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Deutsch Abitur Lernzettel

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Biografie des Autors Auf einen Blick Deutsch - Lernzettel für das mündliche Abitur ● ● 24. Januar 1776 in Königsberg ● Jura-Studium STS und anschließende Referendariatszeit (1792-1800) Allgemeine Informationen Verschiedene Ortswech- sel, u. a. aufgrund von Straf-Versetzung (1792-1806) Der Sandmann Anstellung im Berliner Gericht (1814-1821), literarisch pro- duktive Lebensphase (u. a. Der Sandmann, 1816) Veröffentlichung der Fan- tasiestücke in Callot's Manier (1814/15) - ver- stärkte öffentliche Beachtung ● Autor: Ernst Theodor Amadeus Hoffmann Veröffentlicht: 1816 Nach Besetzung Warschaus Leben als Künstler (Kapell- meister, Musikkritiker und -lehrer, Schriftsteller...) in Berlin (1807-1814) Disziplinarverfahren wegen Veralberung einer öffentlichen Person in Meister Floh (1822) 25. Juni 1822 in Berlin Epoche: Schwarze Romantik/Schauerromantik (Suggestion dunkler Mächte, Darstellung Ab- gründe/Nachtseiten der menschl. Seele, des Wahnsinns, etc.) Genre/Gattung: Novelle (kürzere Erzählung in Prosaform (=keine formalen Ausschmückungen); dramenähnlicher Aufbau; Perspektiv als Dingsymbol)/Fiktion Themen: Innen-/Außenwelt bzw. Selbst-/Fremdwahrnehmung (dunkle Seite des Lebens, seeli- sche/psychische Störungen, Ängste, Wahnsinn, Verzweiflung); Wahnsinn/Normalität (ist Prota- gonist wahnsinnig oder Opfer einer Intrige?) Inhalt (kurz): Schicksal von Student Nathanael, wird verrückt durch Einfluss traumatischer Kind- heitserlebnisse + begeht schließlich Suizid Inhalt Drei Briefe 1. Nathanael an Lothar Beängstigender Besuch Coppola (Wetterglashändler) bei Student Nathanael • Ahnung Nathanaels: Coppola = Coppelius (Advokat, aus Kindheit) Kindheitserinnerung an Coppelius: Bedrohliche Figur, kommt zu Vater + treibt geheime Dinge Verknüpfung mit Kinderschreckfigur Sandmann → Erzählung Amme: raubt schlafunwilligen Kindern Augen → große Angst Versteckt sich in Arbeitszimmer von Vater, Vater + Coppola experimentieren alchemistisch → entdecken Nathanael, Drohung Coppelius: Augen nehmen → bewusstlos + langer, fie- berhafter Schlaf (was davon Realität, was Traum?) 2. Clara an Nathanael Clara als Empfängerin (falsche Adressierung...

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von ,,Brief an Lothar") Erschütterung angesichts Erzählung Ein Jahr später: weiterer Besuch Coppelius → Vater stirbt bei Experiment Überzeugung: Coppola = Coppelius 3. Nathanael an Lothar Nathanaels Enttäuschung → kühl empfundene Reaktion Claras + Gespräche Lothar/Clara über Nathanael ● Nach Gespräch mit Lothar → rationalisierende Reaktion: Rationale Entzauberung: Verknüpfung Coppelius + Sandmann = Einbildung Erklärung: dunkle Mächte können nur wirken, wenn Mensch es im inneren zulässt → nur innere/psychische Macht (nicht äußerlich/wirklich) Rat: Gedanken verdrängen Auffassung Coppola # Coppelius, dennoch keine Beruhigung Bericht über Olimpia (Tochter Physik-Professor Spalanzani) ➜schirmt ab + wirkt leblos/starr ● Ankündigung zu Clara/Lothar zu reisen Nathanael und Clara Ansprache Leser durch Erzähler: Begründung, erst Briefe präsentiert Ankunft bei Clara: zeitweise Verschwinden dunkler Gedanken, dann zunehmende Wesensän- derung → Ahnung: Mensch = Spielball dunkler Mächte ● Unverständnis Clara → Erklärung: Dämonen nur im Inneren ● ● Fortwährende Versuche, Clara an Vorstellungen teilhaben zu lassen → u.a. Vorlesen selbst ge- schriebener literarischen Texte → Clara bittet um Vernichtung einer Dichtung → beleidigende Reaktion Nathanael ● Eskalation anschließender Streit Lothar - Nathanael → Verhinderung Duell durch Clara → Ver- söhnung Nathanael und Olimpia Rückkunft Nathanaels in Stadt G. (Studierort), alte Wohnung = abgebrannt Umzug in Wohnung gegenüber von Spalanzani→ Desinteresse für Olimpia (sieht oft durch Fenster regungslos an Tisch sitzen) Neuer Besuch Coppola, preist Brillen mit Endung ,,sköne Oke" an + erneute Verstörung → Kauf Perspektiv (Fernrohr) → Änderung Wahrnehmung Olimpias durch Perspektiv: Faszination Le- bendigkeit bisher tot gewirkten Augen → Verdrängung Clara Fest von Spalanzani: Entflammen Liebe zu Olimpia → reagiert nur mit ,,Ach - ach!" ● ● Öffentliche Wahrnehmung Olimpias = stumpfsinnig verärgert Nathanael → Verteidigung gegenüber Freund Siegmund Häufige/lange Besuche bei Olimpia → Überzeugung, sie allein versteht ihn → Vorhaben: Hei- ratsantrag Beobachtung Auseinandersetzung Coppola/Spalanzani um Olimpia → erschreckende Erkennt- nis: Olimpia = Puppe → Coppelius (Konstrukteur Augen) flieht mit augenlosen Körper + Spa- lanzani (verletzt; Konstrukteur Körper) wirft Nathanael Augen zu → Ausbruch Wahnsinn bei Nathanael Nathanaels Suizid Rettung Professors vor im Wahn wütenden Nathanael durch mehrere Menschen z.T. empörte Reaktionen Öffentlichkeit (Puppe); Bemühen Verliebter, Lebendigkeit zu bewei- sen/prüfen Nathanael → psychiatrische Anstalt ● Erwachen bei Mutter + Clara nach längerer Zeit zunehmende Genesung Will Clara heiraten + auf geerbtes Gut ziehen Besteigen Rathausturm bei Stadtbesuch: Entdeckt seltsamen grauen Busch in Ferne → nutzt Perspektiv → erneutes Ausbrechen Wahnsinn, als er durch Perspektiv Clara erblickt (hält für Puppe) → Versuch, Clara von Turm zu werfen Rettung Claras durch hinaufstürmenden Lothar Nathanael sieht Coppelius vor Turm → absichtlicher tödlicher Sturz von Turm (Suizid) Ausblick: Claras späteres Glück mit anderem Mann Aufbau/Struktur Äußere Struktur: 3 Briefe (jeweils mit Überschrift): Nathanael an Lothar, Clara an Nathanael, Nathanael an Clara 2 Erzählabschnitte (mit Strich voneinander abgehoben): 1. Erzählerreflexion + Aufenthalt bei Clara 2. Liebe zu Olimpia, geistige Verwirrung, Genesung, Heiratsvorhaben, Sturz vom Turm Innere Struktur: 3 Briefe (Exposition): Einführung Figuren/Grundproblematik (Auslöser: Besuch Cop- pelius)/traumatischer Hintergrund Erzähler Exkurs/Reflexion (retardierendes Moment): Reflexion Erzählansatz Erzählabschnitt 1 (Steigerung): Aufenthalt bei Clara → eigener Spannungsbogen (Beruhigung, zunehmende Eskalation, drohende Katastrophe, Versöhnung) Erzählabschnitt 2 (Steigerung+ 1. Katastrophe): Beziehung zu Olimpia (Auslöser: Besuch Cop- pelius) → eigener Spannungsbogen + 1. Katastrophe (Verlieben, Beobachtung Streit Cop- pola/Spalanzani, Wahnsinn) Erzähler Exkurs/Reflexion (retardierendes Moment): Reaktion Öffentlichkeit auf Olimpia-Ent- hüllung Erzählabschnitt 3 (retardierendes Moment + schlussendliche Katastrophe): Genesung Natha- naels; Suizid Nathanaels Steigerungsprinzip: Erzählabschnitt 1: Verdeutlichung psych. Disposition (Tendenz zu Fantasiewelten) Erzählabschnitt 2: Verschärfung psych. Zustand (Wirklichkeitsverkennung: Olimpia = liebens- wert; daraus ergebener psych. Zusammenbruch) Erzählabschnitt 3: Höhe-/Schlusspunkt (erneuter Wahnsinn mit Eskalation bis zu Tötungsab- sicht gegenüber Clara + Suizid) Retardierende Momente als Spannungssteigerungsmittel Leitmotive als zentrales Strukturelement: Augen (vermeintlicher) Spiegel der Seele + (nicht immer ,,objektives") Wahrnehmungsor- gan; Automaten-Menschen Figur Clara Leblosigkeit, Unheimlichkeit, starr/leblos →Künstlichkeit Olimpia Sandmann Darstellung als ,,Horrorgestalt, Auslöser für Trauma, Verwendung als Vogel- futter, Wahrnehmungsorgan, wichtig zu Überleben → starke Bedrohung Ähnlichkeit zu Sandmann erkannt; stark, eher unmenschlich; gefährlich/be- drohend Coppelius Coppola Bedrohlich; Bezug zu Coppelius Nathanael Schon früh große Rolle (Sandmann Geschichte) + Beobachtung Alchemisten- Szene → Prägung; Wahnvorstellungen, Trauma, Vorstellungen/innerliche Wahrnehmungen Funktion von Augenmotiv Charakterisierung als freundlich, heiter, klar/vernünftig; naiv, unschuldig; Le- bendigkeit/Schönheit vs. Olimpias starre Augen; Augen haben sehr großen Wert (Sehfähigkeit + Spiegel zur Seele (Gefühle, Emotionen, Persönlichkeit)) → Verlust = Verlust der Persönlichkeit Doppelgänger: Verwirrung um Coppola/Coppelius → bis zum Ende unklar, ob eine Person oder nicht; Clara + Olimpia → Liebe Nathanaels; Appell an Selbstreflexion + menschliche Nai- vität; Hervorrufen von Angst →gesellsch. Druck zur Individualisierung Engel/Teufel: Clara = Engel, Coppelius = Teufel; subjektives Hinterfragen der Figuren; Konflikt zw. Realität/Wahn wird verdeutlicht Feuer: Tod Vater durch Explosion; Brand in Wohnung muss umziehen; ,,Feuerkreis" = Wahnsinnsanfälle; Sprung von Turm: ,,Dreh dich Feuerkreis" Charaktere Nathanael Allgemeine Infos: Nathanael = ,,Geschenk Gottes" → Anspielung auf den Genie (Romantik/Sturm und Drang): Dichter sahen sich als von Gott erwählte Künstler, denen Gabe des Dichtens geschenkt wurde; durch Gefühlsbetontheit/Offenheit für Wunderbare entspricht Nathanael Romanti- ker Kindheit in Provinzstadt, wuchs in Elternhaus mit mehreren Geschwistern auf Verwitwete Mutter nimmt Lothar + Clara auf Physikstudent bei Professor Spalanzani, wohnt in Stadt G Kindertrauma Kindermädchen: Sandmann streut Kindern Sand in Augen bis bluten + herausfallen N. hält Advokat Coppelius (hat Experimente mit Vater durchgeführt) für Sandmann Vater stirbt bei Experiment → Trauma von Sandmann; Verfall in Wahnsinn/Fantasie ● Sandmann Märchen → Experimente Coppelius → Coppelius = Sandmann → Tod Vater → Träume Realitätsverlust Konflikt: Realität vs. Wahnsinn/Fantasiewelt (ausgelöst von Tod Vater, Trauma, Sandmann) Sieht Dinge mit Augen, Gefühl, niemand (auch nicht Clara) versteht ihn → Hang/Zugänglichkeit zu Mystischen/Düsteren/Geheimnisvollen → Prägung Gefühlswelt durch Extrema, extreme romantische Weltsicht → Isolation → Suizid → Verarbeitung in Dichtungen Normaler Nathanael Liebe zu Clara Vernunft, Selbs- treflexion Leben als Stu- dent Bis er Coppola traf, alles nor- mal (Verdrän- gung Trauma Nathanael im Wahnsinn Trigger: Coppola, Zerstörung Olimpia Stufen: 1. Angst vor Sandmann 2. Trauma durch Tod Vater 3. Coppola → projiziert Ängste/Wahnvorstellungen auf Coppola (denkt er ist Coppelius/Sandmann), Kauf Perspektiv 4. Besessenheit Olimpia → Platz für Wahnsinn, gute Zuhörerin 5. Krankhaftes Lieben Olimpias, verliert sich in Wahn 6. Zerstörung Olimpias → sieht andere als Feinde → Psychiatrie 7. Beobachtung Claras durch Fernrohr →will sie umbringen 8. Suizid durch Wahn → Ängste übermannen von Zeit zu Zeit, verliert jegliche Autonomie über Leben Spannungsverhältnis (de-)stabilisierende Einflüsse: stabilisierend → Eltern, Siegmund, Lothar, Clara; destabilisieren → Coppelius, Coppola, Olimpia, Spalanzani ● Narzissmus Ursprung: griechische Sage eines Jünglings, ignorierte Nymphe Echo + als Strafe muss er sich ansehen → verliebt sich in eigenes Spiegelbild → Unfähigkeit andere zu lieben, Fokus auf selbststirbt + wird zur Narzisse Übersteigerte Selbstüberschätzung/-liebe, Ich-Bezug, mangelnde Kritikfähigkeit, fehlende Empathie Nathanael: ➤ Lässt sich von Gedanken/Gefühlen leiten, nimmt keinen Rat an, Ich-bezogen, kritikunfähig (Olimpia als stille Zuhörerin), spiegelt gespaltene Persönlichkeit wider ➤ Gefühle/Gedanken leiten Stück, von sich selbst überzeugt verliebt in Automaten (Reali- tätsverlust, Überzeugung von Recht) merkt nicht, dass Puppe → projiziert sich selbst auf sie + meint Seelenverwandte gefun- den zu haben; findet aber Abnormer Narzissmus Regression auf infantilen (kind- lichen) Narzissmus Paranoide Wahnideen Halluzinationen Verhalten/Äußerungen Nathanaels ● Spiegelt sich in Olimpia wider: ,,O du herrliche, himm- lische Frau! - Du Strahl aus dem verheißenen Jenseits der Liebe - Du tiefes Gemüt, in dem sich mein ganzes Sein spiegelt" (S. 35, ~10 Seiten vor Schluss) Stur → von Olimpia geblendet, Meinung anderer = egal (vgl. S. 37) Denkt, Coppelius verfolgt ihn (vgl. S. 14) ● ● Turmszene (vgl. S. 44) ● Psychosen (Schizophrenie/Para- noia) + Depressionen Megalomanie (krankhafte Selbstüberschätzung + Größen- ● wahn) Sandmann/Coppelius/Coppola Coppelius Advokat (Anwalt), Freund des Vaters führen zusam- men alchemistische Versu- che durch Vater stirbt Verdirbt Menschen Freude Grässliche Gestalt ● Coppola Hässliches Lachen, heiserer Ton ● Vermeintlicher Mörder von N. Vater Taucht ohne Vorwarnung bei N. als Wetterglashändler auf → Auslöser Rückfall in vergangene Emotionen → Zerreißen Olimpia Wird von N. bei Turm entdeckt → Auslöser für Suizid Unklar ob Coppola = Coppelius Sandmann ● Böser Mann, kommt zu Kindern, wenn sie nicht zu Bett gehen wollen Wirft Sand in Augen, sodass sie blutig herausspringen Wirft Kinder in Sack + trägt zu Halbmond Fürchterliche Erscheinung/Gespenst Olimpia/Clara - Vergleich Clara allgemein: keine klassische Schönheit blonde Haare, blaue Augen lebensfroh Wahnvorstellungen →vieles unreal, nur eingebildet (vgl. S. 11 ff.) Spiegelung in Olimpia, lobt sie → lobt sich selbst (vgl. S. 37 ff.) Gemeinsamkeiten/Vergleich ● Alle drei lösen Angst bei N. aus Als hässlich/furchterregend beschrieben Augenmotiv Clara Realität starker Charakter → verzeiht N. Untreue, sieht über Stimmungsschwankungen hinweg ruhig, schweigsam; wacher Verstand Clara (einfach, rational) Clara (komplexer Gefühlsmensch) Liebe zu N. sucht nach Erklärungen Brief an N. → zunächst sehr beschäftigt, dann mit Lothar geredet, beruhigt geht nicht auf N. Fantasien/Dichtungen/Denken ein Gespräche Vernunft/Ratio → Appell Vertreterin Aufklärung → Multiperspektivität: ambivalentes Bild Claras; keine eindeutige Charakterisierung durch ver- schiedene Erzählweisen/Zeitsprünge ● ● Emotional, will aufheitern Hilfsbereit N. gegenüber Olimpia Fantasie ● ● ● → Instanz, versucht N. zu Vernunft zu bringen; verkörpert Aufklärung; Entfremdung/Distanzie- rung N. und Clara Verlobte N. Spalanzani → Professor N., erschuf Olimpia Lothar → Ziehbruder N., bester Freund, Bruder Clara ● Kein Verständnis → N. Ängste finden nur im Inneren statt Wenig intelligent/nicht elegant Mütterlich, bodenständig N. empfindet Verhalten als zynisch Sorge um ihn, redet ins Gewissen, wider- spricht/übt Kritik, Rationalität Mütterlich: versucht N. Angst zu neh- men/beruhigen → ,,dunkle Mächte" ent- stehen nur durch Glauben an sie Erzählweise/Sprache ● ● ● ● ● ● ● Holzpuppe/Automat mit Erscheinungsbild eines Menschen N. verliebt sich Verständnis für N. Hört widerstandslos zu Spricht nicht in vollen Sätzen, inhaltslos Starre Augen, körperliche Kälte, strahlt keine Wärme aus → N. verliert sich in seiner Welt, gibt keine Ge- genworte Unbeteiligter Ich-Erzähler Selbstreflexion im Hinblick auf eigene Erzählweise Wirklichkeits-/Authentizitäts-Suggestion durch Leser-Ansprache Unklarheit →wie Geschichte erfahren? (außer Lothars Weitergabe der Briefe) Züge auktorialen Erzählens: großes Wissen über Figuren + Vorgänge in Inneren - teilweise Distanzierung von Nathanaels Sicht der Dinge Oft Tendenz zu personalem Erzählen: Beschränkung auf Nathanaels (offenbar beeinträch- tigte) Wahrnehmung → Verunsicherung Leser (was ist wirklich war, sind Coppola und Cop- pelius dieselbe Person?) Teilweise multiperspektivisches Erzählen: z. B. drei Briefe als unvermittelte Wiedergabe der Perspektive zweier Figuren Zeitgestaltung: Erzählzeitpunkt: mehrere Jahre nach Geschehen → Rückblick Verhältnis erzählte Zeit - Erzählzeit: Zeitraffung: Inhalte wirken eher unwichtiger; zurückhaltend; Zeitspannen ohne wichtige Elemente (Jahre zw. 1. Krankheit + Studium in G.; Zeit im Tollhaus; etc.) Zeitdeckung: sehr realistisch, kann sich besser hereinversetzen; gelegentliche Tendenz; wichtige Szenen (Szene auf Turm; Tod des Vaters; Zerstörung Olimpias; etc.) Zeitdehnung: bei wenigen wichtigen Szenen/Schlüsselszenen, sehr intensive Teilnahme am Geschehen (Gefühle Nathanaels bei Auftritt Coppola; Liebesgeständnis an Olimpia) Darbietungsformen: Vielfalt in Gedankenwiedergabe: