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Deutsch Abi Lernzettel

1.12.2022

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Aufklärung: 1720-1785
Hintergrund: - Zusammenfall alter Glaubensbilder durch Reformation
- französische Revolution
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Aufklärung: 1720-1785 Hintergrund: - Zusammenfall alter Glaubensbilder durch Reformation - französische Revolution Epochen > Spannungen Monarchen und Bürger - Säkularisierung Weltbild: selbstbestimmter einzigartiger Mensch, Erziehbarkeit, Abschaffung Ständegesellschaft > Bürgerrechte, Freiheit, Toleranz (egal, welche Rasse, stand, etc.) - Vernunft, Bildung, Humanität, Moral, Glück Motive & Themen: Ständekritik, religiöse Toleranz, Konfessionswahl, Säkularisierung, Humanität, Erziehung - menschlicher Verstand (vernunftbegabt), kritisches Denken - ,,Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit" (Immanuel Kant) > Forderungen: eigenständiges Denken der Menschen und Selbstverantwortung; Rationalität - =Leibniz als Paradebsp: Gott schuf die beste aller möglichen Welten - Wissenschaft: ,,Wissen ist Macht" - Bacon - Leistung & Produktivität - Religionskritik Moral: ,,Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzbildung gelten könnte." -Kant > Das, was man tut müsste man auch allen anderen erlauben Vertreter: Immanuel Kant -> ,,Kritik der Vernunft" Gotthold Ephraim Lessing -> ,,Nathan der Weise“, „Emilia Galotti", Fabeln > Ansprache von aktuellen Themen Was ist der Mensch?: - weder gut noch schlecht Das Handeln eines Menschen ist: - Ergebnis seiner freien Willensentscheidung - maßgeblich durch seine Erziehung beeinflusst - durch sein gesamtes Umfeld determiniert - durch Kunst beeinflussbar Literatur: (Zeichen von Vernunft, Humanität & Nützlichkeit) -> Zeichen der Erziehung soll die Welt darstellen, wie sie ist & sein könnte auf Probleme aufmerksam machen & soll schockieren Literatur ist ein Bindeglied zwischen der Philosophie und dem Bürgertum, das mehr und mehr nach Emanzipation strebte. In der...

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Lyrik ging es um das bürgerliche Leben statt höfischer Unterhaltung oder Fürstenlob. Beispiele: Die Esel - Lessing Nathan der Weise - Lessing Empfindsamkeit: (1740-1780) -> Strömung, die sich aus der Aufklärung heraus entwickelte > Bestandteil einer Epoche Hintergrund: Aufklärung, französische Revolution, Regions- & Bürgerkriege Weltbild: religiöse Frömmigkeit, Pietismus, Hinterfragen des Absolutismus und Ständesystem, aufklärerische Vernunft ergänzt durch Empfindsamkeit -> Merkmal: Überhöhung des Gefühls -> Vorreiter des Sturm und Drangs Themen: Natur = Schöpfungsquelle, Schwärmerei, Freundschaft, Gefühlsbetontheit, Rührseligkeit, Emotionen, Erinnerungen an das Menschliche, Seelisches Literatur: viel Lyrik, Epik: Erlebnisberichte (z.B. Reiseberichte), Drama: Luststücke, Rührstücke und bürgerliche Trauerspiele Vertreter: Matthias Claudius -> Abendlied (1778) Sturm & Drang: (1765-1785) Hintergrund: Deutsches Reich aus Einzelstaaten -> wird allmählich zentral verwaltet - bürgerliches Selbstbewusstsein Gegenreaktion zur Aufklärung & Nationalismus Weltbild: Emotionen wichtiger als Vernunft, Auflehnen gegen Werte und Normen, Kritik an adlige Alleinherrschaft und Fremdbestimmung, Ausschöpfen des eigenen Genies und Selbstbestimmung + freier Wille, Natur, Freiheit und Gleichheit Wollen steht über dem Sollen, kein Sklave der Gesellschaft sein Motive & Themen: Gefühle, Leidenschaft für Natur, Heimat, Kunst, Fantasie, das Originalgenie -> lebt nach eigenen Wünschen und Regeln (Selbstentfaltung), Kritik an gesellschaftliche Bevormundung Geniekult: Protest gegen Autoritäten & Traditionen Individuum gottähnliches Wesen - starker Ich-Bezug (Originalgenie) > nicht Rationalität, sondern Emotionen im Mittelpunkt - Betonung der Gefühle spiegelt sich in der ausdrucksvollen Sprache wider z.B. Kraftausdrücke, Ausrufe, Jugendsprache -> Sprache des Volkes - tragischer Held (bewundern tragische Helden z.B. Prometheus) = Verwendung für eigene Werke - Gemeinsamkeit zur Aufklärung: Kritik am Fedualismus (von adligen Autoritäten dominiertes Gesellschaftssystem) -> sonst Rebellion gegen Aufklärung -> Ablehnung von Vernunft als höchstes Gut -> gegen absolutistische Obrigkeiten -> gegen das Bürgertum mit veralteten Moralvorstellungen -> Literaturtraditon Literatur: Drama (tragischer Held, Probleme & Konflikte, Freiheit) ist das zentrale Genre; Lyrik; das Zentralmotiv = Natur -> in ihr spiegeln sich Empfindungen + Stimmungen des lyrischen Ichs wider Vertreter: Johann Wolfgang von Goethe -> die Leiden des jungen Wärters & Prometheus Friedrich Schiller -> Kabale und Liebe; die Räuber Weimarer Klassik:_(1786-1805) Hintergrund: französische Revolution, Befreiungskriege Napoleons, Reform in Preußen Weltbild: Orientierung an der Antike, schöne Seele als Ideal des Menschen, der Mensch muss sich befreien, um demokratische Züge für das Land zu gewinnen, idealer Mensch muss noch ausgebildet werden Menschenbild: edle Einfalt (Einfachheit), Schiller sieht Menschen noch nicht fähig, aus Vernunft heraus zu leben, dennoch ist es wandelbar durch Bildung zur Humanität, danach hat der Mensch die Anlage zur wahren Menschlichkeit Themen & Motive: antike Vorbilder, Schönheit, Wahrheit, Sittlichkeit, Harmonie, Vernunft und idealisiertes Menschenbild, Glaube an die Bildungsfähigkeit des Menschen (Autonomie), Streben nach Humanität (Toleranz, Vollkom- menheit, Wahrhaftigkeit), Absage an Tagespolitik, Entwicklung des Menschen, Liebe, Natur - Kunst & Wissenschaft sollen gleichermaßen ausgebildet werden Literatur: - sollte Menschen im Sinne der ästhetischen Erziehung & im Sinne des antiken Vorbildes zur Menschlichkeit erziehen - Ideal: schöne Seele - Handeln in vollkommener Übereinstimmung mit Pflichten & Neigungen - Nicht Gewalt sondern evolutionäre Entwicklung der Gesellschaft führt zu einem Staat, der die aufklärerischen Ideale vertritt Tendenzen & Ideen: - Abkehr von Idealen des Sturm- Drangs - Mensch wird eingebunden in eine göttliche Seinsordnung - Kunst soll erzieherisch auf den Menschen wirken: Veredlung seines Charakters (Idealismus) Vertreter: Goethe -> Faust I und II Friedrich Schiller -> Maria Stuart & Wilhelm Tell Romantik: (1795-1848) Gegenbewegung Weimarer Klassik & Aufklärung + damalige gesellschaftliche Entwicklungen (z. B. technische Forschung) Hintergrund: französische Revolution, Aufklärung, Napoleons Eroberung Europas, Restaurationszeit, Verlust demokratischer Werte, Industrialisierung Weltbild: Rückzug von der als bedrohlich wahrgenommenen äußeren Welt ins innere Gefühlsleben der Figur, stellen ästhetische Erziehung kritisch in Frage Themen & Motive: Der Einzelne und seine Gefühle, Träume und Seelisches (das Unterbewusste), das Fanatische, Natur und Heimat (Idealisierung der Natur), Betonung der persönlichen Freiheit, Rückgriff auf Mittelalter als Idealbild, Gefühls- und Traumwelt (um der Realität zu entfliehen; Rückzugsort; Geborgenheit) -> Schlagwort: blaue Blume = Sehnsucht, Liebe, metaphysisches Streben nach dem Unendlichen, Lösung vom Spießerleben, Offenheit und Kreativität, Spaß und Lebensfreude, erfahrungsreiches und tiefes Leben, Nutzung von märchenhaften, fantastischen, traumhaften, halluzinationsähnlichen Bilder, irrationales, dämonisches, Triebhaftes, Aufbruch, Wanderer (weltoffen, Bedürfnis nach Freiheit), Sehnsucht, Nacht (geistiges Prinzip und Raum, in dem sich das Unterbewusste offenbaren kann; zu dieser Gefühlswelt gehören vor allem Weltschmerz, Sehnsucht, Melancholie z. B. unerfüllte Liebe), Individuum steht im Vordergrund, Hinwendung zur Natur, Interesse am Geheimnisvollen, Romantiker können als rückschrittlich bezeichnet werden durch Ablehnung der neuen Wirklichkeit, Ablehnung der Gegenwart, Romantiker waren aber auch auf eine gewisse Art & Weise fortschrittlich, das sie die Änderungen hinterfragen und nicht einfach hinnahmen (Industrial.), Helden des Mittelalters, Natur: Gegenstück zur Stadt, dem Feind der Romantiker, als Erholungsort > es geht aber hauptsächlich um die Erfassung der Gefühle, die man in der Natur verspürt, Unheimliches z.B. unheimliche Orte (Friedhof, mysteriöses & magisches) Literatur: - Überwindung traditioneller Denkmuster und klassischer Grenzen -> Fantasie hatte keine Grenzen Kunst: viel mehr Freiheit in der Motivwahl Vertreter: Joseph von Eichendorff -> ,,Das zerbrochene Ringlein" Novalis -> ,,Hymnen an die Nacht" Brüder Grimm -> Märchen z.B. Rotkäppchen Lyrik der Romantik: Natur, Wandern und Reisen, Kunst und Musik, Traum, Fantasie, Ahnung, Nachtseiten des Menschen, Andere Welten Form: Nähe der romantischen Gedichte zum deutschen Volkslied (mittelalterliche Tradition, mündlich überliefert) -> als sangbar gedachte Lyrik, Lied als Ausdruck des ,,Volksgeistes" ● • sog. Volksliedstrophe bzw. Volkslied -> keine strengen Vorgaben, eher als Orientierung, u.a.: - vier Verse pro Strophe drei Hebungen pro Vers (jambisch) - . - ● ● abwechselnd weibliche und männliche Kadenz Kreuzreim (oder auch Paarreim) Füllungsfreiheit: beliebig viele Sekunden zwischen Hebungen, nicht streng alternierend (ich weiß nicht, was soll es bedeuten, / dass ich so traurig bin; Heine) weitere Gedichtformen der Romantik: Hymne: erhabener, pathetischer Preis- und Lobgesang in freien Rhythmen (z. B. Novalis) Sonett: 14 Verse mi zweiteiligem Aufbau: zwei Quartette und zwei Terzette (z.B. Eichendorff) Ballade: Mischung dramatischer, epischer und lyrischer Elemente -> naturmagische Ballade, Schauerballade, Volksballade (z.B. Heine, Brentano) Dominanz von erzählerisch-handlungsorientierten Gedichten: Tradition der Erlebnislyrik (aus Sturm und Drang) -> Erlebnisse/Beobachtungen (in Ich- oder Er- Form) -> danach oder parallel: Reflexion/Bewertung/Einordnung in größere, oft religiöse Zusammenhänge Wortwahl und Sprache: • verständliche Sprache: Verzicht auf Fremdwörter oder Bildungssprache transparenter Satzbau: keine langen Hypotaxen, oft Zeilenstil nachvollziehbare ,,Handlung" des Gedichts: meistens keine elaborierten Anspielungen, kein Bildungswissen notwendig (wie z. B. in Weimarer Klassik) romantische Gedichte häufig in Prosatexte (Romane, Erzählungen) eingebettet: Verschmelzung der literarischen Gattungen im Sinne der romantischen Universalpoesie, aber auch kontextunabhängiges Verstehen der Gedichte möglich Bemühen, einen „volksnahen" Ton herzustellen und damit viele Leser zu erreichen -> kein elitäres Kunstverständnis bzw. Erziehungsvorhaben wie in Weimarer Klassik -> romantisches Ideal der Ursprünglichkeit, der kindlichen Schlichtheit • Liedcharakter und Musikalität der Gedichte -> Wirkung: Eingängigkeit und Einprägsamkeit der Inhalte, Musik als unmittelbarer Ausdruck des Inneren, Transportieren einer Stimmung ● • ABER: trotz vordergründiger Zugänglichkeit der Gedichte -> Bildhaftigkeit der Sprache erschwert Verständnis Stil: Metaphorik und Vergleiche (mit wie oder als): Bildhaftigkeit und Anschaulichkeit des Geschilderten -> Suche nach tertium comparationes, um Sinn dahinter zu verstehen (z.B. Es war, als hätt' der Himmel / Die Erde still geküßt; Eichendorff) Synästhesien verdeutlichen Vielzahl, Gleichzeitigkeit und Intensität der Sinneswahrnehmungen v.a. in der Natur • Personifikation von Naturelementen, Natur als handelnde Figur -> Lebendigkeit und geheimes Eigenleben der Natur, verborgene Kräfte, ABER auch latente Gefahr Verwendung von Symbolen/Leitmotiven (z.B. Blaue Blume, zerbrochenes Ringlein, Mühlrad) -> aufgeladen mit Bedeutung: z.B. Sehnsucht, Liebe, wechselhaftes Leben • wiederkehrende Handlungsschauplätze: z.B. Wälder, Berge, Wiesen -> typische Orte, die das romantische Lebensgefühl widerspiegeln Schwarze Romantik (1816-1848): ● pessimistisches Menschenbild (Abgrenzung zum optimistischen Menschenbild der Aufklärung) extreme Gefühle, Leidenschaft Faszination für das Böse, das Düstere, das Unerklärliche, das Abgründige der Seele und die dunklen Seiten des Menschen oft dämonische und geisterhafte Elemente, wie Spukschlösser, Ruinen, Geister und Fabelwesen - Nacht; Wahnsinn und Todessehnsucht innere Vorgänge sind nicht kontrollierbar; dunkle Seite der Psyche Ängste, Abgründe - Entstehung: - in England bildete sich die Schauerliteratur aus der Schauerliteratur entwickelte sich nach und nach die Horrorliteratur Vormärz: (1815-1848) Weltbild: Ideale geprägt durch Aufklärung und franz. Revolution, demokratische Rechte wie Gleichheit, Meinungsfreiheit, Trennung von Staat und Kirche, Mitsprache- recht und Wunsch nach einheitlichem Nationalstaat Themen: Kritik an Politik und Kirche, aufzeigen schlechter Lebensumstände und Unge- rechtigkeiten, demokratische Ideen und Forderungen, Aufrufe zur Rebellion und Protesten Literatur: viel Lyrik, kurze epische Texte, Dramen von Büchner Vertreter: Georg Büchner -> Woyzeck Heinrich Heine -> Die Harzreise Biedermeier: (1815-1900) Hintergrund: Wiener Kongress, Restauration, Verlust demokratischer Rechte, Rückzug in privates, protestierende Minderheit Weltbild: konservativ und politisch, Familie als Ideal (Rollenverteilung), Tugend und Moral, Interesse an Kunst und Kultur, Geselligkeit und Harmonie, ignorieren von gesell- schaftlichen und politischen Problemen/Rückzug ins private Heim Themen & Motive: Familie, bürgerliche Werte, Natur, das Häusliche, Harmonie, das Schöne, Zufriedenheit mit sich selbst Literatur: kurze Formen wie Novellen und Kurzgeschichten Vertreter: Georg Büchner -> Der hessische Landbote Realismus: (1848-1890) Hintergrund: Deutscher Bund aus Einzelstaaten, keine Demokratie, gescheiterte März- revolution, kein Zusammengehörigkeitsgefühl, Industrialisierung und Ver- städterung, Arbeiterklasse und Hinterfragen von Religion und Stände- gesellschaft Weltbild: bürgerlicher Mensch als Einzelner im Mittelpunkt und seine Beziehung zu seiner Umgebung Themen: Überwiegend Epik Vertreter: Theodor Fontane -> Irrungen Gustav Freytag -> Die Ahnen Naturalismus: (1880-1900) Hintergrund: Industrialisierung, Verstädterung, Arbeiterklasse, wissenschaftliche Erkenntnisse, soziale Frage, Elend, naturwissenschaftl. orientiert Weltbild: Mensch als fremdbestimmtes Wesen, das von seinen Genen und seinem sozialen Umfeld geprägt wird (Millieutheorie) Themen: Kunst und Literatur als Wissenschaft, Darstellung des Hässlichen, un- verfälschte Abbildung der Realität, Milieutheorie, Sekundenstil, Determiniertheit des Menschen (Anlage, Umwelt), Scheitern des passiven Helden (Antiheld), Kritik an Obrigkeitsstaat und Kapitalismus Sekundenstil: Mit Hilfe dieser Technik wurde Sekunde für Sekunde Raum und Zeit geschildert, mit dem Ziel der Wiederspiegelung der Realität Darstellung des Hässlichen: Krankheit, Armut, Alkoholismus und Prostitution, Geschichten spielten oft in ,,dreckigen" Umgebungen und an verrufenen