Sprache und ihre Varietäten
Die deutsche Sprache besteht aus zahlreichen Varietäten – Teilsprachen, die durch regionale, soziale oder kulturelle Aspekte voneinander abgegrenzt sind. Die wichtigsten sind Dialekte, Jugendsprache und Kiezdeutsch.
Dialekte sind regional begrenzte Sprachverwendungsweisen, die sich auf allen Sprachebenen (Aussprache, Schrift, Grammatik) von der Standardsprache unterscheiden. Die Jugendsprache ist keine einheitliche Sprechweise, sondern umfasst verschiedene Sprechweisen jugendlicher Milieus, die der Identitätsbildung und Abgrenzung dienen.
Kiezdeutsch (oder "Kanak Sprak") ist eine Szenesprache mit starken Einflüssen des Türkischen, die sowohl von Muttersprachlern als auch von Nichtmuttersprachlern des Deutschen gesprochen wird. Es ist weder auf eine soziale Schicht noch auf eine Region beschränkt.
Ein aktuelles Thema ist die Gendersprache, die verschiedene Möglichkeiten bietet, alle Geschlechter sprachlich einzubeziehen: das generische Maskulinum oder Femininum, Genderstern oder geschlechtsneutrale Begriffe. Kritiker argumentieren, dass Gendern den Sprachfluss stört, während Befürworter betonen, dass Sprache das Denken prägt und zur Gleichbehandlung beitragen kann.
⚡ Tipp fürs Abitur: Studien zeigen, dass beim generischen Maskulinum (z.B. "Ärzte") die meisten Menschen automatisch an Männer denken – es ist also nicht wirklich neutral.