direkte Rede, erlebte Rede, indirekte Rede, Bewusstseins- bericht Direkte/indirekte Rede auch bei Wiedergabe Gesprochenes Dialogpassagen meist mit Beschreibung der Figuren/ablaufendes Geschehen/Wahrneh- mung Nathanaels ● Tendenz zu szenischem Erzählen bei Darstellung einzelner Geschehnisse → Unmittelbarkeit Sprache/Stil ● Große sprachlich-stilistische Variationsbreite + sprachl. Dichte Differenzierende/intensivierende Doppelungen (z.B. S. 37: ,,klapperten und dröhnten") Dramatisierung spannender Kernszenen durch kurze/elliptische Sätze Farbbeschreibungen: ,,rot"/"dunkel" bei Gefahr Mehrfache Attribute zu Bezugswort → intensive/anschauliche/genaue Beschreibung von Menschen/Gegenständen/Situationen ● ● • Abwechslungsreiche Syntax: Parataxen (dramatische Schilderungen), Hypotaxen (raf- fende/reflektierende Passagen) ● Inversionen → Abwechslung + Betonung wichtiger Worte ● Lautliche Untermalung Zusammengehörigkeit Wörter durch Alliterationen Bildliche Stilmittel → v.a. Darstellung Wahrnehmungen/Gefühle Epoche: Schwarze Romantik ● ● ● ● ● Romantisierung Liebe, teilweise spirituelle Erfahrung/Überführung in Religion → leidensch. Beziehung zw. Nathanael + Clara/Olimpia Intensität der Gefühle sprachl. Bilder ● Sehnsuchtsmotiv → Clara/Nathanael ersehnen alte Liebe vor Wahnsinn; Nathanaels Liebe für Olimpia; Idealisierung/religiöse Verehrung Olimpias (scheint erst unerreichbar) Wiederentdeckung Mittelalter → Bezug zu alten Sagen: Sandmann → mysteriös, Fantasie- ● Gegenbewegung zur Aufklärung: Gefühle statt Rationalität Zuwendung zum Inneren der Seele, Gefühle im Mittelpunkt Fantasiewelten, Nacht, düstere Gedanken, abgrundtiefe Gedanken, Wahnsinn Böse Magie, Ungeheuer, Bedrohlichkeit/Unberechenbarkeit, menschl. Gräueltaten, Tod → Nathanaels Wahnsinn ● welten Aufwertung Kunst/Subjektivität → Poesie/Dichtung N. = romantisiert/poetisiert; Gefahr ge- sellsch. Entfremdung (Trauma Verarbeitung/Heilung N.) ● Aufwertung Gefühl → Gefühle im Mittelpunkt, leiten, kaum Rationalität → Clara Deutungsansätze Biografisch ● • Eigene Nähe zum Exzent- rischen/Wahnsinn Übersteigerung eigener Fantasie/Ängste ins krankhafte Soziologisch Einblick in schizophrene Psychen durch Arbeit als Juriststudierte ent- sprechende Gerichtsakte ● ● Täuschbarkeit durch ,,Maschinenfrau" → Kritik an Frauenbild, nach dem Frau, die nichts sagt/tut, nicht auffällt ● ● Genderorientierte Leseart: Schaffung Idealfrau durch zwei Männer → Mann Schöpfer, Frau = Objekt von Macht/verfüg- bares Objekt erotischer Wünsche Sexismus: Bevorzugung Olimpia (passiv, nicht widerständig) ● Philosophisch Betonung Empfindungswelt/Irrationales entgegen Menschenbild Aufklärung (hebt Rationali- tät/Vernunft hervor) Weltbild: Verunsicherung Überzeugung Existenz nur Alltagswelt → Andeutung dämonischer Welt/"Nachtseite" (z. B. Auswirkungen - verzauberten? - Perspektivs) Bezug zu Konstruktivismus: Subjektivität von Wahrheit (was ist Wirklichkeit, was Fantasie?) Kommunikationsproblematik /vgl. Erzählerreflexion nach Briefen): Zweifel an Sprachförmigkeit des Inneren/innerer Bilder Frage: Wie lässt sich Inneres ohne Verlust mitteilen? Gefahren Technik: Ersetzung des Menschen durch Maschine Mensch als Erschaffer vs. Gott: Natürlichkeit vs. Künstlichkeit ● Poetologische Deutung ● Erzählerreflexionen: Erzählstrategische Überlegungen, wie Geschichte um N. zu beginnen sei Schwierigkeit Leser von Beginn Reichtum/Intensität von ,,inneren Gebilde" einer Geschichte mitzuteilen Vorzug anderes Vorgehen: Umrisse + füllen - Briefe = Er- zählbeginn Nathanael als Dichter: Dichtung als Kommunikation/Selbstausdruck Lesung bei Olimpia → Selbstspiegelung/-bewunderung - Psychologisch/psychoanalytisch ● Sprechende Namen: Clara (,,Helle/Klare") = Aufklärung; Nathanael (,,Gottesgabe") = Bezug zu Wunderbaren + Gegenfigur Clara; Olimpia (,,vom Olymp stammende") = ironisch, Geschöpf von Menschen, die sich Gottesähnlichkeit anmaßen Sigmund Freud (,,Erfinder" Psychoanalyse): - Angst vor Augenverlust Kastrationsangst (inzestuöse Kindheitswünsche als Anlass) Aufspaltung Vater: gut/geliebt (biologisch); böse/gehasst (Coppelius) → Verschiebung Hass, um positives Bild zu retten Wiederholung Aufspaltung: Coppola - Spalanzani Sandmann/Coppelius/Coppola = ,,Störer der Liebe" Liebe zu Olimpia = narzisstische Liebe ES N. als an schizophrener Psychose Erkrankter: Verfolgungswahn: Glaube, dass Coppelius/Coppola verfolgt Wahnvorstellungen: Coppelius/Coppola = Vertreter böses Prinzip Wirklichkeitsverlust: Liebe zu Puppe Olimpia Rückzug aus soz. Beziehungen: Abwendung von Clara Plötzliche Aggressionen: Angreifen Spalanzani/Clara Schubweises Auftreten Schizophrenie Drei psychische Instanzen (Freud) Narzissmus/Egozentrik: Begeisterung für O. eigentlich Begeisterung für sich selbst (Gefühl, ver- standen zu werden, durch fehlende kritische Reaktion O.) Projektion eigenes Erleben in Olimpia Entdeckung/Bestrafung N. durch Coppelius als unbewältigtes Kindheits-Trauma Angeborene Triebe • Zerstörerisch, muss unter- drückt werden • Unbewusst (Träume, etc.) . AUBENWELT Unterdrückt ICH Triebe ÜBER-ICH • Werte/Normen Zensurinstanz (Aufsichtskontrolle meist nur tagsüber, trotzdem Zensur in Träumen Gewissen Bewusste Persönlichkeit • Führer durch Realität Balanceakt: entscheidet über Persönlichkeitsbildung, Vermittlung zw. ES/ÜBER-ICH/Außenwelt ⇒ Nathanael: ES = stark ausgeprägt → ÜBER-ICH kann nicht kontrollieren ÜBER-ICH weniger ausgeprägt, nur wenn er erinnert wird (z.B. durch Clara) Versucht durch Gedichte auszudrücken + will Gehör → Olimpia: Narzissmus ● Sandmann/Alchemisten-Szene = traumatisierend → Heilung nur durch Bewusstmachung; Freud gibt Tipp: bei Kunst Reflexion + Erkennung ⇒ Suizid: ES hat gesamte Kontrolle → Tod; nicht mehr zu helfen Rezensionen Einschätzung Autor Aussagen zur Erzählung Überlegungen Aufgabe Poesie Vergleich/Schlussfolgerung Theorien zum Wahnsinn Erklärungen Kirchliche Posi- tion Ursachen • Folge schwerer Sünde • Missach- tung Got- tesgebote • Einwirkung von Dämo- nen/Kräf- ten Umsetzung Ehebruch ,,Sandmann" • ,,dunkle Macht" → Teufel Heinrich Voss Genie ● Erzählungen = wenig ,,lieb- lich" Grenzenlose Fantasie ● Entfernung von Natur ● Geistreichste Erzählung Traumbild ● Fürchterlich, unheimlich ● Einfach: Versöhnung Gott, Inneres, Natur; nicht mit schlechten Wesen be- freunden → Sandmann er- füllt nicht! → Sehr nah dran →Gegen Fantastisches. Nicht Erfüllung Aufgabe von Poesie → Meinung der Hausärzte (Th. Arnold) • Folge Übermaß • Verweich- lichung • Beschäfti- gungslo- sigkeit Philippe Pinel (Arzt) • Starke seelische Erschütte- rung • Tod des Vaters • Misshand- lung Rolf Vollmann ● Vorbild Schrieb Weltliteratur ● Schaurig-schön ● Große Distanz → Über- blick; Realität? Fast Satire → Erzähler = ungeniert + ironisch Distanzierter Erzähler; gleichzeitig Nähe Mysteriös Schafft Distanz ● Realität wird hinterfragt ● Soll Distanz wahren Was steckt hinter Dingen →>> Eher moderner, mehr Dis- tanz ● Inspiration für weltbe- kannte Autoren ● ⇒ Positiver → Literatur bricht Wirklich- keit auf Aufgabe von Poesie erfüllt Johann Chris- tian Reil (Arzt) • Verkehrt- heit Vor- stellungs- vermögen • Verwechs- lung Wahrheit - Vorstel- lung • Äußere Verhält- nisse • Cop- pelius/Co- p- pola/Sand- mann → Emile Bartéz (Arzt) • Überstei- gerung versch. Kräfte → verliebtes Naturell → über- spannte Fan- tasie → Geliebte, Idol, Liebe = absolutes Glück • Über- spannte Fantasie • Olimpia → Narziss- mus Äußerungs- • Verfolgung formen • Teufel/Dä- Umsetzung ,,Sandmann" Therapie Umsetzung ,,Sandmann" monen sprechen direkt durch Per- son ● Böse spricht aus ihm aus Zusammen- hang ● Austrei- bung → Exorzismus ● Ggf. durch Zunahme von Kreu- zen, etc. Interpretationsansätze ● Innen-/Außenwelt • Abwei- chung bei Sinnes- wahrneh- mungen ● Krankheit/Gesundheit ● Wahnsinn/Normalität Künstler-/Bürgertum ● Aufklärung/Romantik • Sehen → denkt Cop- pola = Co- ppelius • Beziehung zu Olimpia • Mäßigung im Essen • Sport • Vermei- den extre- mes Nach- denken • Religion (vernünf- tig) Automat Perspektivität Ambiguität (Mehr-/Doppeldeutigkeit) ● Naturphilosophie/-wissenschaft t-/Fremdwahrnehmung Ohnmacht → sprach- /denkun- fähig • Schwä- chend → Krämpfe + Starrsucht • Blässe, Zit- tern, Schreien • Schreit → Anfall als Olimpia = Puppe • Fällt tat- sächlich in Ohnmacht ● Fackel der Vernunft → Lohn- Strafe • Heilsame Furchter- regung • Aufenthalt in Anstalt • Aufenthalt in Tollhaus denkt sei Realität ● Tod von Vater Abnorme Vorstel- lungen + Zwänge • Vernunfts- verlust • Regression auf Stufe von Tier → anima- lisch • Vorstel- lungen → Sandmann • Verlust der Ver- nunft • Tilgung der fixen Vorstel- lung → Ekelkuren, Zwangsja- cken, etc. • Therapie in Anstalt ● Liebes- schwär- mereien = Vorstufe Poetisches Gemüt • S.O. ● Schreibt Gedichte • Olimpia = ,,Idol" • Behand- lung selten erfolgreich . Genie geht verloren • Behand- lung # er- folgreich Wichtige Zitate ,,Mir war es, als würden Menschengesichter ringsherum sichtbar, aber ohne Augen - scheußli- che, tiefe schwarze Höhlen statt ihrer" (S. 11, Alchemisten Szene, siebte Seite des 1. Briefes) ,,Geradeheraus will ich es dir nur gestehen, dass, wie ich meine, alles Entsetzliche und Schreckli- che, wovon du sprichst, nur in deinem Inneren vorging, [...]" (S. 15/16, Anfang Claras Brief) ,,[...] nur der Glaube an die feindliche Gewalt [der fremden Gestalten] kann sie dir in der Tat feindlich machen" (S. 18, kurz vor Schluss Claras Brief) • ,,Solange du an ihn glaubst, ist er auch und wirkt, nur dein Glaube ist seine Macht" (S. 25, ~5 Sei- ten hinter Strich) ● ● Historizität/Modernität ● ● Narzissmus/Spiegelung in Olimpia: ,,O du herrliche, himmlische Frau! - Du Strahl aus dem ver- heißenen Jenseits der Liebe - Du tiefes Gemüt, in dem sich mein ganzes Sein spiegelt" (S. 35, ~10 Seiten vor Schluss) Allgemeine Informationen ● ,,[...] der im Inneren zerrissene Nathanael [hätte ihr das häusliche Glück] niemals gewähren kön- nen." (letzte Seite) Autorin: Juli Zeh aka Julia Barbara Finck ● Veröffentlicht: 20. Feb. 2009 Epoche: Postmoderne (Gegenwartsliteratur) Genre/Gattung: Fiktion (Roman Begriff ,,Dystopie" zuordbar, trotzdem lehnte Juli Zeh Nominie- rung für renommierten Kurd-Laßwitz-Preis ab), Roman Corpus Delicti - Ein Prozess Intention: Aufzeigen Problematik einer Gesundheitsdiktatur in naher Zukunft, Weiterführung heutiger Entwicklungen = Basis für Staat, Appell an Mündigkeit + Eigenverantwortung, War- nung vor Entwicklung zu solch einem Staat Themen: Bedeutung Zeit, Sterblichkeit, Gottesverlust, transzendentale Obdachlosigkeit des sä- kularen Menschen, geistige Folgen von bürgerlicher Emanzipation/Aufklärung; Biopolitik, Grenze zw. Demokratie/Diktatur, Abwägung Sicherheit-Freiheit, Bedingungen polit. Wider- stand; Merkmale Mensch, Menschenwürde; Wissen (Freiheit oder Bedrohung?) Inhalt (kurz): Leben in Überwachungsstaat, Gesundheit = größtes Gut, Protagonistin = Mia Holl, Bruder Moritz begeht in Gefängnis Suizid (wird Vergewaltigung/Mord an Frau vorgeworfen), beteuert Unschuld, Mia sucht Gerechtigkeit für Moritz, wird unfreiwillig zur Methodengegne- rin, nach zahlreichen Prozessen verurteilt (eingefroren auf unbestimmte Zeit = Todesstrafe) Biografie: Juli Zeh 30. Juni 1974: geboren in Bonn, Jurastudium in Passau/Leipzig (v.a. Völker-/Europarecht)# 1996-2000: Studium am Dt. Literaturinstitut Leipzig 2001: Roman ,,Adler und Engel" 2007: Uraufführung Theaterstück ,,Corpus Delicti" bei Ruhrtriennale in Essen (ursprünglich Stück über Mittelalter in Auftrag gegeben) ● 2009: Romanversion ● ● Inhalt ● ● ● ● ● ● ● ● ● 2010: Promotion zu Dr. iur. In Saarbrücken Seit 2005: vermehrtes Engagement für Grund-/Bürgerrechte, auch Arbeit als Journalistin/Es- sayistin Gesellschaft Mitte 21. JH in DE, Gesundheitsdiktatur (,,Methode") Bürger überall überwacht + gezwungen, alles körperlichen Gesundheit untergeordnet Mia Holl trauert um Bruder Moritz + kommt Meldepflicht nicht nach → fehlen Schlaf-/Ernäh- rungsberichte; Gericht beschließt Einladung zu Klärungsgespräch Moritz aufgrund DANN-Test wegen Mord verurteilt → beteuert wiederholt Unschuld; Suizid im Gefängnis Letzte Begegnung im Gefängnis: Moritz schenkt Mia ,,ideale Geliebte", in der seine Idee wei- terleben soll Hinter seiner Verfahrensweise vermutet Mia persönlichen Feldzug gegen ,,Methode" → liebt Frau, aber System verwehrt gemeinsame Zukunft ● ,,ideale Geliebte" wirft Mia Unentschiedenheit vorhabe Schwächen des Systems erkannt+ können nicht mehr hinter Erkenntnis zurück Kramer warnt davor, von Methodengegnern ausgehende Gefahr, nicht zu unterschätzen Mia angeklagt wegen methodenfeindlichen Verhalten. ● Rosentreter beweist Moritz' Unschuld ● Erinnerung an Moritz im Gespräch mit ,,idealen Geliebten" → ,,Methode" basiert einzig auf Vernunft, Moritz wollte dagegen für Lust/Liebe leben Einerseits für Mia keine Alternative zum System, andererseits spürt sie Unschuld Moritz Geschwister haben sich regelmäßig außerhalb ,,Hygienegebiet" getroffen, um ein Stück weit so leben zu können, wie sie gerne würden → Ort =,,unsere Kathedrale" Wegen Missbrauchs toxischer Substanzen wird gegen Mia Strafprozess eröffnet → Lutz Ro- sentreter Pflichtverteidiger Mia wird freigelassen + will ,,Methode" als Unrechtssystem entlarven Kramer = unbeirrbarer Vertreter seiner Überzeugung von ,,Methode" + ebenbürtiger Feind Mias Mia diktiert Kramer persönliches Manifest → entzieht Staat/Gesellschaft Vertrauen; ,,ideale Geliebte" hat Mission erfüllt + verlässt Mia Wird zur Staatsfeindin + Figur des Widerstandes, wird festgenommen → Aufruhr im Volk, Zehntausende demonstrieren für Freilassung Mit Netz aus falschen Beweisen für schuldig befunden Mia wird gefoltert, um Geständnis abzulegen → lässt sich in Haltung nicht beirren ● Wird zum Tod durch ,,Einfrieren auf unbestimmte Zeit" verurteilt Charaktere Mia Holl ● ● Protagonistin Idealbiografie → Naturwissenschaftlerin (Biologin) Anfang/Mitte 30 Helle Augen ● ● ● ● Intelligent, erfolgreich Leidet unter Moritz' Tod, vernachlässigt staatsbürgerliche/gesundheitliche Pflichten → löst Pro- zess aus Glaubt an Moritz' Unschuld wird zur Antimethodistin ● Emotionsgeladen + redet viel Wohnung als Rückzugsort, sucht keinen sozialen Kontakt ,,Ideale Geliebte" Rebellisch, stur ● Kurz vor Vollstreckung wird Strafe abgewandelt → stirbt nicht als Märtyrerin; soll ab jetzt psychologisch betreut werden + im Sinne der ,,Methode" umerzogen werden ● ● Entwicklung 1. Typische Methoden-Anhängerin (,,Fell und Hörner, erster Teil"): Lehnt Moritz' Welt ab Hält sich an alle Regeln, riskiert nichts Versteht Moritz' Drang, das Leben zu spüren, nicht Wehrt sich gegen alles, was Methode widerspricht 2. Änderung nach Moritz' Tod Fängt an zu hinterfragen Versucht Moritz Sichtweise zu verstehen Verstößt gegen Regeln → rauchen, etc. Sieht Sinn des Lebens nicht mehr in Methode 3. Weiterer Verlauf (,,Fell und Hörner, zweiter Teil") 4. Geht Risiko ein, entwickelt Verständnis für Einwände, verbal gegen Obrigkeit Sieht Moritz' Verstoße lockerer Erkenntnis ,,man lebt für sich selbst..." Methode noch wichtig → Reflexionsprozess setzt ein 5. Ende (,,Mittelalter") Methoden-Feindin → Methode = unmenschlich, bereit alles zu riskieren im Kampf Seele + Geist auch wichtig, nicht nur gesunder Körper →Genuss (Menschenwürde; huma- nistisches Ideal; kirchlich) → S. 232 Hat wahres Selbst gefunden Weil alles genommen wurde, ist ihr alles egal Nimmt Scheintod + Folter auf sich (Zusammenhang mit Mittelalter, eigentlich keine Ände- rung) Starke Distanz zu Kramer trotz anfänglicher Sympathie → Kramer = Methode (befielt Dinge, dient als Sprachrohr, steigende Wut) Moritz Holl + ● ● Ideale Geliebte ● Fantasiegestalt, besteht nicht aus Materie ● ,,deftiges" Vokabular ● Vermächtnis von Moritz → Geschenk an Mia Gesprächspartner Mias → offenbart innere Vorgänge als äußere Handlung ● Forciert Mias Entwicklung zur Methodengegnerin Funktion für Moritz: hat vergeblich Geliebte gesucht erfunden; verkörpert Moritz' Werte/Ideologien + hat Auftrag, dass nach Tod Freiheitsgedanke nicht vergessen wird + in Mia weiterlebt Reaktion Mias/Funktion: bezweifelt, dass Übertragung funktioniert, da nur Fantasiefigur; be- wegt Mia zum Ablehnen der Methode; Wandlung zur Methodengegnerin beendet → Aufgabe = erfüllt + verlässt Mia; kann als Mias Gewissen betrachtet werden ● ● ● 27 Jahre alt Studierte Philosophie Hübsch, jung ● Träumer, Freidenker, ,,Spinner" Antimethodist →→ Idealist, will Leben unabhängig/frei gestalten, wehrt sich gegen staatl. Kon- trolle Natur = wichtige Rolle → Freiheit Opfer Justizskandal: wegen Mord/Vergewaltigung verurteilt, obwohl unschuldig Stirbt in Haft durch Suizid freier Tod Erfindet ,,Ideale Geliebte" Heinrich Kramer ● Antagonist Hat Frau + 2 Kinder Journalist, Verfasser von ,,Gesundheit als Prinzip staatl. Legitimation" ● Dunkle Haare, schwarze Augen, groß, elegant ● Drängt Mia zur Entscheidung, ob Methodengegnerin oder nicht Als Mia Wahrheit erkennt →wie im Wahn → ,,Ideale Geliebte" meint, Moritz hätte nicht ge- wollt + versucht zu beruhigen ● ● Mittleres Alter Vordenker/Verfechter Methode, führt aus Überzeugung systemkonformes Leben Rational denkend, argumentiert logisch, keine Beeinflussung von Emotionen, charismatisch → faszinierend für Mia Sehr bekannt, großer Einfluss Zyniker ● Will Kontrolle Selbstbewusst, manipulativ, skrupellos Unruhige Finger in Hosentasche Lutz Rosentreter ● Pflichtverteidiger Haarausfall Nicht kompatibel mit seiner Geliebten gegen Methode = Antrieb • Engagiert sich für Mia Beweist Würmer Moritz # Täter Journalist Talk-Show ,,Was Alle Den- ken" Anfangs Fan von Mia Gibt am Ende vor Zeuge zu sein feige, lügt Bewunderer von Kramer Sophie Richterin ● Ambitioniert, hilfsbe- reit, empathisch Befürworterin der Me- ● thode Will Mia helfen, wendet sich zu Lizzie, Frau Poll, Driss Zuständig für Instandhal- tung des Hauses → Per- fektion Anhänger Methode → naiv Driss bewundert Mia Nicht reflektiert Hutschneider 60 Jahre alt ● Richter ● Verheiratet + 2 Kinder Will Prozess nicht → kurz vor Ruhestand + scheint überfordert Unterstellt Mia Manipula- tion → Angst Bewunderung Würmer Kramer schätzen Verstand /Selbstbewusstsein Lizzie, Frau Poll, Driss Einfluss? Gegenspieler Hutschneider Falschaussagen Bell Methodenschutz, -rat Nachbarinnen Richter Staats- anwalt Sophie Richterin Ideale Geliebte Gesprächs- partnerin Mia Holl Verteidiger Rosentreter Geschenk an Mia Geschwister Streitpunkt: thode Ablehnung Sympathie Blind Date Moritz Holl + Anti-Methodisten Sibylle Meiler + R.A.K (Recht auf Krankheit) Mord Stammzellen- spender Walter Hannemann Figurenkonstellation Themen Bedeutung der Medien Zur Information/Meinungsbildung der Bevölkerung ,,vierte Gewalt" neben Exekutive/Legislative/Judikative ● Übermacht ● Keine differenzierte Darstellung an kritischen Positionen Zensur ● Einfluss durch Menschen wie Kramer ● Gesundheit als Staatsziel ● ● ● ● ● ● Internalisierung der Kontrolle Überwachung des Volkes mittels modernster Technologie; Manipulation + Missbrauch Metaphorische Bedeutung von Gesundheit; Gleichsetzung mit Norm/Normalität Gesundheit Recht, Staatsziel, Zwang Streben des Menschen Bedeutung der Schauplätze Ähnliches Ziel wie Definition ,,Gesundheit" von WHO → Vorwort Kramers deutlich präziser, konkretisiert, Zwang, oberstes Lebensziel WHO ● Verhandlungssaal Symbolraum Machtdemonstration der Methode → Mia als Gefangene noch vor Urteilsverkündung Eingeschlossen vom System, von manipulierter Menge beobachtet Distanzierung durch Käfig → Mia dennoch lbstbewusst ● Sperrgebiet Kontrastraum ,,Außenraum" → Waldlichtung am Fluss ,,Unsere Kathedrale" verweist auf religiöse Dimension Ort der Selbstverwirklichung/Freiheit/etc. → Grenzerfahrung Ort ist unhygienisch + außerhalb überwachten Welt → Grenzüberschreitung in verbotene Welt Transparenz Grundlage liberaler Gesellschaft Wissen als Ressource Bevölkerung zur Verfügung stellen ● Vollkommene Transparenz widerspricht Datenschutz Wenn Wissen nur wenigen Leuten zur Verfügung steht, dann Macht Individualität geht verloren (Individualität → Massenkonformität) Methode Versch. Transparenzverständnisse Mia Offenlegung aller Informationen → Grad zw. Transparenz + Überwachung = schmal, bzw. nicht vorhanden Rechtfertigung: soll Menschen schützen Machtstrukturen: Vertuschung Fehler bei Mo- ritz Lediglich Transparenz von Bürgerinnen erwartet → bei Staatsführung unklar (wer?) Kritiker werden unterdrückt Freiheit ● ● Aufbau/Struktur ● ● ● ● Überwachung = Eingriff in persönliche Frei- heit/Privatsphäre (bei uns: Verletzung GG) ● Vorangestelltes Vorwort: Zitat aus Kramers ideologischer Schrift, außerhalb erzählten Hand- lung angesiedelt, Funktion eines Mottos: Einstimmung auf Gedankenwelt der Methode ,,Das Urteil": scheinbare Vorwegnahme des Romanendes als offizielles Dokument, Spannung: wie kam es zu Urteil? → zusammen mit ,,Siehe Oben": Bildung des basalen Erzählrahmens ,,Mitten am Tag, in der Mitte des Jahrhunderts" bis ,,Dünne Luft" = Geschichte, wie zu Verur- teilung kam → in Rückschau + chronologischer Reihenfolge erzählt Höhepunkt = ,,Der Härtefall" (Niederlage für Methode: Moritz' Unschuld) + ,,Wie die Frage lautet" (Mias Wandlung zur Systemgegnerin endgültig vollzogen) Erzählung über Mias Verurteilung durch Rückblenden (Analepsen) unterbrochen: Geschichte von Moritz bzw. Verhältnis der Geschwister Quasi kein Privateigentum → Körper + Daten = Staatseigentum Überwachung, keine Freiheiten Einzige Möglichkeit Überwachung zu entziehen = in Gedanken Erinnert an ,,Die Gedanken sind frei" → Ausdruck für Sehnsucht nach Unabhängigkeit + Frei- heit in Zeiten der Unterdrückung Ideale Geliebte als Entzug der Überwachung → nur Mia/Moritz können sie wahrnehmen ● Nahezu keine Möglichkeit Überwachung zu ent- fliehen kann nicht wehren Erzählweise 50 Kapitel, untersch. Länge (ca. 2-16 Seiten) Kapitelbenennung: signifikante Wörter/Halbsätze aus Kapitel (oder gliedernd) Durch Verschachtelung der Erzähl-/Handlungsebenen (Mias Geschichte - Moritz' Geschichte) bessere Beleuchtung Entwicklung Mias: von Konformistin zur Systemgegnerin Vergleich: Angelschnur bzw. Nadel ins Gefängnis → Erwartung: begeht Mia auch Suizid? ,,Zu Ende": Rückschau beendet, Fortsetzung Handlung nach Urteilsverkündung: Erwartungen des Lesers nach ,,Das Urteil" unterlaufen → unerwartete Schlusswendung Handlungsort/-zeit: Gesundheitsdiktatur, ~2050 ● Zeitliche Einordnung: Moritz seit ca. 4 Wochen tot, als Handlung um Mia einsetzt Auktoriales Erzählverhalten: Erzähler nimmt Leser stark an Hand (Herstellung von Gemein- schaft durch Wahl der Wir-Form) + macht Wissensvorsprung deutlich → ,,Gehen wir der ● ● ● Sprache/Stil ● ● Einfachheit halber davon aus, dass sie [Mia] an Moritz denkt. Die Wahrscheinlichkeit, dass wir richtig liegen, ist sehr hoch." (S. 79) Personales Erzählverhalten (in Ich-Form) in Kapitel ,,Wie die Frage lautet" → Mias finales Be- kenntnis zu Widerstand gegen Methode deutlich hervorgehoben ● Erzähltempus: Präsens in Mia-Handlung → Unmittelbarkeit, Gefühl des Lesers, Ereignisse live mitzuerleben; meist Präteritum bei Moritz-Kapiteln → Erinnerungscharakter Kramers Zeitungsartikel über Moritz (,,Bedrohung verlangt Wachsamkeit"): ohne erzähleri- schen Eingriff abgedruckt → Leser gleichgestellt mit Zeitungsartikelleser in erzählten Welt Vielzahl von Dialogen in direkter Rede: Auseinandersetzung der Figuren um richtige Verhal- tensweisen/Sinnhaftigkeit der Methode dialektisch (Rede + Gegenrede) entfaltet → Austau- schen untersch. Argumente/Sichtweisen als rhetorische Wortgefechte direkt vor Augen des Lesers ● Fremdwörter/Fachbegriffe aus Medizin/Justiz/polit. Philosophie → Ernsthaftigkeit Diskurs ● Staatl. Medien: TV-Show ,,Was Alle Denken", Zeitung ,,Der Gesunde Menschenverstand" → Anspruch auf Allgemeingültigkeit/Verbindlichkeit sprachlich festgehalten ,,Santé" (franz. ,,Gesundheit") als Grußformel: Integration Gesundheitswahn in Alltagsspra- che Nüchtern-schmuckloser Sprachstil + parataktischer Satzbau in Erzählpartien → einfacher Zu- gang, didaktische Ausrichtung des Romans Rhetorische Ausgestaltung der Dialoge: Vortragscharakter vieler Äußerungen mit Überzeu- gungsziel vom eigenen Standpunkt (v.a. Mia, Moritz, Kramer) Kramers menschenverachtende/demagogische Sprache (Menschenbild!!!) v.a. aus Bereichen ,,Hygiene, Krankheit" (z.B. abweichende Gedanken als ,,Virus") → Nähe zur Wortwahl NS- Propaganda Charakterisierung durch sprechende Namen: z.B. Kramer (Suche nach Geheimnissen), Wür- mer (Unterordnung, Gehorsam) Bildhafte Sprache: Vielzahl von Vergleichen/Metaphern lebendige Charakterisierung Ver- halten - Innenleben Figur (z.B. Mia als ,,Zaunreiterin") Aphorismen: kurze Sätze, vermeintliche Lebensweisheiten losgelöst von Kontext + stellen Meinungen Figuren dar (z.B. ,,Um frei denken zu können, muss sich der Mensch vom Tod ab- wenden", S. 94) → Aufforderung Leser zur Auseinandersetzung Abstammung Roman von Theaterstücksprachlich noch stark erkennbar: Szenenhaftigkeit vieler Kapitel, v.a. durch lange Dialoge + schnelle Wechselreden Gattungszugehörigkeit Dystopischer Science-Fiktion-Roman: düstere Zukunftsvision der Gesellschaft, in der techn.- wissensch. Neuerungen zur Unterdrückung der Menschen eingesetzt werden Kriminalgeschichte: Verbrechen im Mittelpunkt der Handlung → Mord an Sibylle Meiler + Verstrickung von Moritz eng verknüpft mit Frage nach Legitimation Methode Gerichtsdrama: Nähe zum Theater, Haupthandlung in Gerichtssälen ● Verwandte literarische Genres ● Utopie ● ● ● Entwicklungsroman: Mias Wege von systemkonformer Musterbürgerin zur rebellischen Wi- derständlerin als Akt intellektueller/emotionaler Reifung - - ,,Nicht-Ort, Nirgendwo" Entwurf von Idealstaat Vorausprojektion kritischer Vernunft, die Entwürfe für bessere Lebens-/Staatsformen be- reitstellt Dystopie Im Mittelpunkt = Beschäftigung mit soz. Fragestellungen Weiterdenken heutiger gesellsch. Fehlentwicklungen Darstellung negatives Bild künftiger Welt Ausdruck von Fortschrittsskepsis Hauptfigur wird Systemgegner → Grundlage Methode = heutiger Staat → Warnt Leser vor möglicher Entwicklung + appelliert an Eigenverantwortung → Problematik Gesundheitsdiktatur → Mia wird Systemgegnerin Science-Fiction Spekulative Befassung mit künftigen Entwicklung Menschheit Weltraumfahrten, Zeitreisen, Invasionen/Besuche von Aliens, Veränderungen Lebensbedin- gungen der Erde in polit./soz./biolog./ökonom./techn. Hinsicht Zukunftsroman Form Utopie/Science-Fiction Spielt in (für Autor) zukünftigen Zeit V.a. Schilderung soz. Zustände (Utopie); techn. Errungenschaften (Science-Fiction) Fantasy Elemente aller Literaturen Abenteuer, Übersinnliches, Mythisches Benutzung nicht nur archaischer Waffen/Geräte/Fortbewegungsmittel, sondern auch in überholten Gesellschaftsformen Grenzen zw. Realität + magischer/irrationalen Welten = aufgehoben Traditioneller vs. Moderner Roman Hauptfigur/ Menschenbild Weltbild ● ● Traditionell Held (selten Heldin) Strebt nach gesellsch. anerkannten Guten (moralisch) Bewährt sich ● Ungebrochen ● Modern Gebrochener Held (selten Heldin) bzw. Antiheld Orientierungslos, lässt sich trei- ben Moralisch nicht überlegen ● Mit psych. Problemen kämpfend ● Erschüttert/desillusioniert Handlung Erzähltechnik ● ● ● Juristische Leseart ● ● ● Deutungsansätze ● ● ● Vertrauen in übergeordnete Macht (z.B. göttl. Vorsehung) Affirmativ, bestehende Ord- nung/Sinngebung werden bestä- tigt Äußere + innere = bedeutsam + hängen zusammen Held am Ende moralischer Sieger, selbst bei Untergang Linear, chronologisch ● Auktorialer, allwissender Er-Erzäh- ler, distanziert, meist wohlwollend Scheitern Held, offenes Ende wird doch nicht getötet, Ziel Märtyrerin zu werden = nicht erreicht, was wird weiterhin geschehen? • Zeitsprünge Rückblenden zu Zeit mit Moritz Auktorialer Er-/Sie-Erzähler Moderner Roman, Merkmale von traditionellem Roman ● Keine unumstößl. Gewissheit mehr ● Ordnung/Sinn in Frage gestellt, ,,transzendentale Obdachlosig- keit" thematisiert Betonung innere Handlung Offenes Ende oder Held scheitert an Gesellschaft/sich selbst Nicht linear, diskontinuierlich, Zeit-/Raumsprünge Corpus Delicti Gebrochene Heldin, orientierungslos, Antiheldin → später: strebt nach Gutem, psychische Probleme ● Begrenzte Perspektive(n) ● Personaler Erzähler/Wechsel des Erzählverhaltens, unmittelbar Zu Beginn traditionelles Weltbild, dann werden Fehler bewusst erschüttert, Entwicklung, transzendentale Obdachlosigkeit Äußere/innere Handlung: äußere = Moritz Festnahme/Suizid; innere durch Ideale Geliebte betont (Mias Entwicklung) → Handlung = eher traditionell ,,Corpus Delicti" = Gegenstand, mit dem Straftat begangen wurde überragende Bedeutung des Körpers für Methode Richterin Sophie → Anhängerin Methode, akribisch, abgesetzt wegen Befangenheit Verteidiger Rosentreter → systemkritisch, liberal: Gerichtsprozess als Theater/Spiel Richter Hutschneider → von Mias Prozess überfordert → streng + gehorsam Justiz in Hand polit. Entscheidungsträger: Einfluss Journalist Kramer + Methodenrat → keine Unabhängigkeit/Gewaltenteilung Falsche Beweise gegen Mia von staatl. Seite, zur Täterin gemacht: Würmer als falscher Zeuge, erfundene Terrororganisation ,,Schnecken" → Staat als Straftäter Überwachung + Bestrafung bei Fehlverhalten: Ganzkörperaufnahmen, sportliches Leistungs- profil, Schlaf-/Ernährungsbericht, Blut-/Urinproben, Chip im Körper ● DANN-Test in Moritz' Prozess = trügerisch → keine Unfehlbarkeit naturwissensch. Methoden ● Autor ,,Hexenkammer" (1487) = Heinrich Kramer, Folterung ,,Hexe" Mia: Projektion mittelal- terlicher (Rechts-)Verhältnisse auf fiktive Zukunft → Grausamkeit als epochenübergreifendes Merkmal der menschl. Natur Psychologische Leseart Mia früher: rational, Biologin, ohne Interesse an Menschen/Liebe, angepasst aus Dankbarkeit für Hilfe der Methode bei Moritz' Heilung von Leukämie Geschwisterbeziehung Moritz - Mia: gegenläufige Ansichten → Moritz = romantischer Träu- mer, lustiger Rebell, Poet; Mia = spöttische/kalte Realistin ● ● ● ● ● Soziologische Leseart Staatl. Regulierte Zuordnung Partner nach Immunsystemen (zum Erhalt gesunder DNA) → massive Einschränkung freier Partnerwahl, Ähnlichkeit zur NS-Rassenhygiene ● Trauer um Moritz + Schuldgefühle nach Suizid (Angelschnur): Mias Leben aus Fugen → Be- ginn staatl. Intervention, Einmischung in Mias Privatleben. Mia von Unschuld überzeugt → Verlangen nach Gerechtigkeit Mias Entwicklung während Trauerarbeit: zunehmend kritischer/kämpferischer → Ansporn zum Rebellieren durch Ideale Geliebte (Moritz' Sprachrohr) Mias ,,Selbstgespräche" mit idealen Geliebten als geistige Verwirrung deutbar Mias persönliches Unglück + psychischer Zustand zur öffentl. Staatsaffäre + Bewährungs- probe für Methode erhoben ● Entscheidender Einschnitt für Mias Entwicklung: Rosentreters Beweis, dass Moritz unschuldig ist keine Selbstzweifel mehr, selbstsicheres Eintreten für Ansichten ● Mias Standhaftigkeit: kein falsches Geständnis, Ertragen von Folter, Bereitschaft zum Tod → Verlust Stärke durch überraschende Begnadigung/Entmündigung ● Gesellsch. Umgang mit Krankheit in Methode: als historisches Phänomen + unzulässige Ab- weichung → Gesundheit = Religionsersatz, Staatsideologie, sichtbar gewordener Wille, Be- reitschaft zur Höchstleistung Unmenschlichkeit Methode (nur auf Vernunft fixiert) → Ignorieren von Gefühlen/Liebe/Af- fekten/individuellen Eigenschaften Poltische Leseart Kritik am Staat: Sicherheitsbedenken > Freiheitsrechte