Orten, z. B. in Kneipen, Hinterhöfen und Fabriken Literatur: viele Dramen, kurze epische Textform, soziales Drama (Milieuschilderung) Vertreter: Gerhart Hauptmann -> Die Weber Fin de Siécle - Dekadentismus: (1890-1910) Gegenströmung zum Naturalismus Hintergrund: Ära Wilhelm II (Militarismus, Nationalismus, Imperialismus), kultureller Verfall Weltbild: Leitbild: subjektive Eindrücke, Intuition, unbewusste Vorstellungskraft Motive: erhöhte Sensibilität durch Empfindungen, Visionen, Ästhetizismus (= künstliche Welt d. Schönen Seins), Zukunftsangst andererseits Zukunftseuphorie, die den modernen Fortschritt feierte Dekadenzliteratur: (sinnlich - schönes, Krankheit, dem Tode verfallen) -> Verfalls- und Untergangsmotive Literatur: kein Merkmal prägt die Literatur und Kunst enorm -> verschiedene Strömungen fließen zusammen Vertreter: Hugo von Hofmannstahl -> Ödipus und die Sphinx Symbolismus: (1890-1920) Gegenbewegung zu Realismus und Naturalismus Hintergrund: Jahrhundertwende, Industrialisierung, erster Weltkrieg Motive: Symbole, eine symbolische Vision einer schönen Welt, Traum- und Sinnwelt, keine Beschäftigung mit der Politik oder dem Weltgeschehen, Andeuten der Wahrheit durch Symbole Literatur: Abgrenzung von realitätsnahen Darstellungen des Hässlichen - eigene, mystische Kunstwelt kreieren - bevorzugte literarische Gattung war die Lyrik Vertreter: Rainer Maria Rilke -> Der Panther Impressionismus: (1890-1920) Hintergrund: Jahrhundertwende, Industrialisierung, erster Weltkrieg, Nachkriegszeit (WR) Themen & Motive: Augenblickserfahrungen in Natur oder Großstadt, Momentaufnahmen, Alltagssituation, Fokus liegt auf den persönlichen Eindrücken des Autors, nicht die Wirklichkeit, sondern das, was der Autor wahrnimmt, wird dargestellt Literatur: - vor allem knappe Formen, z.B. Gedichte - Lyrik dominiert, Sekundenstil Vertreter: Arthur Schnitzler -> Leutnant Gustl Jugendstil: (1896-1920) - Gegenbewegung zum Naturalismus und Realismus Themen & Motive: Versuch, den zeitlichen Umbruch widerzuspiegeln, Verfall, Dekadenz und Tod, Krise der Sprache und des Bewusstseins, komplexes Innen- leben des Individuums im Fokus, Auseinandersetzung mit Sexualität Literatur: - wenige literarische Arbeiten - beeinflusste die Lyrik - Schönheit des Lebens Vertreter: Richard Dehmel -> Im Flug das junge Leben hochzuschätzen sowie um ein Individuum, das nach Schön- heit strebte und sich im Genuss ebendieser Schönheit verwirklichte Expressionismus: (1910-1923) Hintergrund: Erster Weltkrieg, Krisenjahre der Weimarer Republik, Industrialisierung, Massengesellschaft, Großstadtleben Weltbild: Verhaltensunsicherheiten, Diktaturenanfälligkeit, Flucht in ästhetische Schein- welten, Hinwendung zur eigenen Existenz, Impulsgeber: Freud, Nietzsche Themen & Motive: Protest gegen Individualitätsverlust, Kulturverfall, Materialismus, technischer Fortschritt, soziales Elend, Glaube an einen Wandel zur Humanität, Resignation Ich und Welt, Krieg, Großstadt Literatur: Lyrik: Ausdruck für Gefühle; Chansons, Songs, Balladen Vertreter: Paul Boldt -> Auf der Terasse des Café Josty Lyrik des Expressionismus: Lebens- und Vitalkult, Kriegsbegeisterung und Pazifismus, Weltende und Apokalypse, Krise des Ichs, Großstadt, Tabubrüche ● Drama: Wandlungs-, Erlösungsdramen; reduzierte Bühnenmittel Epik: kurze Formen (Erzählungen, Novelle) dominieren Form: Vorliebe für traditionelle Strophen-, Vers- und Reimformen -> häufig Diskrepanz zwischen Form und Inhalt, z.B. Darstellung revolutionärer Inhalte in traditioneller Form des Sonetts Sonett als letzter Halt und Orientierungspunkt in einer Zeit, die sich durch - Orientierungslosigkeit auszeichnet äußere Form als Fassade, hinter der es bröckelt -> Schein, der sich als trügerisch erweist Aufsprengung der äußeren Form durch den Inhalt -> traditionelle Form unter gegenwärtigen Lebensumständen nicht mehr haltbar ● ● Wortwahl und Sprache: • sprachliche Intensität, z. B. durch Verknappung von Satz-/Wortgefügen und elliptische Konstruktionen ● ● ● Radikalisierung der Sprache; Übertreibungen • drastische Bildlichkeit und ungewöhnliche Metaphern, z.B. Ein Mann zertrümmert eine morsche Frau. (Lichtenstein) ● ● Sprengung tradierter Formen: Verzicht auf Metrum und Reim, stattdessen freie Rhythmen Entpoetisierung des Reims, z.B. Skelett/Menuett (Boldt) ● neue Sprachbilder und Wortneubildungen, z.B. Riesensteinmeer (Heym) Mondregenbogen (Ehrenstein) ,,Leben" als Schlüsselbegriff, der gegen wilhelminische Erstarrung gerichtet ist Auflösung syntaktischer und grammatikalischer Regeln, z. B. Aus allen Winkeln gellen/ Fürchte Wollen/Kreisch/Peitscht (Stramm) ● ● Kontrastierung, z.B. Am Abend, wenn die Glocken Frieden läuten, ... Da macht ein Hauch mich von Verfall erzittern (Trakl) Stil: • visuelle Eindringlichkeit -> einprägsame Farbmethaphorik: Schwarz = drohendes Unheil, z.B. schwarze Flammen (Heym); Rot = Blut, z.B. rotes Bangen (Heym); Blau = Sehnsucht, Optimismus, z.B. blaues Lachen (Trakl); aber auch Beliebigkeit der Farbmethapern literarische Anspielungen und Verwendung lateinischer und französischer Vokabeln, z.B. Autmunus (Heym), Morgue (Benn) Rhetorisierung und Pathetisierung der Aussage (,,O-Mensch-Gedichte"), z.B. Mensch Mensch mein Bruder wer bist du? (Becher) Expressionismus als Gegenbewegung zum Naturalismus, zum Symbolismus und zum Impressionismus Personifikation für zerstörerische Kräfte der modernen Zivilisation und für großstädtische Welt, z.B. Der Gott der Stadt (Heym) -> Dynamisierung der Objektwelt, der modernes Subjekt hilflos ausgeliefert ist, z.B. Sind alle Menschen im Land auf der Flucht/Vor unserer steinernen Welle. (Wegner) Großstadtlyrik: personalisierende Metaphern für Gegenstände (Hohläugig glotzen die Häuser herüber, Wegner) und Verdinglichung des Subjekts (Schon rosten meine Knochen, leere Schienen, Drey) Illustration der Orientierungslosigkeit des modernen Subjekts Versinnbildlichung des Tempos, der Unruhe und der Diskontinuität in der Großstadt Tendenz zur Parataxe: Zeilenstil, Isolation des Einzelworts, Bilderkumulation, „harte Fügung" (Einschnitte innerhalb eines Verses zur besonderen Hervorhebung von Wörtern oder Silben) Vergleiche von Mensch und Tier bzw. Ausstattung von Tieren mit menschlichen Persönlichkeiten • Film als Maßstab einer neuen Ästhetik, um Tempo des Lebens abzubilden häufige Verwendung des Stilmittels einer Synästhesie, z. B. Augen greifen weich in die tiefe Welt (Lichtenstein) Reihungsstil in Stimultangedichten: Aneinanderreihung scheinbar zusammenhangloser Hauptsätze, heterogener Bilder und disparater Eindrücke Widerspiegelung der Vielzahl von Eindrücken in der Großstadt Dadaismus: (1915-1925) Merkmale: Unsinn, in dem jegliche Logik oder Rationalität fehlt. Nicht alles muss in einer schönen Form sein oder den Normen entsprechen, Dadaismus = Antikunst, Dadaisten waren gegen Ästhetik Literatur: nicht durchdacht und ohne großes Konzept Vertreter: Hugo Ball -> Karawan Neue Sachlichkeit: (1919-1933) Hintergrund: Weimarer Republik, Goldene 20er, Weltwirtschaftskrise, Machtübernahme der Nationalsozialisten Weltbild: Mensch als Ware innerhalb einer chaotischen und widersprüchlichen Welt Themen: einfache, präzise Darstellung der politischen und sozialen Lage, Armut, Hunger, Arbeitslosigkeit Literatur: alle Gattungen, vor allem das epische Theater Vertreter: Berthold Brecht -> Drei Groschen Oper Surrealismus: (1920-1933) Themen & Motive: Versuch, in die Bereiche des Traums und des Tiefenbewusstseins vor- zudringen, wirkliches wird mit fantastischem vermischt, Traummotiv als Gegenwelt zur Wirklichkeit, Wünsche, Visionen, Rauschzustände, Begierden und Leiden, widersetzte sich der traditionell etablierten Kunstauffassung und galt zu jener Zeit als provokant und gewagt, gegen Normen, Gleichberechtigung und Frieden Literatur: - innere Logik eines Textes interessiert nicht Text ist syntaxlos und stark bildhaft - Automatismus wird zum Schreibimpuls - angeregt von der deutschen Romantik Vertreter: André Breton-> Die Manifeste des Surrealismus Exilliteratur: (1933-1945) Hintergrund: Nationalsozialismus, Verfolgung von Kritikern, keine demokratischen Rechte, Bücherverbrennung, Flucht von Autoren ins Ausland, Propaganda & Zensur Weltbild: gegen die Politik der Nationalsozialisten, Antifaschismus Themen: Aufklärung und Warnung über Nationalsozialismus, Aufruf zum Widerstand gegen das Dritte Reich, humanitäre Ideen, Diktatur und Krieg, Sehnsucht nach Heimat Literatur: Exilliteratur: Aufrufe, Anklagen, Essays, Romane, Erzählungen Vertreter: Berthold Brecht -> Mutter Courage und ihre Kinder Innere Emigration: (1933-1945) Weltbild: geistiger Widerstand gegen Nationalsozialismus, geistige Opposition Motive & Themen: unpolitisch oder verschlüsselte Kritik an Nationalsozialismus, Natur, humanistische Werte, Trost und Hoffnung Literatur: viel Naturlyrik Vertreter: Erich Kästner -> Der Silberdistel Wald Trümmerliteratur: (1945-1950) Hintergrund: Ende 2.WK, Besetzung der Alliierten, zerstörte Städte, Tote, vermisste, Traumatisierte, Kriegsgefangene, Vertriebene Weltbild: Schuldfrage, Abgrenzung zum Nationalsozialismus, Werteverlust Themen: Orientierungslosigkeit, Zerstörung, Aufarbeitung und Verdrängung des Krieges, Emotionslosigkeit, realistische Beschreibungen Literatur: Reiseberichte, Kurzgeschichten nach US-amerikanischen Vorbild, sehr direkte Lyrik, kaum Dramen Vertreter: Wolfgang Borchert -> Nachts schlafen die Ratten doch BRD-DDR: (1950-1990) Hintergrund: Teilung Deutschlands in 4 Zonen, Spaltung West-Ost, Mauerbau für BRD: Vietnam-Krieg, Studentenproteste gegen Kapitalismus für DDR: Volksaufstand 1953 Weltbild: BRD: Vertreter der inneren Emigration, gegen Vertreter der Exilliteratur DDR: Sozialismus und Antifaschismus Themen: BRD: Schuldfrage am 2.WK & Holocaust, Verarbeitung oder Verdrängung, Poltik und Moral DDR: Krieg & Faschismus, Antifaschismus, sozialistischer Realismus (regierungstreu), Aufbau Literatur, Optimismus, Arbeiter als Held, Alltag in der DDR, Distanzierung zur Staatspartei (später), Konflikt des Einzelnen mit der Gesellschaft, Untergrundliteratur, Protest gegen Regierung Literatur: kurze Formen (Novelle, Kurzgeschichten, verständliche Gedichte) Vertreter: BRD: Günther Grass -> Die Blechtrommel DDR: Christa Wolf -> Der geteilte Himmel Neue Subjektivität: (1970-1979) Hintergrund: Inflation, Arbeitslosigkeit, gespaltenes Deutschland, politische Studenten- proteste gegen Kapitalismus, Kalter Krieg, Terrorismus und gewalttätiger Aktivismus Weltbild: Distanzierung von politischem Aktivismus, eigene Identität & subjektive Wahr- nehmung, Fokus auf das Innere Themen: Das eigene Ich, privat, unpolitisch, Autobiografien & eigene Erlebnisse, Alltag Literatur: einfache Lyrik mit Betonung des lyrischen Ichs, ohne formelle Regeln, autobio- grafische epische Texte, wenige Dramen Vertreter: Botho Strauß -> Die Widmung Postmoderne: (1990-2010) Hintergrund: Wiedervereinigung, Ende kalter Krieg, (Mauerfall) Weltbild: Neuanfang, Sinnsuche im kompliziert werden der Welt, Individualismus Themen: Rückgriff auf ältere Werke, Intertextualität, Sprachexperimente, Außenseiter als Protagonist, Zeitsprünge, unterschiedliche Erzählperspektive, nicht chronolog. Literatur: hauptsächlich epische Formen wie Romane, hermetische Lyrik & Werke Vertreter: Friedrich Dürrenmatt -> Der Besuch der alten Dame 1848 1600 1945 I I Barock 1700 1720 Realismus 1955 Nachkriegszeit und Wiederaufbau ! 1960 1 1750 1765 1875 1880 1890 Aufklärung Epochenübersicht: Naturalismus Sturm Drang 1970 Politisierung 1785 Strömungen Jahrhunderwerde Literatur der DDR 1900 Neue Inner- lichkeit 1795 Klassik 1910 1 Romantik 1800 1805 1815 1980 I 1920 Expressionismus 1925 I Restaurationszeit Neue Sachlichkeit 1989 1990 Postmoderne 1933 I 1830 I 1848 INS-Zeit und Exil 2000 1945 2015 Gegenwartsliteratur I Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832): 1749 in Frankfurt am Main geboren Kind angesehener Bürger (Vater Rechtsanwalt) Vater: Johann Casper - kaiserlicher Rat, gebildet, streng; Mutter: Catharina Elisabeth - lebensfroh und liebevoll; enge Beziehung zu jüngerer Schwester Cornelia wuchs in bürgerlicher Bildung heran (lernte sechs Sprachen) -> Griechisch, Latein, Hebräisch, Französisch, Englisch und Italienisch - 1765 wuchs der Wunsch des Vaters, dass Goethe in Leipzig ,,das Recht" studiert Goethe zeichnete, schrieb und malte 1768 schwere Krankheit, kehrt zurück nach Hause; beschäftigt sich mit Mystik und Alchemie 1770 Genesung und Fortführung des Studiums in Straßburg 1771 schloss er Studium ab und arbeitete in Frankfurt teilte seine Interessen der Literatur mit Freunden, die das Lebensgefühl des Sturm und Drangs verband 1775 Einschnitt im Leben Goethes: Er wird von der Herzoginmutter und dem Erbprinzen nach Weimar gerufen (als Vertrauter) - Ende des ungebundenen, jugendlichen Goethe (ging fortan Pflichten nach, einen Kleinstaat zu verwalten) -> Bergbau, Militärwesen, Finanzen 1782 wird Goethe zum Finanzminister und erzählt Adelsstand (J.W. von Goethe) - Leiter des Liebhabertheaters (schrieb kleine Stücke dafür) - vermehrt fühlt er sich eingeengt; Angst vor Unruhen; gesellschaftlich gebotene Distanz zu seiner Geliebten, die verheiratet war 1786 Goethe reist nach Italien 1788 Rückkehr Weimar: Entlassung in der Verwaltung behielt die Aufsicht des Theatern und in den wissenschaftlichen Anstalten von Jena 1794 Freundschaft mit Schiller (trotzdem ein kleines Konkurrenzverhältnis) Gedankenaustausch und gegenseitige Förderung - Schiller drängte Goethe dazu, Faust fortzuführen 1805 Tod Schillers ließ Goethe vereinsamen, trotz geselligem Haus Romantiker sahen Goethe als großen Anreger (Goethe distanzierte sich) übernahm trotzdem Merkmale der Romantik in seine Werke 1832 starb Goethe Italienreise (1786-1788): kann als Flucht aus der Einengung Weimars verstanden werden (Grand Tour) Besuch der Stätten der Antike - Wendepunkt in seinem Leben (erkennt wahre Interessen -> Dichtung und Natur) - Art Neugeburt Goethes, vor allem als Dichter nach der unruhigen Suche der Sturm und Drang Jahre, erlebt er nun Selbstbestimmung und Ausgewogenheit - vor allem die Antike römische Kunst inspirierte ihn verfasste eine Art Autobiografie mit Reisetagebüchern (Italienische Reise) Prometheus (1786-1805): Sturm und Drang - Gedicht handelt von der Selbstentwicklung und dem Kampf des Individuums, um die Unabhängigkeit - Prometheus spricht zu Zeus: Zeus solle sich von dem immanenten Leben fernhalten, welches Prometheus geschaffen habe, da Zeus nur neidisch sei Prometheus nennt alle Götter „arme Wesen", da sie abhängig von Opfergaben und Gebeten seien Prometheus habe sich als Kind an die Götter gewendet, in der Hoffnung, Beistand zu erhalten Er weiß jedoch, dass das nur durch seine Tapferkeit möglich war - Die Götter hätten damit nichts