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Deutsch LK- Abitur Zusammenfassung

6.4.2022

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Deutsch LK - Abitur Zusammenfassung
1. Literarische Erörterung:
1.1 Drama der Aufklärung (Lessing: ,,Nathan der Weise") *
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Deutsch LK - Abitur Zusammenfassung 1. Literarische Erörterung: 1.1 Drama der Aufklärung (Lessing: ,,Nathan der Weise") * 1.1.1 Pyramidaler Aufbau eines Dramas nach Gustav Freytag 1.1.2 Figurenkonstellation...... 1.1.3 Gattungszugehörigkeit ,,Dramatisches Gedicht in fünf Aufzügen" 1.1.4 Ringparabel (→ Gleichnis). 1.1.5 Leitmotive/Symbole:.. 1.1.6 Rezeption/ Wirkung/ Aktualität Inhaltsverzeichnis 1.2 Goethe: ,,Faust I", „Faust II" in Auszügen* 1.2.1 Überblick bezüglich des Fauststoffs.. 1.2.2 Biographische Daten Goethe 1.2.3 Aufbau des Dramas: dreifacher Zugang → Gelehrtentragödie → Gretchentragödie.. 1.2.4 Gelehrtentragödie. 1.2.5 Gretchentragödie.. 1.2.6 Einordnung & Funktion der Reisestationen 1.2.7 Poetische Gestalt 1.2.8 Motive/Symbole. 1.2.9 Faust 1 Zusammenfassung der Kapitel.. 1.2.10 Faust 2 kurzer Überblick. 1.3 Dramatische Literatur der Moderne ,,Juli Zeh Corpus Delicti“ * 1.3.1 Thema:.... 1.3.2 Biografie der Autorin.... 1.3.3 Entstehungskontext. 1.3.4 Äußere & innere Struktur. S.M. 1.3.5 Figurenkonstellation. 1.3.6 Schwerpunkte. 1.4 Lyrische Literatur der Moderne ,,Terror" 1.4.1 Biografie des Autors.... 1.4.2 philosophische - ethischer Kontext. 1.4.3 juristischer Kontext. 1.4.4 Definition Terror 1.4.5 Analyseaspekte. i 1 1 1 3 3 4 6 7 7 8 8 8 8 10 11 11 11 11 13 13 13 13 13 13 15 15 24 24 25 25 25 25 1. Textinterpretation.. 2.1 Liebeslyrik vom Sturm & Drang bis zur Gegenwart* 2.2 Naturlyrik (,,Gespräch über Bäumen"). 2.2.1 Thema............ 2.3 Jahrhundertchronik (Kurzgeschichten).. 2.3.1 Themen/Motive: 2.3.2 Analyseaspekte 3. Textanalyse (mit erweiterter Aufgabenstellung). 3.1 Redeanalyse... 3.2 Sachtext (,,Reflektion über Sprache"). 3.3 Stilmittel... 3.4 Zitieren... S.M. ii 29 29 29 29 29 29 31 32 32 32 32 37 1.Auftritt 2.Auftritt 3.Auftritt 4.Auftritt 5.Auftritt 6.Auftritt 1.Auftritt 2.Auftritt 3.Auftritt 4.Auftritt 5.Auftritt 6.Auftritt 7.Auftritt 8.Auftritt 9.Auftritt S.M. Deutsch LK - Abitur Zusammenfassung 1. Literarische Erörteruna: 1.1 Drama der Aufkläruna (Lessina: ..Nathan der Weise") * 1.1.1 Pyramidaler Aufbau eines Dramas nach Gustav Freytag 5. Akte aristotelisches Drama: 2. Akt Steigerung Verschärfung der Situation. und erregendes Moment 1. Akt Exposition Einführung der handelnden Personen, Ankündigung des Konflikts I. 3. Akt Höhepunkt 4. Akt Retardierendes Moment Verlangsamung der Handlung mit hinhaltenden Momenten, Hinarbeit auf Katastrophe bzw. Auflösung EXPOSITION 5. Akt Katastrophe/Auflösung Zuspitzung der Handlung hin zur Katastrophe / Auflösung Natans Rückkehr...

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Alternativer Bildtext:

nach Jerusalem Tempelherr rettet Recha beim Brand Gespräch über Wundergeschichten Nathan tritt als Lehrer & Erzieher auf.,1.Lehrdialog" Gespräch zwischen Nathan & Al Hafi (Derwisch) wegen Kredit Recha hat den Tempelherrn wiedergesehen Gespräch zwischen den Tempelherren & Klosterbruder, der Tempelherr soll Saladin ermorden, so der durch den Klosterbruder übermittelte Auftrag des Patriarchen Tempelherrn lehnt Einladung von Daja ab, möchte mit Juden nichts zu tun haben → Verurteilung II. STEIGENDE HANDLUNG Schachspiel & Gespräch zwischen Saladin & Sittah → lässt sie gewinnen (Heiratspläne) finanzielle Probleme des Sultans Diskussion über Nathan als Geldgeber mit Al Hafi → Charakterisierung Nathan Sittah plant bei Nathan Geld zu borgen Recha wartet auf Tempelherrn Gespräch zwischen Nathan & dem Tempelherrn schließen Freundschaft (Vorurteile abbauen),,2.Lehrdialog" Nathan wird von Saladin eingeladen Nathan möchte Saladin danken Erfährt den Namen des Tempelherrn (Curd von Stauffen) Nathan ahnt eine gewisse Zuneigung zwischen Recha & Tempelherrn 1 Daja bereitet Recha auf den Besuch des Tempelherrn vor → Nathan möchte nicht, dass Recha ihre wahre Identität verrät Al Hafi ist kein Schatzmeister mehr, verabschiedet sich von Nathan 1.Auftritt 2.Auftritt 3.Auftritt 4. Auftritt 5.Auftritt 6.Auftritt 7.Auftritt 8.Auftritt 9.Auftritt 10.Auftritt 1. Auftritt 2.Auftritt 3.Auftritt 4.Auftritt 5.Auftritt 6.Auftritt 7.Auftritt 8.Auftritt 1.Auftritt 2. Auftritt 3.Auftritt 4.Auftritt 5. Auftritt 6.Auftriit 7.Auftrittt 8.Auftritt S.M. III. Aufeinandertreffen Recha & Tempelherrn PERIPETIE Gespräch über Wunder Geschichten & Vernunft Tempelherr springt unerwartet auf → verliebt sich in Recha Recha denkt über die Begegnung mit dem Tempelherrn nach (verliebt) Der Sultan & Sittah erwarten Nathan Sittah überredet Saladin, Nathan eine Falle zu stellen Saladin fragt Nathan nach der wahren Religion Nathan denkt über die richtige *Antwort auf die Frage nach Nathan erzählt Saladin die Ring Parabel Der Sultan erkennt, dass Nathan ein besonderer Mensch ist Er bittet ihn um seine Freundschaft → 3.Lehrdialog" Der Tempelherr gesteht sich seine Liebe zu Recha ein (Gefühle, Vorurteile) Der Tempelherr offenbart Nathan seine Gefühle gegenüber Recha Nathan ist zurückhaltend & wünscht Informationen über die Familie des Tempelherrn Gespräch zwischen Daja & Tempelherr über dessen Heiratswunsch & Rechas christliche Herkunft IV. RETARCHIERENDES MOMENT Gespräch zwischen dem Klosterbruder & dem Tempelherrn über Patriarchen Tempelherr & Patriarch diskutieren, ob ein Jude ein Christenkind erziehen dürfte Patriarch fordert dafür die Todesstrafe, da der Jude das Mädchen zm Abfall vom Glauben ge- führt habe Die Anleihe Nathans ein Saladin & Sittah sehen ihres Bruder Assad Steuern treffen ein (Saladin) Tempelherr beklagt sich, dass Nathan ihm die Hand Rechas verweigert Sultan will sich für Tempelherr einsetzen Sittah & Saladin vermuten angesichts der Ähnlichkeiten, dass der Tempelherr ein Sohn ihres Bru- ders Assad sein könnte Daja bittet Nathan, die Heirat zwischen dem Tempelherrn & Recha zu ermöglichen Klosterbruder kommt zu Nathan Rechas Herkunft wird geklärt → Nathan bittet Klosterbruder um Hilfe Daja berichtet Nathan von Sittahs Wunsch Recha am Hofe des Sultans zu sehen Daja will Recha über ihre Abstammung informieren V. LÖSUNG Die Geldnot Saladins wird beendet Saladin lässt sich vom Krieg im Libanon berichten & schickt Geld dorthin Tempelherr wartet vor Nathans Hauser fürchtet, dem Patriarchen zu viel anvertraut & Nathan in Gefahr gebracht zu haben Klosterbruder überbringt Nathan das Buch von Rechas Vater, das die Verwandtschaftsverhält- nisse aufklären soll Gespräch zwischen Tempelherrn & Nathan Geständnis des Tempelherrn Rechas Herkunft zu kennen sowie mit dem Patriarchen gesprochen zu haben Erneute Bitte des Tempelherrn, Recha heiraten zu dürfen → Tempelherr erbittet ins Judentum zu wechseln Gespräch zwischen Recha & Sittah Recha hat von Daja ihre wahre Herkunft erfahren Recha befürchtet, ihren Vater zu verlieren Saladin versucht, sie zu beruhigen Alle Hauptpersonen sind versammelt Nathan legt die verwandtschaftlichen Beziehungen offen Tempelherr ist in Wahrheit der Bruder von Recha Sein Geburtsname war Leu von Filnek Recha & Leu (Tempelherr) sind Kinder von Assad, dem Bruder von Saladin & Sittah Alle umarmen sich 2 Sultan Salladin Muslimischer Herrscher über Jerusalem. Er ist geistreich und großzügig → häufig in Geldnot. Gegenüber S.M. seinen Feinden ist er gnadenlos. 1.1.2 Figurenkonstellation Onkel von Recha Wächst als Nathans Tochter auf. Weiß von Adoption nichts. Nicht religiös, aber tolerant. Wird vom Tempelherm aus dem Feuer gerettet. Klosterbruder Christ, der dem Patriarchen dient. Brachte Nathan Recha als kleines Kind. dient Patriarch Ist das Oberhaupt derjenigen christlichen Kirche in Jerusalem, welche ihren Glauben noch leben darf. Elemente des geschlossenen Dramas Ort: Jerusalem; Zeit: ein Tag Geschwister Derwisch Al Hafi Erbettelt seinen Lebensunterhalt und ist. Schatzmeister des Sultans. Befreundet mit Nathan. Christen, Juden, Muslime, keine Religion Geschwister Stiefvater befreundet Tempelherr Wird bei Saladins Sieg gegen die Christen festgenommen, aber wieder freigelassen, da er den Sultan an seinen Bruder erinnert. Rette Recha aus Feuer. Haushälterin von 3 Nathan Ist ein Jude und erfolgreicher Geschäftsmann, außerdem weitherzig und großzügig. Wird „Weise" genannt, weil er sich von Äußerlichkeiten nicht täuschen lässt und tolerant ist. Sittah Ebenso geistreich und großzügig. 1.1.3 Gattungszugehörigkeit .. Dramatisches Gedicht in fünf Aufzügen" Elemente des offenen Dramas Tante von Daja Christin, Haushälterin von Nathan. Tadelt Nathan da er Recha nicht Christlich erzieht. Haupt- und Nebenhandlungen Das Bürgertum im 18. Jahrhundert Großteil arbeitende Bevölkerung, die eine höhere Bedeutu Insgesamt sehr uneinheitliche gesellschaftliche Gruppierung Viele unterschiedliche Berufe (z.B. Handwerk) Zum Teil enge berufliche Bindung an den Adel (Abhängigkeit) Zum Teil ökonomische Unabhängigkeit der Handelsstädte Personendrama Nathan als Hauptfigur & Idee träger erlangte 2/3 Unterschicht Politisches Interesse wenig vorhanden → Ohnmacht Innerhalb des Bürgertums entwickelte sich eine Tugend-/ Wertorientierung Entwicklung eines neuen Selbstbewusstseins → Abhängigkeiten werden aufgelöst Kirchliche Orthodoxie bekämpfen & kulturelle Interessen steigen Hoftheater Französisches Drama, italienische 1. Exposition Situation des dt. Theaters zu Beginn des 18. Jh. Opern Prunkvoll S.M. Theater z. T. im Dialekt Unterhaltung der unteren Schicht im Fokus Einfache Bühnen, Wirtshäuser Keine finanzielle Absicherung → Abhängigkeiten →>>> Theaterinteressierte Bürger standen vor einer Schwierigen Situation Fest engagierte Schauspielgesellschaf- ten Finanzielle Unab Immanuel Kant - Was ist Aufklärung? Definition Aufklärung: ,,Der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündig- keit" Entwicklung von theaterorten, Theatertheorien, Theaterstücken Wandertheater Durch den Gebrauch des eigenen Verstandes → selbst denken, Dinge hinterfragen Faulheit, Feigheit, Gewohnheit V. 1911-1928 2. Erregendes Moment V. 1929-1958 Höhe-/Wendepunkt 3. V. 1959-1992 4. Retardierendes Moment V. 1993-2028 Zentrale Merkmale der Epoche der Aufklärung Beginn des eigenen Denkens → Bedeutung des Verstandes/Geist Hinterfragen von religiösen Aspekten Mensch als eigener Vormund, Verantwortungsübernahme Vernunft, Freiheit, Selbstständigkeit, Humanität, Toleranz Naturwissenschaften im Fokus rationales Denken Widerstand (außen) Einschränkung durch Bevölkerung/Autoritäten Konsequenz langer Prozess der Aufklärung 1.1.4 Ringparabel (→ Gleichnis) Ein Drama im Drama Beginn der Handlung, Aussehen, Herkunft des Rings Problem des Vaters bzgl. Der Ringweitergabe, Abfertigung der Duplikate, Tod des Vaters 4 Wechsel Nathans von der BILD- auf die Sachebene → Vergleich Ringe mit den Religionen Streit der Söhne, Bewertung durch die Richter 5. Lösung V. 2029- 2054 Religiöses Verhalten: Ist nicht gebunden an eine Religion, sondern es entsteht aus einem vernuftsorientierten