in Wahrheit: Streben nach mehr Kontrolle/Überwachung Kritik an Bürgern: großer Gehorsam gegenüber Staat, gutgläubige Preisgabe Daten → mehr Engagement/Sensibilität/Zivilcourage nötig Staatsform = Gesundheitsdiktatur → totalitärer Überwachungsstaat ,,Übereinstimmung von allg. + persönl. Wohl" (S. 87) Ziel laut Kramer → heuchlerische Dokt- rin, Methode entscheidet was ,,Wohl" ist Körperl. Gesundheit = höchster polit. Wert keine Toleranz für Schwäche/Fehler/Individua- lität ● Versch. Weltbilder - versch. Polit. Auffassungen: Rolle der Medien: Staatspropaganda → keine Meinungspluralität Kramers Populismus/Demagogie/Fanatismus in Rolle als Topjournalist/Chefideologe (als ge- heimes Staatsoberhaupt?) Nachbarinnen (außer Driss) = personifiziertes Mitläufertum, als Opportunisten Historische Legitimierung Methode durch Kramer (S. 88 f.): nach 2 WK → Entideologisie- rung → Einsamkeit, Werteverfall → Unsicherheit, Angst: Geburtenrückgang, Krankheit, Ter- ror Methode = neues Sinnangebot Moritz' Philosophie der Liebe (S. 26 f.): Zerstörung des göttl. Weltbildes durch Naturwissen- schaften → Mensch im Zentrum ohne neue Orientierung → Liebe als Leitbild + Sammelbe- griff für Freiheit, Naturverbundenheit, Pluralismus Mias Staatsverständnis (S. 158 ff.): Abgrenzung von sinnlosen Rev., Staat nur auf eine Weise legitimierbar: durch bestmögl. Unterstützung bei ,,natürlichem Streben der Menschen nach Leben + Glück" ansonsten Recht auf Widerstand ● Mobilisierung von Systemgegnern durch Mias Fall Radikale R.A.K. (,,Recht auf Krankheit"): Gewalt gegen Unschuldige → Berufung auf Mia als Symbolfigur, entschiedene Ablehnung dieser Vereinnahmung durch Mia Gewaltlose Proteste/Demonstrationen Anti-Methodisten Offenes Ende: Erfolge Systemgegner oder endgültiger Sieg Methode Biografie des Autors Auf einen Blick 17. Oktober 1813 in Goddelau Darmstadt (1816-1831) Gute schulische Ausbildung Straßburg (1835-1836) Arbeit an Dissertation und literarischen Projekten, u. a. am Woyzeck Woyzeck Straßburg (1831-1833) Medizin-Studium und (Weiter-)Entwicklung oppo- sitioneller Bestrebungen Straßburg (1835) Verfassen von Dantons Tod und Flucht nach Straßburg wegen Gefahr politischer Verfolgung (1835) Woyzeck Zürich (1836-1837) Ernennung zum Doktor der Philosophie und zum Privatdozenten Inhalt · Dramenfragment von Georg Büchner • erschienen nach Tod → 1879 Epoche: Vormärz • Thema: soziale Missstände des Vormärz einfacher Soldat Franz Woyzecke versucht Familik (Freundin Marie+ unehelicher Sohn Christian) finanziell zu unterstützen → arbeitet als Diener für Hauptmann + lässt sich von Arzt zu Versuchszwecken auf Erbsendisit setzen ↳ wird in öffentlichkeit gedemütigt + psychisch/ physisch ausgenutzt • Verdacht über Maries Affäre mit Tembourmajor bestätigt w glaubt imere Stimmen zu hören, die befehlen, sie zu töten → besorgt Messer + loringt sie um Tontons Gießen (1833-1835) Medizin-Studium und zu- nehmend oppositionelles Engagement (Ver- fassen des Hessischen Landboten) 19. Februar 1837 in Zürich Det hache Sprache · eingebaute (Volls-) lieder • Unterschicht: Namen, Oberschicht: Bezeichnungen ·abhängig von Stand/Schicht untersch. Sprachniveaus akadem. Schicht (Doktor): -gehobene Sprache, Fachbegriffe - Fremdwörter → Französich -Doktor verliest Fassung → Beleidigungen, umgangsspr. ↳ Unterschicht: - hessischer Dialekt, umgangssprache - beschränkter Wortschatz → Ausdrucke sprachi. Unvermögens Woyzeck: Hilflosigkeit, Verlorenheit, - eliptische Sätze -Satebrüche Verwirrtheit, Stress, Wannvor- - bildhafle Sprache stellungen, rein rat. Denken Inhalt ● ● ● ● ● ● ● ,,Freies Feld. Die Stadt in der Ferne": Soldaten Woyzeck/andres beim Schneiden von Stöcken → Woyzecks Wahnvorstellungen: befinden sich bei Hinrichtungsstätte der Freimaurer + Bo- den unter ihnen hohl; Wahrnehmung von Stimmen/Zeichen an Himmel ● ,,In der Stadt": Tambourmajor mit Militärkapelle an Maries offenen Fenster vorbei: Marie mit kleinen Jungen auf Arm; Streit Nachbarin Margareth wegen Flirt mit Tambourmajor; Besuch von Woyzeck an Maries Fenster: Schilderung Wahnvorstellungen, zunehmende Sorge Maries ,,Buden. Lichter. Stadt": W. + M. auf Jahrmarkt; Vortrag Ausrufer über Tiere mit magischen Fähigkeiten + fließende Grenze zw. Mensch-Tier → M. im Blickfeld von T., gelangt mithilfe Unteroffizier zu T. in erste Reihe ● ,,Wirtshaus": M. + T. beim gemeinsamen Tanz heimlich von W. beobachtet: Wut/Eifersucht, aber auch Bewunderung der Schönheit Maries; pseudophilosophische Predigt Handwerks- bursche ,,Freies Feld": W. vernimmt Stimmen im Boden/Wind, die befehlen, M. zu erstechen ,,Zimmer in der Kaserne": schlafloser Woyzeck weiterhin von Stimmen verfolgt ,,Wirtshaus": Protzerei von T.; Wortgefecht/Kampf W. vs. T. → Niederlage W., leise Drohung ,,Trödlerladen": Kauf Messer durch W. ,,Maries Kammer": Selbstbetrachten M. in Spiegel mit neuen Ohrringen von T. → Beklagen Ungleichheit der Menschen, Feststellen eigener Schönheit; Eintreten Woyzeck, erblickt Ohr- ringe → Aufkommen Verdacht; Überreichen Wochenlohn, Anflug schlechtes Gewissen bei M. ,,Zimmer": Rasieren Hauptmann (Woyzecks Nebenverdienst): W. von Hauptmann zur Lang- samkeit ermahnt; W. sei guter Mensch, fehle aber Moral (Beweis: uneheliches Kind) → W. Rechtfertigung mit Liebe Gottes für alle Menschen + Unmöglichkeit, als armer Mensch mora- lisch/tugendhaft leben zu können ,,Gasse": intensiver Flirt + Körperkontakt zw. M. und T. ,,Gasse": Konfrontation zw. M. und W., der Begegnung beobachtet hat → M. abweh- rende/gleichgültige Reaktion ,,Labor des Doktors": Ärger des Doktors, dass Woyzeck uriniert hat, obwohl im Rahmen be- zahlter Erbsendiät Urinproben abgeben muss → Gedanken D. über Dominanz Willensfreiheit über tierische Natur, W. Bericht über ,,doppelte Natur" → begeisterter D. diagnostiziert durch Experiment verursachte Psychose (Idealismus vs. Materialismus) ,,Straße": Klagen Hauptmann über Hektik + über seine Melancholie vor D., fällt vernichtendes Urteil über körperl. Zustand/Lebenserwartung; Erscheinen W.: Anspielungen Hauptmann auf Affäre zw. M. und T. W. tief getroffen + verstört ,,Der Hof des Professors": W. als Anschauungsobjekt in Vorlesung, Professor will aus Erkennt- nisinteresse Katze aus Fenster werfen; Aufruf D. an Studenten, Woyzeck zu betrachten, von 14-jähriger Erbsendiät völlig entkräftet ,,Wachstube": Lärm von Musik/Tanz in Nähe Wachstube Soldaten Entschluss des misstrau- ischen Woyzecks, sich zu Menschenmenge zu begeben ,,Maries Kammer": M. von Schuldgefühlen geplagt, aber außerstande/unwillig Verhalten zu ändern → Suche nach tröstlichen Geschichten in Bibel; Klage über W. Fernbleiben ,,Kaserne": W. verschenkt Habseligkeiten an Andres, zieht ernüchternde Lebensbilanz + igno- riert Andres' me Ratschlag ,,Vor der Haustür": Großmutters Anti-Märchen über armes Waisenkind mit M. + mehreren Kindern als Zuhörer; Woyzecks barsche Aufforderung an zögerliche M. mit nach draußen zu kommen ,,Freies Feld": 2 Passanten als Zeugen des Mordes Figuren Woyzeck →Antiheld •Friedrich Johann Franz Woyzeck; 30,5 Jahre alt •Seit 2 Jahren mit Marie Zickwolf liiert 1-jähriger Sohn Christian · Hauptberuf: Sololat/Wehrmann ·pers. Assistent com Hauptmann Proband bei Experiment von Doktor Erbsendiát Nebenberufe für finan. Unterstützung für Familie 4 Mangelemährung: psychischet physische Folgen • Opfer der Gesellschaft → als Mitglied der Unterschicht von Oberschicht ausgebentet & gedemütigt • verliert am Ende Alles →→ tötet Marie → Todesstrafe LGESELLSCHAFTLICHE ZWÄNGE, handelt gegen Natur (Szene 18) 4 wehrt sich nicht, typisch für Proklariat Hauptmann · Oberschicht, nutzt Position aus • dick + aufgedunsen → hohes Schlaganfall-Risiteo •Abneigung gegen Moralverstöße → Kirchlich-konservativ · will eigene Klugheit hervorheben · Abneigung gegen Hetzerei + Elle → begründe auf schlechtem Gewissen · arrogant, herablassend, hinterhältig, stempellas Tambourmajor • führt Militärkapelle groß, stark, attraktiv → Selbstverliebt, angeberisch, oberflächlich • wohlhabend, allein stehend, keine moral. Hemmungen →Affäre • beeindruckt gerne Frauent geht Vergnügen nach · aggressiv+ stellt gerne Stärke unter Beweis → Männlichkeit => Gegenteil zu Woyzeck Marie • Geliebte Woyzectes + Mutter von John (+ liebevoll, ist ihr wichtig) · wird als atraktiv beschrieben, now, egoistisch (?) •Affäre mit Tambourmajor 4 Wunsch nach soz. Aufstieg + finanz. Sicherheit 4 schlechtes Gewissen, sucht vergebung bei Gott →innere Diskrepanz ↳ Bewusstsein (falsche Handlung), reine Änderung → Verpflichtung gegenüber w. & Schmeicheleren von T. Doktor · Vertreter des akademischen Standles, sehr Ich-bezogen • Wissenschaftler/Forscher interessiert an wissensch. Phinomenen • skrupellos → betrachtet w. nicht als Menschen, sondern Versuchsobjekt, stellt ihn auf selbe Stufe wie Tier 4 Nebenwirkungen=egal, schikaniert, nutzt w. aus •zynisch (spöttisch) → schockt mit möglichen Diagnosen Andres • Kollege von Woyzecke, beugt sich Regeln, Rationalität • fröhlich + pasitiv, Ruhepol, stent zu Gefühlent Ängsten • nimmt w. nicht ernst; nicht ignorant, aber Psychose Gbeastligt Vortellungsteraft • Vertrauensperton für W., Loyalität, keine tiefe Freundschaft dafür, Sohn mitzunehmen ,,Stadt": W. Versuch, Sohn Christian zu liebkosen, wendet sich ab→ W. bezahlt Narren Karl über schönen" Mord ,,Freies Feld": Begutachtung von Maries Leiche durch vierköpfige Mordkommission: Freude ,,Teich": Versenken Messer in Teich + Abwaschen Blutflecken Fragen an Maries Leiche → erneute Flucht vor herannahenden Menschen ,,Freies Feld": Rückkehr W. an Tatort, um zurückgelassene Tatwaffe zu suchen; spöttische len vieler Schaulustiger zum Tatort ,,Stadt": Verbreitung Nachricht unter 2 Kindern, dass Leiche von Frau gefunden wurde → Ei- ihm Flucht v r misstrauischen Wirtshausgästen „Wirtshaus": Unterhaltung singender/tanzender Woyzeck mit Käthe, entdeckt Blutspuren an Figurenkonstellation Doktor Andres verschobjekt/erniedro ← Konturrenten Nebenjob/erbandit Kameraden/ Unverständnis Pauperismus Klassisch Hauptmann Woyzeck • Geschicht=idealisiert - Desinteresse Christian ·Figuren erfunden • Vorbildwirkung, soll belehren gehobene Kunstsprache · Dichter = gottgleich -unterlegen/eil gegenstation emiedrigt/priget cn/i[¥k versorger/Like/Mood Distan/Beiring betrent • Verarmung/Verelendung großer Bevölkerungsteile →Industrialisierung Klassisches Drama vs. Büchners Auffassung (S.52 f.) - •Hungersnot + Arbeitslosigkeit → Landflucht/Urbanisierung. durch Industrialisierung plötzliche Konkurrenz + Wettbewerb Kinderarbeit → physische+ psychische Folgen • Kindermorde Büchner Tambourmajor Schreiber Marie • Geschichte, wie sie wirklich ist • dram. Dichter = Geschichten- • authentische Darstellung der Figuren ·• kein Lehrer over Moral" • Sprache Wirklichkeits- getreu, ggf. obszön Weltbilder • Idealismus Kanle ↳ Denken /Handein nach lokal ausführen 4 pers. Wünsche = nebensächlich ↳ Motor für Weiterbildung ↳ Tugend, Moral, vorstellung von vollkommenheit 4 Realitat (Szene S) 4 philosophisch, mit Wille absolut frei, Geist/Wille Körper (Szene 8), frei von verantwortung • Materialismus 4 Doktor ↳ Besitz, Wohlstand= am wichtigsten 4 Konsumgellschaft ↳ Sellastwert durch Gegenstände definiest (Szene 5) 4 Dinge an sich bestimmen Handeln + Denken (Szene 8) • Nihilismus ↳ Sinnlosigkeit des Bestehenden ↳Ablehnung positiver Handlungen Büchner Denken, dass das auf die ge- samte Gesellschaft zutrifft/zu treffen sollte Kirche + Adel hatte viel Ein- fluss auf das Militär Woyzeck - Täter oder Opfer Täter • jeder hat Verantwortung für sich selbst + Handeln • Tat wurde geplant • zeigt keine Reue hat versucht Tambour- major anzugreifen körperlich unter- legen Opfer • ständige Erniedrigung/ Demütigung unterschicht wenig Bildung + Schwierige Lebenssituation Opfer des gesellsch. Drucks wehrt sich nicht (52,18) psychische Störung - Mangelernährung Marie gibt ihm Hall, tut alles für sie hintergangen wenn er sie nicht haben kann, dann niemand tat nicht gut geplant → Konsequenzen nicht bewusst Offenes /geschlossenes Drama Aufbau Raum/ Zeit Handlung Figuren offen • Geschehen nach hinten/vorne offen • Szene bedeutender als Akt (Akleinteilung teils nicht vorhanden) · Szenen = räumlich+ zeitlich getrennt • weite Zeiterstreckung Ortsanzahl-Szenenanzahl • Raum= charaleteristisch • mehrere Strange komplementäre Stränge → Thema + Einzelfall Melaph. Verklammerung → Bezugssystem • Zentrales Ich eine Person = Handlung • zentrales Ich • viele Nebenfiguren • durch Raum charaleterisiert • aus niedrigem Stand -meist ohne Gegenspieler Sprache • Dramatis personae = Pluralität der Sprache (Stand + Beruf) Parataten, spontanes Sprechen Alltagssprache geschlossen pyramidiale Structur • 5 Akte, Höhepunietim 3. Akt • Betonung des Artes • knappe Spanne • Ortswechsel= Zeitsprung •Spielzeit gespielte Zeit •Ausschnitte aus größerem Ereignisumfang • eindeutige Haupthandlung linear + kontinuierlich • über Szenen hinweg verknüpft →Betonung des Altes • Personenkelte → A person bleibt bei Szenenwechsel auf Bühne geringe Anzahi • Abspaltungen der Hauptperson • ausbalancierte zweipoligkeit • einheitlich • Rededuelle, hochsprache, Hypotaten Woyzeck = offenes Drama (außer Personen) --> da Dramenfragment vielleicht auch in Akte unterteilt und somit Merkmal geschlossenes Drama (ist aber unbekannt) Individuum-Gesellschaft-Freiheit • Industrialisierung →→ Klassengesellschaft (Bürgertum, Arbeiterproletariat) · Urbanisierung, unausgebildete Arbeiter →Abhängigkeit vom Bürgertum einziger Kontakt zwischen Klassen = Arbeit Bildungsbürgertum gewinnt an Beacutung •Abgrenzung vom Adel → Selbstvervollkommnung (Hervorbringen der Individualität + nutzen des verstandes) → Aufklärung (Kant) . • Woyzeck = Proletariat (fügt sich in Gesellschaft ein); Verantwortungsbewusstsein + Auflehnungsversuche →Persönlichkeit + Individualität (32.5) • Doktor Bildungsbürgertum (Privilegien bewusst, Gleichgültigkeit gegenüber individuen) → fügt sich in gesellsch. Richtlinien ein • Hauptmann = gehobene Arbeiterschicht => keine Figur = alleinstehendes individuum, keine eigenen Werte, fügen sich Rolle → Doktor: Bildung + Kapital, um Missstände wanizunehmen + befreien → Wille der Freiheit = nötig ↳ fühlt sich in seiner superioren Position wohl → unaufgeklärt Film Auf einen Blick Szenenfolge Hauptmann-Szene zu Beginn der Handlung Begutachtung von Maries Leiche als Schlussszene veränderte Szenen • Margreth bei Woyzecks Besuch anwesend . Marie erhält Ohrringe nach Liebesnacht mit Tambourmajor Marie erzählt Anti-Märchen ● Deutungsansätze Historisch-biografische Lesart neue Szenen Landschaftsidyll und Stadtpanorama mit Texteinblendung militärischer Drill Woyzecks PRODUCTION: Woyzeck DIRECTOR: W. Herzog werkgetreue Verfilmung unter Wahrung von Buchners Aussageabsicht, jedoch mit eigenen Akzenten filmische Inszenierung authentische Kulissen, Kostüme, Requisiten distanzierte und theatrale Kamera Zeitlupe und Zeitraffer musikalische Untermalung Historischer Johann Christian Woyzeck (gelernter Perückenmacher, dann Soldat + Gelegen- heitsarbeiter ohne festen Wohnsitz): Ermordung Geliebten Johanna Christiane Woost 1821, Enthauptung auf Leipziger Marktplatz 1824 → Diskussion über Zurechnungsfähigkeit von Mördern ● ● ● ● Psychologische Lesart ● W. Entwicklung von einfachen Soldaten/unverheirateten Familienvater zu Wahnsinni- gen/Mörder Keine Hochzeit, kann vorgeschriebenes Vermögen nicht aufbringen → Beziehung mit M. = geächtet Wegen finanzieller Verantwortung Nebentätigkeiten notwendig: Rasieren Hauptmann, Ver- suchsobjekt Doktor, Assistent bei Professor → trotz Hetze/Überbelastung: keine Befreiung aus kümmerlichen Lage Krank durch Ernährungsexperiment: physische (erhöhter