zutun gehabt es gebe also keinen Grund, einen Gott zu verehren, der kein Leid getröstet habe - also ist auch Zeus von der Zeit und dem Schicksal unterworfen diese Emotionen ließen Prometheus wandeln Prometheus sei derjenige, der Menschen schaffe, die der Gefühle und des Genießens fähig seien nachdem Zeus einen Adler geschickt hat, der Prometheus Leber fressen durfte, rettete ihn Herkules und löste ihn von seinen Fesseln, die es ihm nicht erlaubten, sich frei zu bewegen Das zeigt die Abwendung zur Autorität und Bevormundung. Prometheus ruft auf, selber zu denken, handeln und vor allem selbst zu fühlen, damit man sich entwickelt. Die Gesellschaft soll sich trauen, sich von den Ketten der Autoritäten zu lösen. Faust I (1808): Epochenübergreifend Vorspann: Zueignung: Erinnerungen eines Dichters an vergangene Zeiten und Ideen, die ihn mit neuer Schaffenskraft erfüllen Vorspiel auf dem Theater: Diskussion darüber, was ein Theaterstück ausmacht: -> Direktor: ausverkaufte Vorstellungen und volle Kasse ->Angebote für jeden Geschmack -> Dichter: Kunst im Zentrum, für die er Zeit und Muße braucht -> Lustige Person (Schauspieler): Hinwendung zum vollen Menschenleben - Prolog im Himmel: Disput zwischen Gott und Mephisto über den Menschen -> Wette mit Fausts Seelenheil als Einsatz: Mephisto will an Faust Verführbarkeit des Menschen zeigen; Gott ist sich sicher, dass Faust standhalten wird und erlaubt Mephisto alles mit Faust machen zu dürfen, solange er auf der Erde ist -> sieht Mephisto als Teil des Schöpfungsplan und ist überzeugt, dass Faust den Weg immer zurück finden wird, sowie, dass der Mensch sich generell seines richtigen Weges immer bewusst ist Gelehrtentragödie: - Nacht: Monolog des Gelehrten Faust über seine Verzweiflung, trotz seiner Studien und des Einsatzes von Magie nicht zu wahrer Erkenntnis gelangen zu können -> Heraufbeschwören des Erdgeistes, der Faust verspottet, weil er ihm nicht standhalten kann -> Selbstmord als Lösung, von dem ihn österliches Glockengeläut und Chorgesang der Engel abhalten (weil er sich an seine Kindheit erinnert) - Vor dem Tor: Osterspaziergang von Faust und dem Famulus Wagner, auf dem Faust sich seiner inneren Zerrissenheit zwischen sinnlichen und übersinnlichen Genüssen bewusst wird; Faust erwähnt, dass er gerne einen Zaubermantel hätte und sieht daraufhin einen Pudel (Mephisto) Studierzimmer I: erste Begegnung von Faust mit Mephisto und Erwägung eines Teufelpakts (kommt von Fausts Seite aus -> er schlägt es vor); Mephisto erwähnt den Mantel - Studierzimmer II: Abschluss des Pakts zwischen Faust und Mephisto: Wenn Mephisto Fausts ratloses Streben befriedigen kann und Faust im Augenblick verweilen will, verliert der Doktor sein Seelenheil an den Teufel -> Aufbruch zur Erkundung der Welt Auerbachs Keller in Leipzig: Reise in die Welt der Sinnenfreuden; Mephisto verwendet Magie um Getränke herzuzaubern Hexenküche: Besuch in Mephistos Welt mit Magie und Hexerei -> Verjüngung Fausts der Idealbild einer Frau im Spiegel erblickt = Vorbereitung der Gretchenhandlung Gretchentragödie: - Straße I: erste Begegnung von Faust und Margarete, bei der Faust ihr sein Geleit anbietet, das sie als unschicklich ablehnt -> Aufforderung Fausts an Mephisto, ihn mit Margarete zu verkuppeln - Abend: Eindringen von Faust und Mephisto in Margaretes Zimmer, wo Faust von Verliebtheitsgefühlen (aber auch von schlechtem Gewissen wegen Margaretes Unschuld) überwältigt wird -> Zurücklassen eines Schmuckkästchens als Geschenk für Margarete, das diese bei ihrer Rückkehr verzückt entdeckt - Spaziergang: Ärger Mephistos über Margaretes Umgang mit dem Schmuck, den ihre Mutter dem Pfarrer aushändigte - Der Nachbarin Haus: Klagen Marthes über ihr Strohwitwendasein; Margarete präsentiert ihr neues Schmuckgeschenk und Mephisto arrangiert ein Treffen zwischen Faust und Margarete Straße II: Entlarvung von Fausts Scheinheiligkeit durch Mephisto Garten: Parallelunterhaltungen von Faust und Margarete sowie Mephisto und Marthe -> Margaretes Erzählungen von ihrer Kindheit und Befragung des „Blumenorakels", das ihr Fausts Liebe bestätigt -> Versuche Marthes, Mephisto zu einer festen Bindung zu überreden - Ein Gartenhäuschen: Austausch von ersten Zärtlichkeiten zwischen Faust und Margarete - Wald und Höhle: Hinwendung Fausts an den Erdgeist und Beschreibung seiner Freude angesichts des Erlebten, dann aber Klagen über Zerstörung seiner inneren Ruhe; Auftauchen Mephistos, der Faust zur Entscheidung anstachelt, Margarete zu verführen; Faust entscheidet sich für Grete, obwohl er weiß, dass er sie in eine Katastrophe stürzen wird Gretchens Stube: Gesang Margaretes, der ihre Sehnsucht nach Faust offenbart - Marthens Garten: Religionsgespräch von Faust und Margarete, in dem Margarete ihre Zweifel hinsichtlich Mephisto äußert, auf die Faust ausweichend reagiert -> Planung einer Liebesnacht; da Gretchens Mutter sich im Haus befindet, plant faust ihr einen Schlaftrank zu geben, welchem Gretchen zustimmt; Mephisto besorgt den Trank woraufhin die Mutter später stirbt - Am Brunnen: Gespräch über Bärbelchen, die nach Liebschaft unverheiratet schwanger ist -> Deutlichwerden von gesellschaftlichen Zwängen und Sanktionen, die Margarete drohen Zwinger: Gebet Margaretes, in dem sie Muttergottes um Hilfe bittet - Nacht: Kampf zwischen Faust und Margaretes Bruder Valentin; der tödlich verwundete Valentin wirft seiner Schwester ihren unmoralischen Lebenswandel vor Dom: Konfrontation Margaretes mit all ihren Sünden - Vergiftung der Mutter durch Schlaftrank, Tod ihres Bruders durch Kampf mit Faust, uneheliche Schwangerschaft Walpurgisnacht: Versuch Mephistos, Faust durch wildes Treiben auf dem Blocksberg von Margarete abzubringen -> Vision Fausts von Margaretes schrecklichem Schicksal Walpurgisnachtstraum: Theateraufführung auf dem Blocksberg, die Faust von seiner Erschütterung ablenken soll - Trüber Tag * Feld: Drängen Fausts auf Rettung Margaretes, der wegen Kindstötung die Hinrichtung droht Schachtelstruktur des gesamten Dramas: dreiteiliger Vorspann mit Zoom-Effekt: . • Der Tragödie zweiter Teil (Faust mit Ende der Binnenhandlung • Komplettabschluss der Rahmenhandlung mit Fausts Erlösung und Wiedervereinigung von Faust und Margarete im Himmel (Faust II) Nacht *offen Feld: Weg von Faust und Mephisto zum Kerker Kerker: Versuch, Margarete zu retten, die sich aber weigert, Faust und Mephisto zu folgen, weil sie erkennt, dass Faust sie nicht wirklich liebt und mit dem Teufel im Bunde steht -> Verkündung von Margaretes Rettung durch göttliche Stimme von oben Form: keine Unterteilung in Akte, nur in Szenen -> Herstellung von Kohärenz durch: linearen, klaren Aufbau mit kausal verknüpften Szenen, von denen nur wenige Szenen(teile) entbehrlich sind, z.B. Mephistos Studienberatung oder der - - Kerngeschehen der irdischen Faust-Handlung rückt schrittweise näher Prolog im Himmel als Auftakt zur metaphysischen Rahmenhandlung, die sich in höherer Sphäre abspielt -> Spannung: Wird sich Faust als guter Mensch erweisen? Motto über Gesamtwerk: "Wer immer strebend sich bemüht, den können wir erlösen." (Faust II) -> Gott als Weltenherrscher hält im Hintergrund die Fäden zusammen ● Binnenhandlung: Der Tragödie erster Teil (Faust I) mit Gelehrtentragödie, Übergangsphase (Auerbachs Keller, Hexenküche) und Gretchentragödie; Teilabschluss der Rahmenhandlung in der Kerkerszene Spiegelungen und Kontraste z.B. Fausts Gefühle des Gefangenseins in seiner Gelehrtenexistenz/ Margaretes Gefangensein im Kerker antithetisch gestaltete Leitmotive, z. B. Wort und Tat, Wissbegierde und Wissenschaftskritik • keine durchgehende Konsequenz in Bezug auf die drei Einheiten eines Dramas nach Aristoteles: keine Einheit des Ortes wegen häufig wechselnder Schauplätze Einheit der Zeit nur zu Beginn in Studierzimmerszenen, später Beschleunigung und Raffung, z.B. Zeit zwischen erster Liebesnacht von Faust und Margarete und Margaretes Haft Einhaltung der Einheit der Handlung asymmetrischer Aufbau: Umschwung zur fallenden Handlung vollzieht sich nicht in der Mitte, sondern es gibt zwei Peripetien erste Peripetie: Faust gibt Gelehrtenexistenz auf bricht mit Mephisto zu Welterkundungstour auf - zweite Peripetie: Beschluss Fausts, Margarete zu verführen (Wald und Höhle) - Walpurgisnachtstraum Vorrausdeutungen, z.B. Gesang der Bauern ,,Wie mancher hat nicht seine Braut/ Belogen und Betrogen!" (V.974f.) Sprache und Stil: • Vorherrschen von gereimter Sprache, um unmittelbare Wirkung des Stoffs zu dämpfen (Ausnahme: Trüber Tag * Feld in Prosa zeigt Fausts aufgewühlte Gefühlslage, als er von Margaretes kerkerhaft erfährt) • unterschiedliche Versarten, um Charaktere und Gefühlslagen deutlicher herauszuarbeiten: - - freie Rythmen: zeigen emotionale Erregung, z.B. von Margarete im Kerker Blankvers: getragen und ernst; nur in der Zueignung und in Fausts Monolog (Szene Wald) - Alexandriner: feierlich; selten in Faust II häufiges Vorkommen von strophischen, lyrischen Formen als Lieder, Gedichte und Gebete: Madrigalvers: geistreicher, flüssiger Plauderton; typisch für Mephisto Knittelvers: volkstümlich und bürgerlich-bieder; typisch für Margarete, auch Faust in bestimmten Szenen - Verweis auf magisch-religiöse Sphäre, z.B. Geisterstimmen im Studierzimmer oder Gebet Margaretes im Zwinger Verweis auf volkstümliche Sphäre, z.B. Margaretes Gesang am Spinnrad Gattungsbestimmung und Epochenzugehörigkeit: • Merkmale einer Tragödie (v.a. auf inhaltlicher Ebene), z.B. Erlangung tragischer Würde durch Margarete, da sie sich aktiv gegen ihre Befreiung und für ihre Hinrichtung entscheidet • Merkmal eines bürgerlichen Trauerspiels, z.B. Nichtbefolgen der Ständeklausel und gängiges Plotschema (Verführung eines ehrbaren Bürgermädchens durch adligen Mann) ABER: Entlarvung der Doppelmoral des Bürgertums, da Konflikt sich innerhalb des Bürgertums abspielt und Sittsamkeit nur von Frau gefordert wird komödienhafte Ansätze in der Form durch gebrochenes Pathos: Wortwitz Mephistos · oder Situationskomik ABER: Tragik überwiegt . - Anklänge an mittelalterliche Formen wie Mysterienspiel und Schwank, z.B. Prolog im Himmel oder Derbheiten in der Hexenküche Faust I als epochenübergreifendes Werk: Aufklärung: Glaube a menschliche Fähigkeit zur Vervollkommung, z.B. Fausts Ringen um Erkenntnis Sturm und Drang: Aufbegehren gegen gesellschaftliche Zwänge, Geniekult, Thema Kindsmord, Fausts Anspruch auf Erlebnisintensität - Klassik: Streben nach Harmonie und Humanität, z.B. Faust als Repräsentant der Gattung Mensch, kunstvolle Sprachgestaltung - Romantik: Hinwendung zum Unbewussten und Rätselhaft-Mythischen, z.B. Fausts innere Zerrissenheit, Auftreten von Geistern und Hexen Friedrich Schiller (1759-1805): 1759 in Marbach am Neckar Vater Leutnant und Wundarzt (schlecht bezahlt) - oft umziehen, wegen Versetzung des Vaters Schiller wollte Pfarrer werden Vater bevormundete ihn und zwang ihn zum Militärdienst 1772 begann er dort das Studium des „Rechts" - 1776 Wechsel zum Medizinstudium - 1782 Uraufführung seines ersten Werks (die Räuber), was sehr erfolgreich war - Schiller flüchtete ins ,,Ausland" (Mannheim), nachdem er einen Diskurs mit dem Herzog hatte - finanzielle Schwierigkeiten - 1783 Theaterdichter in Mannheim (Vertrag) - 1784 Vertrag lief aus, Schiller erneut auf Hilfe angewiesen/ studierte historisch Studien - 1788 Professur für Geschichte in Jena durch Goethes Unterstützung (kein festes Gehalt) 1790 festes Jahresgehalt (Existenzminimum gesichert) und heiratete - 1791 erkrankte er an Lungenentzündung (lebensgefährlich) - von 1795 an lebte er kaum noch beschwerdenfrei - 1794 Freundschaft mit Goethe (beide ergänzten sich: Goethe durch Anschauung des Konkreten und Schiller durch Ideen) Schiller erlebte eine produktive Lebensphase und war frei von wirtschaftlichen Problemen Goethe unterstütze ihn 1805 starb Schiller Novalis (1772-1801): Georg Friedrich von Hardenberg - Jurastudent Novalis war sein Künstlername lat. novali(s) = Neuland erobern greift auf älteren Zweig seines Familienstammbaumes (Beinamen der Familie) Adelsfamilie Interessen an den Naturwissenschaften freundschaftliches Verhältnis mit Schiller - Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren (1800): Romantik Das Gedicht führt eine Sehnsucht nach einer anderen Weltanschauung auf. Die Zahlen und Figuren stehen für die Mathematik und somit für die aufgeklärte Weltsicht. Die Liebe führt aber zu veränderten Kräften. Das ,,freie Leben" wird ersehnt, also die Unabhängigkeit und Grenzenlosigkeit. Die Religion kehrt zurück. Er nennt die Naturwissenschaftler ,,Tiefgelehrte" und wertet diese somit ab. Das Wesen möchte frei von einzwängenden, gesellschaftlichen Konventionen sein und die Welt erfahren. Träume und Gefühle sollen dabei verankert werden, damit die Kreativität einen höheren Stellenwert erhält. „Und man in Märchen und Gedichten erkennt die wahren Weltgeschichten, dann fliegt vor einem geheimen Wort(...)", das verweist erneut daraufhin, dass man in Märchen und Gedichten eher etwas brauchbares findet, als in Lexika. Man kann sich eher selbst finden, anstatt festgesetzten Regeln Platz zu schaffen. Die rationale Weltsicht soll beendet werden. Auch hier wird das geheime Wort" aufgegriffen, was für die Poesie steht und somit zum Zauberwort wird. Das Gedicht impliziert die Ansprüche an die Dichter der Romantik, sowie einige Merkmale der Romantik. Der Alltag soll verzaubert werden. Joseph von Eichendorff (1788-1857): - bedeutender Lyriker und Schriftsteller der deutschen Romantik Vater war preußischer Offizier und Mutter stammte aus slesischer Adelsfamilie Mondnacht - Eichendorff (1837): Romantik In diesem Gedicht greifen die Naturlyrik und die religiöse Lyrik ineinander. Gott ist im Naturgeschehen anwesend (Pantheismus). Es wär, als hätte der Himmel die Erde still geküsst. Es liegt eine Personifikation vor. Der Himmel und die Erde haben eine besondere Beziehung, die in der Mondnacht ineinandergreifen (Himmelskuss). Der Kuss stellt durch den Konjunktiv eine Sehnsucht dar, dass die Welt und der Himmel vereint sind. Himmel und Erde, Mensch, Natur und Gott sollen einen innigen Liebeszusammenhang erleben. Das kann nur von Gott aus kommen (Himmel), der sich der Erde zuwendet (Himmelskuss). Der Wind erhält die magische Eigenschaft, ein Lufthauch Gottes zu sein, der die lebensspendende Kraft darstellt. Alles Natürliche erhält menschliche Züge (Luft ging durch Felder), was zeigt, dass nicht nur der Mensch lebt. Die Seele des lyrischen Ichs spannt die Flügel weit aus, flog los und es sieht so aus, als fliege diese nach Hause. Die Mondnacht ist verzaubert (romantisiert). Es entsteht die Hoffnung auf die Auferstehung (nach Hause). Die Seele möchte am Ende zu ihrem göttlichen Ursprung zurückkehren. Die Sehnsucht stellt somit auch Bewegung dar. Die