Verhalten eines Menschen Deistisches Religionsverständnis: → Gott erschafft die Welt greift aber danach nicht mehr ein → Religion orientiert sich am Glauben als Basis & erwartet Maxime, wie z.B. Menschlichkeit, Nächstenliebe, Aktivität Abschlussparabel des Richters Annahme des Schicksals, dass nichts mehr beweisbar ist Judentum S.M. Ausdifferenzierung der einzelnen Religionen in einem Prozess Ursprungsring Bildebene Vater Söhne Ring / Originalring Ringkopien Gleichheit der Söhne Gleichheit der Ring Streit Richterspruch Weitergabe Islam → Gleichwertigkeit aufgrund des gleichen Ursprungs → Gleichwertigkeit, wenn sie positives Verhalten beibehalten Richterspruch → Positives Verhalten auf ein in der teleologischen Zukunft liegendes Ziel, das nach → Geschichtsverhältnis nicht bekannt ist Christentum Übertragungsebene Gott Menschen/ Anhänger der Religionen Wahre Religion 5 Gleichsetzung der Religionen Gleichheit der Menschen Gleichheit der Religionen Die Entwicklung des Saladin →>>> Reaktion des Saladin im Verlauf der Erzählung 1) wohlwollende Aufforderung zu erzählen (1910) 2) zunehmendes Interesse & erstes nachvollziehen (Verhältnis) (1928) 3) Erste Betroffenheit, Neugier auf den Ausgang (1956ff.) Streit zwischen den Religionen Es gibt keine wahre Religion & deshalb sollte es auch kein Streit geben 4) Betroffenheit verstört sich, Verwirrung über Nathans Antwort (1963ff.) 5) gibt Nathan recht → Zustimmung (1991ff.) (innerlich) 6) Neugier auf den Ausgang wächst (V. 2008) 7) Begeisterung (2028) 8) Selbstkritik, Bestürzung, Freundschaft zu Nathan (2057ff.) 1.1.5 Leitmotive/Symbole: Das Gespräch zwischen dem Tempelherrn & dem Klosterbruder (Szene 1.5) Ort: ,,ein Platz mit Palmen" (Regieanweisung), Befreiung von den Zwängen & Rollenerwartun- gen des Klosters Armut (V. 540ff.) Soziale Sensibilität (V. 712) Freundlichkeit (V. 338) Höflichkeit (V. 335) Bescheidenheit (V. 543) <-> fundamentaler Gegensatz zum Patriarchen Interesse an anderen (V. 600) Prozess der (Selbst-) Erkenntnis Zwang zum Gehorsam Fehlendes materielles Interesse (V. 549) Orientierung am (guten) Willen (vgl. Kant) (V. 539) Direkte Ansprache des Themas (V. 555f.) Aktivität Handelt intuitiv S.M. Haltungen & Werte: Der Rollenkonflikt des Klosterbruders Strategien: Andeutung der negativen Absicht (V. 555) Implizierte Warnung (V. 633) Wortgetreue Wiedergabe (V. 593,581,612) Stereotype, distanzierende Formulierung ,,sagt der Patriarch" (V.614) Klosterbruder Verantwortungsbewusstsein Respektvoller Umgang mit ande- ren Toleranz Gläubig → Nächstenliebe Verständnis gegenüber anderen Ironie (V. 554) Implizite Zustimmung (V. 687) Kennzeichnung seiner Gefühlslage am Schluss (V. 712) Handlungsmaxime der Figuren (Szene 4.7). Rechas Vater Vernunft Verantwortungs- bewusstsein Nächstenliebe Toleranz →Handelt intuitiv Distanz zur Ab- sicht des Patriar- chen 6 Nathan Gerechtigkeit Toleranz Gutmöglichkeit Verantwortungsbewusstsein Nächstenliebe Vernunft Ihm sind diese Merkmale bewusst, er kann kaum aktiv werden Alle drei Figuren verkörpern die Handlungsmaxime des Richterspruchs Recha: Rationale Erklärungen Rhetorische Fragen → eigene Denkprozesse imitieren (Mantik) Belehrungen Grundgestus des Zeigens Vergleiche/ Metapher Zugeständnisse Nathan als Weiser Erzieher-seine Gesprächsstrategien Direkte Aussprache des Gegenübers Tempelherrn: Positive Beurteilung → positives Menschenbild Zugeständnisse Ignorieren des eher beleidigenden Grundtons Distanz durch Berührung überwinden (z.B. Berührung Mantel) Aufwertung, Dank Bringt Gespräche auf Inhaltsebene/Sachebene Rationale Erklärungen Rückverlagerungen des Gesprächs auf Beziehungsebene Anzeigen einer Zukunftsperspektive → Gestus des Zeigens Eigenschaften (Patriarch) Hierarchisch orientiert prunkvolles äußeres Erscheinungsbild bedacht (Regieanweisungen zu Beginn) (vgl. V. 2463) Autorität (V. 2475) Glauben Szene 4.2- Der Patriarch Sehr gläubig (V. 2480) Relativierung des Vernunftprinzips (V. 2477 ff.) Antiaufklärerische Haltung, kirchentreue zum Motiv des Wunders, Antisemitismus, aufgeklärte Religiosität Metrisch-stilistische Merkmale S.M. Reaktionen (Tempelherr) An einer Klärung interessiert Keine direkte Zustimmung, will selbst nachden- ken, hinterfragen Nach Meinungsbildung bewusste Distanz zum Patriarchen Humanes Verhalten Stellt die Vernunft in den Mittelpunkt, nicht den Glauben → Aufklärerische Grundhaltung 1.1.6 Rezeption/ Wirkuna/ Aktualität Dem Zuschauer wird kleinschrittig Erziehung zur Vernunft vorgelebt bzw. Work-/Life-Ba- lance. → Mäeutik /Hebammentechnik: Wahrheit kommt stückweise raus. Al Hafi & Klosterbruder werden von Mächtigen instrumentalisiert aber wenden sich ab! → Das Erziehungsdrama der Epoche Aufklärung 1.2 Goethe: ..Faust I". ..Faust II" in Auszügen* Welcher Epoche wird Faust zugeordnet? → Das Werk wurde über 60 Jahre geschrieben, deshalb lässt es sich keiner einzelnen Epoche zuordnen. Es enthält verschiedene Elemente aus Sturm & Drang, (Weimarer) Klassik, & Roman- tik. → Zur ausführlichen Zusammenfassung von Faust 7 1.2.2 Biographische Daten Goethe Johann Wolfgang Goethe, (* 1749; † 1832), war ein deutscher Dichter & Naturforscher. Er gilt als einer der bedeutendsten Schöpfer deutschsprachiger Dichtung. Goethe stammte aus ei- ner angesehenen bürgerlichen Familie. 1.2.3 Aufbau des Dramas: dreifacher Zugana → Gelehrtentragödie → Gretchentragödie 3 Prologe Zuneigung Autobiografische Metaseflexion Exposition →Faust Sinn- & Erkenntniskrise 1.2.1 Überblick bezüglich des Fauststoffs Geschenk Verurteilung Gretchen Brudermord Faust ge- winnt im Duell gegen Valentin S.M. Vorspiel auf dem Theater Poetologische Metasefle- Begegnung Faszination Kuss im Gartenhäuschen xion Faust als Figur Sinn-/ Existenz Krise Dualismus (,,zwei Seelen") Gelehrten Tragödie Pakt/Wette zwischen Faust & Mephisto →irdische Ver- → suchsanordnung -Verjüngung in der Hexenküche- Gretchentragödie Tödlicher Schlaftrunk für die Mutter Hingabe in Gottesgericht Walpurgisnacht (Traum) → für Handlungsbelanglos → Zerstreu- ung/Ablenkung Prolog im Himmel Himmlische Rahmenbedingungen Versuchsanordnung Faust als Prüfob- jekt der göttlichen Schöpfung Liebesnacht Beginn des Wettfahrtsprogramms → Trinkgelage in Auerbachs Keller 1.2.4 Gelehrtentragödie Gretchen Frage → Religionsverständnis Schwangerschaft → uneheliches Kind → ,,Schände" ,,ist gerettet" → Erlösung/Begnadigung Gretchens vergeblicher Rettungsversuch durch Faust Vergleich Faust-Wagner als unterschiedliche Gelehrtentypen Rolle der Wissenschaft/ des Wissenschaftlers Fausts Streben nach Ganzheitserkenntnis Bedeutung des Osterspaziergangs Faust im sozialen Umfeld & der Natur Osterglocken Rückbezug zu göttlicher Zielsetzung & Vorblick auf Gretchenfrage 8 Entgrenzungsversuche Fausts →>> Hinwendung zur Magie: schwarze & weiße Magie → Suizidgedanke Fausts Absicht Gründe für sein Scheitern Folge Wie fühlt sich Faust? Fausts Situation Faust ist ein universal gebildeter Wissenschaftler, der zwar vieles studiert hat (die vier Fakul- täten der mittelalterlichen Universität: Philosophie, Jura, Medizin, Theologie), jedoch fest- stellen muss, dass seinem Erkenntnisvermögen Grenzen gesetzt sind. Da er aber erkennen will, ,,was die Welt / Im Innersten zusammenhält" (V. 382 f.), hat er sich der Magie (V. 377) verschrieben & versucht nun auf mehreren Wegen, seinen Er- kenntnisdurst zu stillen. 1. Entgrenzungsversuch (V. 386-459) Zeichen des Makrokosmos (Nostradamus' Buch) Erkenntnis der Allharmonie, Ein- sicht in Zusammenhänge des Universums Bucher kann aus Büchern nichts mehr lernen, da er schon alles weiß → Illusion Enttäuschung erkennt, dass er kein Gott ist: Wo fass' ich dich, unendliche Natur?" (V. 455) ✰ Mephisto als Figur & Gegenspieler → Selbstdefinition → Einleitung der Weltfahrt S.M. 2. Entgrenzungsversuch (V. 460-521) Beschwörung des Erdgeistes Begreifen des Irdischen, Ein- sicht in Zusammenhänge des Lebens & der Natur Du gleichst dem Geist, den du begreifst, / Nicht mir!" (V. 512f.) Faust vermag dem Geist nicht standzuhalten Depression Zusammenbruch Todeswunsch 3. Entgrenzungsversuch (V. 614-807) Selbstmordversuch Aufbruch aus irdischem Dasein, Grenz- 9 Überschreitung durch Jenseits- erfahrung Erklingen der Osterglocken & der Osterchöre (Fest der Aufer- stehung Christi) Mephisto Tritt zunächst in Erscheinung als schwarzer Pudel Er selbst sieht sich als ,,Geist, der steht verneint" (V.1338), als Nihilist, der keine Werte aner- kennt, also auch nicht das Streben. Außerdem ist er der Verführer & Zerstörer, will den Menschen auf das Materielle, die Triebs- phäre reduzieren & ihn vom rechten Weg abbringen. Mephisto ist ,,Ein Teil von jener Kraft, Die stets das Böse will & stets das Gute schafft" (V. 1335 f.) ABER: ,,Allwissend (= göttlich) bin ich nicht; doch viel ist mir bewusst" (V. 1582 f.) frei für neuen Versuch (frei für den Teufel) Mephisto & die Abmachung mit Faust Wie lauten Fausts Forderungen an den Pakt? Welche Bedingungen stellt Mephistopheles an Faust? Findet passende Belegstellen (Z. 1635-1815). Findet ihr den Pakt zwischen Faust & dem Teufel fair oder ist einer der beiden im Vorteil? Mephisto bietet Faust an ihm die irdischen Freuden näherzubringen (vgl. V. 1635 ff.) Faust soll im Gegenzug ,,Wenn (sie sich) drüben wiederfinden" (V. 1658), Mephisto ,,das Gleiche tun" (V. 1659)→ Faust soll Mephisto im Jenseits dienen Faust nimmt das Angebot an, denn ,,das Drüben kann (ihn) wenig kümmern" (V.1660) Ist Mephisto ein Teil Fausts? ,,Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust" (V. 1112). ➜ göttlicher & teuflischer Anteil in seiner Seele → Die göttliche Seite strebt immer nach Höherem (vgl. V. 1116 f.) nach höchster Erkennt- nis (vgl. V. 304 + 382) & Vollkommenheit. Die teuflische fordert von der Erde jede höchste Lust (vgl. V. 305), sucht die Erfüllung in sinnlichem Genuss statt in geistigen Be- strebungen. Faust soll durch Mephisto erfahren, ,,was das Leben sei" (V.1543). ,,Es irrt der Mensch, solang er strebt" (V.317) Wie in Mephistos Zikaden Metapher (vgl. V. 288 ff.) veranlassen ihn seine göttlichen Anteile zu geistigen Sprüngen in die Höhe, während sein teuflischer Anteil ihn immer wieder auf die Erde zurückholt. kehr Pakt & Wette Gretchen als Frauenfigur Typus & Entwicklung Gretchens: religiös, mädchenhaft- naiv, Traum von gesellschaftli- chem Aufstieg Beziehung Faust-Gretchen Emotionale Liebe vs. Sexuelle Begierde Rolle Mephisto Wegbegleiter & Gegenfigur zu Gretchen Besondere Personenkonstellation: O Faust/Gretchen O Mephisto/ Merthe * Gretchenfrage → Bedeutung von Religion Fausts Positionierung zur Religion (Bezug zum himmlischen Rahmen) 1.2.5 Gretchentragödie Schicksal Gretchen → Frage der Schuld/ Verantwortung Faust Sex mit Minderjährigen Nimmt Mephisto Angebote be- reitwillig Mord an Valentin (Notwehr) Beihilfe anteilige Schuld am Tod von Gretchens Mutter Satanismus Angedachte Suizid Hetze gegen Kirche Lässt sich von Mephisto leiten Unehelichen Geschlechtsver- Gretchen Verabreichung von Schlafmit- teln an ihre Mutter (→Tod) Mord des Kindes Bruch mit christlichen Geboten S.M. Passiv 10 Mephisto Anstiftung Bereitet schuldhaftes