Puls, Zittern, Schwindel, Kopf- schmerzen, Haarausfall) + psychische (Hören von Stimmen, Weltuntergangsvisionen, Verfol- gungswahn) Symptome → schwere Psychose Beleidigungen/Erniedrigungen durch Hauptmann: Vorwürfe wegen unehelichen Kind, spötti- sche Anspielungen auf Affäre Tambourmajor als körperl. Überlegender Rivale: Ausspannen Geliebten, Hohn, Gewalt Durch Maries Betrug Verlust wichtigster Halt im Leben → Leidensdruck wird zu groß: endgül- tiges Abgleiten in Wahn, Planen + Ausführen Mord ● ● ● ● Büchners Lektüre strittigen psychiatrischen Gutachten von Dr. Clarus über W. → Drama ,,Woyzeck" als Beitrag zu zeitgenössischen Debatte Büchners Interesse für polit. Verhältnisse + Engagement für gerechte Gesellschaft: ,,Friede den Hütten, Krieg den Palästen" (Hessischer Landbote) → historischer Woyzeck als Beispiel für Folgen Verarmung ganzer Bevölkerungsschichten im frühen 19. JH. (vorindustrieller Pau- perismus) ● Büchners Erfahrungen in Restaurationszeit als polit. Unterdrückter/Verfolgter: fehlende Soli- darität Höherstehende mit Schwächeren → keine Veränderungen/Rev. möglich Philosophische Lesart Kritik an Evolutionstheorie + Fortschritt Zivilisation: Betonung Nähe zw. Tierischen/menschli- chen Verhalten → Blasiertheit Menschen bei offenkundig animalischem Verhalten Frage nach Umsetzbarkeit Moral: uneingeschränkte Gültigkeit für alle vs. Frage von Vermö- gen/Stellung → schichtenspezifische Gebundenheit von Werten Determinismus: Abhängigkeit menschl. Handlungen von Lebensumständen keine Möglich- keit der bewussten Steuerung/Verbesserung Kritik an Idealismus: Idee der Selbstbestimmung → Wille/Vernunft sollen Triebe/Gefühle be- herrschen Auslöser Mordtat: Eifersucht/Betrug → tiefere Ursachen: entwürdigende Lebensbedingun- gen von geschundenen, deformierten, isolierten Menschen ● Gefühl moralisch-intellektuellen Überlegenheit Idealisten: keine Akzeptanz anderer Einflüsse (Individualität, Sozialisation, Bildung, Besitz, usw.) → Arroganz, Ignoranz, Unmenschlichkeit ● Betonung Materialismus: Lebensbedingungen prägen Denken/Handeln, nicht andersrum → gesellsch. Umstände/Besitzverhältnisse formen Menschen Soziologische Lesart Starke helfen Schwachen nicht, verachten sich gegenseitig, verbünden sich ggf. gegen Schwa- che, Schwache betrügen/morden → Fehlen gesellsch. Zusammenhalt ● Kein Schutz durch Hauptmann: kein Gefühl Verantwortung für Untergebenen → stattdessen Abgrenzung nach unten zum Erhalt eigener Position ● Fortführen Experimente trotz W. offensichtlicher Krankheit → Missachten hippokratischer Eid, Degradierung zu Versuchsobjekt Selbstcharakterisierung W.: Bewusstsein eigener soz. Ort als bedrückende Erfahrung → keine ● ● ● Wichtige Zitate ,,Sehn Sie, wir gemeine Leut, das hat keine Tugend, es kommt einem nur so die Natur, aber wenn ich ein Herr wär und hätt ein Hut und eine Uhr und eine anglaise und könnt vornehm reden, ich wollt schon tugendhaft sein." - Woyzeck (Szene 5) ,,Woyzeck, der Mensch ist frei, in dem Menschen verklärt sich die Individualität zur Freiheit." - Doktor (Szene 8) ,,Unseins hat nur ein Eckchen in der Welt und ein Stückchen Spiegel und doch hab ich einen so roten Mund als die großen Madamen mit ihren Spiegeln von oben bis unten und ihren schönen Herrn, die ihnen die Hände küssen, ich bin nur ein arm Weibsbild." - Marie (Szene 4) ● Wut auf Verantwortlichen Soz. Unterschiede als reine Äußerlichkeiten: Ungerechtigkeit gesellsch. Realität, willkürliche Verteilung Privilegien/Besitz Dysfunktionale Kommunikation + Sprachlosigkeit: gleichzeitig Symptome/Konsequenzen soz. Spaltung Armut + Folgen = Gift für zwischenmenschl. Beziehungen/Gesellschaft Opfer der Umstände ● Biografie des Autors Auf einen Blick 28. August 1749 in Frankfurt/Main Studienjahre in Leipzig und Straßburg Inhalt Faust Entstehung erster Werke und Beginn der Arbeit am Faust (1770er-Jahre) Fertigstellung von Faust I berbicara (1808) Liebesbeziehung und Heirat mit Christiane Vulpius (1806) MOR Ausbildung seines klassischen Kunstverständ- nisses und Zu- sammenarbeit mit Schiller (1786-1805) Vollendung von Faust II (1832) Tragödlic von Johann Wolfgang von Goethe • veröffentlicht: 1808 · setting: DE um 1500 Verknüpfung zer Handlungsstränge: ,,Gelehrten-" und, Gretchentragödie " • Themen: Streben des Einzelnen, Möglichkeiten/Grenzen des Verständnisses over Welt, Selbstgefühl/verantwortung • Epoche: zwischen Sturm & Drang und Klassile →Faust am Anfang (unbändiger Wissensdrang) = typische Haltung S&D → uneinheitliche Struktur, leinige Szenen erinneman verehrten Shaleespeare) • Mephisto tut alles, um vom rechten Weg abzubringen macht ihn jünger →verhilft zu Affäre mit Gretchen • schwängert sie + verursacht Tool ihrer Mutter & Bruders Laus verzweiflung tötet sie uneheliches Kind • wartet im Kerker auf Hinrichtung →→Faust will sie retten →versuch sie zur Flucht zu überreden = vergeblich ↳legt Schicksal in Gottes Hand + wird erlöst • Faust und Mephiso flichen • Gier nach Erkenntnis + Lust → Faust kann Moment nicht genießen deprimiert + lebensmüde → schließt Paket mit Teufel ↳ wenn Faust an Augenblick festhalten will, dann erhält Mephisto Seele 22. März 1832 in Weimar Prolog im Himmel - Welte von Mephisto + Herr • Lobpreisung der Schöpfung durch 3 Erzengel Gegensätzliche Menschenbilder Herr - idealistisches Menschenbild (Naturmetaphorik) • Gärtner-Metaphorile (V.310 f.) Leben hat sinn: jeder Mensch wächst treift, fähig tu positiver Entwicklung ES irrt der Mensch so lang er strebt" (V.317) 4 Mensch macht auch Fehler, Wille zur Weiterentwicklung = wichtig • Mensch entwickelt sich intuitiv zum Guten, setzen vernunft ein, unterschied richtig-falsch (vgl.V. 328 f.) • Mephisto= Erfüllungshilfe / Werkzeug Gottes (V.340 ff.) soll Menschen antreiben ⇒ Entelechie= Zielgerichtetheit des Menschen =>vernunftgesteuert, strebt nach Höherem Ergebnis von Anfang an festgelegt →→Faust wird sich zum Guten entwicke in (vgl.,, Trüber Tag") → Unfenibarkeit des Herm Mephisto-negatives Menschenbild (Tiermetaphorik) • menschliches Leben = Qual/Leiden (vgl. V. 280) Der kleine Gott der welt bleibt stets vom Gleichen Schlag" (V.281) keine weiterentwicklung • Welt deutungsbedürftigkeit = Ursache Religion + Wissenschaft • Natur- unermessbar, jenseits jealer Erfahrung, Geheimnisse ⇒ Kemproblem Fausts- unlösbar to keine Reifung hin zum Guten • missbraucht vernunft → egoistisch, triebgesteuert • Reduzierung auf Triebsphäre, negiert intellektuelle Fähigkeiten (vgl. V. 285 f.) • Zikaden-Metapher (vgl. V. 288) Monotonic: permanente Wiederkehr des ewigen (Simlosen Gleichen Wette • Faust = Repräsentant des Menschengeschlechts 4 modernes Individuum → selbstständig, eigenständige Suche nach Bestimmung →Prüfstein der Menschenbilder ⇒mensch. Existenz ohne Sinn/Fortschritt Reduzierung auf Triebe Gelehrtentragödie • Faust strebt nach absoluter Erkenntnis /existentieller Gewissheit (vgl. V. 382 f.) • hat alles mögliche Studiert → kein Gewinn, Wissen erfüllt ihn nicht → unerfüllt, unzufrieden • strebt nach dem Göttlichen (Begrenzung durch Menschsein) → kann vollkommene Zufriedenheit niemals erreichen → Frustration will Gewissheit nicht durch Theorie sondern praktische Erkundungen+ Magic • Wissensdrang + Sehnsucht nach Natur →→Sturm und Drang Ganzheitssehnsucht + Magie → Mittelalter Mephistos Tiermetaphorik • Aufhebung Grenze zw. Mensch + Tier Gelenitenstube": denken/handle in wie Menschen LAuerbachs Keller": Menschen verhalten sich zunehmend wie Tiere 4Hexenküche": Tiere verhalten sich wie Menschen Entgrenzungsversuche • Zeichen des Makrokosmus → nimmt Zeichen wahr (mystischer Zusammenhang Mensch- Natur-Universum), kann nicht deuten • Beschwörung des Erdgeists →→ kann nicht zu seinen Gunsten nutzen ( denkt er sei ebenbürtig) •Suizid → scheitert durch nostalgische Erinnerungen durch asterglocken →Gefühle beeinflussen Handeln Fazit · ist nicht in Lage aus eigenen Erkenntnissen zu verstehen, was die Welt im Innersten zusammen- hält → Unzufriedenheit, Frustration ↳Sinn des Lebens • Mephisto hat chance hier einzugreifen + Unzufriedenneit auszunutzen Innerer konflikt Fausts ,,Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust" (V. 112) →Zerrissenheit zwischen Großmächten seiner inneren Welt Begrenzung: Gefühlen / Liebe folgen → Drang zu körperlichen Freuden + Sinnlichkeit ·Entgrenzung: Befreiung aus materiellen Zwängen → Streben nach göttlichem / Gefühl erhabener Rationalität Part und Wette - Mephisto und Faust PAKT Mephisto: -Klagen von Faust Ende bereiten - Gelüste stillen →will in Situationen bringen -Diener im Diesseits" Faust: -Diener im Jenseits" - soll nach vollkommenen Augenblick" sterben vertrag mit Blut signiert → Lebenszeit vs. Ewigkeit unverhältnismäßig → wenn wir uns drüben wieder finden, so sollst du mir das Gleiche tun" (V. 1658 f.) ↳ Konditional oder temporal? WETTE • Behauptung Fausts: - Mephisto kann unendliches Streben, Vollkommenheit, Wissensdrang nie Stillen - gent davon aus, niemals zum Stillstand gebracht werden zu können →paradox: Mephistas Aufgabe = Menschen antreiben => zweifelt an Mephistos Macht Faust denkt, wünsche-unerfüllbar, weltlicher Genuss kann nicht zu Erkenntnis helfen · weltet auf eigene unzufriedenheit → gewinnt in keiner Weise → nihilistische Entwertung des Lebens, sucht Betäubung im Sinnleben nicht Erfüllung • Mephisto erkennt unauflösbare Polarität nicht · Reduzierung Fausts auf Sinnlichkeit → Menschenbild ↳Vereinseitigung führt zu überaruss → lässt anderen Trieb nur noch stärker werden Vollkommener Augenblick • gibt nicht, den einen", ungewissheit → Steigerung • individuell • merkt rückblickend, sollte aber im Moment denken → befreiend Gretchentragödie trifft nach Hexenküche auf Gretchen Erweckung des sinnlichen Tricks • drängt sich auf → ungehobelt, weltfremd, triebgesteuert ↳ Gretchen weist ihn tugendhaft/anständig zurück • Entzücken" → sexuelle Begierde (durch Mephistas Auftreten) Lungeduldig, besitzergreifend • Faust nicht nur Opfer, handelt aktiv → befiehlt Mephisto zu helfen 4 teuflisches Verführungsspiel • Gretchen trott Fausts Verhalten beeindruckt →Sozialerotischer Reiz: Soz. Status = faszinierend, hat vorstellungen von Reichtum + Zugehörigkeit zu höheren Gesellschaft geweckt • Faust entwickelt Gefühle tatsächlicher Liebe → echt oder manipuliert? Faust unsicher, Mephisto drängt ihn zur Tat (Schmuckkästchen hinterlassen) → Drängung zu Befriedigung der Lüsternneit Schmuck von Mutter gefunden → an Kirche • Unentschlossenheit ist Triebhaftigkeit gewichen, skrupel verloren Loneuer Schmuck · Nachbarin Marthe fördert verführung Gretchens →Geheimhaltung des Schmucks • Mephisto arrangiert Treffen zwischen Faust und Gretenen • Mephisto entlarut Fausts Scheinheiligkeit →nur triebgesteuert • Parallelunterhaltungen Faust & Gretchen + Marthe & Mephisto →Gretchen erzählt von Kindheit, Blumenorakel bestätigt Liebe → Annäherungsversuche Marthes Austausch erster Zärtlichkeiten Reflexion Fausts: Glücksempfinden → Umschwung der Gefühle (Selbsttäuschung, Reduktion auf Triebe, Mephistas Manipulation) 4 Diastole Systole → Mephisto drängt Faust zur Verführung Gretchens • Reflexion Gretchens: Sehnsucht, Sellastentfremdung (Margarete → Gretchen) • Gretchenfrage → direkt, unvermittelt, Fragensteller oft naiv, meist liber Bekenntnis → Religionsfrage (Faust sehr aufklärerisch) ↳ Gretchen supert Zweifel an Mephisto, Faust weicht aus • planen Liebesnacht →→ Vergiftung Mutter • Gespräch über Bärbekchen → Deutlich werden gesellsch. Zwänge/Sanktionen • Gretchen wendet sich an Muttergottes • Kampf Faust us. Valentin (Gretchens Bruder) Sterbender Valentin wirft Gretchen unmoralischen Lebenswandel for • Totenmesse → Konfrontation Gretchens mit allen Sünden (Tod Multer + Bruder, uneheliche Schwangerschaft) Walpurgisnacht → Mephisto versucht Faust von Gretchen abzubringen ↳ Vision Fausts von Gretchens Schicksal • Drängen Fausts auf Rettung Gretchens (Todesstrafe für Kindstötung) • Gretchen weigert sich zu flichen → stellt sich Gottesgericht + wird eriast Charaktere Faust (Schuldfrage → Triber Tag (5.145 !!)) • universalgelehrter (Arzt, Dozent,...), dennoch unzufrieden →strebt nach vollkommenem Wissen (Efteenntnisterise) • Gefühl, sein Wissen bringt inn nicht weiter →nihilistische Denkweise ·lässt sich auf Magie (unwissenschaftlich) ein →→strebt nach transzendenter Erkenntnis • typischer Mensch aus Sturm & Drang Naturverbundenheit, Gefühl, Genie, Freiheit • Frust + Unzufriedenheit durch materielle Mängel verstärket →Mangel an Geld, Gut, Freunden • will Wandel/Veränderung •hat aber auch Drang zu Sinnlichkeit, weltliche Genüsse • Hybris, Selbstüberschätzung, Arrogant →deniet, er sei 2.8. mit Enolgeist ebenbürtig Gretchen • 14-15 Jahre alt, kindlich • aus keleinbürgerlichen Verhältnissen, traditionell • wohlerzogen, schüchtern, hübsch ↳sieht sich nicht so • eher ungebildet (S.107) • Faust = Möglichkeit gesellsch. Aufstieg → Schmuck Mephisto hat keine Macht über sie (5.88) → reines Herz, personifizierte unschuld • Starte gläubig, lebt streng nach Regeln der Kirche • neugierig, an Faust interessiert →verunsichert • Verlicbt in Faust + emotional Abneigung Mephisto gegenüber Marthe Mephisto • Teufelsfigur → schlau, listig, emotionslos, wortgewandt • ironisch, sarkastisch • Teil des göttlichen Werkes → GOH untergeordnet, instrument (vgl. V. 1336-(.) für ihn ist Menschheit Fenler Gottes →→will anhand Faust beweisen • versteht Fausts Streben nicht → kennt nur Triebhaftigkeit, nicht Streben nach höherem zice • beschränkte Macht Verwandlungskünstler • intelligent, gesiltet, höflich wie Mensch • immer im Hintergrund → Beobachter, Kuppler,.. • ergibt sich sexueller Begierde →Verstoß gegen Kirchenregelt Moralbedingungen der Gesellschaft gab Muller Schlaftrunk → stirbt ↳ Mord, weitere Sünde • Mitleid, empathisch → Bärbelchin • Kindsmord durch scham, verzweiflung • nimmt Schuld auf sich, stellt sich Gericht Gottes Stirbt + wird erlöst • Gretchen" → naive, Rindliche Seite, Margarete →kirchlich • bei Mutter aufgewachsent Schwester aufgezogen →→sellastständig + verantwortungsbewusst · Nachbarn Gretchens • wesentlich älter als G. → Kindler (schon ausgezogen), Mann (vor längerer Zeit weggelaufen (lebendig?) ↳ Vorwürfe, hängt aber trotzolem an ihm • nach Mephistos Aussage → tot: traurig, fragt dann nach Erbe →heuchleisch: nach außen moralisch guter Mensch • will Totenschein → neue the →→→will nicht alleine Sterben • sehr direkt → spricht mit Mephisto über Lust • starken Einfluss auf Gretchen → bringt von Sittsamkeit ab(schmuck), Kupplerin Faust vs. Wagner Faust • höchstes Wissensniveau, strebt nachment, Erkenntnisfähigkeit des Menschen = beschränkt →frustriert • glaubt an nicht bewiesene Dinge → wendet sich an Magic ·lehnt Bewunderung ab •·lehnt Wissenserwerb aus Büchenab →praxisorientiert ⇒Sturm & Drang (Erkenntnisse duren Gefühle) + Mittelalter/Renaissance (Magie) Figurenkonstellation Gott Vertrauen auf Rettung Deutungsansätze Philosophische Lesart ● Gretchen ● ● Rettung aufgrund Ihres Gottvertrauens Wagner •junger Wissenschaftler, hoffnungsvoll, strelasam, fleißig, große Freude an Arbeit • rational glaubt nur an belegte Dinge • Wissenserwerb aus Büchentheoricorientiert • Reinen sinnlichen Triebsinn, nur verstand • Wissen Mittel zur Zwecke für Macht => Barock (Tradition) + Aufklärung (Fortschritisglaube) Überordnung als Schöpfergott Teil des göttlichen Schöpfungsplans Beweis für Gutheit der Schöpfung egoistische Liebe altruistische Liebe Mephisto freiwillige Begleitung auf Weltfahrt Abscheu gegen Teufel Versuchsobjekt für Schöpfungs- pessimismus Irren als Begleiterscheinung von Streben ● Möglicherweise Angriff auf Humanismus Aufklärung, von beständiger Höherentwicklung aus- gehend → Negierung aufgeklärter Fortschrittsglauben Widerspiegelung Mechanismus ,,Dialektik Aufklärung": Umschlagen zweckgerichtete Ratio- nalität in Barbarei, z.B. Mephisto wirft Herrn vor, Menschen mit Vernunft ausgestattet zu ha- ben, wodurch ,,tierischer als jedes Tier" wird Ambivalente Haltung zu Irrtümern → bringen Entwicklung auch voran: Mephisto als notwen- diger Widerstand im Fortschrittsprozess, ohne keine Entwicklung möglich Irrwege auch von Gott gelenkt → M. als Verkörperung des Bösen = Bestandteil Schöpfung Faust Mittel zum Zweck, Faust zu verführen ● Kommunikationstheoretische Lesart ● ● Ganzheit vs. Partialität: M. nur Teil Schöpfung, die er durch ständige Verneinung bestä- tigt/anerkennt Jonglieren M. mit Begriffen/Perspektiven zum Verfolgen Zwecke → Lehrt sowohl Sprache (Manipulationsgefahr) als auch denen, die Unzulänglichkeit betonen, zu misstrauen ● Soziologische Lesart Gesellschaftliche Rahmenbedingungen machen sexuelle Triebe zu Quelle tragischen Leidens → Offenlegung Beschränkungen Geschlechterrollen Mann als aktiver Teil, erlebt Liebesabenteuer + dynamisch auf Außenwelt gerichtet Frau als passiver Teil, will Mann für Ehe/häusliches Familienleben gewinnen → Faust kann nach Affäre zu neuen Abenteuern weiterstreben, Magarete muss Beziehung mit Leben bezahlen, ABER: Gretchen nicht nur passiv, Anklage im Keller = Auflösung trad. Ge- schlechterpolarität Gegenüberstellung Wort - Tat bzw. Sprache - Wirklichkeit: vergeistigtes Gelehrtendasein vs. Lebenspraller Sinnlichkeit Aufdeckung Vereinfachung Polarität, wird gezeigt, dass Reden/Handeln auch manipulie- rend/täuschend ● Verfluchung/Verleumdung Magaretes durch Valentin Faust stellt Ausdrucksfähigkeit Sprache nur infrage, wenn nützt (Ausweichen Liebeserklä- rung) M. unterstellt gelehrter Rede Mangel an gedanklicher Tiefe ● Anthropologische Lesart Faust = Repräsentant gesamtes Menschengeschlecht auf Odyssee durch Geschichte (Faust II) Darstellung Ambivalenz des Menschen: Gut vs. Böse Geist vs. Körper Lebensbejahung vs. -zerstörung Goethe entlarvt Doppelmoral Bürgertum, Kluft innerhalb Bürgertum: Faust fühlt dich überle- gen, nur kurzes Abenteuer, zerstört ihr Leben Liebestragödie = Attacke auf inhumanen Sittenkodex bürgerlicher Gesellschaft: Kindsmord = Verzweiflungstat von Ächtung bedrohter Frau → Gesellschaftskritik, kann M. nicht explizit ausdrücken, durch Leiden ausgedrückt Innere Unendlichkeit vs. Äußere Begrenztheit → Wie richtigen Weg finden? - beide Seiten in Einklang bringen (Klassikideal) Mephisto = Alter Ego Fausts, verkörpert Böses/Nihilismus in jedem Einzelnen: Faust-Figur zeigt Widersprüchlichkeit Lebens + Vieldeutigkeit Wirklichkeit Faust Symbol für Selbstüberschätzung/Hochmut, müssen in Verderben führen → Teufelspakt = ungehemmtes Ausleben dämonischer Bestrebungen Wissenschaftskritik, z.B. M. sarkastische Studienberatung, Kritik unbedingtes Erkenntnisstre- ben: durch Streben stürzt sich + Gretchen ins Verderben Faust nicht nur vorbildlicher Wichtige Zitate ● "Es irrt der Mensch so lange er strebt." - Herr (,,Prolog im Himmel"; V. 317) ,,Das ich erkenne, was die Welt / Im Innersten zusammenhält" - Faust (,,Nacht"; 382 f.) ,,Zwei Seelen wohnen, ach! In meiner Brust, [...]" - Faust (,,Vor dem Tor"; V. 1112) ,,Ein Teil von jener Kraft, / Die stets das Böse will und das Gute schafft." - Mephisto (,,Studier- zimmer"; V. 1335 f.) ● Wette/Pakt in ,,Studierzimmer" Tatmensch, sondern verführbar für schwarze Magie durch ungezügelter Wille zur Herrschaft → Streben nach Gottgleichheit führt zu Vermessenheit ● ● Allgemeine Informationen ● Autor: Theodor Fontane ● Handelszeit: 2. Hälfte des 19. JH; Gegenwart des Autors Figuren: Alltagsmenschen ohne Idealismus, gesellschaftlichen Konventionen unterworfen; begrenzte Handlungsfreiheit Stoff: der Lebenswirklichkeit entnommen ● ● Künstlerische Bearbeitung des Stoffes: Doppel- und Leitmotive, oft Vorausdeutungen (,,In der ersten Seite soll der Keim des ganzen Stecken" - Fontane); realistische Beschreibung von Handlungsorten + symbolische Bedeutung Erzählsituation: Wechsel von auktorialen, neutralen und personalen Erzählverhalten; eine Handlungskommentierung durch Erzähler; Sympathie des Erzählers zu Hauptfiguren Struktur: Zweiteilung der Handlung: Beziehung Lene/Botho + Lebenswege nach Trennung ● Intention: Darstellung der Einflüsse gesellschaftlicher Zwänge auf Individuen ● Inhalt ● Irrungen, Wirrungen ● Kapitel 1 Roman »>Irrungen, Wirrungen«< von Theodor Fontane aus 1887 → handelt von Liebe zwi- schen Adeligen Baron Botho von Rienäcker und Schneidergesellin Magdalene Nimptsch aufgrund des Standesunterschiedes → Liebe keine Erfüllung spielt in Berlin gegen Ende des 19. Jahrhunderts Vernunft siegt über Herz Berlin 1875: Magdalene (Lene) lebt mit Pfle- gemutter Frau Nimptsch in kleinem Häus- chen Woche nach Pfingsten: Frau N. wird von Nachbarin Frau Dörr besucht ● Zentrales Thema: Beziehung Lene und Botho →sorgen sich, Lene erhofft mehr Dörr: hatte selbst nicht standesgemäße Be- ziehung scheiterte Lene kommt von Spaziergang zurück → wer- den bei liebevoller Verabschiedung beobach- tet Kapitel 2 Lebensumstände Familie Dörr → Gärt- nerei in Berlin, nur im Sommer wohnen sie im Haus mit Turm Herr Dörr + Frau Dörr in zweiter Ehe verheiratet (basierend auf Attraktivität, nicht emotionaler Zuneigung) → „geis- tesschwacher" Sohn Kapitel 3 ● Frau D. geht zu Lene und Frau Nimptsch → fragt nach Kennenlernen von Botho und Lene → bei Bootsfahrt vor Kentern gerettet Frau D. äußert sich kritisch → Lene: bil- det sich nichts ein Brief von Botho → Ankündigung für nächsten Tag Kapitel 4 Lene wartet im Garten auf Botho → leicht angetrunken, hat Mitbringsel Zu Frau N.: hat viel Respekt für niedrigere Stände Musik → fordert zum Tanzen auf Kapitel 6 Botho in Wohnung (Kunstgegenstände → Kunstliebhaber), erhält 2 Briefe (Lene, On- kel) Onkel: will Treffen fürchtet will überre- den, standesgemäß zu heiraten (finanzielle Sicherung) Lene: schildert Sehnsucht → Botho freut sich über Brief, aber auch verunsichert Kapitel 8 Klub: Leutnant Wedell, Pitt, Serge → disku- tieren über Hochzeit mit Käthe Pitt: wegen finanziellen Lage keine andere Wahl Wedell: evtl. Entscheidung für Lene Einig: Reichtum + Schönheit →gute Partie Kapitel 10 Nach Spaziergang drei bei Frau N. → Stim- mung wird wieder besser Lene fragt Botho woher Namen Pitt, Serge und Gaston kommen Später Thema: Tod → Unwillen Frau N. weiterzuleben; Versprechen Botho: Immor- tellen Kranz an Grab → verbessert Stim- mung Botho verabschiedet sich vergisst Viel- liebchen (Brauch zwischen Verliebten) (ab- sichtlich überhört?) Kapitel 12 Lene: geht ins Zimmer → fühlt sich un- wohl; Botho: draußen, Wein + Fisch, plau- dert mit Pensionsinhaber (→→ Botho stellt sich bürgerliches Leben sehr einfach vor) Lene fühlt sich besser + inspiziert Zimmer → Gemälde, versteht Untertitel nicht → Kluft wird bewusst Botho kehrt ins Zimmer zurück → betrach- ten Natur, beginnen wieder gemeinsame Zeit zu genießen Kapitel 5 Kapitel 7 Lene + Botho bringen Dörrs nachhause → spazieren durch Garten, sprechen über Be- ziehung der Dörrs Lene erzählt von Frau D.s Beziehung zu Grafen kommen zur eigenen Beziehung → Lene = realistisch, Botho versucht zu beschwichtigen (widerspricht aber nicht) ● Trifft Onkel + Leutnant Wedell Gespräch zunächst: familiäre Beziehun- gen, Beruf, Politik; dann: Bothos Zukunft, will Hochzeit mit Käthe (ist Käthe bereits versprochen) → finanzielle Vorteile, stan- desgemäße Hochzeit einzige Option Kapitel 9 ● Besuch Botho bei Lene → Spaziergang mit Frau D. nach Wilmersdorf Sexuelle Anspielungen seitens Dörr Gespräch kommt auf Fr. D. ehemaligen Geliebten → Dörr: desillusionierend; alle Adeligen gleich →gekippte Stimmung bei Botho/Lene; Dörr weiter ausgelassen Kapitel 11 ●. ● Einige Wochen nach Kap. 10 ➜ ,,Hankels Ablage" Genießen Zweisamkeit + Abgeschieden- heit des Ortes Sind glücklich, werden aber auf verschie- dene Weise ans kommende Ende der Be- ziehung erinnert Blumenpflücken → pessimistische An- deutungen Lene Wird dunkel/kalt → Rückkehr zur Pension Kapitel 13 Botho + Lene planen gemeinsamen Aus- flug → treffen Serge, Pitt, Balafré mit Freundinnen → Ausflugspläne werden verworfen Männer und Frauen verbringen getrennt Tag Lene geschockt von Verhalten/Einstel- lungen von Frauen übereinander keine guten Worte, Einstellungen zu jeweiligen Partnern zweifelhaft (nur wegen Geld zusammen, etc.) Kapitel 14 ● ● Auf Fahrt nachhause nachdenklich, be- drückt, vermuten baldiges Ende der Bezie- hung Brief von Mutter (Botho) → drängt zu Ent- scheidung → finanzielle Lage Ausritt Botho → erkennt: Menschen durch soziale Herkunft fremdbestimmt Kommt zu Schluss → beste Entscheidung Käthe zu heiraten Kapitel 16 ● Botho + Käthe geheiratet → Lene erfährt durch anonym zugeschickte Hochzeitsan- zeige Botho stellt fest → Käthe an kaum etwas in- teressiert Umzug in Wohnung in Nähe von Lene Begegnung Lene, Botho + Käthe auf Straße → Lene versteckt sich, fällt kurz in Ohn- macht → kehrt nachhause zurück, wird von Frau D. und Frau N. ins Bett gebracht Kapitel 18 Eltern von Botho/Käthe merken, dass Käthe krank aussehe → Kur Abschiedsparty → Serge = begeistert von Käthe; Pitt erkennt: Botho stört sich an Al- bernheit Kapitel 20 Briefe von Käthe aus Kur → Botho hofft, dass Oberflächlichkeit vergeht Unerwarteter Besuch von Gideon Franke → will Seite Lene mit Bothos Seite der Ge- schichte abgleichen Botho erfährt von Frau N.s Tod Kapitel 22 Erfährt von Friedhofwächter von Lenes Be- suchen Zuhause: schwelgt in Erinnerungen, holt Briefe/Blumen von Lene → fühlt sich wie- der zu Lene hingezogen verbrennt Erin- nerungen, fühlt sich immer noch nicht Frei- tag Kapitel 15 ● Schreibt Lene Brief mit Entscheidung Be- ziehung zu beenden letzter Besuch Lene traurig, aber keine Vorwürfe → hat damit gerechnet Letzter Spaziergang + Abschied ● Kapitel 17 Einige Monate vergangen ● Käthe + Botho immer noch verheiratet → Botho leidet immer wieder unter Käthes oberflächlichen/albernen Art ● Käthe besorgt über vergangene Bezie- hung von Botho → deutet Schweigen falsch Lene mit Frau N. umgezogen, um Botho aus Weg zu gehen → Gideon Franke (Nachbar) hat gefallen an Lene, Frau N./D. besorgt → hoffen, dass Lene Ver- gangenheit verschweigt (könnte Bezie- hung im Wege stehen) Kapitel 19 Kapitel 21 ● ● Frau N. geht es schlecht → Lene erzählt von Verlobung mit Gideon Holt Frau D. → Frau N. erzählt von Vor- stellungen der Beerdigung, stirbt Botho erinnert sich an Versprechen → Immortellen Kranz ans Grab, macht sich sofort auf Weg Auf Weg hört er Musiker → Lied, zu dem Lene und er getanzt haben → Nostal- gie/Trauer Kapitel 23 ● Vorbereitung für Käthes Rückkehr ● Nach Dienst in Kaserne macht er Ausritt → trifft 2 Bedienstete, einer erzählt, dass er nicht-adelige Frau liebe ● Botho empfehlt Trennung, schmerzliche Erinnerungen Kapitel 24 ● Botho holt Käthe vom Bahnhof ab → Kutschfahrt: Käthe berichtet Botho enttäuscht → keine Veränderung Zuhause: Käthe amüsiert über Recht- schreibfehler auf Willkommens-Banner Essen + weitere Berichterstattung ● Kapitel 26 Käthe entdeckt Aschehaufen, fragt belustigt, ob er Liebesbriefe verbrannt hat → Botho bejaht, Käthe befürwortet Handlung Später: Lene + Gideon heiraten 1. Teil Liebesbeziehung Lene Botho ● Frühstückstisch bei Botho/Käthe: Käthe lacht, nach Nachfrage liest Anzeige vor → Botho = ver- legen, um Gefühle zu überspielen meint er, Gideon sei besser als Botho 2. Teil Kapitel 1-3 4-5 6-8 9-10 11-13 14-15 16-20 21-25 Kapitel 25 26 Sprechen über Kur Kennenlernen mit Offizier des schottischen Regiments (Herr Armstrong) → Botho sieht Parallelen zu Käthe; Käthe will, dass Botho mehr so re- det wie Herr Armstrong → verspricht mehr Anstrengung Inhalt Lenes Lebenswelt Ausflug nach Charlottenburg → Botho er- zählt Geschichte von König Friedrich Wil- helm II. (Liebeskummer sollte von Geis- tern geheilt werden) Lene und Botho in Gärtnerei Bothos Lebenswelt Lene und Botho über ihre Beziehung Ausflug zu Hankels Ablage → Höhe-/Wendepunkt, Ende der Beziehung Trennung Bothos und Lenes neue Lebenswelt Bothos vergeblicher Versuch, Trennung zu verarbeiten Lenes Hochzeit - Bothos Reaktion → Zweiteilung als Darstellung der Schwierigkeit einer nicht standesgemäßen Beziehung und Konse- quenzen des Scheiterns Lebenswelten von Lene und Botho Soziale Herkunft/ Lebensbedingungen Charaktereigenschaften Beziehung zueinander Lene Herkunft unbekannt, lebt als angenommene Tochter bei Pflegemutter, in bescheidenen Verhält- nissen ● Lebensunterhalt durch Weißzeug Stickerin Frau Dörr: ,,propper, or- dentlich und ehrlich", zwar kein ,,Engel", aber nimmt alles ,,ernsthaft" und tue alles für Liebe ● Bezeichnet sich selbst als „übermütig", ,,freiweg", nicht ,,zierend& zimper- lich" ● Frau Nimptsch Herr Dörr, -E- Lenes Frau Dörr, Lebenswelt Hans Gideon Franke Lene Botho Botho → klare Trennung ● ● Liebt Botho → keine Hoff- nung auf sozialen Aufstieg ⇒großer Kontrast aufgrund der sozialen Distanz Adeliger Offizier, vor- nehme Wohnung (Kunst- liebhaber) Lebt über finanzielle Ver- hältnisse Not Arrangierte Ehe Verbringt viel Zeit im Klub mit Kameraden Gilt bei Kameraden als ,,schwach& bestimmbar", ,,seltene Weichheit und Herzensgüte" Liebt Lene, ist aber an Käthe versprochen Käthe von Sel- lenthin Baron Osten Pitt, Serge, Ba- lafré "Drei Damen" Leutnant We- dell Bogislaw von Rexin Bothos Lebenswelt Titel ● Aussage Bothos beim Verbrennen Lenes Brie- fen: hat sich geirrt zu glauben, dass gefühls- mäßige Beziehung stärker sein könnte als ge- gebene Normvorstellungen ● Auf Gesellschaft bezogen: Irrtum nur auf eine Art glücklich werden zu können → Irrtum führt zum Gegenteil: Verwirrung, Einschrän- kung des Glücks → Appell: starren gesellschaftlichen Normen zu lockern für persönliches Glück ● ● Abgrenzung zu anderen Literaturepochen ● Vormärz/Nationalismus: Schlusssatz Poetischer Realismus Spannung zwischen Ansprüchen ein ,,realistisches Bild" der Zeit zu geben + Kunstwerk zu schaffen ● Klassik: ● Gegen Klassikliteratur: Ideal eines Menschen, der sich ethisch, autonom, aus freiem Willen, gesellschaftlichen Ansprüchen stellt vs. Mensch ist fremdbestimmt, Wille ist determiniert durch gesellsch. Normen/Konventionen Realismus: nicht nacktes Widergeben alltäglichen Lebens, am wenigsten seines Elends und seiner Schattenseite → Lene als Strafe für Überschreitung der Standesgrenzen ins Unglück stürzen zu lassen # Fontanes Kunstverständnis Keine Darstellung des Hässlichen (z.B. Elend) Kein idealisiertes Menschenbild Literarische Figuren ohne Vorbildcharakter Keine artifizielle Sprache der Figuren ● Aufklärung: ● → Prozess der Läuterung (= Reinigung von Leidenschaft in der Seele des Zuschauers durch Mitleid/Furcht): Stoff aus Leben entnommen + künstlerisch bearbeitet für Leser ertragbar machen (Verklärung des Hässlichen) → Kritik = erlaubt, Bewertung = Leser überlassen → Metapher: reales Leben = Marmorblock → unendlich viele Bildwerke möglich (Scheitern einer Beziehung an der Standesgesellschaft + daraus resultierende Verhinderung des Lebens- glücks (soziale Wirklichkeit) Keine erzieherische Tendenz Keine radikale Schlussvariante → verteidigt weder alte Gesellschaftsordnung noch als sozi- alrevolutionär zu verstehen ● Romantik: ,,Was hast du nur gegen Gideon, Käthe? Gideon ist besser als Botho." → Mehrdeutigkeit: → Leser muss bewerten: Harmonie des Herzens oder Ordnung der Gesellschaft Bothos Selbstkritik: Gideon = besserer Mensch bzw. besserer Mann für Lene Auf Namen bezogen Auf Vertreter ihrer gesellschaftlichen Herkunft bezogen Kein Einbruch des Fantastischen in das Alltägliche Besondere Erzählsituation ● ● ● Hineinreden des Autors = überflüssig, zurückhaltend Anstatt lineare Handlungsführung → vieldimensionale äußert differenzierte subjektive Dar- stellung Erzählverhalten: ● auktorial Spricht indirekt Leser an ● ● Kennt Vergangenheit Einblick in Charaktere • An verschiedenen Orten gleichzeitig Beschränkt: bricht Erzäh- lung ab und überlässt Le- ser neutral Nur wörtliche Rede ● Neutrale Verben: ,,sa- gen", ,,antworten" Durch Objektivität selbst bewerten Motivstruktur/symbolische Gehalte ● personal Innenleben, Identifi- kation ● Persönliche Krise Alle Figuren von Erzählers als Liebenswürdig gezeichnet, auch wenn sie außerhalb der Norm denken/agieren ● Nähe von Lene/Botho durch Vornamen → Namenswechsel Bothos Kennzeichnet Rollen- wechsel Distanz zu Baron Osten → Vertreter der gesellschaftlichen Macht ● Humorvoll-karikaturistisch drei ,,Damen" → klarer Unterschied zu Lene ● Zeitsprünge Verzicht auf Gefühlswi- dergabe offene Aus- sprache (Botho gelingt es nicht) Doppelmotiv → mehrfach in unterschiedlichen Kontexten = Kontrast Walzertanz: 1. Botho besucht Lene → Walzermusik aus Zoologischem Garten, innig verliebt, abge- schottet von Öffentlichkeit 2. Botho mit Käthe, der Öffentlichkeit präsent auf Balkon → Unterschied der Beziehungen = deutlich: innig/privat vs. Distanziert/öffentlich Briefe: 1. Lene an Botho: persönlich, kaligraphisch gut 2. Käthe an Botho: oberflächlich, undeutliches Gekritzel → Unterschied in Inhalt/Form → unterschiedliche Charaktere Herd/Karmin: 1. Herd von Frau Nimptsch: Gefühl von Wärme/Warmherzigkeit korrespondiert mit Menschenumgang 2. Karmin in Bothos und Käthes Wohnung: Feuer brennt nur wegen Anblick → mensch- liche Wärme/Nähe fehlt Lied: 1. Lene, Botho, Frau Dörr: ,,Ich denke dran... ich danke dir mein Leben" → Ernsthaf- tigkeit der Beziehung, Lebenssinn 2. Fahrt zum Grab: ,,Ich denke dran... Ich danke dir mein Leben, doch du Soldat, Soldat, denkst du dran?" → Verändert Bedeutung: Anklage gegen Botho ● Leitmotive Gebundensein: Metapher für innere Verpflichtung, gewisse Einschränkung der Hand- lungsfreiheit → ,,so gut wie gebunden" (Baron von Osten), Blumenstrauß: ,,nun bist du gebunden" Freiheit: Ernsthaftigkeit → Verlust der Freiheit; Metapher: Fuchs in Falle → schmerzli- cher Prozess zur Freiheit, Zusammenhang zwischen Freiheit/Loslösung von gesellschaftli- chen Zwängen → Zoologischer Garten repräsentiert Öffentlichkeit, Musik, Feuerwerk → Lästerallee Motiv geöffnetes Fenster Grenze zwischen innen und außen → Grenze zu Öffentlichkeit Fenster geöffnet emotional erregtem Zustand → Emotionen werden nach außen ge- lassen Symbol für gelingende Kommunikation Grenzen zwischen gesellschaftlichen Zwängen im Inneren und konventionsfreie Natur Vergleich mit anderen literarischen Werken Scheitern einer Beziehung an gesellschaftlichen Moralvorstellungen (Emilia Galotti) Suche nach Glück in Liebe (Faust) Frauen in Gesellschaft (Emilia Galotti, Der Besuch der alten Dame) Männer in Beziehungen (Die Leiden des jungen Werthers) Figuren/Charaktere Lene Nimptsch Soziale Herkunft: • Pflegetochter von Frau Nimptsch wie sie, gehört Lene auch bürgerlichen Stand an, sind also nicht adelig Kleinbürgertum, keine besondere schulische Ausbildung, untere soziale Schicht Kunststickerin/Näherin ● Eigenschaften: ● ● Aschblonde Haare, schlank Sehr direkt → verzichtet auf ausgiebige Höflichkeiten, wie es beim Adel üblich waren (S. 109, Z. 13 ff.) Von außen betrachtet wirkt sie stark und standfest, im inneren ist sie nach Trennung dennoch stark verletzt (zog um, da sie Botho nicht mit einer anderen Frau sehen konnte) Fleißig arbeitet, bügelt auch bei Frau Dörr, etc. Modern denkende/handelnde Frau (keine Revolutionärin!), unabhängig (Arbeit, denken, handeln), bewertet Menschen nicht nach Stand, sondern nach Charakter • Liebenswürdige Gestalt, Sympathiefigur → Unmenschlichkeit einer Gesellschaft vorge- ● Zuverlässig, treu, ehrlich (S. 110, Z. 7 f.)) Eigenständig; lässt sich nur wenig von Gesellschaft/Menschen beeinflussen (vgl. S. 109, Z. 21 ff.) Gutes Verständnis von Ordnung, Pflicht und Recht als Folge der eher ärmlichen Le- bensverhältnisse (S. 110, Z. 22 f.) Niedriger Bildungsstand → keine sonderlich gute Rechtschreibung (Brief an Botho, S. 30; Botho spöttelt über Bildung/Wissen → Kluft wird ihr bewusst (S. 61)) Weitsichtig/desillusionierend bezogen auf gemeinsame Zukunft, Gefühle steuern nicht Verhalten, denkt rational → Ansprüche darauf angepasst, bescheiden (S. 27, Z. 2 ff.; S. 16, Z. 7 ff.) führt Stellung zur Gesellschaft: Würde alles dafür geben mit Botho in die Öffentlichkeit zu gehen, weiß aber, dass es nicht geht (vgl. S. 27, Z. 22 ff.) Obwohl sie eigentlich nicht will und Botho liebt, beugt sie sich den gesellschaftlichen Normen S. 27 Z. 9 ff.! ● Frau Nimptsch Verstirbt im Verlauf der Handlung, hohes Alter, Rheuma, gebrechlich wünscht sich Tod, will nicht vergessen werden → Versprechen von Botho Ärmliche Verhältnisse, untere soziale Schicht → Sprache: Berliner Mundart, Sätze = kurz/sachlich (Sprichwörter, Sentenzen) → Charakterisierung durch Frau Nimptsch des Milieus: Herzenswärme/Solidarität Sorge um Lenes Zukunft, keine Einwende gegen Beziehung zu Botho, fürchtet nur um Enttäuschung, gönnt Glück → Hedonistische Einstellung wie Lene Frau Dörr ● ● ● Gideon Franke ● ● ● Charakterisierung des Milieus wie durch Frau Nimptsch → gütig, zuverlässig, schlicht, natürlich Ehefrau von Herr Dörr, besitzt Gärtnerei Vor Hochzeit Beziehung mit Grafen → gelitten wegen Ausnutzung der Sexualität → Sorge um Lene, ernsthaft verliebt, Illusion hingibt Sehr neugierig, Eindruck von besonderer Beschränktheit zeigt sich im Sprachge- brauch: Berliner Mundart, verschleiert Endkonsonanten d/t, Schwierigkeiten abstrakte Gedankenvorgänge zu verdeutlichen, konfuse Gedanken ● Gegenfigur zu Botho: setzt sich über gesellsch. Vorstellungen hinweg, lebt nach eige- nen moralischen Werten Wesentlich älter als Lene/Botho, sehr ordentlich (Spießbürgerlich), gebildet → Sprach- gebrach: fehlerfreies Deutsch, höflich, zurückhaltend Leitende Stellung als Fabrikmeister → Vertreter des wirtsch. Aufstrebenden Bürger- tums. Käthe von Sellenthin Wohlhabende, adelige Familie, attraktives Äußeres Wert als Person = unbedeutend → ahnt, dass Botho nicht aus Liebe heiratet Ob sie Botho liebt bleibt offen →innere Distanz durch Kinderlosigkeit angedeutet Lebenslustig, gut gelaunt, optimistisch → Oberflächlichkeit (einfältig), redselig (ist Botho peinlich, schwatzhaft) aber redegewandt (überwiegender Redeanteil), schlagfer- tig (kann Parolen bieten) ● moralische Überzeugung: Wert auf Ehrlichkeit/Wahrhaftigkeit basierend Religionsgemeinschaft gegründet → wandelnder Sprachgebrauch: feierlich, pastoraler Ton, Metaphorik Viele Wege, die zum Glück führen → Gegenposition zu autoritären Gesellschaft → Au- Benseiter: über gesellsch. Normen, innere Werte ● Benutzt häufig ,,komisch", um Situation zu charakterisieren, korrektes Hochdeutsch Soziale Stellung/Charakter →Gegenfigur zu Lene, Käthe übernimmt Gesprächsfüh- rung, Unterschied: führen sie nicht zu Ende → Oberflächlichkeit vs. Ernsthaftigkeit Ebenso wie Botho in gesellsch. Schicht gefangen Botho von Rienäcker Soziale Herkunft: Adlig, Baron Premierleutnant, unterer Offiziersstand Verschuldet, armer Landadel, auf gute Heirat angewiesen (Brief von Mutter!) Eigenschaften: ● Anderssein als Schicht: höflich, vorurteilsfrei; Achtung vor Menschen als Individuum, urteilt nicht nach Stand (vgl. S. 18); trägt Zivilkleidung Gleichberechtigt mit Lene → sieht nicht als Prostituierte, sondern als Lebenspartnerin ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● Verlässlich, sehnsüchtig → Botho schreibt Lene, dass er sie am folgenden Tag besuchen würde, war früher als gewöhnlich da (vgl. S. 41, Z. 33 ff.) Wohlerzogen, gebildet ● Große Dinge (wie Vermögen, etc.) sind ihm nicht do wichtig wie die kleinen Dinge (z.B. Liebe) → vgl. S. 76, Z. 37 ff. Eher schwacher Charakter → kann trotz guten Willens und Liebe zu Lene nicht notwen- digen Mut/Härte aufbringen, um sich von gesellschaftlichen Normen/Erwartungen zu lösen + autoritären Mutter/Onkel stellen, die gezielt Druck auf ihn ausüben → S. 41, Z. 24 ff. → im Militär + Adel nicht so angesehen Kunstliebhaber Ehrlich macht keine Versprechen, die er nicht halten kann (vgl. S. 13, Z. 40 f.) Hilfsbereit →→ hilft Lene, Rudolf und Lina, als sich diese in Gefahr befinden (vgl. S. 14 f.) Fürsorglich → versucht, Lene vor Wind und Kälte zu bewahren, als es ihr nicht gut geht; macht sich Sorgen, als sie traurig wirkt Vornehm → Person auf Friedhof beschreibt ihn so (vgl. S. 117, Z. 39 ff.) Bescheiden → S. 18, Z. 4 ff. Zurückhaltend → kritisiert Dinge selten offen Großzügig → bringt Lene und Familie Geschenke mit (vgl. S. 18, Z. 43 ff.); lässt Wirt mit Wein trinken (vgl. S. 57, Z. 13 f.); gibt ärmeren Leuten Geld (vgl. S. 117, Z. 11 f.) Selbstkritisch → sieht Schuld für viele Dinge zunächst in sich selbst, auch wenn er nur geringen Einfluss darauf haben konnte (vgl. S. 72, Z. 21 f.; S. 121, Z. 15 ff.) Selbstmitleid → Weichheit, Ich-Bezogenheit (S. 76, Z1 ff.) Kleiner Wandel: hält Versprechen an Frau Nimptsch → aufrichtig zur Wahrhaftigkeit gegenüber Käthe nicht durchdringend Stellung zur Gesellschaft: ● ,,Jeder Stand hat seine Ehre." (S. 18 Z. 14) ● Von Konventionen seiner Schicht geprägt, sieht aber kritisch ,,Was predigt dies Denkmal mir? Jedenfalls das eine, dass das Herkommen unser Tun bestimmt." (S. 78, Z. 3 f.) Stellt Werte in Frage → ,,Und warum soll ich mich dieser Neigung schämen?" (S. 76, Z. 33); beugt sich dennoch, beendet die Beziehung Ist nicht gern allein → S. 58, Z. 18 ff. Empathisch freut sich über Freude anderer (vgl. S. 52, Z. 23) Sentimental → hat Erinnerungen von Lene aufgehoben Maske tragen: Verstellung, Unaufrichtigkeit, Verleugnung der Beziehung mit Lene; auch in Beziehung mit Käthe → denkt immer wieder an Lene (scheiternder Versuch sich zu lösen: Verbrennung der Briefe, etc.) Sprachverhalten: Spannung des Andersseins + Tragen einer Maske →gelingt nur selten aufrichtig zu sprechen → Standeskonversationen, oft sprachlos (häufig über Liebe/Be- ziehungen) → gelingt im Abschiedsbrief Gefühle zu äußern, vermeidet tiefergehende Auseinandersetzung Bindeglied zwischen sozialer Ober- und Unterschicht, keine Vorurteile gegenüber Un- terschicht, achtet zunächst wenig darauf, sich ausschließlich mit seinesgleichen" abzu- geben Nimmt dennoch von ihm erwartete Position ein Spannungsfeld vom Anderssein + Gefangensein im Stand → erkennt Zwänge, aber lässt sich vereinnahmen → schwach + bestimmbar Vergleich mit Bogislaw von Rexin ● Bogislaw von Rexin Botho von Rienäcker Lieben Frau aus niedrigerer Schicht Beziehung als nicht vorrübergehend angesehen Interesse! Bewundern Frauen für Natürlichkeit, Schlichtheit+ wirkliche Liebe Gesellsch. Zwänge bewusst ● ● Gemeinsamkeiten ● ● Sprache als Kennzeichen der sozialen Stellung ● Herr/Frau Dörr, au Nimptsch: Ist das Liebe? Basis ist da, aber entwickelt sich nicht weiter wissen, dass aussichtslos ist Widersprüchlich: letzte Seiten → denkt immer noch daran zurück, Lene zieht extra weg, da Gedanke nicht ertragen kann, dass Botho andere hat Von Seiten Botho Liebe → weiß nicht, wie damit umgehen kann Lene genießt Zeit, als sie zusammen waren, heiratet dann Gideon → praktisch veranlagt (vermutlich trotzdem keine glückliche Beziehung) Sehr wichtige Personen, innige Zeit ● Ausnahme Lene ● Drei ,,Damen" ● Botho ● Adelsschicht Fehlerfreies Hochdeutsch ● Untere gesellschaftliche Schicht, wenig Bildung Mündlicher Sprachgebrauch, Berliner Umgangssprache Aussprache, Satzbildung, grammatikalische Fehler durch Berliner Dialekt Einfache Hauptsätze Unterschiede Rexin will gegen gesellsch. Druck bei Henriette bleiben Fast fehlerfreies Hochdeutsch Unredensartlichkeit: sagt nichts, was bloßes Gerede wäre, beklagt Ober- flächlichkeit → unmenschlich) Botho lehnt ab: Ordnung ist Ehe Rexin = moderner junger Mann, bereit für Liebe zu kämpfen, kämpferisch/emo- tional Käthe Botho sieht Ausweglosigkeit der Lage → Beendigung der Beziehung = richtige Entscheidung, scheint direkt/rational, dennoch bewegt von der Situation (fällt ihm schwer von Vergangenheit loszulas- sen) Anschein zur hohen Schicht Sprache untere Schicht (,,Marmohr" statt Mamor) Sprachgebrauch unterscheidet sich zu Klubkameraden → benutzt ebenfalls Redewendungen aus Fremdsprachen, aber empfindet Widerwillen Deck-/Spitznamen→ Personen schnell einordnen/kategorisieren in Rollen, Künstlichkeit/Scheinwelt/Standesdenken (wird kritisiert von Botho + Bozel Redet viel → ironisch: enormes Sprachtalent, schwatzhaft Baron Osten/Gideon Franke Sprachgebrauch durch militärische (bestimmter Ton, knappe Sätze) bzw. reli- giöse (durch Metaphern) Sozialisation gekennzeichnet → soziale Herkunft beeinflusst Sprachgebrauch, ausgenommen von Lene (besondere Bedeutung)→ wichtiges Element realistischem Schreibens Gesellschaft, Politik und Wirtschaft im Kaiserreich • Aufteilung Gesellschaft: Adel (politische Macht/gesellschaftliche Position), Großin- dustrielle/-bürgertum (wirtschaftliche Kraft), Besitzbürgertum, Bildungsbürgertum, ● Arbeiter Adel (alte Lebensweisen: Müßiggang, Prunksucht, Verschwendung) → Bürgertum (Tugenden: Arbeitsamkeit, Fleiß, Pünktlichkeit, Ordnung) Bsp.: Bothos Lebens- weise; Charaktereigenschaften von Lene, die sehr betont werden Periodisches Wechseln von Krisen/Aufschwung Besitzbürgertum: Tendenz der Anpassung an Lebensweise des Adels + Abschottung von unteren Schichten → Bothos Lebenswelt/Schicht, er = Ausnahme Kleinbürgertum ahmte Verhalten nach Abschottung von Arbeiterschaft + Bestre- ben Anpassung an höhere Schicht; meist zu geringes Bildungsniveau für höhere Be- rufe Familie = Keimzelle des Staates/der Gesellschaft, ,,heiliges Naturverhältnis" → wür- den Botho/Rexin sich Wertevorstellungen der Gesellschaft widersetzen, würden sie sich von Familie ,,trennen" und alleine dastehen; wird von Käthe erwartet, dass sie schwanger wird Patriarchat galt gesetzlich festgehalten Mann und Frau = gleichwertig, juristisch ungleich (Frau konnte sich scheiden lassen, aber immer mit negativen Folgen) Mann: aktive Rolle → lebte von Tätigkeit/sozialer Anerkennung → Botho bzw. alle männlichen Figuren des Romans Frau: passive Rolle → musste „natürlichen Bestimmung“ (Kinder + aufopfernde Partnerin) entsprechen → Wahrnehmung des Mannes: unselbstständig/schutzbe- dürftig; # geschäftsfähig; kein Verfügungsrecht über Vermögen; Mann entschied über Berufstätigkeit; ,,Warten auf den Ehestand" seit Kindesalter, konnten nur be- dingt Antrag ablehnen, zu oft: Enden als ,,alte Jungfer", Unterwerfung, selten äu- Bern →→Gegenbeispiel: Käthe, auch bei Lene/Botho, Herr/Frau Dörr, Emanzipation von Lene damals kritisch wahrgenommen Neigungsehe oft nur Wunschdenken → Frauen Wahl nach materiellen Überlegun- gen/Standesschranken → selten Mesalliancen (Ehen zwischen Angehörigen unter- schiedlicher Stände) → Grundproblem bei ,,Irrungen, Wirrungen"; weder Lenes noch Bothos Ehe ist eine Neigungsehe Einig: Übertragung Vorm chaft von Vater auf Ehemann Sexualität = Tabu (viktorianische Moral = Zeit der Königin Viktoria → Frau sollte Mutter sein, wie auf Ehe warten sollten, etc.; Gedankengut, ungeschriebene Moral- vorstellungen) → Probleme in Ehe: unaufgeklärt Mätressen evtl. nicht mehr geheiratet (enormes Problem für junge Frauen unterer Schichten) → Promiskuität = sanktioniert → drei ,,Damen", Rexin und Henriette, ei- gentliches Problem von Lene, evtl. keine Ehe, hat aber Gideon gefunden Über Bildung, z.B. Pflanzen, Naturverbundenheit, etc. verfügen sie, Adel nicht Ehe= Ordnung!!!, Lene eckt auch an wegen Direktheit, etc.; geht über Höflichkeiten usw. hinaus, reflektiert, realistisch, hat Tiefe Käthes Oberflächlichkeit erleichtert ihr das Leben auch aus ihrer Sicht keine Nei- gungsehe, weiß, dass Botho eigentlich in andere verliebt ist, Form des