörders. Diese Auflösung erreicht Matthäi jedoch nicht mehr, da er nicht mehr in der Lage ist, die Informationen zu verarbeiten.
Definition: Die Rahmenhandlung bildet den äußeren Erzählrahmen, während die Binnenhandlung die eigentliche Hauptgeschichte enthält. Diese Technik ermöglicht es, verschiedene Erzählebenen zu verschachteln.