Christologie von oben wird angesprochen, indem etwas vom Himmel auf die Erde gelangt, lebt und langsam wieder nach oben schwebt. Die Sehnsucht wird bewegbar gemacht und wird nicht bloß ausgesprochen. ,,Aus dem Leben eines Taugenichts" - Eichendorff (1826): Romantik In der Novelle sieht man eine ungebundene Idealgestalt des Lebenswanderers, der ein ordentliches, bürgerliches Dasein verabscheut. Ein Ziel hat er offensichtlich nicht in Aussicht. Deshalb wird er als Taugenichts abgestempelt (wie von seinem Vater). Romantisches wandern (,,So will ich in die weite Welt gehen und mein Glück machen(...)") meint eine absichtslose, wirklichkeitsferne Lebensform ohne Pflichten und Verantwortung, in vollstem Vertrauen auf die Güte Gottes (,,Wem Gott will die rechte Gunst erweisen, den schickt er in die weite Welt(...)"), die Menschen am Ende zum Ziel führen wird. Es meint aber auch die Metapher für die Suche der Selbsterfüllung und Lebensverwirklichung. E.T.A Hoffmann (1776-1822): - er war ein bedeutender deutscher Schriftsteller der Romantik Ernst Theodor Wilhelm Hoffmann - ersetzte seinen Namen Wilhelm aus Verehrung Mozarts gegenüber in Amadeus wirkte auch als Jurist, Komponist, Kapellmeister, Zeichner und Karikaturist Vater: Christoph L. Hoffmann - Anwalt am Königsberger Hofgericht; Mutter: Luise A. Doerffer - wuchs in zerrütteten Familienverhältnissen auf (Vater war Trinker) im Alter von zwei Jahren: Trennung der Eltern -> Umzug mit der Mutter in deren Elternaus 1792 begann er mit dem Jurastudium (schloss es 1795 ab) Der Sandmann (1816): Schwarze Romantik Briefe: Nathanael an Lothar: gerichtet an Lothar, allerdings an seine Verlobte (Lothars Schwester) adressiert erzählt von einer unliebsamen Begegnung, die eine verdrängte Kindheitserinnerung in lebhafte Erinnerung ruft Nathanael ist auf den Wetterglashändler Coppola getroffen Coppola scheint äußerlich, sowie charakterlich dem Advokaten Coppelius (Bekannter der Familie) gleichen, dessen Name sich ebenfalls ähnelt Nathanael erläutert retrospektiv sein übertriebenes Entsetzten: - - grausame Erfahrung mit dem Sandmann, dessen Ankunft von den Eltern prophezeit wurde, wenn die Kinder ins Bett mussten - Nathanael erhielt von seiner Mutter keine befriedigende Antwort auf die Frage, was es mit dem Sandmann auf sich hat Dienstmädchen beschreibt den Sandmann als Gruselgestalt, welche Kindern Sand in die Augen werfe (,,dass sie blutig zum Kopf herausspringen"), wenn sie sich weigern, schlafen zu gehen, um die Augen an die Raubvögel zu verfüttern Nathanael versteckte sich aus Neugier im Zimmer des Vaters, um die Ankunft des mysteriösen Sandmanns zu erleben eine abscheuliche Gestalt betrat das Zimmer, welche Nathanael als den Advokaten Coppelius erkannte Coppelius betrieb mit dem Vater Alchemie (wirkt wie ein Teufelswerk auf Nathanael) Coppelius rief ,,Augen her" - Nathanael fiel aus dem Versteck, wurde von Coppelius zu den Flammen gezerrt und Coppelius drohte ihm, rote Körner aus der Feuersglut in die Augen zu streuen - auf das Flehen der Eltern ließ Coppelius von der Idee ab, knackte aber an den Gelenken herum, um sie neu anzuordnen Nathanael fiel in einen ,,Todesschlaf" Dies ist kein reales Ereignis, sondern der erste Moment, wo Nathanaels Fantasie/ Wahrnehmung seine Realität verzerrt. Das wird für den Leser durch Nathanaels Kindheit verständlich, da diese traumatische Erlebnisse versuchen, in die phantastische Geschichten einzubetten. Dies stellt der Anfang von Nathanaels Realitätsverlust und somit den Auslöser dar. - nach diesem Vorfall sollte Coppelius die Stadt verlassen haben kehrte allerdings zum Besuch zurück - Nathanaels Mutter brachte ihn in das Zimmer - gegen Mitternacht ertönt ein lauter Knall Nathanael rannte instinktiv zu seinem Vater, den er ,,mit schwarz verbranntem grässlich verzerrtem Gesicht" tot vorfand Coppelius war verschwunden (Coppelius erhält von Nathanael nicht nur die rolle des Sandmanns, sondern auch die Rolle des Mörders seines Vaters) am Ende des Briefes erläutert Nathanael erneut, dass er im Wetterglashändler Coppola den Mörder seines Vaters wiedererkannt hat Doppelgängermotiv (Motiv Schauerromantik (Angst der bürgerlichen Gesellschaft/ Identitätsverlust)) Clara an Nathanael: Clara bedauert das Leid des Verlobten glaubt aber, dass es bei den tragischen Geschehnissen nicht um teuflische Mächte handelte - für sie habe sich die Verbindung Sandmann-Coppelius erst in der kindlichen Vorstellungskraft Nathanaels gebildet -> ,,der schreckliche Sandmann aus dem Ammenmärchen mit dem alten Coppelius" - die Angst nimmt Platz in Nathanael ein, welche innere Unruhen auslöst, sei aber keine wirkliche Bedrohung die gegensätzliche Anlage Nathanaels und Clara wird deutlich Nathanael glaubt an das Fantastische, den Schrecken und Coppelius, den Sandmann, den Coppola als eine Person (Schreckensgespenst gibt es) -> Romantik - Clara ist derweil rational, sucht nach logischen Erklärungen und sieht die Gedanken als ,,Spinnerei" -> Aufklärung Nathanael erklärt Coppelius als äußere Macht, einer realen Bedrohung Clara sieht ihn als innere Bedrohung (selbst erdachtes Schreckenswesen) - erkennt, dass Nathanael an einem Trauma leidet beide werden als Gegenpole eingeführt - der Erzähler macht nicht deutlich, welche Sichtweise die richtige ist (das ist typisch romantisch, da der Leser selbst tätig werden soll) Nathanael an Lothar: Nathanael weißt daraufhin, dass es sich bei Coppola vielleicht doch nicht um Coppelius handelt, da dieser zum einen eine italienische Aussprache besitzt (Coppelius war deutscher) und er bekannter seines Professors Spalanzani sei - dennoch fühlt sich Nathanael nicht ganz beruhigt und fühlt sich, durch Claras eher rationale Haltung, unverstanden dieser rationale Moment wirkt als Überwindung der Wahnvorstellungen - er berichtet Lothar, dass er hinter einer Glastür, eine Frau ,,im reinsten Ebenmaß" starr am Tisch sitzen sah Erzählung Erzähler gibt sich zu erkennen, der ein Freund Nathanaels sei - wendet sich an den Leser - Clara und ihr Bruder seien bei Nathanael und seiner Mutter untergekommen, ,,der ebenfalls gestorben und sie verwaist nachgelassen". - zwischen Nathanael und Clara entwickelte sich so eine heftige Zuneigung Nathanael verließ die Stadt jedoch, um bei Spalanzani studieren zu können Treffen auf Coppala habe merklichen Einfluss auf sein Gemüt gehabt Nathanael ist seither in ,,düstere Träumereien" versunken, was spürbar zur Belastung in der Beziehung zu Clara wurde Clara sieht das Problem, da Nathanael die Begegnung in der Kindheit noch immer nicht überwunden hat (erzürnte Nathanael noch mehr und ließ sein Wesen weiter verdunkeln) - im inneren entfernten sich die beiden immer mehr voneinander - Nathanael arbeitete an seinem Gedicht, um dessen Gefühlswelt in Ordnung zu bringen trug es Clara vor wurde von den schwarzen Stimmungen mitgerissen ,,hochrot färbt(...) seine Wangen die innere Glut, Tränen quillen ihm aus den Augen" Clara drückte Nathanael an sich und riet ihm, das „unsinnige-wahnsinnige Märchen" ins Feuer zu werfen - Nathanael stoß Clara nach diesen Worten von sich und kritisierte sie für ihre Gefühlskälte (deutet Anschuldigung als Indiz, dass er sie nie wahrscheinlich geliebt habe, da er sie nicht verstehe) Clara sei ein ,,lebloses, verdammtes Automat", da sie die Wirklichkeit Nathanaels und dessen Gefühlswelt nicht teilt (wichtiger Moment, da er den wirklichen Automat nicht als Automat entlarvt. Das geschieht, da er seine Gefühle auf sie übertragen kann und sie nur als Reflektor dient (Zeichen für Narzissmus)) - in dem Gedicht imaginiert Nathanel die Hochzeit mit Clara, welche durch Coppelius verhindert wird, der am Altar auftaucht, in Claras Augen fasst, die als blutige Funken in Nathanaels Brust springen und sich einbrennen, wodurch er in einen Feuerkreis gerät Claras Rufe ,,du bildest dir das ein" würden ihn nicht retten, die er versucht, als Mahnung aufzufassen - er entkommt dadurch dem Feuerkreis, blickt aber in Claras Augen und sieht die Augen des Todes in ihr und nicht mehr ihre Augen Gedicht dient als Reflexion der Situation: Clara kann Nathanael nicht helfen, denn gerade dadurch, dass sie seine Fantasie nicht versteht, die romantische Sicht auf die Welt leugnet, treibt sie Nathanael in den Tod Nathanael wird aus der rationalen Welt ausgeschlossen und nicht verstanden Clara erzählt ihrem Bruder von der Schieflage der Beziehung Realitätswahrnehmung Nathanaels entfernt sich der Claras immer mehr sie entfremdet sich auch, da sie kein Gefühl für Poesie hat (Konflikt der Aufklärung und der Romantik wird sehr deutlich) Lothar brach im wilden Zorn (Synästhesie) aus und entfachte einen Streit zwischen ihm und Nathanael, der in eine, tödlichen Kampf zu enden drohte Claras Schluchzen beendete die ,,blutdürstige Kampflust" schlagartig spürt er die Liebe zu Clara wieder und geht auf die Knie, um nach Verzeihung zu bitten - die drei verbrachten noch drei Tage zusammen, bevor Nathanael zurück zum Studienort ging Rückkehr ließ ihm zeigen, dass sein Haus abgebrannt war - seine Freunde organisierten ihm ein neues Zimmer, welches gegenüber von - Spalanzanis Haus lag Nathanael erwischte sich, wie er öfter die Tochter Spalanzanis, Olimpia, vom Fnester aus beobachtete sie saß ,,stundenlang in der selben Stellung (...) an einem kleinen Tische" - er lässt sie zunächst kalt, da die Liebe zu Clara zunächst gewachsen ist - es klopfte an seiner Tür, der Wetterglashändler betrat den Raum und wollte Nathanael Vergrößerungsgläser ,,Sköne Oke" verkaufen - - Nathanael fühlte sich erneut an den grausamen Sandmann erinnert, versuchte sich aber durch Claras Worte zu beruhigen, was ihm nach kurzer Zeit gelingt - er hatte ein Taschenperspektiv erworben und Coppola ging - Nathanael blickte ,,wie von unwiderstehlicher Gewalt getrieben" durch das Perspektiv in Richtung Olimpia geheimnisvolle Art verführte Nathanael immer mehr Clara wurde allmählich aus Nathanaels Herzen getrieben - das Objektiv erlaubte es Nathanael nun, Olimpia zu beobachten und so Einzelheiten wahrzunehmen das setze sich zu einem immer anziehenderem Bild in Nathanael zusammen - er idealisierte sie - Nathanael verstärkte seinen inneren Blick (kann die verschleierten Geheimnisse nun noch genauer sehen, sodass diese Elemente in der Realität erkannt werden) - er kam in den Genuss Olimpias (Gesang) und tanzte mit ihr Olimpias Hand war eiskalt ,,von grausigem Todesfrost" Nathanael sah dennoch in ihren Augen sehnsüchtige Liebe, die wie Funken auf ihn rübersprangen - Spalanzani plante ein Fest, wo er Olimpia der Gesellschaft präsentierte Nathanael war auch eingeladen - - Nathanael realisierte, dass sie eine Puppe ist Coppola gewann die Oberhand und verschwand mit der Puppe Spalanzani warf die herausgefallenen Augen Olimpias wütend auf Nathanael, der wahnsinnig auf Spalanzani losging - eine herbeigeeilte Menge konnte Nathanael bändigen - Nathanaels erster Verfall in Raserei und Wahnsinn - andere beschrieben Olimpias starre Art als dümmlich, Nathanael sah es als Hinweis auf einen tiefsinnigen Charakter, mit dem er sich auch identifizierte er fühlte sich verstanden narzisstischen Züge und die mangelnde Fähigkeit, die Realität zu erkennen, sind nicht nur für ihn, sondern für alle gefährlich Nathanael kehrte zurück in die Heimat und hatte ein besseres Verhältnis zu Clara - er stieg mit ihr auf einen Turm - Clara erblickt in der Ferne einen ,,sonderbaren kleinen grauen Busch" der sich zu bewegen schien - Nathanael wollte dies mit dem Objektiv betrachten, blickte jedoch seitlich auf Clara und schien plötzlich wie besessen zu sein ,,Feuerkreis dreh dich" (Clara als Automat, da sie Nathanael nicht versteht) - er schrie grässlich, packte sie und wollte sie den Turm hinunterstürzen Lothar eilte zur Stelle und rettete sie eine Menschenmasse bildete sich Nathanael glaubte, Coppelius zu sehen dem Wahn verfallen, stieg er über das Geländer, schrie ,,sköne Oke" (Verweis, dass es sich um Coppola handeln könnte) und stürzte in die Tiefe - hier wird erneut der Narzismuss und die Verklärung der Wirklichkeit deutlich (er spricht sich den Sinn für Poesie zu und überträgt diesen auf Olimpia. Da er Musik liebt, klingt ihre Stimme schön) andere erkannten sie als Automatentum, Nathanael war allerdings fasziniert und geblendet/vernarrt Olimpia singt und spielt gut Klavier Nathanael wollte ihr einen Ring als Symbol seiner Hingebung schenken bekam auf dem Weg einen Streit zwischen Coppola und Spalanzani mit diese zerrten Olimpia ,,zerschmetterte Kopf" lag auf dem Boden und Coppelius war verschwunden Clara fand ihr Glück mit einem anderen Mann Tod war keine rationale Entscheidung, sondern durch den Wahn ausgelöst worden Coppelius ist ein Auslöser für den Sprung gewesen - Nathanael wollte sich für den Mord an Coppelius rechen, starb in dieser Raserei aber selber Nathanael: hebräischer Name vom lat. Theodor (Geschenk Gottes) = Anspielung Geniekult des Sturm und Drangs und der Romantik verlobt mit Clara - träumerischer Protagonist (offen für das Wunderbare) Romantiker - extrem selbstbezogen (narzisstisch) eigentlich rational (zeigt sein naturwissenschaftliches Studium), für ihn zählen aber ebenso die Gefühle als Kind neugierig und leichtgläubig kreativ sensible Natur (lässt sich leicht erregen und imaginiert schnell) Wahnvorstellungen (will es mit Coppelius aufnehmen) überzeugt, dass es eine zweite Wirklichkeit gibt, die nicht mit dem Verstand wahrgenommen werden kann, sondern durch Gefühle (Grund: nur er erkennt die Gefahr, die ausgeht) Weltanschauung lässt ihn isolieren - fühlt sich alleingelassen und entfernt sich vom gesellschaftlichen Leben - findet Zuspruch in einem Automaten (Olimpia), die offensichtlich keine Meinung äußern kann (das deutet Nathanael als Zustimmung und höchste Erfüllung) er projiziert sich auf Olimpia (Seelenverwandte?!) darin wird dessen Ich-Bezug deutlich - ist jemand anderer Meinung, wendet er sich ab - krankhafte Persönlichkeit (depressiv) - Hoffmann zeigt, dass sich eine extreme romantische Weltsicht, negativ auf das Individuum auswirken kann. Diese führt zur Isolation und zum Selbstmord. Die Erzählung hat eine psychoanalytische Komponente, wodurch das Werk hochaktuell ist. Das Innere des Menschen beeinflusst Handlungen. Clara: (Klarheit) - rational (aufklärerisch) als Waisenkind zu Nathanaels Familie gezogen liebliches, schönes Gesicht (aber keine klassische Schönheit) - gutherzig, lieblich anzusehen - besessen von seinen Gefühlen und seinem Trauma Tod bedeutet in der Romantik kein Scheitern, sondern die Befreiung von der allzu rationalen Welt, die keinen Platz für den Künstler bietet zartes Gemüt = entspricht romantischen Idealen (sensibel und aufmerksam) repräsentiert christlich gesittete Unschuld scharfsinnig (wirkt für viele kalt) hellen Verstand/vernünftig