Ertragens Lyrik der Romantik (1795-1840) ● Frühromantik (1795-1806) → Aufhebung von Gattungsgrenzen, Reaktion auf Franz. Rev. ● Hochromantik (1806-1822)→ ,,volkstümliche" Dichtung sammeln = im Zentrum, eher wenig Natur Zentrale Themen ● ● ● ● Natur als Buch Gottes, Mensch kann lesen + Wunder bestaunen → Natur = heiliger Raum Sendet verrätselte Botschaften, die Mensch entschlüsseln muss Natur = Spiegel menschl. Seele/Lebens (durch Jahreszeiten, Naturerscheinungen, etc.) ● Lebendigkeit: rauschende Wälder, singende Vögel, etc. Wald als außergesellsch. Ort/Gegenwelt: Rückzugsort, Geborgenheit, Wunder; Einsamkeit, Bedrohung ● ● ● politisch/gesellschaftskritisch Wandern/Reisen ● Spätromantik (1822-1840) ● Ausdruck Sehnsucht nach Unendlichkeit/Fernweh In Natur Reisen zu sich selbst → ,,Nach innen geht der geheimnisvolle Weg": als Selbster- kundung/-erkenntnis, als Suche nach Nähe zu Gott Unterwegssein als Ausdruck romantischen Lebensgefühl Stillstand/Gemütlichkeit Als Befreiung aus spießig-philisterhaften Sesshaftigkeit, Akt der Freiheit/Selbstbestimmung → ABER: auch Gefahr sich zu verlieren (Verlockung der Welt, sinnliche Genüsse, etc.) ● Als Sinnbild für menschl. Leben: Leben als ständiges Unterwegssein ● ● Urzustand Einheit alles Seins = verloren gegangen: Einheit Natur - Mensch - Gott = nur in Na- tur sichtbar → Sehnsucht nach Wiederherstellung dieser Verbindung; ,,Blaue Blume" = Sym- bol Sehnsucht Abwendung von Zivilisation + Zumutungen (u.a. beginnende Industrialisierung, napoleoni- sche Besetzung, Auflösung dt. Kaiserreichs, Befreiungskriege) → Hinwendung zu idyllischer Natur + christl. Gott → Suche nach Orientierung/Sinn + Eskapismus → Gesellschaftsänderung durch Rev. des Denkens/Schreibens ● Endlosigkeit der Wanderung: Kreislauf Aufbruch - Unterwegssein - Ankommen - erneuter Aufbruch → ABER: Vorhandensein von Gottvertrauen alles nimmt glücklichen Ausgang Reiseziele: Stillen Sehnsucht, Finden Glück/große Liebe Kunst/Musik Künstl. Tätigkeiten + Künstler = Gegenstand romant. Lyrik (Musik, Dichtung, Malerei, etc.) → Künstler = Idealbild des unverfälschten/poetischen Menschen ,,Poetisierung des Lebens" als Ziel → Aufhebung Grenzen zw. Kunst - Realität, Spiritualisie- rung äußeren Welt ● Musik = Ausdruck romant. Lebensfreude ● Aufgabe Kunst: Erzeugung Sehnsucht bei Rezipienten Traum/Fantasie/Ahnung Abgrenzung gegenüber Aufklärung/Weimarer Klassik: Gefühle, Imagination, Innenleben = notwendiges Korrektiv zu Vernunft → Mensch als Wesen mit Verstand + Emotionen, Ganz- heitlichkeit Mensch, Aufwertung Irrationalen/Unbewussten, Blick nach Innen Vermischung versch. Wahrnehmungsebenen: z.B. Realität - (Alb-)Traum - Fantasie → kein Unterscheiden mehr möglich, Transzendentales = Bestandteil der Welt Kraft der menschl. Vorstellungskraft ● Nachtseiten des Menschen Zu Beginn 19. JH. auf wissensch.-philosoph. Ebene: zunehmende Beschäftigung mit menschl. Seele/Psyche ● ● ● Durch Erleben ,,übernatürlicher" Ereignisse: Einblick in göttl. Natur → Erzeugen von Demut: wird auf Platz in gottgegebene Ordnung verwiesen Andere Welten ● Empfinden Ungenügen an eigener Zeit → Suche nach Sinn/Identität Nostalgisch-idealisierter Blick in Vergangenheit → Hinwendung zum Mittelalter Literarische Beschäftigung mit dt. Märchen, Sagen, Mythen ● Typisch romantisch: Loreley-Mythos Durch Blick auf Innenleben: verstärkte Thematisierung ,,negativer" Bewusstseinszustände → Wahnsinn, Ohnmacht, Fieber, Verzweiflung, Einsamkeit, Schwermut → Entgrenzung des ro- mant. Menschen Form Literarischer Fokus auf psych. Nachtseiten auch als Ausdruck verlorener Sinnzusammenhang, Entfremdung Menschen von sich selbst + verlorene Nähe zu Gott ● Form und Sprache Nähe zum dt. Volkslied (mittelalterl. Tradition, mündl. Überliefert) → als sangbar gedachte Lyrik, Lied als Ausdruck ,,Volksgeist" Sog. Volksliedstrophe bzw. Volkslied → keine strengen Vorgaben, eher als Orientierung, u.a.: 4 Verse/Strophe 3 Hebungen/Vers (jambisch) Abwechselnd männl./weibl. Kadenz Kreuz-/Paarreim Füllungsfreiheit: beliebig viele Senkungen zw. Hebungen, nicht streng alternierend ● Weitere Gedichtformen: Hymne: erhabener, pathetischer Preis-/Lobgesang in freien Rhythmen (Novalis) Sonett: 14 Verse, 2 Quartette + 2 Terzette (Eichendorff) Ballade: Mischung dramatischer, epischer, lyrischer Elemente → naturmagische Ballade, Schauerballade, Volksballade (Heine, Brentano) ● Stil ● Wortwahl/Sprache ● ● ● ● ● Dominanz erzählerisch-handlungsorientierten Gedichten: Tradition Erlebnislyrik (Sturm und Drang) → Erlebnisse/Beobachtungen (Ich-/Er-Form) → danach/parallel: Reflexion/Bewer- tung/Einordnung in größere/religiöse Zusammenhänge Häufig in Prosatexte (Romane, Erzählungen) eingebettet: Verschmelzung literarische Gattun- gen im Sinne romant. Universalpoesie, aber auch kontextunabhängiges Verstehen möglich ● Verständliche Sprache: Verzicht Fremdwörter/Bildungssprache Transparenter Satzbau: keine langen Hypotaxen, oft Zeilenstil Nachvollziehbare ,,Handlung": meist keine elaborierten Anspielungen, kein Bildungswissen notwendig Bemühung Herstellung ,,volksnahen" Ton + Erreichen Leser → kein elitäres Kunstverständ- nis/Erziehungsvorhaben (Weimarer Klassik) → romant. Ideal als Ursprünglichkeit, kindl. Schlichtheit Liedcharakter + Musikalität → Wirkung: Eingängigkeit/Einprägsamkeit Inhalte, als unmittel- barer Ausdruck Inneren, Transportieren Stimmung ABER: trotz vorrangiger Zugänglichkeit → Bildhaftigkeit erschwert Verständnis Metaphorik/Vergleiche: Bildhaftigkeit/Anschaulichkeit → Suche nach tertium comparationis, um Sinn dahinter zu verstehen Häufige Stilmittel ● Synästhesien verdeutlichen Vielzahl/Gleichzeitigkeit/Intensität Sinneswahrnehmungen Personifikationen von Naturelementen, Natur als handelnde Figur → Lebendigkeit, geheimes Eigenleben, verborgene Kräfte, ABER auch Gefahr Verwendung Symbole/Leitmotive → Bedeutung: Sehnsucht, Liebe, wechselhaftes Leben, etc. Wiederkehrende Handlungsschauplätze (z.B. Wald, Berge, ruinenhafte Gebäude, nächtliche Landschaften) → typische Orte, die romant. Lebensgefühl widerspiegeln ● Personifikation: Vermenschlichung Allegorie: durchgehende Metaphorisierung ● Imperativ: Befehl/Aufforderung ● Wiederholung Alliteration ● Metapher Diminutiv: Verkleinerungs-/Verniedlichungsform • Anapher Ausruf Neologismus ● Rhetorische frage ● Onomatopoesie Synästhesie: Vermischung von Sinnesgebieten Zentrale Autoren Novalis (Leiden am frühen Tod seiner Verlobten Sophie v. Kühn, ,,Erfinder" der Blauen Blume) ● Joseph v. Eichendorff (nach Kriegsdienst: Karriere als Staatsbeamter; Enttäuschung über Staat: Hinwendung zu Schriftstellerei) Karoline v. Gründerrode (als gelehrte Stiftsdame: Drang nach Freiheit/Autonomie; unglückli- che Liebesbeziehungen) ● Clemens Brentano (unstetes Wanderleben; Konversion zu Katholizismus) ● Zentrale Themen Heinrich Heine (Rebell: ironischer Umgang mit romant. Motiven; Zensur seiner Werke im res- taurativen DE; Exil in Paris) Lebens-/Vitalkult ● Zentrale Anliegen: Umbruch, Aufbruch, neues Erleben ● Rationalitäts-/Wissenschaftskritik: Betonung alles Nicht-Rationalen/Affektvollen/Patheti- ● ● Lyrik des Expressionismus (1910-1925) schen Untergangsvisionen/Aufbruchshoffnungen Sehnsucht nach ,,wahren/eigentlichen Leben" → Ziel der ,,Verwesentlichung" des Menschen: Sinngebung durch verbrüdernde Liebe, allg. Geltung Menschenwürde, unverstellter Ausdruck Erlebens Kriegsbegeisterung/Pazifismus Empfindung Langeweile/spießbürgerliche Erstarrung → Sehnsucht nach gewaltvoller Verän- derung bei einigen Begeisterung für Krieg als kulturrev. Ereignis, Aufbruch, Neuanfang ● Mischung Grauen + Faszination angesichts Kriegswirklichkeit Umschlagen Kriegsbegeisterung in Enttäuschung/Ernüchterung → Pazifismus/Entsetzen an- gesichts Kriegsverwüstung → emphatische Beschwörung Erneuerung Menschen Darstellung Schrecken/Sinnlosigkeit Krieg ,,Leben" = Schlüsselbegriff gegen verkrustete/starre bürgerliche Gesellschaft Wilhelminismus → Lebenskult + Hineinsteigern in rauschhafte Begeisterung → Generationenkonflikte Pathetische Artikulation messianischer Hoffnungen auf neuen, paradiesischen Zustand + ,,neuen Menschen" → Erneuerungsvisionen als ,,Heilslehre" + Antwort auf Bedrohung mo- derner Massengesellschaft/Ich-Zerfall Negativ besetzte Emotionen (Wut/Hass) als Ausdruck vitalistischer Energien Weltende/Apokalypse Entgötterung Welt (Nietzsche: ,,Gott ist tot"): Verlust metaphysischer Sinnhorizonte + Um- wertung aller Werte Beschreibung Verzweiflung, Krise, apokalyptische Ängste, nihilistische Vorstellungen ● Krise des Ich ● ● ● ● ● Großstadt ● Großstadt/Technisierung als Motivation für expression. Kulturkritik + Darstellung verstören- der Krisenerfahrungen des Einzelnen Auslöser für Hilflosigkeit/Orientierungslosigkeit → Technikkritik ● Personifizierung zerstörerischer Kräfte moderner Zivilisation → Zivilisationskritik ● Darstellung Vereinzelung, Reizüberflutung, Krankheit, Armut, Tod in Großstadt Veränderte Wahrnehmungsbedingungen in schnell gewachsenen Großstädten → Entfrem- dungs-/Angsterfahrungen, Faszination für großstädtische Phänomene: Ort gesteigertes Le- ben + Sinnenrausch ● ● Eigendynamik Objektwelt, der sich modernes Subjekt hilflos ausgeliefert fühlt → Ohnmacht Individuum + Ich-Dissoziation ● Darstellung innere Zerrissenheit → Spannung zw. Verfall + Triumph + Tod - Auferstehung Sprach-, Ich- + Sinnkrise → Ideal der Erneuerung/Wandlung Mensch ● Hilflosigkeit/Orientierungslosigkeit des modernen Ich angesichts zivilisatorischem Fort- schritt/Verstädterung/Technisierung Tabubrüche Form Nervenüberreizung durch Überfülle an Wahrnehmungsreizen/Sinneseindrücken → Simultan- gedichte als Darstellungsmedium Beschreibung Gefühl Enge/Bedrängnis durch überfüllte Städte + bedrohlicher Verkehr Verdrängung Natur durch Zivilisation Verknüpfung Emotionen negativer Art mit sexueller Lust + Sexualisierung kriegerischer Ge- walt Ästhetik des Hässlichen: poetische Darstellung von hässlich/abstoßend empfundenen The- men (Krankheit, Verwesung, Verfall → Wasserleichenpoesie) Kontrastierung Schönheit/Jugend - Nichtigkeit/Zerstörung Behandlung Tabuthemen: Hochwertung gesellsch. Außenseiter (Geisteskranke, Verbrecher, Bettler, etc.) → schockierend, provozierend Darstellung Angst, Unsicherheit, Entfremdung, Wahnsinn, Verzweiflung, Suizid Thematisierung Sexualität/Prostitution → Entlarvung Scheinmoral Gesellschaft Form und Sprache ● Stil ● Wortwahl/Sprache Sprachl. Intensität, z.B. Verknappung Satz-/Wortgefügen + elliptische Konstruktionen Neue Sprachbilder/Neologismen ,,Leben" = Schlüsselbegriff, gegen wilhelminische Erstarrung gerichtet Auflösung syntaktischer/grammatikalischer Regeln ● ● ● ● ● ● ● Vorliebe für traditionelle Strophen-/Vers-/Reimformen → häufig Diskrepanz zw. Form - In- halt (z.B. Darstellung rev. Inhalte in trad. Form des Sonetts) Sonett als letzter Halt/Orientierungspunkt in von Orientierungslosigkeit geprägten Zeit Äußere Form = Fassade, hinter der bröckelt → Schein, trügerisch Aufsprengung äußere Form durch Inhalt → trad. Form unter gegenwärtigen Lebensum- ständen nicht haltbar Sprengung trad. Formen: Verzicht auf Metrum/Reim, stattdessen freie Rhythmen Entpoetisierung Reim (z. B. Skelett/Menuett) Visuelle Eindringlichkeit einprägsame Farbmetaphorik (schwarz = drohendes Unheil; Rot = Blut; Blau Sehnsucht, Optimismus; etc.) ● Gegenbewegung zu Naturalismus/Symbolismus/Impressionismus ● Personifikationen für zerstörerische Kräfte in moderner Zivilisation + großstädtische Welt → Dynamisierung Objektwelt, modernes Subjekt hilflos ausgeliefert Großstadtlyrik: personalisierende Metaphern für Gegenstände + Verdinglichung Subjekt Reihungsstil in Simultangedichten: Aneinanderreihung scheinbar zusammenhangsloser Hauptsätze, heterogener Bilder, disparater Eindrücke Widerspiegelung Vielzahl Eindrücke in Großstadt ● ● Radikalisierung Sprache, Übertreibungen Drastische Bildlichkeit + ungewöhnliche Metaphern Kontrastierungen Literarische Anspielungen/Verwendung lateinischer/franz. Vokabeln Rhetorisierung/Pathetisierung der Aussage (,,O-Mensch-Gedichte") Illustration Orientierungslosigkeit modernes Subjekt Versinnbildlichung Tempo, Unruhe, Diskontinuität Großstadt Tendenz zu Parataxe: Zeilenstil, Isolation Einzelwort, Bilderkumulation, ,,harte Fügung" (Ein- schnitte innerhalb Vers zur Hervorhebung Wörter/Silben) Vergleiche Mensch - Tier bzw. Ausstattung Tier mit menschl. Persönlichkeit Film = Maßstab neuer Ästhetik, um Lebenstempo abzubilden ● Häufige Verwendung Synästesie Häufige Stilmittel ● Personifikation ● Imperativ ● Wiederholung Alliteration ● Metapher ● ● ● ● Hyperbel Synekdoche: Teil steht für Ganze (Pars pro tot)/Ganze steht für Teil (Totum pro parte) Zentrale Autoren ● ● Akkumulation: Aneinanderreihung von miteinander in Beziehung stehenden Begriffen Inversion: Veränderung herkömmliche Wortreihenfolge Anapher Ausruf Ellipse: Auslassung Satzteil ● Gottfried Benn (angespanntes Verhältnis zu Vater; praktizierender Arzt, u.a. in Psychiat- rie/Pathologie) Jakob van Hoddis (Probleme mit Autoritäten → Förderung progressiver Kultur; Gedicht Weltende als Beginn expressionistischer Lyrik) Georg Trakl (schwierige familiäre Verhältnisse; Depressionen + Drogenexzesse) Georg Heym (Konflikte mit bürgerlich-konservativem Elternhaus; Mitglied ,,Neuer Club", um aufzubegehren) Aufklärung Sturm und Drang Weimarer Klassik Romantik Vormärz Biedermeier Realismus Naturalismus Moderne 1720-1800 1765-1790 Exilliteratur 1786-1832 1795-1840 1815-1848 Verlust demokr. Rechte →Proteste, Umsturzversuche, Liberali- sierung, Gleichheit, Politik (Woyzeck) Rückzug ins Private/bürgerliches Leben, konservativ, traditio- nelle Rollenverteilung → Novellen, Kurzgeschichten, Balladen 1848-1890 Keine Demokratie, Industrialisierung, Verstädterung (Irrungen, 1815-1848 Wirrungen) Elend der Bevölkerung, Mensch als fremdbestimmtes Wesen 1. WK, Weltwirtschaftskrise, Endzeitstimmung, untersch. Strö- mungen (z.B. Expressionismus), Großstadtlyrik Expressionismus 1905-1925 Aufbruchsstimmung, Zerfall Individuum, Großstadt, Psyche, Literaturepochen Menschl. Verstand, kritisches Denken Strömung innerhalb Aufklärung, Gefühle im Fokus → Emotio- nen > Vernunft, Kreativität, Individualität Orientierung an Antike, schöne Seele (Faust) Rückzug äußere Welt ins Gefühlsleben → Emotionen, Träume, Natur (Sandmann) 1880-1900 1880-1920 Krieg 1933-1945 Gegen Nationalsozialismus, Flucht AutorInnen in Ausland, Zen- sur, Antifaschismus Einleitung Titel ● Autor ● Erscheinungsjahr ● ● ● • Epoche Inhalt Intention (Deutungshypothese) ● Hauptteil ● ● (Gedichtart Sonett, etc.) Themenstellung → Natur-, Liebesge- dicht etc. ● Gedichtanalyse Thema Inhalt wiedergeben (auf Strophen bezo- gen) Zusammenhang Titel - Gedicht Lyrisches Ich (wer, woran erkennt man es?) ● Strophen und Verse (Anzahl) ● Reimschema Paarreim: aa Kreuzreim: abab Umarmender Reim: abba Schweifreim: aabccb Dreifache Reimreihe: abcabc Haufenreim: aaaa... → Das Gedicht besteht aus ... Strophen mit jeweils ... Versen, die in ...-reimen. geschrieben sind. Versmaß Jambus (steigend): aá Trochäus (fallend): áa Anapäst (steigend): aaá Daktylus (fallend): áaa →Als Metrum wurde ... gewählt. ● Kadenzen betont: männlich unbetont: weiblich → Die Verse enden auf ... Kadenzen. - - Auffälligkeiten in der Sprache (viele Adjektive, Vokale, etc.) Stimmung des lyrischen Ichs Satzform (Hypotaxen/Parataxen) Zeitform Stilmittel Alliteration Anapher Antithese (Entgegenstellung von Gedanken/Begriffen) Epipher (,,Anapher" am Versende) Metapher Onomatopoesie Symbol Vergleich → Wirkung → Stimmung/Gefühle (Atmosphäre) Zusammenhalt von Inhalt und Funktion Schluss Intention → Deutungshypothese der Einleitung Offene Fragen Bezug auf Epoche (evtl.) Meinung (nur wenn gefragt)