Verhalten Fausts & Gret- chens vor (aber handelt nicht exekutiv Wirkt auf Faust manipu- lativ ein Handelt im eigenen Inte- resse aktiv Wird manipuliert durch Fausts Be- gierde Kindes Mord aus Angst ,,Auerbachs Keller" Studenten in einer Kneipe trinken und machen derbe Scherze. Mephisto amüsiert die Menschen mit seinen Zauberkünsten. Mephistos erster Versuch, Faust in ,,der Erde Freuden" (V. 1859) zu verwickeln Faust kann mit der Situation nichts anfangen und fühlt sich unwohl/fehl am Platz: ,,Ich hätte Lust, nun abzufahren." (V. 2296). → Erste Station der Weltfahrt: Trinkgelage ,,Hexenküche" ,,Walpurgisnacht" → führt Mephistos Anweisungen → Schuldfrage wird wegen Position als Teufel nicht formuliert durch Zeigt nur bedingt seine Gefühle & Reue 1.2.6 Einordnung & Funktion der Reisestationen Viel Hokuspokus Hexentrank verjüngt Faust um 30 Jahre und entfacht seine sexuelle Begierde → erregen- des Bild im Zauberspiegel (vgl. V. 2429 ff.) Mephisto weist darauf hin, dass Lust-/Liebesobjekt austauschbar ist (vgl. V. 2601 ff.) ➜ Zwischenspiel Tag/Nacht Licht/Finsternis Schwarze/weiße Magie Beispiele? Versstruktur Lieder (charakterlich für Gretchen) Monologe Fausts Sonderstellung ,,Trüber Tag Feld" → Prosa 1.2.7 Poetische Gestalt S.M. 1.2.8 Motive/Symbole 1.2.9 Faust 1 Zusammenfassung der Kapitel Zueignung: Eine kurze Widmung von Goethe an den Leser. Vorspiel auf dem Theater: Theaterdirektor, Dichter & eine lustige Person diskutieren, was ein gutes Theaterstück ausmache. ,,Faust" sei ihrer Meinung nach dem Kompromiss aus ihren verschiedenen Ansichten. Prolog im Himmel: Mephisto, der Teufel, wettet mit Gott, dass er in der Lage ist Heinrich Faust, den Gelehrten, vom rechten Weg abzubringen. Gott ist zuversichtlich, dass er die Wette gegen Mephisto gewinnen wird. 11 Nacht Vor dem Tor Studierzimmer (1) Studierzimmer (II) Auerbachs Keller in Leipzig Hexenküche Straße (1) Abend Spaziergang Der Nachbarin Haus Straße (II) Garten Ein Gartenhäus- chen Wald und Höhle Gretchens Stube Marthens Garten Am Brunnen Zwinger Nacht Dom Walpurgisnacht Walpurgisnacht- traum Trüber Tag, Feld Nacht, offen Feld Kerker S.M. Der Tragödie erster Teil Der Gelehrte Faust zweifelt am Leben & dem Erkenntnisgewinn der Wissenschaft. Er beschwört den Erdgeist herauf, dieser stürzt Faust weiter in seine Krise. Kurz unterbrochen von seinem Schüler Wag- ner, beschließt Faust sich das Leben zu nehmen. Auf dem Spaziergang am Ostersonntag offenbart Faust Wagner seine innere Zerrissenheit zwischen körperlichen Begierden & geistigem Anspruch. Ein schwarzer Pudel folgt den beiden & begleitet Faust nach Hause. In seinem Studierzimmer beginnt Faust das Johannesevangelium zu übersetzen. Der Pudel wird unru- hig & offenbart sich schließlich als Mephisto, der Teufel. Faust gesteht Mephisto, dass er unglücklich ist. Daraufhin bietet Mephisto ihm einen Pakt an, dass er Faust im Diesseits glücklich machen will. Gelingt ihm dies, ist Faust Mephisto seine Seele schuldig. Faust willig in den Teufelspakt ein. Mephisto will Faust inmitten von betrunkenen Studenten die Leichtigkeit des Lebens zeigen. Faust kann damit nichts anfangen &bittet um Weiterreise. In der Hexenküche verabreicht Mephisto Faust einen Zaubertrank, der ihn verjüngt & ihm jede Frau attraktiv werden lässt. Auf der Straße trifft Faust das erste Mal auf Gretchen & befiehlt Mephisto, ihn mit Gretchen zusam- menzubringen. Mephisto hat allerdings keine Gewalt über ein unschuldiges Mädchen. Zuhause fragt sich Gretchen, wer der Mann auf der Straße war, da sie angezogen von seiner edlen Erscheinung ist. Während ihrer Abwesenheit verstecken Mephisto & Faust Schmuck in Gretchens Schrank. Mephisto berichtet Faust, dass Gretchens Mutter den Schmuck gefunden &gespendet habe. Er for- dert Faust auf, Gretchen ein weiteres, wertvolleres Geschenk zu machen. Gretchen zeigt der Nachbarin den neuen Schmuck. Mephisto vereinbart ein Treffen, zu dem er Faust mitbringen will. Faust & Mephisto besprechen das Treffen mit Marthe & Gretchen. Mephisto zwingt Faust dazu, den Tod von Marthes Mann zu bezeugen, ansonsten hätte er kein Vorwand am Treffen teilzunehmen. Faust & Gretchen lernen sich auf einem Spaziergang besser kennen. Gretchen ist angetan von Faust, der ihr seine Liebe gesteht. Im Gartenhäuschen kommen sich Faust & Gretchen näher & küssen sich. Mephisto fordert Faust auf, mit ihm zu kommen. Faust dankt dem Erdgeist, ist aber unzufrieden, weil er von Mephisto abhängig ist. Faust gibt seiner Sehnsucht nach, wissend, dass er Gretchen damit verdirbt. Gretchen sitzt am Spinnrad & klagt über ihre innere Unruhe. Faust stellt Gretchen eine Frage nach ihrer Religion. Gretchen gesteht ihm, dass sie eine Abneigung gegenüber Mephisto empfinde. Gretchen erfährt von einer Nachbarin von der unehelichen Schwangerschaft einer Bekannten. Gretchen empfindet Mitleid dieser. Gretchen bejammert vor einem Andachtsbild der Mater Dolorosa ihre Situation & bittet um Bei- stand. Faust ersticht Gretchens Bruder Valentin, der von der Beziehung der beiden erfahren hat. Gemein- sam flieht er mit Mephisto. Gretchen besucht den Gottesdienst, dort offenbart ihr der böse Geist, Schuld am Tod von Mutter & Bruder zu tragen & bestätigt ihre Ahnung, schwanger zu sein. In der Walpurgisnacht sind Faust & Mephisto auf dem Blocksberg zum Hexentanz. Faust hat beim Tanz eine Vision von Gretchen. Mephisto bringt ihn zur Ablenkung auf einen Hügel. Faust & Mephisto besuchen die Aufführung ,,Oberons & Titanias goldene Hochzeit". Gretchen wartet im Kerker auf ihre Hinrichtung, da sie ihr Kind ertränkt hat. Faust ist sauer auf Me- phisto, der jede Schuld von sich weist, Faust habe sich bewusst auf den Pakt eingelassen. Faust & Mephisto machen sich auf den Weg, um Gretchen zu retten. Dabei kommen sie am Hinrich- tungsplatz, dem Rabenstein, vorbei. Faust & Mephisto dringen in den Kerker ein. Faust versucht Gretchen zu überzeugen, mit ihnen zu flüchten. Als diese Mephisto erblickt, fleht sie Gott an, sie zu retten. Mephisto fordert Faust auf, mit ihm fortzugehen, indes kündigt eine Stimme von oben an, Gretchen sei gerettet. 12 1. Akt (Kaiserhof) 2. Akt (Homunculus, Wal- purgisnacht) 3. Akt (Helena) 4. Akt (Bürgerkrieg) 5. Akt (Landgewinnung) 1.2.10 Faust 2 kurzer Überblick Der Tragödie zweiter Teil Prolog → geistige Wiederbelebung Vierte Station der weltfahrt → höfisches Leben (Politik & Ökonomie) Fünfte Station der Weltfahrt → Entstehung des Lebens Verkörperung des schönen → Verschränkung der Zeitalter: Faust heiratet als mittelal- terlicher Burgherr die antike Helena → Kind Euphorbien (Genius der Poesie) Anbahnung der letzten Weltfahrtstation Sechste (letzte) Station der Weltfahrt → Macht/ Unternehmertum Faust Tod → Entfüh- rung durch himmlisches Herrschen → Täuschung Mephistos Epilog 8im Jenseits) → Gnade/Erlösung (Gretchen hält Fürbitte bei Mater gloriose) Ohne Einheit der Person → Ohne Einheit der Handlung (diskontinuierliche Geschehnis Anordnung) S.M. 1.3 Dramatische Literatur der Moderne ..Juli Zeh Corpus Delicti" * 1.3.1 Thema: Gegenwortbedeutung, Gesundheitsfetischismus, Überwachungsstaat, Idealismus streben (→Optimierungszwang) Querdenkerbewegung → Zukunftsroman, Dystopie (schlechte, pessimistische Zukunft) oder Utopie (gute Zukunft) Zeitgeschichtlicher Hintergrund: Deutsche Schriftstellerin Juli Zeh wurde 1974 in Bonn geboren studierte Rechtswissenschaften in Passau & Leipzig & promovierte 2010 an der Universität Saarbrücken in Völkerrecht. Daneben war sie seit 1996 am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig immatrikuliert 2000 beendete sie ihre Studien dort mit einem Diplom. Seit 2007 lebt Juli Zeh mit ihrer Fami- lie im brandenburgischen Barnewitz. 1.3.2 Biografie der Autorin Juli Zeh 1.3.3 Entstehungskontext Postmoderne/Gegenwartsliteratur geprägt von der Erfindung & ersten Nutzung des Internets sowie der beginnenden Digitali- sierung Einsturz des World Trade Centers 2001 & die Angst vor Überwachung als Mittel gegen den Terrorismus 1.3.4 Äußere & innere Struktur Äußere Struktur. 50 unnummerierte Kapitel mit teilweise kryptischen Kapitelüberschriften Überschriften ent- halten Wörter oder Wendungen des jew. Kapitels, sie geben verschlüsselte Hinweise oder wecken falsche Erwartungen. Funktion: Lenkung der Lesererwartung, oft Erweiterung um zusätzliche Bedeutungskompo- nente 13 Innere Struktur 1. Zeitstruktur zeitliche Einordnung der Romanhandlung: Mitte des 21. Jahrhunderts vorangestellt: Kapitel 1 ,,Das Vorwort" (der Auszug aus dem fiktiven Werk von Kramer bleibt ohne genaue zeitliche Einordnung) Handlungsrahmen: Kapitel 2 ,,Das Urteil" & Kapitel 50 ,,Zu Ende" Binnenhandlung als zeitlicher Rückblick/Analepse: Kapitel 3 - Kapitel 49 Innerhalb der Binnenhandlung: Wechsel zwischen fortlaufender Erzählung der Handlung im Präsens (Kapitel 3-8, 10-14, 16-21, 23-27, 29-31, 33-49) & fünf weiteren Rückblenden im Präteritum (Kapitel 9, 15, 22, 28, 32- bis auf Kapitel 9 wiederum in chronologischer Reihen- folge), Sonderstellung des Kapitels 7 2. Handlungsstruktur Exposition: Beschreibung des Gesundheitssystems der ,,Methode", Vorstellung der Teilneh- mer am Verfahren gegen Mia (Kapitel 1) Steigende Handlung: Mias zunehmende Infragestellung der ,,Methode" Höhepunkt: Der Härtefall - Moritz Unschuld Wendepunkt: Abwendung Mias von der ,,Methode", Mia wird zur Systemkritikerin Fallende Handlung: Bekämpfung Mias als Oppositionelle durch Kramer Katastrophe: Verurteilung zum Scheintod & vermeintliche Begnadigung 3. Raumstruktur: Konzentration auf drei Orte mit starker symbolischer Wirkung Gerichtsgebäude mit immer größer werdenden Verhandlungssälen, Käfig & Gefängnis- zelle Mias als Machtdemonstration der ,,Methode" Lichtung am Fluss (,,Kathedrale") als Kontrastraum zum Justizgebäude & Ort der Grenz- überschreitung, des selbstständigen Denkens & der Lebensfreude; durch Namensgebung Verweis auf religiöse Dimension, Privatraum jenseits staatlicher Überwachung (auch des gesprochenen Wortes) Wächterhäuser als ,,Denunzianten kommunen" (Zeh, FCD, S. 52) & Mias Wohnung im Wächterhaus als Verdeutlichung des Eingriffs des Staates in die Privatsphäre → Sprache: nüchterner Stil, Verwendung von juristischem Wortmaterial, viele Fachbegriffe → Erzählverhalten: Es spricht ein auktorialer, allwissender Erzähler. Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt (Präsens & Präteritum) → Interpretationsansätze: der gläserne Mensch, der Staat als kontrollierende Kraft, Einschrän- kung der Individualität & Freiheit, kein Recht auf Krankheit, Coronapandemie 2020 S.M. 14 S.M. Corpus Delicti Heinrich Kramer Chefideologe, Vordenker der METHODE Marionette. Mentor HII Antagonisten Ankläger 1.3.5 Figurenkonstellation Richterin Mia Holl Biologin, Konfirmistin, Revoltionärin wider Willen verurteilender Richter 1.3.6 Schwerpunkte 0 Gesundheit Krankheit O METHODENgegner METHODENanhänger Dr. Lutz Rosentreter im Herzen Systemgegner, persönlich betroffen Pflichtverteitiger, Freunde Gewissen Geschwister TH Die ideale Geliebte fiktivie Beraterin Mias im Sinne Moritz, moral. Instanz Nachbarn im „Wächterhaus" 15 Kreation als Moritz Holl t Individualist und Anarchist, Suizid, systemkritisch Geschenk für Mia Gesundheitsbegriff: 0 Abwesenheit von körperlichen &/ oder geistigen Beschwerden 0 Wohlbefinden 0 Keine Beeinträchtigung, keine Einschränkung im Tun/Sein Lizzie, Frau Poll, Driss nicht reflektierende Mitläufer der METHODE 0 Bestätigung durch Check- up kann Gesundheit verifizieren Gesundheit als Leitmotiv Sehr subjektiv, individuelles Empfinden → von äußeren Umständen abhängig (z.B. hygienischen Bedingungen, Ernährung etc.) → aber auch Verfügbarkeit von Medikamenten, Ärzten) 0 Keine chronologische oder sporadische Erkrankung 0 Gesundheit kann durch eigenes Verhalten positiv beeinflusst werden: →Kalorienbilanz, Ernährung, Sport & Bewegung, Schlaf, Naturleben, Vorsorge- untersuchungen, soziale Eingebundenheit, finanzielle Sicherheit... 