sieht den Sandmann als Hirngespenst Nathanaels an, dem er zu viel Platz im inneren einräumt - versucht Nathanael zu helfen - |||||| - wünscht sich Familienleben (findet dieses nach dem Tod Nathanaels) Clara gelangweilt von künstlerischer Ader Nathanaels Clara liebt Nathanael sehr (vergibt ihm mehrmals) lässt sich durch klaren Verstand nicht blenden Gegenpol zu Nathanael (dennoch Schutzgeist, da sie Nathanael für kurze Zeitperioden beruhigen kann und was durch ihre Hilfsbereitschaft unterstrichen wird) diese unterschiedlichen Ansichten sorgen für ein enormes Spannungsfeld Olimpia: Tochter von Spalanzani mechanische Holzpuppe geschmackvoll gekleidet nicht sprachfähig, nur ,,Ach, Ach" spielt hervorragend Klavier und singt laut Nathanael ist sie aber sehr attraktiv und faszinierend - - nur Augen wirken starr - mit Objektiv wirkt sie plötzlich voller Liebe (es kommt Leben in ihre Augen) zeigt keine Gefühle wird zerstört - Lothar: - inniges und vertrautes Verhältnis zur Schwester (Clara) brüderliches Verhältnis zu Nathanael - gutherzig/liebevoll - teilt Claras Ansichten über Nathanaels düsteren Geschichten verteidigt Clara, endet im Duell mit Nathanael, den Clara noch stoppt (vertragen sich) - auf dem Turm rettet er Clara Coppelius/Sandmann: teuflische Figur: breitschultrig, unförmiger und dicker Kopf, große Nase, schiefes Maul (hämisches Lachen), dunkelrote Flecken auf den Wangen, erdgelbes Gesicht, buschige Augenbrauen und grüne Katzenaugen altmodisch, grauer Rock und Weste gepuderte Perücke (Mode zu der Zeit) - knotige Haare versetzen Kinder in Angst Kinder möchten nichts mehr anfassen, was er berührt hat (Coppelius weiß das und berührt die Nachspeisen) Krawatte Nathanael beschreibt ihn als widerlich und abstoßend Alchemist fügt Nathanael ein Trauma zu Coppola: einfacher Optiker Italiener entpuppt sich als Wissenschaftler und Forscher, der ein Ziel hatte: eine Automatenpuppe zu bauen breitschultrig mit breitem Mund - hässliches Gesicht und hämische Lache skrupellos (Konsequenzen gleichgültig), benutzt Menschen benutzt Nathanael, um Echtheit der Puppe zu prüfen (mit Objektiv), (dadurch verliebt sich Nathanael Hals über Kopf in Olimpia) impulsiv und zu allem bereit, prügelt sogar auf seinen Partner Spalanzani ein Spalanzani: Professor forscht heimlich mit Coppola an einem Automaten, der von realen Menschen nicht zu unterscheiden ist stellt Olimpia als Tochter vor - fördert Nathanaels Liebe zu Olimpia (ebenso skrupellos) durch Nathanael Bestätigung des wissenschaftlichen Genies - streitet sich mit Coppola um den Besitz des Automaten - zerstören beide Olimpia wird fast von Nathanael erwürgt Professor Spalanzani muss die Universität, aufgrund der Forschung und des Aufsehens der Wahrheit über die Puppe, verlassen Motive: Augen - zentrales Motiv Spiegel des Seele (Abbildung des Charakters) Olimpias Augen starr = leblos - Claras Augen hell= Klarheit und Rationalität Augen weisen immer auf eine fiktive Handlung hin (z.B. am Ende greift das Augenmotiv auf, nachdem der Wahn überwunden schien = Nathanael starb dadurch) Augenmotiv steht im Zusammenhang mit seinem Wahn Sandmann streut Sand in die Augen, damit Kinder einschlafen Coppelius drohte ihm, Glut in die Augen zu streuen, nachdem er aus dem Versteck fiel prägendes Ereignis für Nathanael Coppola zeigt ihm Brillen: es fühlt sich an, als würden ihn tausende Augen anschauen Olimpia verliert Augen: Gefühle können nur noch eingeschränkt ausgedrückt werden Beeinflussung der Gefühle zeigt auch Aufklärung vs. Romantik (welches Auge sieht mehr?) Augen sind die Schwelle zwischen Innen- und Außenwelt biologisch-physikalischer Prozess (aufgeklärt) + symbolische Sphäre sinnlicher Wahrnehmungen (romantische Wahrnehmung) - Doppelgänger: Coppelius und Coppola - Geheimnis um die beiden bleibt ungelüftet Feuer: Zentrum des Wortfeldes Flammen, Hitze und Feuer Feuer als Unfall repräsentiert Unheil (Tod des Vaters, Niederbrennung der Wohnung in G., Clara augenlos an Hochzeit) - schlechte (Kindheits-)erinnerungen - geheimnisvoll (Alchemie) - teuflisch/dämonische Wirkung (Höllenfeuer) Verbindung zum Dämonischen zerstörerisch vor allem Repräsentant des wachsenden Unterschieds zwischen Clara und Nathanael (sie kann immer weniger in Nathanael eindringen, was ihn erhitzt) - aus glühender Liebeslust zu Clara verliebt er sich in die lebendig flammenden Augen Olimpias das Erhitzen bringt Nathanael in Gefahren, was ihn in den Wahnsinn treibt, was durch Feuer repräsentiert wird (schmeiß das Gedicht ins Feuer/ Feuerkreis) - Feuerkreis: steht für die heftigen Anfälle von Wahnsinn in Leben von Nathanael Künstlerproblem: - Nathanael fühlt sich unverstanden Literatur wird nicht wertgeschätzt - fühlt sich nicht akzeptiert -seine Interessen werden abgelehnt was ihn verarbeiten lässt (Schreiben) wird als langweilig empfunden (Clara) Krankheit: Krankheit Nathanaels wird abgelehnt - nicht aufgeklärt genug gewesen (keine Psychologen im heutigen Sinne) begeht fast zwei Mal Kapitalverbrechen (Ermordung Spalanzani und Clara) - Ablehnung - keine Hilfe (Isolation) Aufbau und Struktur: Äußere Struktur: Drei Briefe (jeweils mit Überschrift): Nathanael an Lothar, Clara an Nathanael, Nathanael an Lothar - Zwei mit Strich voneinander abgehobene Erzählabschnitte: 1. Erzählerreflexion und Nathanaels Aufenthalt bei Clara 2. Liebe zu Olimpia, geistige Verwirrung, Genesung, Heiratsvorhaben, Sturz vom Turm ● • Innere Struktur: Drei Briefe als Exposition: Einführung der Figuren, der Grundproblematik (Besuch Coppelius' als Auslöser) und des traumatischen Hintergrunds retardierender Erzähler-Exkurs: Reflexion des Erzählansatzes Erzählabschnitt 1: Nathanaels Aufenthalt bei Clara -> eigener Spannungsbogen (Beruhigung zu Beginn, zunehmende Eskalation mit drohender Katastrophe und schließlich Vershöhnung) Erzählabschnitt 2: Nathanaels Beziehung zu Olimpia (wiederum Besuch Coppelius' als Auslöser) -> eigener Spannungsbogen mit einer ersten Katastrophe (Sich-Verlieben in Puppe bis hin zur Beobachtung des Streits zwischen Coppola und Spalanzani und daraus resultierendem Wahnsinn Nathanaels) retardierender Erzähler-Exkurs: Reaktionen der Öffentlichkeit auf Olimpia-Enthüllung Erzählabschnitt 3: retardierender Moment (Genesung Nathanaels) und schlussendlich Katastrophe (Suizid Nathanaels) ● - ● • retardierende Momente ebenfalls als Mittel der Spannungssteigerung Leitmotive als zentrales Strukturelement: Augen als (vermeintlicher) Siegel der Seele und als (nicht immer „objektives") Wahrnehmungsorgan; Automaten-Menschen ● Steigerungsprinzip: Erzählabschnitt 1: Verdeutlichung der psychischen Disposition Nathanaels (Tendenzen zu Fantasiewelten) - Erzählabschnitt 2: Verschärfung des psychischen Zustandes (Wirklichkeitsverkennung: Olimpia als liebenswerter Mensch; sich daraus ergebender Erzählweise: unbeteiligter Ich-Erzähler: Selbstreflexion im Hinblick auf die eigene Erzählweise Wirklichkeits-/Authentizitäts-Suggestion durch Leser-Ansprache Unklarheit, wie Ich-Erzähler die Geschichte erfahren hat (außer Lothars Weitergabe der Briefe) Züge auktorialien Erzählens durch großes Wissen über die Figuren und die Vorgänge in ihrem Inneren - teilweise auch Distanzierung von Nathanaels Sicht der Dinge psychischer Zusammenbruch) Erzählabschnitt 3: Höhe- und Schlusspunkt (erneuter Wahnsinn mit Eskalation bis hin zur Tötungsabsicht gegenüber Clara und schließlich Suizid) ● - aber oft auch Tendenz zu personalem Erzählen: Beschränkung auf Nathanaels (offenbar beeinträchtigte) Wahrnehmung -> Verunsicherung des Lesers z.B. im Hinblick darauf, ob Coppola mit Coppelius identisch ist, und Hineinziehen in das ,,ver- rückte" Erleben Nathanaels • teilweise multiperspektivisches Erzählen: z. B. die drei Briefe als unvermittelte Wiedergabe der Perspektive zweier Figuren Zeitgestaltung: Erzählzeitpunkt: mehrere Jahre nach dem Geschehen -> Rückblick Verhältnis von erzählter Zeit und Erzählzeit zurückhaltend zeitraffendes Erzählen mit gelegentlicher Tendenz zur Zeitdeckung bei der Darstellung wichtiger Szenen (z.b. zweite Begegnung mit Coppola; Streit Spalanzanis und Coppolas um Olimpia) Darbietungsformen: Vielfalt in der Wiedergabe von Gedanken: von der direkten Rede über die erlebte Rede und die indirekte Rede bis hin zum Bewusstseinsbericht - direkte und indirekte Rede auch bei der Wiedergabe von Gesprochenem Dialogpassagen meist mit Beschreibung der Figuren, des ablaufenden Geschehens oder auch der Wahrnehmung Nathanaels durchsetzt • Tendenz zu szenischem Erzählen bei Darstellung einzelner Geschehnisse -> Unmittelbarkeit Sprache und Stil: große sprachlich-stilistische Variationsbreite und sprachliche Dichte differenzierende und intensivierende Doppelungen (z.B. S.37: ,,klapperten und dröhnten") Dramatisierung spannender Kernszenen durch kurze, oft asyndetische, z.T. elliptische Sätze Verwendung von Farbbeschreibungen: Adjektive „rot“ und „dunkel" als Andeutung von Gefahr • mehrfache (oft asyndetisch gereihte) Attribute zu einem Bezugswort -> intensive, anschauliche und genaue Beschreibung von Menschen, Gegenständen und Situationen ● ● ● ● • Inversionen -> stilistische Abwechslung und intensivierende Betonung wichtiger Worte • lautliche Untermalungen der Zusammengehörigkeit von Wörtern durch Alliterationen • anschauliche Metaphern, bildhafte Umschreibungen, Vergleiche - v.a. für die Darstellung von Wahrnehmungen/Gefühlen (z.B. S.27: ,,Tausend Augen", S.18: ,,wie eisige Windeshauche") abwechslungsreiche Syntax: parataktisch geprägte Satzstrukturen (oft in dramatischen Schilderungen) und hypotaktische Satzstrukturen (oft in raffenden oder reflektierenden Passagen) Literarische Form und Epochenzugehörigkeit: Erzählung mit einigen Merkmalen der Novelle (u.a.: unerhörte Begebenheit; Perspektiv als Dingsymbol; dramenähnlicher Aufbau, z.B. mit retardierendem Moment) ● Georg Büchner (1813-1837): am 17.Oktober 1813 in der Nähe von Darmstadt geboren Vater: Ernst Karl Büchner - Arzt (Chirurg) Mutter: Louise Caroline Büchner Einordnung als Werk der Schwarzen Romantik/Schauerromantik: Suggestion dunkler Mächte, Darstellung der Abgründe/Nachtseiten der menschlichen Seele und des Wahnsinns etc. - - 1831: Schulabschluss - 1831: Beginn Studium in Straßburg Beginn der Liebe zu Wilhelmine Jaeglé Ende 1832: Verschlechterung der Stimmung bei Büchner wegen beengter Atmosphäre in Straßburg 1816: Umzug nach Darmstadt Privatunterricht von der Mutter - 1833: heimliche Verlobung mit Wilhelmine April 1833: Brief der Eltern - Sommer 1833: Weggang aus Straßburg - 1833: Fortsetzung Studium in Gießen März 1834: Flucht nach Straßburg - nach einer Erkrankung an Typhus starb er am 19.Februar 1837 Woyzeck wurde erst 1879 veröffentlicht Woyzeck (1879): Szenen: 1.Szene, Freies Feld* Die Stadt in der Ferne: einfache Soldaten Woyzeck und Andres beim Schneiden von Stöcken -> Woyzecks Wahnvorstellung, dass sie sich an einer Hinrichtungsstätte der Freimaurer befänden und der Boden unter ihnen hohl sei; Wahrnehmung von Stimmen und Zeichen am Himmel - 2.Szene, Die Stadt: Tambourmajor auf Militärkapelle an Maries offenem Fenster vorbei: Marie mit ihrem kleinen Jungen auf dem Arm; Streit mit der Nachbarin Margareth wegen eines Flirts mit dem attraktiven Tambourmajor; Besuch von Woyzeck an Maries Fenster: Schilderung seiner Wahnvorstellungen, zunehmende Sorge Maries um Woyzeck 3.Szene, Buden*Lichter*Volk: Woyzeck und Marie auf dem Jahrmarkt; Vortarg des Ausrufers über Tiere mit magischen Fähigkeiten und über die fließende Grenze zwischen Mensch und Tier -> Marie im Blickfeld des Tambourmajors, gelangt mithilfe des Unteroffiziers zu Tambourmajor in die erste Reihe in der Jahrmarktsbude 4.Szene, Kammer: Selbstbetrachten Maries im Spiegel mit den neuen Ohrringen vom Tambourmajor -> Beklagen der Ungleichheit der Menschen, Feststellen ihrer eigenen Schönheit; Eintreten Woyzecks, in dem beim Anblick der Ohrringe ein Verdacht aufkommt; Überreichen seines Wochenlohns, Anflug von schlechtem Gewissen bei Marie - 5.Szene, Der Hauptmann*Woyzeck: Rasieren des Hauptmanns als Woyzecks Nebenverdienst: Woyzeck vom Hauptmann zur Langsamkeit ermahnt; Woyzeck sei laut Hauptmann ein guter Mensch, ihm fehle aber Moral, was sein uneheliches Kind beweise -> Woyzecks Rechtfertigung mit der Liebe Gottes für alle Menschen und mit der Unmöglichkeit, als armer Mensch moralisch und tugendhaft leben zu können 6.Szene, Kammer: intensiver Flirt und Körperkontakt zwischen Tambourmajor und Marie 7.Szene, Auf der Gasse: Konfrontation zwischen Marie und Woyzeck, der die Begegnung zwischen ihr und Tambourmajor beobachtet hat -> Maries abwehrende und gleichgültige Reaktion 8.Szene, Beim Doktor: Ärger des Doktors, dass Woyzeck ,,an die Wand gepisst" hat, obwohl er im Rahmen einer bezahlten Erbsendiät Urinproben abgeben muss -> Gedanken des Doktors über die Dominanz der Willensfreiheit des Menschen über die tierische Natur; Woyzecks Bericht über die ,,doppelte Natur" -> begeisterter Doktor diagnostiziert eine durch das Experiment verursachte Psychose - 9.Szene, Straße: Klagen des Hauptmanns über Hektik und über seine Melancholie vor dem Doktor, der vernichtendes Urteil über den körperlichen Zustand und über die Lebenserwartung des Hauptmanns fällt; Erscheinen Woyzecks: Anspielungen des Hauptmanns auf die Affäre zwischen Marie und Tambourmajor -> Woyzeck davon tief getroffen und verstört - 10.Szene, Die Wachstube: Woyzeck und Andres haben an einem sonnigen, schönen Sonntag Wachdienst. In zwei Lokalen vor der Stadt ist Tanz und Musik, was scheinbar bis zu den beiden zu hören ist. Andres ist gut gelaunt und singt, aber Woyzeck hat keine Ruhe und will hinaus. - 11.Szene, Wirtshaus:Marie und Tambourmajor beim gemeinsamen Tanz heimlich von Woyzeck beobachtet: Wut und Eifersucht, aber auch Bewunderung der Schönheit Maries; pseudophilosophische Predigt eines Handwerksburschen 12.Szene, Freies Feld: Woyzeck vernimmt Stimmen im Boden und im Wind, die ihm befehlen, Marie zu erstechen 13.Szene, Nacht: schlafloser Woyzeck weiterhin von Stimmen verfolgt 14.Szene, Wirtshaus: Protzerei des Tambourmajors; Wortgefecht und Kampf zwischen Tambourmajor und Woyzeck -> Niederlage Woyzecks, leise Drohung 15.Szene, Kramladen: Kauf eines Messers durch Woyzeck - 16.Szene, Kammer: Marie von Schuldgefühlen geplagt, aber außerstande und unwillig, ihr Verhalten zu ändern -> Suche nach tröstlichen Geschichten in der Bibel; Klage über Woyzecks Fernbleiben 17.Szene, Kaserne: Woyzeck verschenkt seine Habseligkeiten an Andres, zieht eine ernüchternde Lebensbilanz und ignoriert Andres' medizinischen Ratschlag 18.Szene, Der Hof des Doktors: Woyzeck als Anschauungsobjekt in der Vorlesung des Doktors, der aus Erkenntnisinteresse Katze aus Fenster werfen will; Aufruf des Doktors an die Studenten, Woyzeck zu betrachten, der von vierteljähriger