Zusammenfassung und Interpretation des Zauberlehrlings
Die Ballade "Der Zauberlehrling" von Johann Wolfgang von Goethe, verfasst 1797, gehört zur Epoche der Weimarer Klassik. Sie erzählt die Geschichte eines übermütigen Lehrlings, der in Abwesenheit seines Meisters mit Magie experimentiert.
Der Lehrling nutzt die Gelegenheit, als der Zauberer das Haus verlässt, um selbst Zaubersprüche auszuprobieren. Er erinnert sich an die Worte seines Meisters und verwandelt erfolgreich einen Besen in einen Knecht. Dieser neue Diener wird zum Fluss geschickt, um Wasser zu holen, und gehorcht prompt. Allerdings bringt er eine enorme Menge Wasser herbei.
Highlight: Die Situation gerät außer Kontrolle, als der Lehrling den Zauberspruch vergisst, der den Knecht stoppen soll.
Das Haus wird überflutet, und in seiner Verzweiflung versucht der Lehrling, den Knecht zu stoppen, indem er den Besen mit einem Beil in zwei Teile spaltet. Dies verschlimmert die Lage nur noch mehr, da nun zwei Knechte Wasser herbeischaffen. In seiner Not ruft der Lehrling schließlich nach dem Meister, der erscheint und den Zauber beendet.
Definition: Die Ballade ist in sieben Strophen mit insgesamt 98 Versen aufgebaut.
Der Aufbau folgt einem Kreuzreim (ababcdcd), der das Hin- und Zurücklaufen des Knechtes symbolisiert. Die abab-Verse haben eine weibliche Kadenz, während die cdcd-Verse eine männliche Kadenz aufweisen. Das Metrum ist ein Trochäus.
Vocabulary: Kadenz bezeichnet in der Verslehre den Versschluss, wobei die weibliche Kadenz auf einer unbetonten Silbe endet und die männliche auf einer betonten.
Die Sprache der Ballade ist durch den Monolog des Zauberlehrlings geprägt. Ausrufe und Anreden treiben die Handlung voran. Das Fehlen eines Erzählers verleiht dem Werk eine besondere Lebendigkeit.