0 Gesundheit ermöglicht Leistungsfähigkeit O Gesundheit erfordert Disziplin, Willensstärke/Durchhaltevermögen 0 Gesundheit Widerstandsfähigkeit Religionsersatz? Gesundheit als Maxime für die Religion ,,Methode" als autoritäres Regime "Die Methode" ist die Staatsgrundlage des "Zukunftsdeutschlands" und verbietet den Bürgern alles potenziell Gesundheitsschädliche. 0 Transparenz in Bezug auf Gesundheitsdaten, Lebensgestaltung Moritz fühlt sich durch fehlende Privatsphäre eingeschränkt, Mia wird später zur Kritikerin Transparenz als Basis der ,,Methode" Ideale Geliebte kritisiert ,,Gläsern Heit" (Sie selbst ist der Methode nicht un- terworfen) ,,Wächterhaus" als Kontrollinstrument Transparenz ermöglicht Kontrolle & bei Verstößen entsprechende Bestra- fung Rückblenden: -> emotional/poetisch Kapitel 1 - Das Vorwort (S. 7-8) Kapitel 2- Das Urteil (S. 9-10) Kapitel 3 - Mitten am Tag, in der Mitte des Jahrhun- derts (S. 11-19) Kapitel 4 - Pfeffer (S. 20-24) Kapitel 5 - Die ideale Ge- liebte (S. 25-28) Kapitel 6 - Eine hübsche Geste (S. 29-32) Kapitel 7- Geneti- sche Fingerab- druck (S.33-35) Kapitel 8 - Keine verstiegenen Ide- ologien (S. 36-43) Kapitel 9 - Durch Plexiglas (S. 44-46) Liebe: zwischen Geschwistern & Rosentreter mit seiner geheimen Liebe Schnecken -> Natur & schleimig, Fraß schaden -> langsam hinterhältig; (RAK) hat man ein Recht auf Krankheit-> ist die RAK ein Vorläufer von RAF (Terror) Welches Grundrecht sticht hervor? Würde des Menschen (Vergleich zu Terror) Rauchen, Angeln als Motiv Frage des Heldentums Mia oder Moritz? S.M. Juli Zeh- Corpus Delicti - Ein Prozess Kapitelzusammenfassung Vorwort aus dem Buch ,,Gesundheit als Prinzip staatlicher Legitimation" von Heinrich Kramer. Es führt aus, worin Gesundheit besteht & dass dies der erstrebenswerte Zustand des Menschen ist. Daher müsse die Poli- tik Maßnahmen ergreifen, um sicherzustellen, dass jeder Mensch diesem Ziel, der Gesundheit, folge. Jeder andere Zustand wäre bereits seinerseits eine Krankheit. Ein Urteil gegen Mia Holl wird vorgestellt. In diesem ist zunächst die Anwesenheit erfasst & dann wird Mia im Anklagepunkt, der methodenfeindlichen Umtriebe in Tateinheit mit der Vorbereitung eines terroristischen Krieges, schuldig gesprochen. Sie wird zum Einfrieren auf unbestimmte Zeit verurteilt. Kapitel beginnt mit einer Beschreibung der Landschaft. Es wird eine idyllische Kombination von Natur & Stadt beschrieben, frei von Umweltverschmutzungen der Vergangenheit. Handlung spielt in einem Ge- richtssaal. Die Richterin Sophie, der Vertreter des öffentlichen Interesses Bell & der Vertreter des privaten Interesses Rosentreter verhandeln verschiedene strafrechtliche Fälle. Zunächst werden zwei Fälle erörtert, ein Bagatelldelikt bezüglich des Überschreitens des erlaubten Koffeinlimits & eine Kindesmisshandlung durch Unterlassen von erforderlichen Gesundheitsuntersuchungen. Der nächste Fall handelt von Mia Holl, welche nach Unterlagen des Gerichts Meldepflichten hinsichtlich von Gesundheitsmesswerten verletzt hat. Kramer zeigt ein deutliches Interesse an diesem Fall, während das Gericht sich darauf einigt, anstatt einer Strafe ein Hilfsangebot zu unterbreiten. In einem Wohnhaus stehen drei Frauen, Lizzie, die Pollsche & Driss, beieinander & unterhalten sich. Eine der Frauen, Lizzie, erzählt, wie sie fürchtete, ihre Tochter wäre erkältet, obwohl diese Erkrankung ausgerottet sei. Zur Erleichterung der Frauen stellte sich heraus, dass ihr Kind lediglich mit Pfeffer gespielt hatte. Kramer betritt das Wohnhaus, welches aufgrund seiner hygienischen Bedingungen der Selbstverwaltung unterliegt und begünstigt wird, & wird von den Frauen erkannt als Entwickler dieser sogenannten Wächterhäuser. Er erfährt auf Nachfrage von den Frauen, dass Mia, welche ebenfalls in dem Wohnkomplex lebt, zurückgezo- gen lebt, wäh der sich ihrer Wohnung nähert. Mia führt in Anwesenheit eines lediglich als ideale Geliebte bezeichneten imaginären Gasts einen Mono- log über ihren Bruder Moritz. Sie berichtet davon, wie Moritz sie aufgrund ihres naturwissenschaftlichen Denkens ärgerte & sie darauf hinwies, dass auch Mia früher sich für die Liebe interessiert hat. Mia versucht, möglichst viele ihrer Erinnerungen an ihren Bruder zu bewahren, während sie über dessen Tod gemeinsam mit der idealen Geliebten trauert. Kramer ist bei Mia angekommen & Mia hat ihm die Tür geöffnet. Sie gibt ihm die Schuld am Selbstmord durch Erhängen im Gefängnis ihres Bruders, welche er mit Verweis auf den Unterschied zwischen Schuld & Kausalität zurückweist & die Wohnung betritt. Mia macht deutlich, dass in ihren Augen jeder, welcher kau- sal für den Tod ihres Bruders verantwortlich ist, auch die Schuld daran trägt. In einem Rückblick wird die Verknüpfung von Moritz, Mia & Kramer beleuchtet. Moritz hatte nach eigenen Aussagen seine Verabredung tot aufgefunden, wurde jedoch aufgrund von DNA-Beweisen der Vergewal- tigung & des Mordes an dieser verurteilt. Entgegen dem üblichen Verhalten bestand Moritz jedoch auf sei- ner Unschuld, welche eine umfangreiche Presseberichterstattung des Falls nach sich zog, an welcher Kra- mer als Befürworter der Methode maßgeblich beteiligt war. Unter der Belastung des Prozesses hat Mia, de- ren Verbindung zu Moritz vor der Öffentlichkeit geheim gehalten worden war, gesundheitlich zu leiden. Wieder in der Gegenwart elaboriert Kramer über die Überlegenheit der Methode. Als positivistische Ver- nunftlehre wäre sie allen anderen Staats- & Gesellschaftsformen überlegen & die privaten & öffentlichen Interessen würden sich überschneiden. Mia, immer wieder in Selbstgespräche mit der idealen Geliebten abgleitend, besteht auf die Unschuld ihres Bruders, wenngleich sie von der Unfehlbarkeit des DNA-Bewei- ses überzeugt ist. Sie verdeutlicht ihre Zerrissenheit zwischen ihrer Zustimmung zum rationalen Positivismus & ihrer Unterstützung zu ihrem Bruder. Kramer möchte Mia für ein Interview zu dem Fall ihres Bruders gewin- nen & Überzeugt sie davon, den Gesundheitsmaßnahmen wieder nachzukommen, um den Konflikt mit der Methode zu vermeiden. In einem erneuten Rückblick besucht Mia Moritz im Gefängnis. Auf Mias Einwand, sie hätte gerne für Moritz eine Frau gefunden, berichtet Moritz, dass er mit der Entwicklung fiktiven idealen Geliebten dies bereits erreicht hätte. Moritz bietet Mia an, sich diese auszuleihen. Mia ist zunächst ablehnend, nimmt dann 16 Kapitel 10- Eine besondere Bega- bung zum Schmerz (S. 47-48) Kapitel 11 Boh- nendose (S. 59-50) Kapitel 12 - Saft- presse (S. 51-53) Kapitel 13 - Nicht dafür gemacht, verstanden zu werden (S. 55-56) Kapitel 14- Privat- angelegenheit (S. 57-59) Kapitel 15 - Fell und Hörner, erster Teil (S. 60-63) Kapitel 16 - Rauch. (S.64-65) Kapitel 17- Keine Güteverhandlung (S. 66-69) Kapitel 18 - Ein netter Junge (S. 70-76) Kapitel 19 - Wäch- ter (S. 77-78) S.M. jedoch das Angebot nach Hinweis auf frühere gemeinsame Traumwelten an. Anschließend übergibt sie Moritz die Angelschnur, mit welcher dieser sich später erhängt, in Kenntnis von Moritz Absichten. Mia ver- abschiedet sich von Moritz. Trotz der Absicht, die gesundheitlichen Maßnahmen der Methode wieder aufzunehmen, scheitern Mias Versuche in der Gegenwart wieder. Daraufhin unterhält sie sich mit der idealen Geliebten erneut über Kra- mer, welche beide für einen fanatischen Anhänger der Methode halten. Mia wird von zwei Sicherheitsbeamten zu einer Untersuchung bei einem Amtsarzt gebracht. Mia wird, oberkörperfrei auf einem Stuhl sitzend, von diesem untersucht. Der Arzt weist Mia auf ihre gute Gesundheit hin und deutet an, es gäbe keinen Grund, die Untersuchungen aus Sorge vor einer Erkrankung auszulas- sen. Mia, welche sich den Untersuchungen aus anderen Gründen entzogen hatte, ist überrascht von die- sem Erklärungsansatz und verabschiedet sich hastig von dem Amtsarzt Die Richterin Sophie & Mia sitzen zusammen bei der gerichtlich anberaumten Anhörung. Sophie, welche Mia helfen möchte, weist darauf hin, dass es sich um eine angeordnete Anhörung handelt & Sophie Mia lieber in einem freiwilligen Klärungsgespräch gehört hätte. Sophie erwähnt, dass sie Berichterstatterin in der Verhandlung von Moritz gewesen war & daher Mia kenne. Auch Mia hat Sophie wiedererkannt, gibt dies jedoch nicht zu kennen. Sophie möchte bei der Bewältigung ihrer Trauer unterstützen & schlägt un- ter anderem eine Kur vor, welche Mia jedoch entschieden ablehnt. Diese macht sehr deutlich, dass sie zur Bewältigung ihrer Trauer allein gelassen werden möchte & zugleich niemand, auch nicht sie selbst, ihren Schmerz nachempfinden könne. Mias Wut wird in einer fiktiven Handlung beschrieben. Mias Schmerz gleiche dem Gefühl, wenn Mia nachts aufstehe, und unter anderem ein Glasfenster einschlüge und sich an den Glasscherben selbst verletzte. Der Schmerz von Mia entspräche diese Handlungen zu wollen, jedoch stattdessen ruhig im Bett liegen zu bleiben. Das Gespräch zwischen Mia & Sophie wird fortgeführt. Sophie erinnert Mia an die Verpflichtung Mias, Er- krankungen zu vermeiden, da dies die Gemeinschaft belasten würde. Zaghaft wird Mia ein, sie könne eine Krankheit ertragen, diese Ansicht wird jedoch von Sophie abgelehnt. Mia macht deutlich, dass ihr Wider- stand nicht aus einer grundsätzlichen Ablehnung der Methode herrührt, sondern ihre Verweigerung von Hilfe lediglich für die beste Bewältigung ihrer Trauer hält. Sophie erklärt sich bereit, auf Zwangsmaßnahmen zu verzichten, wenn Mia zukünftig sämtlichen Gesundheitsmaßnahmen & Untersuchungen nachkommt. In einem Rückblick führt Moritz eine zögerliche Mia an ein etwas abgelegenes Flussufer. An diesem Ort tra- fen sich beide öfter, um ungestörte Unterhaltungen zu führen. Moritz berichtet Mia von seinen neuesten Beziehungen, welche ihm von einem zentralen Paar-Vermittlungssystem organisiert wurden, er jedoch nicht mit voller Ernsthaftigkeit verfolgt. Ebenso amüsiert sich Moritz über Mias Furcht vor Bakterien und Sys- temhörigkeit. Er berichtet von einem Traum, in welcher eine Stadt vorkommt, die nicht dem Utopie-Ideal von Corpus Delicti entspricht. Während Mia eine solche Stadt ablehnt, ist Moritz von dieser fasziniert. Zu Mias Missfallen beginnt Moritz, eine Zigarette zu rauchen. Wieder in Mias Wohnhaus sitzt Driss, eine der Frauen, welche sich im Treppenhaus