Erbsendiät völlig entkräftet ist - 19.Szene, Marie mit Mädchen vor der Haustür: Großmutters Anti-Märchen über ein armes Waisenkind mit Marie und mehreren Kindern als Zuhörern; Woyzecks barsche Aufforderung an die zögerliche Marie, mit ihm nach draußen zu kommen 20.Szene, Abend* Die Stadt der Ferne: Wunsch der zunehmend verängstigten Marie, nach Hause zu gehen -> Woyzeck ersticht Marie und flieht vor herannahenden Menschen in die Nacht - 21.Szene, Es kommen Leute: zwei Passanten als Zeugen des Mordes 22.Szene, Das Wirtshaus: Unterhaltung des singenden und tanzenden Woyzeck mit Käthe, die aber Blutspuren an ihm entdeckt -> Flucht Woyzecks vor misstrauischen Wirtshausgästen - 23.Szene, Abend * Die Stadt in der Ferne: Rückkehr Woyzecks an den Tatort, um die zurückgelassene Tatwaffe zu suchen; spöttische Fragen an Maries Leiche -> erneute Flucht vor herannahenden Menschen 24.Szene, Woyzeck an einem Teich: Versenken des Messers im Teich und Abwaschen der Blutflecken 25.Szene, Straße: Kinder erzählen sich von der Mordtat und eilen zum Tatort 26.Szene, Gerichtsdiener* Arzt* Richter: Begutachtung von Maries Leiche durch einen Gerichtsdiener: Freude über den ,,schönen" Mord - 27.Szene, Der Idiot* Das Kind* Woyzeck: Woyzecks Versuch, seinen Sohn Christian zu liebkosen, der sich aber abwendet -> Woyzeck bezahlt den Narren Karl dafür, seinen Sohn mitzunehmen und ihm einen Lebkuchen zu kaufen Hauptmann dienstliche und finanzielle Abhängigkeit Andres Freunde, aber keine echte Hilfe Doktor Ausbeutung als Versuchsobjekt Woyzeck ausgebeutet, erniedrigt, krank, betragen, isoliert Rivalen Tambourmajor unverheiratetes Paar Christian gemeinsamer zwei-jähriger Sohn Affäre Marie Steigerung: Flirt zwischen Marie und T. • Woyzecks Verdacht und Eifersucht Exposition: • Ausbeutung Woyzecks • erste Anzeichen von Wahn •Maries Interesse am Tambourm. ● ● Höhepunkt: •Tanz Marie-Tambourm. Aufbau und Form: Dramenfragment Woyzeck als von Büchner nicht vollendetes Werk: Szenenfolge nachträglich arrangiert (anhand verschiedener Handschriften), keine Gliederung in •Woyzeck als Augenzeuge • Wahn & Wut: Plan zum Hord ● fallende Handlung: • Woyzecks Vorbereitung der Tat • Konflikt Woyzeck-Tambourm. • Maries zwiespältige Gefühle Akte Kürze der Szenen = komprimierte, skizzenhafte Momentaufnahmen -> Aneinanderreihung von Bildern • Szenen werden ab 12.Szene kürzer, als Woyzeck Marie beim Tanzen sieht und Mordplan fasst -> Handlung nimmt an Geschwindigkeit zu, unvermeidbares Zulaufen auf die Katastrophe . Katastrophe: • Maries Emordung • Entsorgung der Tatwaffe •Woyzecks Flucht Zeitstruktur: Handlung dauert ca. 48 Stunden -> äußerst gedrängte Zeitstruktur - auch aufgrund der Simultaneität einiger Szenen Raumstruktur: Stadt in Hessen (Dialekt!); Räume als wichtige Bedeutungsträger: Räume der Enge: Maries Kammer -> bedrückende Existenz, nur Kurzbesuche durch Woyzeck; Fenster als willkommene Verbindung zur Außenwelt; Woyzecks Kaserne -> Halluzinationen, Schlaflosigkeit, Unruhe: notwendige Flucht nach draußen Räume der Öffentlichkeit: Jahrmarkt, Gasse, Wirtshaus, freies Feld -> für Marie Orte der Freiheit und des Vergnügens, aber auch ihres Todes -> für Woyzeck Orte der Demütigung und Verlorenheit -> Spiegelung der jeweiligen Befindlichkeit der Figur durch Räume (trotz beinahe vollständigem Fehlen von Regieanweisungen zum Aussehen der Schauplätze) Woyzeck galt lange als Musterbeispiel eines offenen Dramas: revolutionäre Aufhebung der Einheit von Ort, Zeit und Handlung um Woyzecks zunehmende Psychose im Zusammenspiel mit der Affäre zwischen Marie und T. als sich steigerndes Element Verklammerung der Szenen durch Motive (z. B. ,,Messer" und „schneiden", "heiß" und ,,kalt", Farben Schwarz und Rot) -> bedrohliche Atmosphäre, Vorausdeutung auf Ende Sprache und Stil: Zweiteilung des sprachlichen Codes in Woyzeck -> schichtenspezifische Sprache Sprache der Funktionsträger der gesellschaftlichen Ordnung (Hauptmann, Doktor): Benennung durch Beruf bzw. Rang: keine echten Figuren, eher Typen Sprache als Mittel zur Ausübung von Herrschaft und zur Zementierung des Status quo: Lenken des Gesprächs, Erteilen von Befehlen (direkte Sprechakte), Selbstdarstellung (Melancholie des Hauptmanns, wissenschaftlicher Ruhm des Doktors) Hauptmann: Hochwertbegriffe (z. B. ,,moralisch") als Worthülsen für eine konfuse Argumentation, die Gutmütigkeit vortäuscht, aber Herablassungen und Schadenfreude enthält · - Doktor: medizinisch-philosophische Fachbegriffe (im Dienste des vermeintlichen Erkenntnisgewinns) als rhetorischer Deckmantel für zynische Menschenverachtung und Degradierung des Menschen zum Versuchs- und Anschauungsobjekt Vortragscharakter ihrer Äußerungen -> Ungleichgewicht der Sprechanteile -> keine kommunikative Hinwendung zu Mitmenschen (nur Er-Anrede an Woyzeck!), keine Anteilnahme, Festhalten am Jargon Sprache der armen, einfachen Leute als Opfer der gesellschaftlichen Verhältnisse: Benennung durch echte Namen: Woyzeck, Marie, Andres, etc. -> Individuen, Charaktere · - - Sprache als Ausdruck ihrer Notlage: knapp, direkt, umgangssprachlich Ellipsen, Satzabbrüche, Interjektionen -> Authentizität, Ehrlichkeit der Figuren, Ausdruck ihrer Unbeholfenheit und Not Dialoge: aneinander vorbeireden statt aufeinander eingehen -> sprachliche Isolation Woyzeck: biblisch-apokalyptische Wendungen als Hilfe, um seine psychotischen Erfahrungen mitteilbar zu machen; oftmals grüblerisch-doppeldeutige Sprache -> dennoch Fähigkeit zur klaren Formulierung (z.B. zum Verhältnis von Geld und Moral) - Marie: dinghaft-konkrete Sprache als Mittel, ihre Lage zu beschreiben (,,ich bin nur ein arm Weibsbild."), ihr Begehren auszudrücken (,,Rühr mich an!") oder Unangenehmes zu leugnen (,,Und wenn auch.") -> Ausdruck ihrer Sehnsucht nach besserem Leben Bibelstellen, Volkslieder, Märchen: da Ausdrucksvermögen der Figuren ungenügend, Rückgriff auf vorgeformte sprachliche Versatzstücke (die als Trost und als Sinnangebote gedacht sind) -> in Woyzeck Betonung des pessimistischen Weltbildes (z. B. Anti-Märchen der Großmutter) oder Vorausdeutung auf tragische Ereignisse (z. B. Märchen-Zitate des Narren) • weitere Figuren: aufdringliche Sprache des Ausrufers (auf Sensationsbedürfnis des Publikums gerichtet), derb-anzügliche Sprache des Tambourmajors (zur Protzerei und Triebbefriedigung) • Gattungsbestimmung und Epochenzugehörigkeit: Tragödie/bürgerliches Trauerspiel: zwingendes Zulaufen auf die Schlusskatastrophe, ABER: Verstoß gegen alle Standeskriterien, da sog. vierter Stand („Proletariat“) im Personal des Dramas Woyzeck als erstes „soziales Drama": Konflikt bedingt durch soziale Umstände (Armut, Ausbeutung, Unterdrückung), Untergang eines chancenlosen ,,underdog" • Vormärz: Abwenden vom Idealismus der Klassik und Romantik, Hinwenden zur Realität und zur sozialen Ungerechtigkeit (im Naturalismus Woyzeck als Vorläufer interpretiert: soziales Elend, Determination; im Expressionismus sensibler und wahnsinniger Woyzeck als Schlüsselfigur) . ● ● · Wegbereiter der Moderne: Büchners psychologisches Interesse für Elend und Entfremdung für Krisen der Identität; Innovativität der Sprache und der Dramenkonzeption von Woyzeck -> Gesellschaftskritik wird ausgeübt prangert die Oberschicht an, welche die Unterschicht dermaßen unterdrückt, dass ein normales Leben gar nicht mehr möglich ist (Bsp.: Woyzeck kann aufgrund seiner finanziellen Lage nicht heiraten) -> Außerdem beuten ihn sowohl der Doktor, als auch der Hauptmann aus, indem sie seine angespannte finanzielle Situation ausnutzen Beide würdigen ihn als Mensch herab, der Doktor geht sogar so weit, ihn unter einem Tier anzusiedeln lässt sich nur schwer eindeutig einer einzigen Epoche zuordnen zeitgeschichtlich lässt er sich am ehesten dem Vormärz zuordnen, welcher mit politischen Ideen auf die Restauration reagiert und eine liberale Bewegung in der Literatur darstellt • weiteres Merkmal der Epoche ist, dass der Adressat des Buches das einfache Volk ist -> ist in Woyzeck der Fall, da der Protagonist der Unterschicht angehört Büchner = Realist -> er zeigt die Welt wie sie ist und nicht wie sie sein sollte -> Woyzeck zählt zu den Ärmsten und hat keine Chance auf einen gesellschaftlichen Aufstieg -> wird in all seinem Elend und allen negativen Facetten dargestellt -> ,,Woyzeck" ist demnach zwar stärker dem Vormärz zuzuordnen, weist aber auch realistische Elemente auf (Büchner ist also ein Vordenker) Vormärz: Werk kritisiert die Machtverhältnisse - Massenarmut -> Büchner verdeutlicht dies in Woyzeck: Woyzeck leidet unter Armut und Elend und setzt sogar seine Gesundheit aufs Spiel, um seine Familie zu versorgen. Das Leben des einfachen Soldaten wird zunehmend von mächtigeren Mitgliedern der Gesellschaft bestimmt. - Realismus: Dichter versuchten realitätsnah wie möglich zu beschrieben - Leben einfacher Leute im Mittelpunkt Realisten sahen sich eher als neutrale Beobachter und kritisierten die Spaltung in Arm und Reich indirekt neigen dazu, schlimmes zu beschönigen Büchner stellt eine Person in Mittelpunkt; stellt aber alles unbeschönigt dar Naturalismus: - Steigerung des Realismus Realisten versuchten unschönen Gegebenheiten ihren Schrecken zu nehmen, Naturalisten jedoch wollten alles realitätsnah und unschön darstellen - sehr direkt und wollen Bildungsbürgertum schockieren Büchners Charaktere bedienen sich einer sehr direkten Sprache (,,er saufe") Sprache spiegelt Realität wider, wirkt authentisch Voyzeck & Marie: begrenzter Wortschatz Verfilmung - Woyzeck: Auf einen Blick: Szenenfolge: • Hauptmann-Szene zu Beginn der Handlung Begutachtung von Maries Leiche als Schlussszene veränderte Szenen: • Margreth bei Woyzecks Besuch anwesend • Marie erhält Ohrringe nach Liebesnacht mit Tambourmajor • Marie erzählt Anti-Märchen neue Szenen: • Landschaftsidyll und Stadtpanorama mit Texteinblendung • militärischer Drill Woyzecks filmische Inszenierung: authentische Kulissen, Kostüme, Requisiten • distanzierte und theatrale Kamera • Zeitlupe und Zeitraffer • musikalische Untermalung Zum Film: • gedreht 1978 in ca. 18 Tagen in Tschechien. erschienen 1979 mit einer Länge von 77 min. • Drehbuch und Regie: Werner Herzog (*1942) -> Vertreter des ,,Neuen Deutschen Films" • Schauspieler: Klaus Kinski als Woyzeck, Eva Mattes als Marie, Wolfgang Reichmann als Hauptmann, Willy Semmelrogge als Arzt, Josef Bierbichler als Tambourmajor Filmanalytische Aspekte: • Kulissen: weitestgehend karg und beinahe leer -> ärmliche Verhältnisse • Authentizität und Bedeutsamkeit der Kostüme: Woyzecks Soldatenuniform wie Sträflingskostüm, Maries weiße Kleider in Eifersuchtsszene als Anspielung auf Schuldfrage • ausdrucksstarke Mimik, Gestik und Körpersprache der Figuren: z.B. Woyzecks Fingerknacken, Stottern, unruhige Augen, schwerer Atem -> Verstörtheit und Hetze • Montage: lange Einstellungsdauer, niedrige Schnittfrequenz, harte Schnitte ohne Übergänge -> Distanz und Bühnenhaftigkeit, Fokus auf Dialog und Figuren • Kamerabewegung: wenig Bewegung, oft Standkamera -> Intensität des Gezeigten • Tiefenschärfe: große Raumwirkung durch Fenster im Hintergrund (mit Sicht auf leere Stadt) -> Reflexion des Verhältnisses von Innen und Außen • Naturaufnahmen: anfangs Kameraschwenkend durch idyllische Landschaft mit Kleinstadtpanorama, Woyzecks Lauf durch weites Mohnfeld als Sinnbild für seine Verlorenheit, ,,Mordkommission" am Teich als Schlussszene -> Idylle der Anfangsszene als Illusion entlarvt • Zeitlupe und Zeitraffer • Ausleuchtung: grauer Himmel, Maries ärmlich beleuchtetes Zimmer, dunkle Ecken des Wirtshauses -> Schattenseiten des Lebens, seelische Abgründe • Filmmusik: Beethoven im Spieluhr-Klang in der Anfangsszene -> Untermalung der Idylle; dissonante Fiedelmusik in Drillszene -> Verdeutlichung der Zerrissenheit Woyzecks; Wechsel von schneller Fiedel zu langsamer Oboe Vergleich zwischen Film und Buch: • 24 Kapitel des Films vs. 27 Szenen des Dramas ● Änderungen im Figurenpersonal: Doctor = Professor, keine Großmutter, kein Narr Karl • Orientierung des Films an Karl Franzos' umstrittener Woyzeck-Fassung von 1879: andere Dialoge und Szenenfolge als in der aktuell gültigen Textfassung -> Unterschiede in der Anordnung der Szenen sorgen für andere inhaltliche Akzente: Hauptmann-Szene am Anfang -> dienstliche Abhängigkeit als Einführung in die Geschichte Begutachtung von Maries Leiche als Endpunkt (Ertrinken Woyzecks möglich) -> in aktueller Textfassung yzecks Schicksal offen Doktor-Szenen im Film weiter vorn angesiedelt als in aktueller Textfassung -> Film: Schwerpunkt auf Woyzecks Ausbeutung; aktuelle Textfassung: Schwerpunkt auf Beziehung von Marie und Woyzeck - ● Hinzufügen von neuen und Veränderung von bestehenden Szenen: Drill Woyzecks: Laufen, Kniebeugen, Kriechen, Liegestütze bis zum Zusammenbruch unter Stockhieben und Tritten, dann Großaufnahme von Woyzecks entkräftetem Antlitz mit galgenähnlichen Seilen im Hintergrund -> Vorausdeutung auf Woyzecks geplagte Existenz - Nachbarin Margreth in Maries Kammer beim Besuch Woyzecks: ,,Er hat sein Kind nicht angesehn" aus Margreths Mund -> Umfeld als Zeuge von Woyzecks Irrsinn Begegnung Marie und Tambourmajor in Zimmer statt Gasse -> intimer Raum, sexuelle Avancen und Gesten -> Liebesnacht zwischen Marie und Tambourmajor klarer angedeutet Marie erhält Ohrringe erst nach der Liebesnacht mit Tambourmajor (in aktueller Textfassung nach der Begegnung auf dem Jahrmarkt) -> stärkere Sexualisierung der Affäre im Film Eifersuchtsszene Marie-Woyzeck: Begrapschen Maries durch Woyzeck, Woyzecks Drohgeste (Messer-Pose!) und Ausspruch in die Kamera -> Intensivierung des Konflikts Erzählen des Anti-Märchens durch Marie (nicht durch Großmutter) in hoffnungslosem Tonfall -> stärkerer Bezug des Anti-Märchens auf Marie: Vorwegnahme ihres Schicksals prachtvoller (im Text nicht erwähnter) Sarg für Marie: Wecken von Empathie für ihre Person • Fazit: W.Herzog zeigt Werktreue, wahrt Büchners Aussageabsicht, intensiviert einige Aspekte und setzt eigene Akzente Juli Zeh (*1974): 30. Juni 1974: geboren in Bonn, Jurastudium in Passau und Leipzig 1996-200: Studium am Deutschen Literaturinstitut Leipzig, 2001: Roman Adler und Engel 2007: Uraufführung des Theaterstückes Corpus Delicti bei der Ruhrtriennale in Essen, 2009: Romanversion von Corpus Delicti - 2010: Promotion zu Dr. iur. in Saarbrücken - - seit 2005 vermehrtes Engagement für Grund- und Bürgerrechte, auch Arbeit als Journalistin und Essayistin Corpus Delicti - Ein Prozess (2009): Kapitel: Das Vorwort: aus Schrift von Heinrich Kramer -> Gesundheit als höchstes Ziel des Menschen Das Urteil: Biologin Mia Holl zum Einfrieren auf unbestimmte Zeit verurteilt Mitten am Tag, in der Mitte des Jahrhunderts: Verhandlung zwischen Richterin Sophie, Staatsanwalt Bell und Rechtsanwalt Rosentreter über Strafen