Der Roman "Der Untertan" von Heinrich Mann ist ein bedeutendes Werk der deutschen Literatur, das die wilhelminische Gesellschaft kritisch beleuchtet.
Die Geschichte folgt Diederich Heßling, einem typischen Antiheld bei Heinrich Mann, der als Prototyp des autoritätshörigen Untertanen dargestellt wird. Der Roman spielt in der Epoche des deutschen Kaiserreichs und thematisiert die gesellschaftlichen Strukturen dieser Zeit. Die Figurenkonstellation zeigt ein komplexes Netzwerk von Charakteren, die alle verschiedene Aspekte der damaligen Gesellschaft repräsentieren. Besonders wichtig sind die wichtigen Textstellen, in denen Heßlings Entwicklung vom unsicheren Studenten zum machthungrigen Opportunisten deutlich wird.
Theodor Fontanes "Irrungen, Wirrungen" hingegen erzählt eine Geschichte über Standesunterschiede und verbotene Liebe. Die Beziehung Botho Lene steht im Mittelpunkt des Romans, wobei die gesellschaftlichen Konventionen des 19. Jahrhunderts eine zentrale Rolle spielen. Lene Charakterisierung zeigt eine bodenständige, realistische Frau aus einfachen Verhältnissen, die sich ihrer gesellschaftlichen Position bewusst ist. Die Analyse der einzelnen Kapitel offenbart die geschickte narrative Struktur Fontanes, besonders in Kapitel 5, wo die Unmöglichkeit der Beziehung zwischen den verschiedenen sozialen Schichten deutlich wird. Die Interpretation des Werks zeigt, wie Fontane gesellschaftliche Normen und persönliche Sehnsüchte gegeneinander abwägt. Beide Romane sind auch heute noch relevant, da sie grundlegende menschliche Konflikte und gesellschaftliche Strukturen behandeln, die in modifizierter Form weiterhin existieren. Die Textsorte des gesellschaftskritischen Romans erlaubt es beiden Autoren, komplexe soziale Zusammenhänge detailliert darzustellen und zu analysieren.