miteinander unterhiel- ten, erneut im Treppenhaus. Als Kind wollte Driss ein Leben wie Mia führen & auch jetzt bewundert sie Mia dafür. Während Driss vorgibt, das Treppenhaus zu reinigen, malt sie sich aus, wie Kramer & Mia sich einan- der näherkommen und eine Liebesbeziehung eingehen. Unvermittelt riecht Driss Rauch & beginnt damit, das Wohnhaus zu alarmieren. Währenddessen liegt Mia mit der idealen Geliebten auf ihrem Sofa und raucht eine Zigarette. Auch Moritz rauchte, und beide kommentieren, dass Mia nun so röche wie Moritz. Sophie eröffnet eine Verhandlung mit Staatsanwalt Bell & Mia, während Rosentreter als Zuschauer anwe- send sind. Offensichtlich wurde Mia während des Rauchens erwischt & hat damit gegen ihr Versprechen, welches sie Sophie gab, verstoßen. Diese tadelt Mia auch scharf hierfür & verlangt eine Darlegung ihrer Beweggründe. Mia führt aus, dass sie Moritz vermisst & ihm nahe sein möchte. Da Teile der Ausführungen Mia wohl belasten würden, verlangt Bell die Aufnahme dieser Informationen in Mias Akten, dieses Anliegen wird jedoch von Sophie abgelehnt. Sophie bestellt Mia für die weitere Verhandlung Rosentreter als Pflicht- verteidiger, & erlässt eine Strafe von zwanzig Tagessätzen gegen Mia aufgrund einer Ordnungswidrigkeit. Rosentreter stellst sich Mia vor, welche diesen jedoch als unprofessionell wahrnimmt. Rosentreter wäre je- mand, der Versuche, allen Menschen zu helfen & damit unangenehm für Mia, jedoch ist sie nichtsdestot- rotz erleichtert über Rosentreters Hilfe. Er klärt sie darüber auf, dass Mia Gefahr läuft, als Feind der Methode behandelt zu werden, wie ihr Bruder. Daher müssten sie gemeinsam gegen das bisherige Urteil vorgehen. Anfänglich widerstrebend lässt sich Mia von Rosentreter überzeugen, da sie hofft, dieser würde ihr die Ruhe, welche sie sucht, verschaffen & akzeptiert ihn als ihren Pflichtverteidiger. Mia kehrt in ihre Wohnung zurück, jedoch wird sie bei dem Betreten des Wohnhauses von den drei Frauen abgefangen. Driss, welche den Rauch gemeldet hatte, möchte sich bei Mia entschuldigen. Sie hatte den Rauch gemeldet, da sie einen Brand erwartet hatte & nicht, um Mia in Schwierigkeiten zu bringen. Die an- deren beiden Frauen versuchen Mia in ihrem Fehlverhalten zurechtzuweisen. Mia versucht, an den Frauen vorbeizukommen & stößt dabei eine der Frauen um. Obwohl keine weiteren Vorwürfe der Frauen kom- men, flieht Mia in ihre Wohnung, während sie sich solche ausmalt. 17 Kapitel 20- In der Kommandozent- rale (S. 79-82) Kapitel 21 - Recht auf Krankheit (S. 83-89) Kapitel 22 - Das Ende vom Fisch (S. 90-9 Kapitel 23 - Der Hammer (S. 98- 104) Kapitel 24 - Which side are you on (S. 105-111) Kapitel 25 - Unzu- lässig (S. 112-115) Kapitel 26- Schnecken (S. 116-125) Kapitel 27- Ambi- valenz (S. 126-129) Kapitel 28 Ohne zu weinen (S. 128- 134) Kapitel 29 - Unser Haus (S.135-137) S.M. In ihrer Wohnung angekommen, möchte Mia ihr Leben wieder ordnen. Sie beginnt mit ihrem verpflichten- den Trainingsprogramm & sagt der idealen Geliebten, dass Mia anschließend aufräumen und putzen wird & auch bald wieder zur Arbeit gehen wird. Die ideale Geliebte ist jedoch skeptisch & erklärt Mia, dass das Problem, welches Mia habe, sich nicht so leicht lösen lasse. Beide kommen im Gespräch auf ein Zitat Kra- mers, welches diesen womöglich doch verständnisvoller sein lassen könnte, als dieser vorgibt zu sein. Die ideale Geliebte bewegt anschließend Mia dazu, das Training wieder abzubrechen. In einer Talkshow berichtet Kramer von der Gruppierung R.A.K., Recht auf Krankheit. Dieses lose Netzwerk wird als Methodenfeind angesehen & Kramer führt auf die Frage, woher diese kämen, aus, dass es sich hierbei nicht nur ausschließlich um wenig gebildete oder unterprivilegierte Menschen handle.Mia, welche die Talkshow im Fernsehen sieht, muss auf Wunsch der idealen Geliebten die Talkshow weiterverfolgen, während Kramer weiter ausführt, dass Methodenfeinde sich auf eine falsche Freiheit beriefen und dabei ein Beispiel anführt, in welchem sich Mia deutlich wiederentdeckt. Mia erkennt, dass Kramer jene Positio- nen vertritt, welche Mia gegen Moritz verteidigte, während Kramer die Methode als Lösung aller moder- nen Probleme preist. Moritz führt Mia in der Vergangenheit erneut in einen nicht desinfizierten & daher verbotenen Wald an das Flussufer. Er genießt es, selbst gefangene Fische zu verzehren & bezeichnet solche Erfahrungen als die ein- zig echten. Mia denkt, dass Moritz lediglich so handelt, da er um die Sicherheit der Methode weiß, Moritz besteht jedoch darauf, dass die Methode Mia davon abhielte, ihr Leben zu leben. Eine Erkrankung als Kind habe Moritz verdeutlicht, dass der Tod zum Leben gehöre & die Erkenntnis der eigenen Sterblichkeit eine wichtige Voraussetzung wäre. Zum Unglauben Mias erzählt er von Sibylle, welche ebenso denke wie er & welche er am folgenden Abend treffen & diese Gedanken weiter ausführen werde. Die Gerichtsverhandlung über Mias Anfechtungsantrag beginnt damit, als Sophie Mia aufgrund deren geistigen Abwesenheit tadelt. Sophie, zornig ob des Verhaltens von Mia, zieht mittlerweile eine Depression bei Mia in Betracht, welche Sophie für sehr schlecht hält. Sophie ist erbost über den Anfechtungsantrag & erhöht die Strafe, ohne Mia die Gelegenheit zur Rechtfertigung zu geben. Auch Rosentreter hält sich be- deckt. Im Anschluss kommt die Richterin auf den Vorwurf des toxischen Verhaltens zu sprechen, auf wel- chen Rosentreter für die mittlerweile verwirrte Mia auf geständig plädiert. Diese hatte ein anderes Ergebnis erwartet, da sie die Maßnahmen der Methode wieder aufgenommen hatte. Weitere Ausführungen von Mia werden von Rosentreter unterbunden, welcher den Härtefallantrag stellt. Dies verärgert Sophie noch mehr, ebenso wie die Ausführungen Rosentreters, Mia hätte ihren Bruder aufgrund der Methode verloren. Sophie lehnt den Härtefallantrag ab und verurteilt Mia zu zwei Jahren Bewährungsstrafe. Mia ist mit Rosentreter wieder in ihrer Wohnung, die ideale Geliebte ist ebenfalls anwesend. Mia ist von Ro- sentreter nach Hause geführt worden und fragt diesen nun wütend, warum er vor Gericht so vorgegan- gen war. Rosentreter skizziert einen Zusammenhang zwischen Folter & Rechtsstaatlichkeit, wobei er die Fol- ter als notwendige Zwischenstufe dieser darstellt. Mia möchte zu ihrem konkreten Fall zurückkommen wo- raufhin dieser ihr freimütig offenbart, dass er sie gezielt schlecht beraten hat, um die Angelegenheit in die nächsthöhere Instanz zu bringen & eine Meldung beim Methodenschutz zu provozieren. Rosentreter scheint ihren Fall nutzen zu wollen, um gegen die Methode vorzugehen, wofür Mia eine Begründung ver- langt. Widerstrebend willigt Rosentreter ein, Mia seine Beweggründe zu erläutern. Rosentreter erklärt Mia, wie er sich in eine Frau verliebt hat, mit welcher er jedoch nicht zusammen sein kann, da ihre Immunsysteme nicht kompatibel sind. Auf Mias Einwand, er solle die Beziehung dann heim- lich führen, erwidert Rosentreter, dass ihm dies nicht reiche. Nachdem Mia Rosentreter ein Foto von dem erhängten Moritz gezeigt hat, bietet dieser an, sich im Austausch für Mias Mitwirken Moritz Fall noch einmal anzuschauen & zu versuchen, dessen Unschuld zu beweisen. Dann werden sie von der Türklingel unterbro- chen. Kramer tritt ein. Rosentreter ist besorgt, dass dieser ihr Gespräch belauscht haben könnte & von Rosentre- ters Absichten wüsste, was dieser jedoch zunächst nicht erkennen lässt. Kramer teilt Mia mit, dass das Inter- view nicht stattfinden könne & er andere Interessen verfolgen müsse. In einem Wortgefecht mit Rosentre- ter offenbart Kramer, dass dieser die Absichten Rosentreters tatsächlich erahnt & versucht nun Mia dazu zu bringen, von Moritz zu erzählen. Während Mia widerstrebend von Moritz Naturliebend erzählt, durchsucht Kramer Mias Sachen. Während Mia die Erkrankung von Moritz, Leukämie in der Kindheit erwähnt, wovon weder Kramer noch Rosentreter wussten, findet Kramer das Foto des erhängten Moritz. Zufrieden mit den erlangten Informationen, verlässt Kramer wieder die Wohnung. Mia sinniert über Kramer nach. Die bewundert diesen für seine Art, mit der er zielstrebig auf etwas hinarbei- tet. Mia dagegen hat keine festen Positionen, sondern könnte einen endlosen Diskurs mit sich selbst führen. Andererseits schätzt sie Kramers Beteiligung an der Verurteilung von Moritz nicht. Es wird von der Mordnacht berichtet. Moritz kam in dieser zu Mia und erzählt, wie er seine Verabredung, Sibylle, tot aufgefunden hat. Moritz steht bei der Erzählung offensichtlich neben sich. Er habe neben der Leiche gewartet & sich im Geiste mit dieser unterhalten, bis die Polizei eintraf. Über die Frage, ob Moritz von der Polizei als Zeuge oder Verdächtiger befragt wurde, streiten sich beide & Moritz verlässt die Woh- nung trotz des Bitten Mias, da er denkt, auch diese würde ihn für schuldig halten. Lizzie, die Pollsche & Driss klingeln, wieder in der Gegenwart, bei Mia. Driss macht deutlich, dass sie das An- liegen der anderen beiden Frauen zumindest nicht mehr unterstütze. Diese zeigen einen Brief, in welchem 18 Kapitel 30 Bedro- hung verlangt Wachsamkeit (S. 138-140) Kapitel 31 - Die Zaunreiterin (S. 141-146) Kapitel 32 - Fell und Hörner, zwei- ter Teil (S. 147-150) Kapitel 33 - Das Recht zu schwei- gen (S.151-152) Kapitel 34 - Der Härtefall (S. 153- 168) Kapitel 35 - Das ist die Mia (S. 169- 170) Kapitel 36 - Der größtmögliche Tri- umph (S. 171-176) Kapitel 37 - Die zweite Kategorie (S. 177-185) S.M. angedroht wird, zukünftig aufgrund der Vorbestrafung von Mia das Wohnhaus seinen Wächterstatus verlie- ren könnte. Ebenso zeigen sie Mia einen Artikel im gesunden Menschenverstand, der Zeitschrift, für welche Kramer arbeitet. Die Pollsche & Lizzie fordern Mia auf, eine neue Wohnung zu suchen, was diese jedoch ablehnt & die Frauen aus ihrer Wohnung wirft. Der Artikel, ein Kommentar von Kramer, wird vorgestellt. Kramer berichtet von einer terroristischen Bedro- hung, welche in Zusammenhang mit dem Selbstmord von Moritz stehen soll. Dessen Aussagen seien Unter Feinden der Methode zu Parolen geworden. Kramer berichtet auch von der Erkrankung, welche Moritz in der Kindheit hatte und zitiert Mias Aussagen bezüglich der Naturverbundenheit von Moritz und schlussfol- gert, dass dieser sich unter Menschen nicht wohl fühlte. Es folgt ein Aufruf zu ziviler Wachsamkeit Mia & die ideale Geliebte unterhalten sich über den Artikel, während Mia ihr Training fortsetzt. Die ideale Geliebte versucht, Mia zum Handeln zu bewegen, was diese jedoch ablehnt. Als die ideale Geliebte Mia eine Strategie erklärt, wie sie nun vorzugehen habe, kann diese nichts mehr erwidern. Diese Strategie be- steht aus der Anerkennung der Schuld der Methode am Tod ihres Bruders & der Zusammenarbeit mit Ro- sentreter & freien Medien zur Entgegenstellung zu Kramer. Mia ist dennoch nicht gewillt, Maßnahmen zu ergreifen, worauf die ideale Geliebte Mia darauf hinweist, dass sie sich so zum Außenseiter mache. Dies würde sie besonders angreifbar machen. Eine Außenseiterin würde sie werden, da sie versucht, den