für Gesundheitsverbrecher; Eintreten des Journalisten Kramer; Klärungsgespräch mit Mia Holl beschlossen Pfeffer: Kramer auf dem Weg zu Mia -> Begegnung mit drei Nachbarinnen im ● ● ● ● • Genetischer Fingerabdruck: Bericht über Moritz (Vorwurf der Vergewaltigung und des Mordes) • Keine verstiegenen Ideologien: Mia und Kramer über die Sinnhaftigkeit des METHODE • Durch Plexiglas: Tausch zwischen Mia und Moritz: ideale Geliebte gegen Schnur (für Suizid) ● Treppenhaus Die ideale Geliebte: Mia erinnert sich (mit der imaginären Geliebten) an ihren Bruder Moritz Eine besondere Begabung zum Schmerz: Mias misslungener Versuch, ihre Wohnung zu putzen • Bohnendose: Mias erfolgreiche Gesundheitsuntersuchung beim Amtsarzt ● Saftpresse: Sophies Hilfsangebot (Betreuung, Kur) von Mia abgelehnt (ihr Schmerz sei privat) • Nicht dafür gemacht, verstanden zu werden: Einblick in Mias Trauer und stumme Qual ● Eine hübsche Geste: Vorwurf Mias an Kramer, er sei an Moritz' Suizid im Gefängnis schuld . Privatangelegenheit: Zugeständnis von Sophie -> Ruhe und Zeit für Mia Fell und Hörner, erster Teil: Moritz' und Mias Gespräch über Moritz' Liebesleben Rauch: Liebesfantasie der Nachbarin Driss über Mia; Mia beim Rauchen im Flur entdeckt • Keine Güterverhandlung: Geldstrafe für Mia wegen Rauchens, Rosentreter als ihr neuer Anwalt Ein netter Junge: Rosentreters Beteuerung, sich für Mia einzusetzen; Anfechtung der Geldstrafe Wächter: Hilfsangebot der drei Nachbarinnen von Mia abgelehnt • Recht auf Krankheit: TV-Talk bei Würmer: Kramer über die Entstehung der METHODE als neue Gesellschaftsordnung und über den Irrweg der Anti-Methodisten • Das Ende vom Fisch: Streit zwischen Mia und Moritz über Anpassung und Rebellion Der Hammer: Mias Härtefallantrag abgelehnt; Verurteilung zu zwei Jahren Haft auf Bewährung • Which side are you on: Rosentreters Wille, vor höherer Instanz zu klagen, von Mia akzeptiert Unzulässig: Rosentreters verbotene Liebe zu einer Frau; Vorhaben: Moritz' Unschuld beweisen ● ● Schnecken: Mia spricht über Moritz' Liebe zur Natur und zu den Menschen und über die Heilung seiner Leukämie -> Grund für Mias dankbare Anpassung an die METHODE • Ambivalenz: Mias Verhältnis zu Kramer zwischen Bewunderung und Ablehnung Ohne zu weinen: Moritz' Erscheinen bei Mia und sein Bericht über das Auffinden den Leiche ● • Unser Haus: Nachbarinnen -> Zeitungsbericht über Mia beschmutze guten Ruf des Hauses In der Kommandozentrale: Streitgespräch Mia - ideale Geliebte: Sport werde Mia nicht heilen ● Bedrohung verlangt Wachsamkeit: Kramers Zeitungsbericht -> Moritz als Terrorist • Die Zaunreiterin: Forderung der idealen Geliebten, Mia solle sich gegen Kramers Lügen wehren • Fell und Hörner, zweiter Teil: Moritz' Ablehnung jeder Ideologie -> Verhaftung am Fluss Das Recht zu schweigen: Mia verhaftet wegen Führen einer methodenfeindlichen Vereinigung ● ● Der Härtefall: Mias Gesinnungsprüfung -> ihre Gedanken zum politischen System und zu Revolutionen; Rosentreters Vortrag über Leukämie: Beweis, dass Moritz' Stammzellenspender Walter Hannemann der wahre Mörder von Sibylle Meiler ist Das ist die Mia: Fernsehbericht über den Justizskandal: Infragestellen der METHODE durch Mia • Der größtmögliche Triumph: Mias Entschluss, sich zu Methodenfeindlichkeit zu bekennen • Die zweite Kategorie: Streitgespräch zwischen Mia und Kramer über die Legitimation der METHODE; Mias Aufforderung an Kramer, ihr folgendes Statement schriftlich festzuhalten • Wie die Frage lautet: Mias Absage an die aktuelle Gesellschaft, die auf falschen Werten beruht • Vertrauensfrage: Kramers Dank für Mias brisantes Statement; Abschied der idealen Geliebten • Sofakissen: erneute Verhaftung Mias durch Methodenschützer • Freiheitsstatue: Solidarisierung vieler Menschen mit inhaftierter Mia: Proteste, Medienrummel • Der gesunde Menschenverstand: staatstragende TV-Rede Kramers -> Mia als gefährlicher Virus • Geruchlos und klar: Mias Vortrag über Moritz' geistiges Erbe von Kramer per Diktiergerät aufgezeichnet; ihre Weigerung, Geständnis zu unterzeichnen, wonach sie und ihr Bruder als Mitglieder der Widerstandszelle Die Schnecken Moritz' Tod zu politischen Zwecken inszeniert hätten • Würmer: falsche Zeugenaussage Würmers, Kontakt zur Widerstandszelle gehabt zu haben ● Keine Liebe der Welt: neues Netz aus falschen Beweisen gegen Mia: sie hätte Vergiftung des Trinkwassers geplant; Aushändigen einer langen Nadel an sie durch Rosentreter • Mittelalter: kein Geständnis von Mia; Tod durch Einfrieren und Folter durch Kramer angedroht ● • Es regnet: Leiden Mias an Folgen einer Elektroschock-Folter • Dünne Luft: Mia bohrt Nadel in ihren Arm und überreicht Kramer den hervorgeholten Chip • Siehe oben: Gerichtsverhandlung unter lauten Protesten -> Verurteilung Mias zum Einfrieren • Zu Ende: Einfrieren Mias in letzter Sekunde gestoppt durch Präsidenten des Methodenrats -> Unterbringung in Resozialisierungsanstalt mit psychologischer Betreuung ● ● ● . Hutschneider Bell Würmer Sophie Rosentreter Richterin Falschaussagen Richter Staatsanwalt Verteidiger Anti-Methodisten Symphatie Kramer Gegenspieler Mia Holl <Ablehnung R.A.K. Einfluss? Nachbarinnen Geschwister Methodenschutz/rat Lizzie, Polsche, Driss Moritz Hollt Gesprächs- partnerin Ideale Geliebte Geschenk an Mia Aufbau und Struktur: • 50 Kapitel von sehr unterschiedlicher Länge (ca. 2-16 Seiten) Kapitelbenennung: signifikante Wörter/Halbsätze aus dem Kapitel vorangestelltes Vorwort: Zitat aus Kramers ideologischer Schrift, außerhalb der erzählten Handlug angesiedelt, Funktion eines Mottos: Einstimmung auf Gedankenwelt der METHODE • Das Urteil: scheinbare Vorwegnahme des Romanendes als offizielles Dokument, Spannung: Wie kam es zu dem Urteil? -> zusammen mit Siehe oben: Bildung des basalen Erzählrahmens Blind Date Sibylle Meiler t Hord Walter Hannemann ↳ Stammzellenspender von Morite Holl von Mitten am Tag, in der Mitte es Jahrhunderts bis Dünne Luft: Geschichte darüber, wie es zu Mias Verurteilung kam -> in der Rückschau und in chronologischer Reihenfolge erzählt Höhepunkte der Handlung: Der Härtefall und Wie die Frage lautet ● durch Verschachtelung der Erzähl- bzw. Handlungsreisende bessere Beleuchtung der Entwicklung Mias: von der Konformistin zur Systemgegnerin Vergleich: Angelschnur bzw. Nadel ins Gefängnis -> Erwartung: Begeht Mia Selbstmord? • Zu Ende: Rückschau beendet, Fortsetzung der Handlung nach Urteilsverkündung: Erwartungen des Lesers nach Das Urteil unterlaufen -> unerwartete Schlusswendung Erzählweise: Handlungsort und -zeit: in einer Gesundheitsdiktatur um das Jahr 2050 • zeitliche Einordnung: Moritz seit ca. 4 Wochen tot, als Handlung um Mia einsetzt • auktoriales Erzählverhalten: Erzähler nimmt Leser stark an die Hand (Herstellung von Gemeinschaft durch Wahl der Wir-Form) und macht seinen Wissensvorsprung deutlich -> ,,Gehen wir der Einfachheit halber davon aus, dass sie an Moritz denkt. Die Wahrscheinlichkeit, dass wir richtig liegen, ist sehr hoch." (S.79) ● ● ● ● ● Erzählung über Mias Verurteilung immer wieder durch Rückblenden unterbrochen: Geschichte von Moritz bzw. des Verhältnisses zwischen Mia und ihrem Bruder • Kramers Zeitungsartikel über Moritz: ohne erzählerischen Eingriff abgedruckt -> Leser des Romans gleichgestellt mit Zeitungsleser in der erzählten Welt ● Erzähltempus: Präsens in der Mia-Handlung -> Unmittelbarkeit, Gefühl des Lesers, die Ereignisse live mitzuerleben ● meist Präteritum als Erzähltempus in Moritz-Kapiteln (,,Wählen wir für ein paar Minuten die Vergangenheitsform", S.60) -> Erinnerungscharakter dieser Kapitel personales Erzählverhalten (in der ich-Form) im Kapitel Wie die Frage lautet -> Mias finales Bekenntnis zum Widerstand gegen die METHODE dadurch deutlich hervorgehoben Sprache und Stil: nüchtern-schmuckloser Sprachstil und praktischer Satzbau in den Erzählpartien -> einfacher Zugang, didaktische Ausrichtung des Romans rhetorische Ausgestaltung der Dialoge: Vortragscharakter vieler Äußerungen mit dem Ziel, den Gesprächspartner vom eigenen Standpunkt zu überzeugen (v.a. bei Mia, Moritz, Kramer) • Kramers menschenverachtende und demagogische Sprache v.a. aus Bereichen ,,Hygiene, Krankheit" (z.B. abweichende Gedanken als „Virus“) -> Nähe zur Wortwahl der NS-Propaganda Vielzahl von Dialogen in direkter Rede: Auseinandersetzungen der Figuren um richtige Verhaltensweisen und um Sinnhaftigkeit der METHODE dialektisch entfaltet -> Austauschen unterschiedlicher Argumente und Sichtweisen als rhetorische Wortgefechte direkt vor der Augen des Lesers Einsatz von Fremdwörtern und Fachbegriffen aus den Bereichen Justiz, Medizin und politischer Philosophie -> Ernsthaftigkeit des Diskurses staatliche Medien: TV-Shows WAS ALLE DENKEN und Zeitung DER GESUNDE MENSCHENVERSTAND: Anspruch auf Allgemeingültigkeit und Verbindlichkeit sprachlich festgehalten • ,,Santé" (frz."Gesundheit") als Grußformel: Gesundheitswahn in Alltagssprache integriert Charakterisierung durch sprechende Namen: z.B. Kramer (Suche nach Geheimnissen), Würmer (Unterordnung, Gehorsam) ● Gattungszugehörigkeit: dystopischer Science-Fiction-Roman: düstere Zukunftsvision der Gesellschaft, in der die technisch-wissenschaftlichen Neuerungen zur Unterdrückung der Menschen eingesetzt werden ● ● ● bildhafte Sprache: Vielzahl von Vergleichen und Metaphern -> lebendige Charakterisierung des Verhaltens und des Innenlebens der Figuren (z.B. Mia als ,,Zaunreiterin") Aphorismen: kurze Sätze, die losgelöst vom Kontext vermeintliche Lebensweisheit ausdrücken und im Text Meinung der Figuren darstellen (z.B.: ,,Um frei denken zu können, muss sich der Mensch vom Tod abwenden", S.94) -> fordern den Leser zur Auseinandersetzung auf Abstammung des Romans von einem Theaterstück sprachlich noch klar erkennbar: Szenenhaftigkeit vieler Kapitel v.a. durch lange Dialoge und schnelle Wechselreden - - Kriminalgeschichte: Verbrechen im Mittelpunkt der Handlung -> Mord an Sibylle Meiler und Verstrickung von Moritz Holl eng verknüpft mit der Frage nach der Legitimation der METHODE Gerichtsdrama: Nähe des Textes zum Theater, Haupthandlung in Gerichtssälen angesiedelt Franz Kafka (1883-1924): war ein deutschsprachiger Schriftsteller Entwicklungsroman: Mias Weg von der systemkonformen Musterbürgerin zur rebellischen Widerständlerin als Akt der intellektuellen und emotionalen Reifung geboren in Prag Werke: Die Verwandlung, Das Urteil, Der Prozess Vater Hermann Kafka war jüdischer Kaufmann Mutter: Julie geb. Löwy Zwei verstorbene Brüder: Georg und Heinrich Drei Schwestern: Elli, Valli und Ottla - er studierte zunächst Chemie für zwei Wochen an der deutschen Universität in Prag, wechselte dann zu Jura und im zweiten Semester Germanistik - 1902: erste Begegnung mit Max Brodt, dem späteren Herausgeber der Werke Kafkas - 3. Juni 1924: Tod Kafkas Briefe an den Vater: 1. Was ist der Schreibanlass? - Vater hat ihn gefragt, warum er sich vor ihm fürchtet -> kann aus Furcht und aufgrund vieler Einzelheiten die Frage nicht durch Reden beantworten -> selbst beim Schreiben wird er auch von der Furhct gehindert, sich vollständig auszudrücken - ablehnende Reaktion seines Vaters, als Franz Kafka versucht eine junge Frau zu heiraten 2. Wie wird das Verhältnis zwischen Vater und Sohn beschrieben? unaufhörliche Vorwürfe, die der Vater dem Sohn macht (Kälte, Fremdheit, Undankbarkeit) hätte den Vater gerne als Freund, Chef, Onkel, Großvater oder sogar als Schwiegervater, da er ihm als Vater zu stark war - Kontrast zwischen dem starken, selbstbewussten Vater und dem empfindlichen, schwachen Sohn. Franz hat seinen Vater in der Kindheit kaum gesehen, da dieser sehr mit seinem Geschäft beschäftigt war fühlt sich nichtig und hatte das Gefühl vom Vater niedergestampft zu werden - Vater wollte ihn zu einem mutigen, kräftigen Jungen erziehen Vater war erfolgreich und nur seine Meinung war richtig hätte sich gerne mehr Begeisterung und Fürsorge vom Vater gewünscht Angst vor dem Vater und seinen Strafen (z.B. als er auf dem Balkon ausgesperrt wurde) - fühlt sich als Sklave -> egal was er tat, es war eine Schande -> befehle befolgen = Schande, da diese ja nur Franz galten; trotzig sein = Schande -> viele Verbote vom Vater - - Trauer, Verbitterung durch Vaters Gnade oft Prügel entkommen -> leidet jedoch an Erinnerungen, als er dachte, dass er geschlagen wird Schwäche und Mangel an Selbstvertrauen als Ergebnis der Erziehung vom Vater - konnte aus Angst vor dem Vater weder denken noch reden fühlt sich machtlos 3. Was sagt Kafka in diesem Zusammenhang zur „Schuldfrage"? möchte seinem Vater keine Vorwürfe machen gibt seinem Vater nicht die Schuld an ihrer Entfremdung Franz will dem Vater verdeutlichen, dass aber auch er schuldlos ist - Vater hat ihn durch seine Erziehungsmethoden geformt, jedoch gibt Franz ihm nicht die Schuld -> dieser starke Einfluss vom Vater sei nur entstanden, da Franz zu schwach für den Vater war und sie zu unterschiedlich voneinander waren 4. Wie beschreibt/charakterisiert Kafka sich selbst und de Vater? Franz: schwach, Sklave des Vaters, unverstanden, nichtig, ängstlich, Mangel an Selbstvertrauen Hermann: groß, stark, erfolgreich, egoistisch, selbstbewusst, streng, aggressiv, furchterregend 5. Welche Themen spricht er noch an? gute Beziehung zur Mutter, welche jedoch blind vor Liebe ist Ottla: hatte eine besonders schwere Beziehung mit dem Vater - Hochzeit Beruf Gefahr des Lebens Vater Das Maß aller Dinge . ein wirklicher Kafka: Stark & Selbstsicher =>Körperlichkeit/geistige Oberherrschaft riesiger Mann Ottla Kein Mensch nach deinem Herz ; „als Vater zu Stark”/dein absprechendes Franz schwach, ängstlich Löwy (mit ein bisschen K.) Kampfstellung noch größere Ent fremdlung/ Heimkehr: Ersteindrücke Erziehungsmittel Drohungen, z. B. keine Widerrede" Ausperren Schutz, aber nur in Beziehung zum Vater Mutter in Bezug zudir Heirat Zuflucht aber Rettung Synonym: Selbstständigkeit Urteil ⇒>>Autorität Folgen: innerer Schaden, dauerhaftes Schuldgefühl →Gefühl der Nichtigkeit -Verlust der Sprache/des Familiensinns (vertoroch Sich vorm Vater, verstummte gänzlich) Schreiben Zuflucht Beruf (Jurist) keine Rettung! Themen: Entfremdung als menschl. Grunderfahrung; Gegenteil zum bibl. Gleichnis; Selbstzweifel, ob Familie/Vater ihn annimmt Erzählweise: Ich-Erzählweise -> involviert den Leser; keine Interaktion zwischen Figuren; keine Dialoge Aufbau/Gestaltung d. Handlung: offenes Ende Analyse: Anfang/Ende: offen; in medias res; unklar, was der Grund für Aufbruch/für Rückkehr ist; unklar, was in der Ferne getan wurde Erzählweise: äußere Wahrnehmung knapp, präzise, beschreibend!; kurze Sätze: erzeugt Kälte; innerer Monolog Beginn: Beziehung zwischen Vater und Sohn: ,,Falle" - defekt, Weg verbaut, Hürde (Pfütze), Gefahr (Katze lauert), vertraute Gefühle! Das Urteil (1913): Kafka