Der Roman "Der Untertan" von Heinrich Mann ist ein bedeutendes Werk der deutschen Literatur, das die wilhelminische Gesellschaft kritisch beleuchtet.
Die Handlung folgt dem Protagonisten Diederich Heßling, dessen Entwicklung vom ängstlichen Kind zum autoritären Erwachsenen den Kern der Geschichte bildet. In der Analyse des Romananfangs wird deutlich, wie Heßling bereits in jungen Jahren von Autoritätshörigkeit und Unterwürfigkeit geprägt ist. Der historische Kontext des Romans spielt in der Epoche des deutschen Kaiserreichs unter Wilhelm II., was sich in den gesellschaftlichen Strukturen und dem politischen Klima widerspiegelt. Besonders wichtige Textstellen zeigen Heßlings Charakterentwicklung, seine Beziehungen zu anderen Figuren und seine zunehmende Identifikation mit der Macht.
Die Kapitel Zusammenfassungen verdeutlichen den systematischen Aufbau des Romans, wobei besonders Kapitel 2 und Kapitel 4 zentrale Wendepunkte in Heßlings Leben markieren. Der Prozess gegen Lauer stellt einen wichtigen Handlungsstrang dar, der die moralische Verkommenheit der Gesellschaft aufzeigt. Die zahlreichen Zitate im Roman unterstreichen die satirische Kritik an der wilhelminischen Gesellschaft und dem deutschen Untertanengeist. Mann nutzt verschiedene literarische Mittel wie Ironie und Übertreibung, um seine Gesellschaftskritik zu transportieren. Die Textanalyse offenbart die vielschichtigen Bedeutungsebenen des Romans, der nicht nur als historisches Dokument, sondern auch als zeitlose Warnung vor blindem Gehorsam und Autoritarismus verstanden werden kann.