Kon- takt mit Menschen zu meiden & somit ihrem Bruder nicht unähnlich sei. Wieder in der Vergangenheit zu einem unspezifizierten Zeitpunkt nach der Mordnacht. Mia & Moritz sitzen wieder am Flussufer zusammen & vertragen sich nach dem Streit in der Mordnacht. Moritz philosophiert darüber, wie er versucht, Entscheidungen zu vermeiden & frei zu leben & er daher auch nicht für eine ter- roristische Vereinigung wie die R.A.K. geeignet wäre. Erneut zündet Moritz eine Zigarette an, dieses Mal versucht Mia nicht, dies zu unterbinden. Plötzlich treten Polizisten hinzu & nehmen Moritz wegen des Ver- dachts an dem Mord an Sibylle fest. Mia sitzt in der Gegenwart am Flussufer, ohne Moritz. Sie erzählt dem Fluss, dass Moritz diesen sicherlich im Gefängnis vermisste. Es treten erneut Polizisten hinzu & verhaften Mia aufgrund des Vorwurfs des Führens einer methodenfeindlichen Vereinigung. Die Polizisten gehen davon aus, dass Mia sich dort mit jemandem treffen wollte, was diese jedoch verneint. Die Verhaftung ist analog zu der Verhaftung von Moritz. Die Verhandlung zu Mias neuerlicher Festnahme beginnt. Neben Mia, Bell & Sophie sind auch Rosentreter & weitere Journalisten sowie weitere Richter & Gerichtsmitarbeiter anwesend, unter anderem ein Vertreter der Methode, Hutschneider. Rosentreter trifft ebenfalls verspätet ein. Auf Nachfrage Mias gibt er an, er wäre noch mit wichtigen Nachforschungen beschäftigt gewesen. Bell verliest die Anklageschrift, wonach Mia sich nicht länger der Rechtsmacht des Staates unterwerfen will & Mia zitiert, wie diese verlangt, von den Behörden in Ruhe gelassen zu werden. Ebenso ist das Flussufer, wo sie sich mit Moritz traf, laut Anklage ein Treffpunkt von methodenfeindlichen Vereinigungen. Bell beantragt, Kramer als Zeugen zu laden und eine Gesinnungsprüfung bei Mia durchzuführen. Rosentreter beantragt eine Aussetzung des Verfahrens aufgrund des Härtefallantrags & eines Befangenheitsantrags, beide werden abgelehnt & die Gesinnungs- prüfung wird von Sophie durchgeführt. Nach ihrer Gesinnung gefragt, führt Mia aus, dass sie als Naturwis- senschaftlerin der Logik folge & somit kein Feind der Methode sei. Revolutionen würden immer wieder auf- treten, jedoch wolle sie damit nichts zu tun haben. Immer wieder wird sie bei ihren Ausführungen von Bell & Hutschneider unterbrochen. Am Ende der Ausführungen beantragt Bell die Zulassung von Prozessmateria- lien aus dem Fall von Moritz, welchen Sophie zum schweren Missfallen von Hutschneider stattgibt. Rosen- treter führt die Leukämiebehandlung von Moritz aus, wonach dieser durch eine Knochenmarktransplanta- tion geheilt wurde. Kramer, Bell & Hutschneider versuchen vergeblich, die Ausführungen zu unterbinden. Rosentreter führt fort & verweist darauf, dass nach einer Knochenmarkspende der Empfänger auch die DNA des Spenders besitze. Dies war in Moritz Fall ein Walter Hannemann, welchen Rosentreter nun als mut- maßlichen Mörder von Sibylle bezichtigt. In Tumult löst sich die Verhandlung auf. Driss, die Pollsche & Lizzie verfolgen den Nachklang der Verhandlung im Fernsehen. Es wird von einem Jus- tizskandal berichtet. Mia wird von einem Reporter gefragt, ob die Methode, welche einen solchen Fehler gemacht hat, legitim sein kann, worauf Mia diese Frage nicht beantworten möchte, sondern diese ihrer- seits stellen möchte. Die Pollsche hält an ihrer Unterstützung zur Methode fest. Als Mia mit Rosentreter im Wohnhaus ankommt, versucht Driss sich bei Mia zu entschuldigen. Diese möchte jedoch von den Frauen nichts wissen. In Mias Wohnung beginnt Rosentreter ihren Erfolg zu feiern & die weiteren Schritte zu planen, auch die ide- ale Geliebte steigt ein. Rosentreter möchte, dass sich Mia in nächster Zeit bedeckt hält, während Mia nachdenklich mit der idealen Geliebten redet. Mia glaubt, endlich verstanden zu haben, worüber die ide- ale Geliebte mit ihr die vergangenen Wochen diskutierte, & fühlt sich frei. Sie möchte den Plan der idealen Geliebten weiter umsetzen, da bisher nur der Anfang von diesem verwirklicht wurde. Rosentreter, welcher dem Selbstgespräch von Mia nicht folgen vird von dieser aus ihrer Wohnung vertrieben. Die Geliebte sagt zu Mia, dass diese verloren sei, während Mia Kramer anruft. Mia bereitet für Kramer & sich selbst einen Tee zu, während sich beide unterhalten. Ob Kramer mit seinem Leben zufrieden sei, fragt Mia ihn, was Kramer mit Verweis auf seine Familie bejaht. Andere Journalisten würden nun versuchen, die Methode umzuwandeln & zu verbessern, Kramer hält jedoch an der Methode in der jetzigen Form fest. Die Methode habe die geringste Fehlerquote und sei daher allen anderen 19 Kapitel 38 - Wie die Frage lautet (S. 186-187) Kapitel 39 - Ver- trauensfrage (S. 188-191) Kapitel 40 - Sofa- kissen (S. 192-194) Kapitel 41 - Frei- heitsstatue (s. 195- 198) Kapitel 42 - Der gesunde Men- schenverstand (S. 199-201) Kapitel 43- Ge- ruchlos und klar (S, 202-213) Kapitel 44 - Wür- mer (S.214-219) Kapitel 45 - Keine Liebe der Welt (S. 220-228) S.M. Systemen überlegen. Mia hält dagegen, dass Kramer damit die Methode zu einer Religion erhoben hätte. Kramer hielte an der Methode fest, da auch diese ihm die Entscheidungen abnehmen würde. Dennoch will Mia Kramer für das ursprünglich einst vereinbarte Interview nutzen & versichert sich, von ihm nicht ver- fälscht wiedergegeben zu werden. Es handelt sich um einen Monolog von Mia, niedergeschrieben von Kramer. Hierin spricht Mia ihr Miss- trauen gegenüber der Methode aus & zählt verschiedene Konfliktpunkte mit dieser auf, unter anderem der Bevormundung durch den Staat, welcher vorgibt, besser die Interessen von ihr zu kennen als sie selbst. Schlussendlich entzieht sie sich auch selbst das Vertrauen für ihr Handeln, weil ihr Bruder starb, bevor sie dessen Botschaft verstanden hatte. Sichtlich zufrieden verabschiedet sich Kramer von Mia. Mithilfe ihres Monologs würde er nun ihre gemein- same Sache verfolgen, wenngleich noch nicht klar wäre, worin diese genau bestünde. Kramer deutet an, dass Mia bald ihre Wohnung verlassen müsste. Dieser sind dessen Antworten schlussendlich gleichgültig, sie wendet sich einem letzten Gespräch mit der idealen Geliebten zu. Mia sagt dieser noch, sie solle Moritz grüßen, wenn sie ihn sieht, ehe Mia auf dem Sofa einschläft. Der Methodenschutz stürmt Mias Wohnung & verhaftet diese. Mia wehrt sich gegen die Festnahme & ver- letzt mehrere Beamte. Durch den Tumult sind die übrigen Bewohner des Hauses rausgekommen. Auch wenn Mia von diesen für ihre Taten gelobt wird, sehen diese zu, wie Mia von len Beamten festgenommen wird. Einzig Driss möchte dies unter Missachtung der Warnungen der anderen verhindern, ihr Widerstand wird jedoch von den Beamten Übergangen. Im Gefängnis treffen sich Mia & Rosentreter. Mia erfährt, dass sie offiziell wegen einer Suizidgefährdung festgenommen wurde, da ihr gemeinsames Werk mit Kramer zu Unruhen geführt habe. Rosentreter sagt Mia ebenso, dass er Klage beim Höchsten Methodengericht eingereicht habe und Zehntausende für ihre Freilassung demonstrieren würden. Mia lässt sich von den Reaktionen von Journalisten & der R.A.K erzäh- len, welche sie ablehnt. Ebenso erfährt sie, dass Kramer mit diesen Reaktionen nicht gerechnet hat, was ihn aber laut Rosentreter noch gefährlicher macht. Rosentreter gibt zu, dass er Mia benutzen wollte, weil er irrig annahm, er könne sie kontrollieren, & verspricht ihr, sie aus dem Gefängnis zu holen. Mia ist darüber jedoch unbesorgt & verweist darauf, dass dies notfalls andere täten. Kramer ist erneut Gast in einer Talkshow. In dieser verteidigt er in einem ausführlichen Monolog die Me- thode & macht deutlich, dass er sich trotz der Rückschläge nicht geschlagen gibt. Mia, welche diesbezügliche Warnungen von Rosentreter ignoriert, empfängt Kramer in dem Gefängnis. Dieser wirft Mia vor, emotional zu handeln und er, Kramer, würde die rationale Position vertreten. Kramer möchte weitere Aussagen von Mia dazu nutzen, die Methode zu verteidigen. Er ist überrascht von den schlichten Zuständen ihrer Haft, welche nicht seinen gewohnten Verhaltensweisen entspricht & nutzt sei- nen Einfluss, um Sitzgelegenheiten und Getränke zu organisieren. Er offenbart Mia, dass die Gespräche mit ihrem Anwalt, Rosentreter, abgehört wurden. Mia erklärt Kramer, dass sie nun vollends von den Thesen von Moritz überzeugt sei. Kramer verlangt nun ein Geständnis von Mia, und erläutert, Moritz wäre der Anführer einer Widerstandsbewegung mit dem Namen die Schnecken gewesen. Zu dieser habe auch Walter Han- nemann gehört, welcher mittlerweile Selbstmord begangen habe. Kramer liest Mia das von ihm geschrie- bene Geständnis vor, indem sie gestehen soll, die Ermordung von Sibylle so mit Hannemann & Moritz ge- plant zu haben, um die Methode vorzuführen. Mia habe Moritz zum Selbstmord geholfen & sei nun die An- führerin der Schnecken. Mia versucht, auf Kramer loszugehen, gibt jedoch rasch auf & resigniert. Kramer deutet an, dass die Ereignisse in der Mordnacht auf sein Betreiben zurückgehen, & versucht weiterhin, Mias Unterschrift unter das Geständnis zu erhalten. Als diese sich weiterhin weigert, verlässt Kramer Mia mit der Ankündigung, es erneut zu versuchen. Die Verhandlung zum Vorwurf des Führens einer terroristischen Vereinigung gegen Mia Holl beginnt. So- phie ist wegen Befangenheit. Ich mehr an dem Verfahren beteiligt. Vorsitzender Richter ist Hutschneider, wenngleich dieser dies nicht wollte. Würmer, ein Journalist & ehemaliger Schüler von Kramer, & als je- mand, der die Methode verändern wollte, nun auch Gegner Kramers, wird in Handschellen hereingeführt. Diesem wird eine Beteiligung an den Schnecken vorgeworfen. Dass Mia & Würmer sich erkennen und sich Mia auch nach dessen Wohlergehen erkundigt wird zu Protokoll genommen. Würmer sagt aus, dass Mia die Führung der Schnecken übernommen habe & er und Mia sich am Flussufer mehrfach getroffen hätten. Mia versucht, Würmer ins Gewissen zu reden, scheitert jedoch. Rosentreter besucht Mia im Gefängnis und erkundigt sich halbherzig nach ihrem Befinden. Er überbringt Mia die Nachricht, dass die Klage gegen ihre Inhaftierung abgelehnt wurde. Mia, welche mit diesem Er- gebnis bereits gerechnet hatte, interessiert sich mehr für Neuigkeiten aus der Öffentlichkeit. Kramer hat nach Rosentreters Ausführungen Anschlagsvorbereitungen in Mias Wohnung fingiert, diese sind entdeckt worden. Die öffentliche Meinung unterstützt Mia nicht länger, Proteste für ihre Freilassung finden nicht mehr statt. Mia fragt Rosentreter, ob dieser noch ihr Anwalt sein will, was dieser bejaht, obwohl er innerlich ande- rer Auffassung ist. Auch teilt er Mia mit, er habe sich von der Frau, für welche er den Konflikt mit der Me- thode begonnen hat, getrennt. Auf die gleiche Weise wie Mia einst die Angelschnur zu Moritz in das Ge- fängnis schmuggelte, hat Rosentreter nun Mia eine lange Nadel mitgebracht, welche er ihr übergibt. 