schrieb seine Erzählung ,,Das Urteil" im Jahre 1912; ein Jahr später wurde es veröffentlicht Hauptperson ist Georg Bendemann, welcher ein erfolgreicher, jedoch auch unsicherer Kaufmannssohn ist Ferner in die Handlung eingebunden ist Georgs Vater, der wegen seiner schlechten Gesundheit ans Bett gefesselt ist - Außerdem wird in dem Stück noch ein Brieffreudn Georgs erwähnt, der aber in Russland lebt und keinen Namen hat Georg schreibt einen Brief an seinen Freund in Petersburg, worin er seine Verlobung ankündigt Daraufhin betritt er das Zimmer seines Vaters, um ihm von dem Brief zu erzählen - - Der Vater erscheint ihm hilflos und gebrechlich und er beschließt, ihn nach der Hierat in seinem zukünftigen Haushalt aufzunehmen Doch zunächst trägt er seinen Vater ins Bett; dieser macht jedoch seinem Sohn unvermittelt die ungeheuerlichsten Vorwürfe: Er habe den Freund verraten, das Geschäftsvermögen des Vaters vergeudet und das Andenken der verstorbenen Mutter geschändet - Der Vater erklärt ihm, dass er seit Jahren mit dem Petersburger Freund in Verbindung stehe und verurteilt Georg zum Tod durch Ertrinken Georg nimmt das Urteil an und stürzt sich von einer Brücke in den Fluss - Der Freund in Petersburg: Aussagen zum Freund: ● ● gelbe Hautfarbe zeigt beginnende Krankheit, der fremdartige Vollbart die Entfremdung von zu Hause -> ein „altes Kind" (s.113,Z.17); ein Gescheiterter, der sich ,,verrannt" (bedeutet., z.6) hat Beziehung zu Georg und dessen Vater: abwechselnd Nähe und Entfernung zu beiden Beziehung zu Georg: Entfernung durch dessen Heiratspläne und seinen beruflichen Erfolg, Wiederannäherung zu einem Zeitpunkt größtmöglicher Verunsicherung Georgs Beziehung zum Vater: zunächst Leugnung der Existenz des Freundes, später Behauptung, dieser wäre ,,ein Sohn nach meinem Herzen" (S.120, Z.34) und er habe sich mit ihm ,,herrlich verbunden" (S.122, Z.25) -> Der Freund als irreale Figur -> Perspektivfigur mit der erzählerischen Funktion, den jeweiligen inneren Zustand von Georg und seinem Vater zu spiegeln -> der Freund als alternative Existenzmöglichkeit Georgs ● ● aus beruflichen Gründen nach Russland emigriert von vielfältigen Problemen bedroht: politisch unsichere Lage, schlecht laufendes Geschäft, soziale Isolation Die Beziehung zwischen Georg Bendemann und seinem Vater: Ausgangssituation (S.112-S.116,Z.35): ● Georg als erfolgreicher Geschäftsmann und als Verlobter (kurz vor dem Erreichen einer vom Vater emanzipierten Lebe weise) Plan, dem verwitweten und geschwächten Vater einen Brief an den Petersburger Freund mit der Ankündigung seiner bevorstehenden Hochzeit vor dem Abschicken zu zeigen -> Georgs beruflicher und privater Erfolg und sein inneres Ringen darum, die Verlobung dem Freund anzuzeigen ● Erstes Rededuell (S.116, Z.36-s.120, Z.26): Infragestellung der Existenz des Petersburger Freundes durch den Vater • Georgs Versuch, den Vater zu überzeugen und ihn ins Bett zu bringen -> Beginnende Unsicherheit Georgs, ausgelöst durch Schuldgefühle gegenüber dem offenbar vernachlässigten und senilen Vater ● Worum geht es in einer Parabel? = menschliche Grunderfahrung Beispiele: Entfremdung, Verlust, Identität, Zielsetzung, Geborgenheit, Verlassenheit, Liebe, Enttäuschung, Hoffnung, Streben nach Selbstständigkeit und Freiheit, Reue, Selbstzweifel, Vertrauen, Angst, Krankheit Tertium Comparationis = ,,Schlüssel" zum Sachverhalt Das Gleichnis vom verlorenen Sohn Kafkas Interesse? ● Höhe-/Wendepunkt: Wiederbegrüßung zwischen Vater und Sohn ● Vergebung des Vaters und dessen Ausmaß die bedingungslose Liebe Erzählbeginn: jüng. Sohn und sei Charakter/Erwartungen & Anlass des Auszugs, Verhalten in der Ferne, Grund der Heimkehr Erzählausgang: Vergebung/Gnade des Vaters (älterer Sohn: Neid) Erzählweise: neutral, personal Tempus: Präteritum (Geschichte als Vorbild für menschliche Liebe) Lehre: väterliche Liebe ist unendlich, Vergebung für alle Sünden möglich, Leben eines Mitmenschen = unbezahlbar, Akzeptanz des Sohnes durch den Vater, menschliche Fehler werden vergeben "Entzauberung der welt Rationalisierung Individualisierung Beschleunigung Technisierung Industrialisierung radikaler, historisch. beispielloser wandel ration. Wissen- Schaften Urbanisierung alles was vom Menschen geschaffen wird („Gott ist tot") man kann sich nicht ans übernatürliche binden literarische Moderne um 1900 Aufgabe der Kunst | Gegenstand der Betrachtung ästhetischer Umgang mit Widersprüchlichkeiten, Chaos, Paradoxie, Alltag, individuum, Identitätsverlust, Wert d. Menschen, subjektivität, Leid an welt Sachtexte Essay: . ● ausgehend von konkreter Fragestellung werden in freier, oft unsystematischer Form Pro- und Kontrapositionen rhetorisch geschickt dargestellt, wobei persönliche Ansichten und Erlebnisse im Vordergrund stehen können gekennzeichnet durch Leichtigkeit, Unbefangenheit und stilistische Virtuosität, oft Verzicht auf objektive Nachweise und definitive Antworten Glosse: zugespitzte, wertende Anmerkung zu tagesaktuellem Thema mit abschließender Pointe • satirische Form des Kommentars, oft zahlreiche rhetorische Mittel (z.B. Hyperbel, Ironie) Interview: ● Wiedergabe eines Frage-Antwort-Gesprächs zwischen Journalisten und einer oder mehreren Personen (meist des öffentlichen Lebens) • Ziel ist z.B. Klärung eines strittigen Sachverhalts, Vorstellung einer Person, Meinungsäußerung Kommentar: • subjektiv wertender Meinungsbeitrag zu aktuellem bzw. allgemein bekanntem Thema Autor (immer namentlich genannt) legt persönlichen Standpunkt sprachlich geschickt dar, versucht Leser argumentativ zu überzeugen, teils ironisch-spöttischer Stil beginnt meist mit Hintergrunderläuterungen zum Thema und endet mit Fazit bzw. Appell Rede: ● ● geistreiche und sprachlich anspruchsvolle Abhandlung zu einem Thema aus z.B. Wissenschaft, Politik, Gesellschaft, Literatur, Religion (auch: Gedankenspaziergang vor den Augen des Lesers) ● öffentlicher Vortrag (basierend auf schriftlichem Konzept) zu einem gesellschaftlichen, privaten oder geschäftlichen Thema, oft mit dem Ziel, Zuhörer von den eigenen Ansichten zu überzeugen geschickter Einsatz rhetorischer Mittel und Adressatenbezug durch direkte Ansprache Rezension: • anschaulich und präzise formulierte Zusammenfassung und persönliche Bewertung eines Buchs, einer Theaterinszenierung oder eines Films Ziel: Leser informieren und ggf. Empfehlungen abgeben ● Epik: Fabel: • unterhaltsame Erzählung von geringem Umfang mit lehrhafter Schlusspointe die Handelnden sind Tiere, die für menschliche Eigenschaften stehen (z. B. Biber -> Fleiß) endet in der Regel mit „Moral" = Lehre für den Menschen ● Kurzgeschichte: Geschichte, die in einem Zug zu lesen ist (< 20 Seiten) ● ● handelt meist von alltäglichen Begebenheiten, die eine überraschende Wendung nehmen wenig Figuren, oftmals ,,Typen" (keine Namen, übertragbar) in der Regel nur ein Handlungsstrang, umfasst relativ kurze Zeitspanne, kein Ortswechsel beginnt mit unmittelbarem Einstieg (medias res), keine Vorstellung der Figuren, rascher Handlungsverlauf (-> Höhepunkt), endet offen (d.h. mehrere Ausgänge der Handlung denkbar) Märchen: Ort und Zeit unbestimmt, formelhafte Sprache (Es war einmal...) Figuren/Verhalten in „gut“ und „böse" einteilbar, das Gute gewinnt -> belehrender Charakter Gegenstände und Figuren aus mittelalterlicher Gesellschaft (Königssohn) oder magische Welt (Zauberspiegel), übernatürliches Geschehen (Hexe), oft magische Zahlen (3,7,12) Novelle: ● ● Erzählung mittlerer Länge, in deren Mittelpunkt ein außergewöhnliches Ereignis steht Handlung in der Regel einsträngig mit Höhe-/Wendepunkt und geschlossenem Ende oft Leitmotive oder wiederkehrende Dingsymbole, Einfluss des Zufalls auf Schicksal der Figuren Roman: Erzählung von großem Umfang mit zahlreichen komplexen Figuren und Handlungsverläufen • oft psychologisch ausgestaltete Hauptfigur • zahlreiche Genres: Kriminalroman, Liebesroman, Abenteuerroman, Fantasyroman usw. Dramatik: Komödie: ● ● • endet mit glücklicher Auflösung des Konfliktes, in der Regel gewinnen die ,,Guten" Tragödie: unterhaltsames, humorvolles Theaterstück, oftmals mit klassischem Aufbau (fünf Akte) Protagonisten geraten aufgrund ihrer Schwächen in Konflikt, der sich immer weiter verschärft ● Protagonisten geraten durch schicksalhafte Fügungen (z.B. Verlieben in die ,,falsche Person") oder menschliche Fehltritte in schwerwiegenden Konflikt • endet meist mit dem dramatischen Tod des Helden/der Heldin und weiterer Figuren Lyrik: tragisches, emotional bewegendes Theaterstück, oft mit klassischem Aufbau (fünf Akte) Ballade: Gedicht, in dem auf anschauliche, lebendige Weise eine Geschichte erzählt wird (Erzählgedicht) ● formal: Strophen, Verse, Reime, Metrum; sprachlich: oft wörtliche Rede; inhaltlich: spannender Handlungsverlauf (Themen: z.B. Liebe, Heldentaten) -> vereint Lyrik, Epik und Dramatik Lied: sangbares Gedicht mit durchgängig der gleichen Strophenform (meist Übereinstimmung der Strophe mit einem Satz) • alternierende Verse mit Kreuz- oder Paarreim und schlichte, gut verständliche Sprache • oft unmittelbarer Ausdruck lyrischer Empfindungen bzw. individuellen Erlebens -> besondere Beliebtheit in der Romatik Sonett: • sprachlich und formal kunstvoll gestaltetes Gedicht • in der Regel strenger Aufbau: zwei Quartette (Strophen aus vier Versen) gefolgt von zwei Terzetten (Strophen aus drei Versen) häufig inhaltlicher Gegensatz zwischen Quartetten und Terzetten, letzte Verse oft wie Pointe Menschenbilder im Wandel (von der Aufklärung bis zur Gegenwart) Aufklärung (1780-1800): Der Mensch als... ... vernunftbegabtes ... rationaldenkendes nach Wissen strebendes Wesen Weimarer Klassik (1770-1806/20): Der Mensch als... harmonievolles ... ideales erziehbares edeles ... sittliches vorbildliches Wesen Romantik (1790-1830): Der Mensch als... sehnsüchtiges ... naturgebundenes ... auf sich selbst gestelltes ... emotionales sehnsüchtiges verträumtes Wesen Moderne (1900-1930): Der Mensch als... ... zerstörerisches ... chaotisches ... identitätsloses orientierungsloses Wesen Gegenwart (21./22.Jh.): Der Mensch als... ... kontrollierendes ... kontrolliertes ... unterdrücktes ... fehlerloses . überwachtes manipuliertes Wesen Vormärz (1840-1860): Der Mensch als... determiniertes Wesen Wie viele Daten sind uns unsere Gesundheit wert? Vorteile: →> Kontrolle über eigene Gesundheit →> Ökonomisch. Vorteil! Belohnungssysteme ↓ Datenfreigabe Ökonomisierung Nachteile →> Abhängigkeit →>Manipulierbarkeit →wird kontrolliert →> Datenmissbrauch (z. B. Werbung) <ا - AOK "Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit." - 1.Kant Ursachen für Unmündigkeit: →>Bequemlichkeit! -> Feignelt Akkumulation: Anhäufung von Wörtern ohne Nennung eines Oberbegriffs Allegorie: systematisierte Metapher, die durch Reflexion erschließbar ist Alliteration: aufeinanderfolgende Wörter mit gleichem Anlaut Allusion: Anspielung Anapher: gleicher Anfang aufeinanderfolgender Sätze/Verse Anrede: Hinwendung an den Adressaten Antithese: einander entgegengestellte Begriffe, Bedeutungen oder Gedanken Aphorismus: kapp formulierter Sinnspruch Archaismus: veralteter sprachlicher Ausdruck Assonanz: vokalischer Gleichklang Asyndeton: Reihung ohne Konjunktionen Chiasmus: Überkreuzstellung Chiffre: Zeichen, dessen Inhalt rätselhaft und letztlich nicht zu erfassen ist Diminutiv: Verkleinerungsform Stilmittel Ellipse: unvollständiger Satz, fehlende Satzteile Enjambement: Satz greift auf nächsten Vers über Epipher: gleiches Ende aufeinanderfolgender Sätze/Verse Euphemismus: beschönigende Umschreibung, Untertreibung Exclamatio: Ausruf Geminatio: unmittelbare Wiederholung eines Wortes oder Satzteils Hyperbel: sehr starke Übertreibung Sonne, Mond und Sterne Justitia (Gerechtigkeit) wunderbare Welt, Kind und Kegel, zehn zahme Ziegen Du weißt, was ich meine Gehe nach Hause. Gehe dorthin, so schnell du kannst. Meine Damen und Herren,... Ruhe auf dem Land, Lärm in der Stadt, Himmel und Hölle Die Zeit heilt alle Wunden. Seid gegrüßt, holde Maid! sobald, Obacht, Wohlklang Er kam, sah, siegte. Der Einsatz war groß, klein war der Gewinn. Purpurne Seuche, Hunger, der grüne Augen zerbricht. Blümlein, Mäuschen Je früher, desto besser. Die Wolken fliegen über das weite Land. Alle lieben den Hund. Die Nachbarn reden nur noch über diesen struppigen Hund. Wir müssen Personal abbauen. Hoch soll er leben! Geh, geh! Ich warte hier schon drei Millionen Jahre auf dich. Inversion: Abweichung von normaler Satzstellung Ironie: versteckter Spott, gemeint ist das Gegenteil Du bist mir ja ein Superhirn! von dem, was geschrieben bzw. gesagt wird Klimax: Steigerung (meist dreischrittig) Lautmalerei: Nachahmung eines (Natur-)Lautes Litotes: Bejahung durch doppelte Verneinung Metapher: bildhafter Ausdruck mit übertragener Bedeutung, Vergleich ohne Vergleichspartikel Metonymie: Verwendung eines Ausdrucks in übertragender Bedeutung (Gesagtes und Gemeintes stammen aus demselben Wirklichkeitsbereich) Neologismus: Wortneuschöpfung Oxymoron: Kombination aus Wörtern, die sich widersprechen Paradoxon: inhaltlich unlogische und widersinnige Aussage, meist in Form eines ganzen Satzes Parallelismus: aufeinanderfolgende Sätze oder Satzteile mit gleichem Satzbau Parenthese: Einschub Periphrase: Umschreibung eines Begriffs Personifikation: Gegenständen oder abstrakten Begriffen werden menschliche Fähigkeiten/ Eigenschaften zugeschrieben Pleonasmus: Häufung sinngleicher Wörter Polysyndeton: Verbindung zwischen Wörtern und Satzteilen durch mehrmalige Wiederholung derselben Konjunktion Rhetorische Frage: Scheinfrage, erwartet keine Antwort Symbol: Sinnbild, das für Abstraktes steht Synästhesie: Vermischung von Sinnesgebieten Synekdoche: Ein Teil steht für das Ganze oder das Ganze steht für einen Teil Am Straßenrand eine seltene Pflanze ich sah. Vergleich: bildhafter Ausdruck, durch Vergleichswort (wie, als) mit Gemeintem verknüpft Sie kicherten, lachten, grölten Klingeling, Kikeriki, Ticktack Die Schüler sind nicht unwillig. Du bist die Sonne meines Lebens. Dein Haar ist flüssiges Gold. Wir stehen am Fuß des Berges. Deutschland jubelt, Kafka lesen, eine Tasse trinken Himmelsengelsstimme bittersüß, alter Knabe, Hallenfreibad, Eile mit Weile Der Schmerz des Verlusts erfüllte sein Herz mit Freude. Nina traf Nils im Park. Max besuchte Tatjana im Café. Dieses Buch- ich möchte ehrlich sein -hat mir nicht gefallen. ,,der Gefallene" für „Sünder" Der Wind spielte mit ihrem Haar und streichelte ihre Wange: Sie ist brav, nett, lieb Und es wallet und siedet und brauset und zischt. Wer hat noch nie einen Fehler gemacht? Hast du vollkommen den Verstand verloren? rote Rose (für Liebe), weiße Taube (für Frieden) goldene Töne ein Dach über dem Kopf haben, eine Bibliothek lesen Sie ist leicht wie eine Feder, er ist schwer wie ein Elefant.