20 Kapitel 46 - Mittel- alter (S. 229-236) Kapitel 47 -»>Es<< regnet (S. 237-241) Kapitel 48 - Dünne Luft (S. 242-249) Kapitel 49 - Siehe oben (S. 250-259) Kapitel 50 - Zu Ende (S.260-264) ● ● Mia Holl: ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● Erneut besucht Kramer Mia. Diese weist ihn auf Ungereimtheiten in dem von ihm fingierten Anschlagsplan hin & versucht ihn durch eine Drohung dazu zu bewegen, eine Gegendarstellung zu veranlassen. Kramer kommt dem jedoch nicht nach & gibt sich zumindest äußerlich unbeeindruckt. Er stellt ihr eine milde Strafe in Aussicht, falls sie das falsche Geständnis unterschreibt. Als sie sich weiterhin weigert, skizziert er schwere Folgen im Falle eines Zusammenbruchs des Systems, an welchem man ihr & ihrem Bruder die Schuld ge- ben würde. Da Mia sich weiterhin weigert, zu unterschreiben, droht Kramer mit Folter, wenn sie sich weiter- hin widersetzt. Nachdem Mia durch Elektrostöße gefoltert wurde, befindet sie sich wieder in ihrer Zelle und versucht, sich mental von der Folter abzukapseln, während sie mit den Nachwirkungen dieser zu kämpfen hat. Als Mia erwacht, befindet sich Kramer wieder in ihrer Zelle. Während sich beide darüber streiten, wer von ihnen der Fanatiker ist, gibt Mia Kramer Anweisungen, die versteckt Nadel zu holen, welchen er, ohne zu zögern nachkommt. Mit der Nadel bedroht Mia Kramer, der davon jedoch unbeeindruckt ist. Dessen un- geachtet führen beide ihr Gespräch fort. Daraufhin sticht sich Mia mit der Nadel in den eigenen Oberarm und entfernt sich einen Chip, der ihre Vitaldaten misst. Bevor sie ohnmächtig wird, übergibt sie Kramer den Chip & sagt, nun wäre sie endgültig frei. Erneut beginnt unter Vorsitz von Hutschneider eine Verhandlung gegen Mia. Diese ist während der Ver- handlung in einem Käfig anwesend. Nach Verlesung der Anklagepunkte springt ein Zusc uer auf be- zeichnet die Verhandlung als einen Lügenprozess. Hutschneider lässt umgehend die Ordnung des Ge- richtssaals wiederherstellen. Rosentreter hält eine kurze Verteidigung, woraufhin erneut ein Zuschauer den Prozess kritisiert. Als nächstes wird Kramer in den Zeugenstand gerufen, welcher unter Applaus seinen Glau- ben an die Methode bezeugt. Kramer führt aus, Mia habe ihre Verbrechen aus Überzeugung begangen, & somit würde sie das Einstehen für ihre Überzeugungen ehren. Es folgt die Befragung von Driss, Lizzie & der Pollschen im Zeugenstand. Driss bezeichnet Mia als Märtyrerin, was zu Protesten aus den Zuschauerrängen führt. Hutschneider ist bemüht, die Ordnung im Gerichtssaal zu erhalten. Als im Saal langsam Tumult aus- bricht, schaltet sich Mia ein. Sie ruft zu einer Befreiung von der Methode auf, erhält jedoch keinen Rückhalt im Publikum. Mia wird in allen Punkten schuldig gesprochen & soll unter Anwesenheit von Kramer auf un- bestimmte Zeit eingefroren werden. Die Vorbereitungen zum Einfrieren von Mia finden statt. Dabei kümmert sich der anwesende Kramer per- sönlich um das Wohlbefinden von Mia. Ebenso ist Hutschneider anwesend. Bevor die Prozedur vollzogen wird, fragt Hutschneider Mia nach einem letzten Wunsch. Die überraschte Mia möchte eine Zigarette rau- chen, woraufhin Kramer in Erwartung dieses Wunsches eine solche unter dem zögerlichen Protest von Hut- schneider herausholt & Mia übergibt. Während die Kälteschlafkammer sich schließt, stürzt Bell herein & un- terbricht die Maßnahme. Der Präsident des Methodenrats begnadigt Mia auf Antrag der Verteidigung. Hutschneider & Mia sind beide verwirrt, während Kramer offenbart, dass auch dies von ihm geplant war. Mia soll nicht zu einer Märtyrerin der Gegner der Methode werden & ist daher frei, zu gehen. Stattdessen werden Maßnahmen angeordnet, welche Mia zurück zur Methode bringen sollen. Personen/ Charaktere Hauptfiguren 34 Jahre alt Ihr Gesicht strahlt jene besondere Anmutung von Sauberkeit aus (S. 17) Erfolgreiche Biologin mit Idealbiografie (S.19) Wohnt ganz oben im Wächterhaus, Terrasse nach hinten (S.23) Sucht einen Partner (S. 24) S.M. Hat kaum soziale Kontakte, ledig, kinderlos (S.24) Enges Verhältnis zu ihrem Bruder Moritz (S. 26/27) In der Wohnung herrscht Chaos (S. 26) Hat eine ideale geliebte erfunden, hergestellt (S. 25/26) Suizid ihres Bruders wirft sie aus der Bahn (S.30/31) Anfänglich überzeugte Anhängerin der Methode (S. 59) Naturwissenschaftlerin (S. 59) Schlechte psychische Verfassung (S. 55-56) Anhängerin der Rationalität (S. 69) Identitätskrise → Entfremdung vom System (S. 79 ff.) Ist von Moritz Unschuld überzeugt (S. 73) kämpft öffentlich als Systemgegnerin Wird zur methodischen Umerziehung verurteilt 21 Entwicklung von Anhängerin über Skeptikerin bis hin zu Gegnerin der ,,Methode" Anhängerin → entspricht ihrem rationalen, vernünftigen Wesen & ihrer naturwissenschaftli- chen Überzeugung analytisch (Daten, Fakten, Regeln, Gesetzmäßigkeiten) (vgl. S. 38, 45) Skeptikerin → Entfremdung ausgelöst durch Suizid, Moritz, Glauben an seine Unschuld Innerer Konflikt (Verstand vs Gefühl) Motiv der Hexe (Zaun Reiterin) Gegnerin → Offenlegung des Fehlurteils gegen Moritz → fehlerhaftes System der ,,Me- thode" Moritz Holl: ● Widerstand beziehungsweise offener Kampf Kampf für Gerechtigkeit, aber auch individuelle Freiheit, Selbstverantwortung ● Mias jüngerer Bruder Begeht mit 27 Jahren Selbstmord in Haft (S.31/33/ 139)) Sanfter, hartnäckiger Mann (S.33) Von seinen Eltern ,,Träumer", von seinen Freunden ,,Freidenker", & von seiner Schwester ,,Spinner" genannt (S.33) Blaue Augen, blasses Gesicht (S,34) War als Sechsjähriger an Leukämie erkrankt (S.95/ 124)) Pflegt diverse unverbindliche Frauenbekanntschaften Natur- und Freiheitsliebhaber (S. 123) Individualist & Freigeist (S.123) Führt philosophische Diskussionen mit Mia Seine letzte Geliebte wurde tot aufgefunden (S. 33) Er wird aufgrund von DNA-Spuren als Mörder verurteil (S. 33) Ist Verfechter der Selbstbestimmung → Suizid (S.133) Lehnt die Methode ab Ist der Auslöser für Mias Umdenken Naturliebhaber, Individualist, Freigeist, Philosophiestudent Nachdenklich, reflektiert, hinterfragt Regeln des Systems, freiheitsliebend → nicht bereit sich einzuschränken/ einschränken zu lassen → bricht Regeln bewusst Lieblingsort ,,Kathedrale", Natur → Ort der Verbindung → Kindheitserinnerung Außerhalb des kontrollierten Bereiches →→Freiheit Beziehung Moritz - Mia als zentrales Element Die Ideale Geliebte: Phantasiegestalt (nur für Mia sichtbar) Antithetischer Figur zur rationalen Gesellschaft (irrationales Element) Ist als einzige Figur dem Regelsystem der Methode nicht unterworfen Bindeglied zwischen den Geschwistern von Moritz erfunden & auf Geschenk an Mia weitergegeben Funktion: Sprachrohr von Moritz Korrektiv/Instanz für Mia (Beobachterin, Warnerin, Ratgeberin, Ermahnerin) Formuliert Intention Schafft Ambivalenz → verkörpert die Gefühlsebene S.M. 22 Heinrich Kramer: Sein Anzug sitzt vorbildlich attraktiver, gut gekleideter Mann (S. 15) Haare sind dunkel, Augen schwarz, Glieder lang, ohne Schlaksigkeit (S.15) Trügerische Gelassenheit (S.15) Unruhige Finger → Zittern (auf der Straße trägt er weise Handschuhe) (S.15) Charmanter Spott (S.19) ● ● ● ● ● ● ● Satt Selbstgespräche/ Monologe werden Gedanken im Dialog formuliert (innerer Konflikt Mias kann so nach außen getragen werden) Ansprechpartnerin für Mia ● Dunkler Anzug (S.21) War an der Entwicklung der Wächterhaus- Idee beteiligt, doch berühmt war er schon vor- her (S. 23) ,,Jeder im Land weiß, wer er ist" (S. 23) Elastische Gestalt (S. 24) Ist Mia gegenüber skrupellos & zynisch (S. 30-32) Medienfigur (S. 82) Bekannter Journalist & Sprachrohr der Methode (S.121) 40 Jahre alt, verheiratet, 2 Kinder (S.177) Gespür für politische Notwendigkeiten (S. 178) Hetzt öffentlich gegen Systemgegner (S.180/182) Sprachrohr der ,,Methode" Einflussreich, präsent, charismatisch, bekannt, dogmatisch, zielorientiert, sehr glaubwürdig Mephistophelischer Typus Gegenspieler von Mia → von Ambilanz geprägtes Verhältnis zwischen gegenseitiger Faszi- nation & zugleich erbitterter idealer Gegnerschaft Vertreter*innen der Judikative Sophie Richterin Gute Laune ist eine Angewohnheit (S.51) Hat Jura studiert & leibt das Recht (S. 51) Helle Augen & ein intelligentes Gesicht (S. 51) Jung, blond, bezopft, große Augen (S. 53) Schwarze Robe erinnert an Nonne ohne Schleier (S.66) Selten hasst sie ihren Beruf (S.66) Blonden Pferdeschwanz (S. 67) Gutherzig, menschenfreundlich, positiv (gute Laune), jung & blond → Wirkung naiv, unerfahren zu Beginn Ver- ständnis für Mia, später Enttäuschung S.M. Richter Hutscheider → Richter Sechzig Jahre alt, verheiratet, 2 Kinder (S.214) Kinder sprechen 4 Sprachen (S.214) Sohn lebt in Paris, Tochter in New York (S.214) Sehr Familien orientiert (S.214) Nachfolger von Sophie (S.214) Altgedienter Richter, Familien- mensch, unmotiviert, wenig In- teresse am Fall, ängstlich/ein- geschüchtert (Marionette der Methode) Dr. Lutz Rosentreter → Verteidiger Jurist & Strafverteidiger (S. 69/71) Groß, lange Haare, Finger pausenlos in Bewegung (S. 70) Vertreter des privaten Interesses (S. 72/107) Führt eine verbotene Liebesbeziehung (S.112/113) 23 Bell → Staatsanwalt Mager, nervös (S. 66) Vertreter des privaten Interesses sitzt in zivil oft auf der Besucher Bank im Gericht (S. 66) Hat mit Sophie studiert, (akzeptiert ihre Rolle nicht fällt ihr ins Wort), humorlos, ma- ger, nervös, ungedul- dig, Vertreter des öf- fentlichen Interesses, Überheblich Driss Keine weiblichen Rundungen (S. 20) Flaches Gesicht, trägt einen weißen Kittel, große Augen (S. 20) ,,Auch ohne Sommersprossen hätte man Schwierigkeiten, einem Mädchen wie ihr die Vollständigkeit zu glauben" (S. 20) Hat eine Tochter ,,meine kleine" (S.21) Für sie ist Mia etwas Besonderes (S. 23) Ihre Träume sind bunt & zweidimensional (S. 64) Bewunderin von Mia (S. 78) Unscheinbar (knabenhafte Figur, weißer Kittel), bewundert Mia sieht zu ihr auf, & nimmt sie vor der Pollschen in Schutz Würmer . Gegner der Methode (S. 72) Sieht in Mias Fall eine Chance das System zu bekämpfen (S. 72 ff./117) Hat Zweifel an Moritz Schuld . In Mias letztem Prozess verzichtet er auf eine Verteidigung Veranlasst in letzter Sekunde die Begnadigung Mias Jung, ungeschickt, verstößt mit seiner Beziehung bewusst gegen die Regeln der Methode, (netter Junge), wirkt unprofessionell macht die ,,Drecksarbeit" Eigeninteresse an Fall → eigener Kampf gegen Methode, ihm gelingt es Moritz Unschuld zu beweisen, Verhältnis zu Mia verschlechtert sich bis hin zu Hass, eigene Beziehung ist ge- scheitert → Gibt Verteidigung ab . . ● Mias Nachbarinnen Im Wächterhaus -> Kontrollinstanz FERDINAND VON SCHIRACH: 1964 in München geboren Studium der Rechtswissenschaften in Bonn Moderator (S. 83) Halb so groß wie Kramer & halb so berühmt (S.83) Sieht so aus als wäre er ein nervöser Chef einer Schülerzeitung (S.83) Moderriet eine Talkshow (S.83) Experte für anti-methodismus (S.83) Journalist, Kramers Schüler (Marionette), zentraler Bestandteil von Kramers Plan → (Falsch- aussage) Wollte zunächst wahrheitsgemäß über Mias Fall berichten Die Pollsche Hält sich starr fast an den Regeln des Wächterhau- ses, Mia ist ihr ein Dorn im Auge 1.4 Lvrische Literatur der Moderne ..Terror"* * 1.4.1 Biografie des Autors 1994 Zweites juristisches Staatsexamen zunächst Strafverteidiger in Berlin, dann auch Schriftsteller und Schauspieler 2009 Verbrechen, Erzählband mit Kurzgeschichten zu besonderen Fällen seiner Kanzlei 2010 Schuld, Erzählband 2010 Auszeichnung mit dem Kleist-Preis 2011 Der Fall Collini, erster Roman S.M. Lizzie Unschein- bar, wirkt wie eine Mitläuferin 2013 Tabu, zweiter Roman 2014 Die Würde ist antastbar, Sammlung von Essays 2015 Terror (Theaterstück über Omnipräsenz terroristischer Gefahren), doppelte Urauffüh- rung in Berlin und Frankfurt, seither über 1000-mal gespielt, gilt als eines der erfolgreichsten deutschen Theaterstücke aller Zeiten 24 . . . 1.4.2 philosophische - ethischer Kontext Utilitarismus: Tod eines Menschen geringeres Leid als der Tod von mehreren Menschen → Handlung durch größeren Nutzen ihrer Folgen legitimiert (Bsp. Angeklagter) O Deontologische Ethik: Bspw. Kant bewertet Handlungen nach ihrer inneren Qualität nicht nach Folgen, Mensch als Zweck → niemals töten, auch wenn dadurch mehr Leben geret- tet werden würden (Bsp. Staatsanwältin) Kant O O 2017 Die Herzlichkeit der Vernunft, Gesprächsband 2018 Strafe, Kurzgeschichten 2019 Kaffee und Zigaretten, Beobachtungen aus dem eigenen Leben 2020 Trotzdem (Gesprächsband zweier Schriftsteller über die Corona-Pandemie) über sein derzeitiges Privatleben ist wenig bekannt O Grundgesetz § 1 O Allgemeine Erklärung der Menschenrechte → Würde des Menschen O 1.4.4 Definition Terror Terrorismus (T.) → lateinischen Begriff ,,terror" =,,Schrecken", ist eine Form des politischen → Extremismus Der Terrorismus ist faktisch ein Ausdruck der politischen Isolation revolutionärer Minderhei- ten Terror: der Vorgang, dass eine bestimmte Gruppe von Menschen Gewalttaten wie Bom- benanschläge & Morde ausführt, um Angst & Schrecken zu verbreiten; mit dem Terror wollen die Terroristen bestimmte Ziele durchsetzen → bekannte Attentate O Islamistische-moirierter Terror (z.B. 9.11, Charlie Hebdo) O Linksradikaler Terror z.B. RAF O Rechtsradikaler Terror z.B. NSU Aufbau, Raum-/Zeitstruktur TEIL 1 TEIL 2 1.4.3 juristischer Kontext TEIL 3 Erster Akt Zweiter Akt Urteil(e) S.M. 1.4.5 Analyseaspekte Dreiteiliger Aufbau: Hauptverhandlung & Beweisaufnahme Plädoyer Staatsanwältin, Plädoyer Verteidiger ➜Schlussvortrag Urteil(e) Dabei sowohl Elemente geschlossenen (z.B. Einhaltung der drei Einheiten) als auch der of- fenen Dramaform (z.B. Höhepunktverlagerung in Teil 3) mögliche Begründung: Ferdinand von Schirachs Theaterstück Terror als modernes Theaterstück (Entstehung im Jahr 2015); offene Dramenformen ab dem 19. Jahrhundert als Anpassung im Zuge diverser gesellschaftlicher Veränderungen Ferdinand von Schirach wählte für die Handlung seines Theaterstücks Terror eine klassi- sche Gerichtsverhandlung 25 gegen die geschlossene Dramenform spricht: Aufbau des Dramas in zwei Akte sowie zwei alternative Dramenenden (vgl. Verurteilung oder Freispruch) → Einordung in das Dramendreieck nach Gustav Freytag nicht möglich, da u. a. auch Verlagerung des Höhepunktes an das Ende des Theaterstücks Entstehung des Werkes im Jahr 2015 Mischform: Überwiegend Merkmale der geschlossenen, aber auch Merkmale der offenen Bauform → Besonderheit: Publikum/Rezipient wird aktiv am Geschehen beteiligt & ent- scheidet begründet über das Schicksal des Angeklagten ➜Siehe AB O Raum & Zeit: Raum: ein Gerichtssaal, dabei Bühne zum Nachspielen der Tat (vgl. S.8), Zuschauerraum gleichzeitig für Theaterbesucher/Zuschauer sowie dieselben in ihrer Rolle/Funktion als ,,Schöffen" bzw. ,,Laienrichter" (S.7) Genannte Örtlichkeiten: Berlin, Oberappersdorf, München (vgl. S. 15), Uedem in Nord- rhein-Westfalen (Führungszentrum für Luftraumüberwachung, vgl. S.28), die Jagdflieger aus Wittmund (vgl. S.34) Zeit: Anfang 2014, vermutlich Januar (vgl. S. 12, 15, 19, 26) Figuren (in ihrer Funktion & Rolle) Vorsitzender Richter Moderation der Verhandlung Kommentar zu den Darstellungen des Zeugen Lauterbach, dass der Sachverhalt dem Ge- ständnis des Angeklagten ,,in jedem einzelnen Punkt" (S.51) entspreche Fragen an den Angeklagten bezüglich seiner Gedanken kurz vor dem Abschuss Einfordern detaillierter Beschreibungen, z.B. zum Abschuss der Maschine oder zum Verhal- ten des Terroristen bzw. der Passagiere Frage nach dem Grund für das Handeln gegen den ausdrücklichen Befehl des Vorgesetz- ten abschließender Hinweis auf die Tatsache, dass Lars Koch nicht vorbestraft ist Staatsanwältin Nelson Frage an den Zeugen Lauterbach, warum niemand entschieden habe, das Stadion räu- men zu lassen, obwohl die Zeit dazu ausgereicht hätte Vermutung der Staatsanwältin: Erwartung aller, dass Major Lars Koch das Flugzeug ab- schießen würde, & somit keine weitere Notwendigkeit zu handeln Einbringen der Möglichkeit des früheren Verteidigungsministers vom ,,übergesetzlichen Notstand" (S.57) Vorwurf der ,,Wette": ,,[d] as Leben von 70000 Menschen gegen die Entscheidung des An- geklagten" (S.59) Frage an den Angeklagten, ob er die Passagiere habe sehen können Bitte um eine genauere Begründung der Entscheidung, da der Angeklagte sich ,,intensiv mit Fragen des Rechts" (S.79) beschäftigt hat - Frage nach dem Warum, nach der Moti- vation, die auch vom Verteidiger & dem Vorsitzenden mitgetragen wird eine Art Gedankenexperiment: ein Mann mit gebrochenem Arm im Krankenhaus könnte nach der Logik des Angeklagten getötet werden, um mehrere Patienten, die auf eine Or- gantransplantation warten, zu retten S.M. 26 Problem der großen Zahlen" & der Entscheidung darüber, gleichermaßen Problem der verbleibenden Lebenszeit Frage der Staatsanwältin, ob der Angeklagte auch auf die Passagiermaschine geschos- sen hätte, wenn seine Frau & sein Kind an Bord gewesen wären Angeklagter Major Lars Koch (in Luftwaffenuniform) Lars Koch, geboren am 14. März 1982, 31 Jahre alt, verheiratet, ein Kind, wohnhaft in Ber- lin-Steglitz, Amselweg 12 Major der Luftwaffe, aktuell in Untersuchungshaft (seit sieben Monaten) & vom Dienst frei- gestellt hat ,,bereits ein umfassendes Geständnis abgelegt" (S.16) eine jüngere Schwester, Vater ebenfalls bei der Bundeswehr, Mutter: Hausfrau Kindergarten, Grundschule und Gymnasium in Freiburg, sehr gutes Abitur Interesse für Physik & Sport eine glückliche Kindheit & Jugend" Berufswunsch Kampfpilot schon als Kind, sehr erfolgreiches Durchlaufen eines strengen Auswahlverfahrens Gedanken des Angeklagten kurz vor dem Abschuss: Verstoß gegen einen Befehl, an Frau & Kind (,,Innereien", S.72), an den Tod nüchtern-sachliche Beschreibung des Abschusses der Passagiermaschine Entscheidung gegen den ausdrücklichen Befehl, ,, [w]eil ich es für richtig gehalten habe. Ich habe es nicht fertiggebracht, 70000 Menschen sterben zu lassen." (S.76) ,,als Teil der staatlichen Gewalt an die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts ge- bunden" (S.81), Feststellung der Staatsanwältin wird vom Angeklagten bestätigt Stellen der Frage, ,,ob die Tötung Unbeteiligter in einem Extremfall erlaubt" (S.82) sei → zur Erklärung: der Angeklagte glaubt, dass es richtig sei, ,,wenige Menschen zu töten, um viele zu retten" (S.83) nach den Anregungen der Staatsanwältin Hinweis auf die Tatsache, dass die Passagiere des gekaperten Flugzeugs beim Sturz ins Stadion, also kurze Zeit später, gestorben wären weitere Argumente des Angeklagten: bewusstes Eingehen der Gefahr durch die Passa- giere, Passagiere als Teil der Waffe des Terroristen Bezug auf seinen Eid als Soldat, auf die einzige Möglichkeit, die vielen Menschen zu ret- ten, dem Terrorismus nicht ausgeliefert" (S.95) zu sein bis zuletzt überzeugt, richtig gehandelt zu haben, auch wenn die abschließende Frage der Staatsanwältin ihn kurz aus der Fassung bringt Argumentation insgesamt aus der Perspektive des Utilitarismus Verteidiger Rechtsanwalt Biegler Übernahme der Erklärung für den Angeklagten Bezug zum 11. September 2001 Erwähnung der Verabschiedung des Luftsicherheitsgesetzes (2005) sowie dessen Aufhe- bung (2006) Darstellung des Abschusses durch seinen Mandanten als mutig, da er 70000 Menschen rettet, indem er 164 Menschen quasi opfert Betonung des Abwägens des Majors der Luftwaffe Fragestellung des „richtigen" Handelns in einer solch lebensbedrohlichen Situation Überzeugung: Freispruch seinen Mandaten angesichts der ungeheuerlichen Situation Relativierung des Vorwurfs der ,,Wette" durch Fragen zur Zuständigkeit für die Räumung der Allianz-Arena S.M. 27 Zeuge Christian Georg Lauterbach, Oberstleutnant 49 Jahre alt, wohnhaft in Goch am Niederrhein, Oberstleutnant Nachzeichnung der Ereignisse vom 26. Mai 2013 aus seiner Sicht zur Tatzeit als Duty Controller, Stabsoffizier der Luftwaffe, eingesetzt, also für die Überwa- chung des deutschen Luftraums zuständig Entführung des Flugzeugs vom Piloten um 19.32 Uhr übermittelt, Flug von Berlin-Tegel nach München Information über islamistischen Hintergrund des Terrorangriffs Berichterstattung an den Inspekteur der Luftwaffe, also den höchsten General der Luft- waffe, Generalleutnant Radtke Befehl zum Aufsteigen der Alarmrotte mit Major Lars Koch, die Sichtkontakt zu der entführ- ten Maschine aufnehmen sollte Wiedergabe des Befehls des Generalleutnants: Intervention, gemeint ist Abdrängung, worauf das entführte Flugzeug aber nicht reagiert hat Passagierliste: 98 Männer, 64 Frauen, zwei Kinder Wiedergabe des zweiten Befehls des Generalleutnants: Warnschuss → Ausführung durch den Angeklagten weitere Berichterstattung an den Generalleutnant Ablehnung des Abschusses der Maschine durch den Verteidigungsminister & Weitergabe dieser Information an die Piloten der Alarmrotte, u.a. den Angeklagten zweifache Nachfrage des Angeklagten bezüglich des Befehls nach 28 Minuten sowie je- weilige Bestätigung durch den Zeugen Meldung durch den Angeklagten, dass die Maschine in den Sinkflug gehe, ca. 25 Kilome- ter von der Allianz-Arena entfernt Aufschrei des Angeklagten und Auslösen der Sidewinder (des Geschosses) → Abschuss & Absturz des gekaperten Flugzeugs→ keine Überlebenden Rückkehr der Alarmrotte und Festnahme von Major Koch O Sperrung des Waffensystems von außerhalb nicht möglich → Zeuge hätte nicht eingreifen können Nebenklägerin Franziska Meiser, gleichzeitig Zeugin 34 Jahre alt, wohnhaft in München, von Beruf Krankenschwester Ehemann zu Tode gekommen als einer der Passagiere der abgeschossenen Maschine eine kleine Tochter, sieben Jahre alt Bericht über die SMS von ihrem Mann bezüglich der Entführung des Flugzeugs sowie des Versuchs ins Cockpit zu gelangen Darstellung der weiteren Ereignisse am Flughafen, v.a. Warten auf ihren Mann trotz der Gewissheit, dass er nicht mehr kommen würde Frage, ob die Passagiere es ins Cockpit geschafft hätten, kann nicht beantwortet werden einziges Überbleibsel: der linke Schuh Wachtmeister sowie Protokollführerin Rolle des Zuschauers (→ Wirkung) → nach Vorbild des epischen Theaters (B Brecht). Der Zuschauer als Schöffe/Laienrichter, somit als Teil der fiktiven Handlung → Abstimmung des Publikums über mögliches Urteil (vgl. S.133ff.) → Reaktion" des Dramas auf die Ergebnisse aus dem Zuschauerraum, Verurteilung oder Freispruch (vgl. S.133ff.), somit Zuschauer im doppelten Sinn in einer ,,Rolle" (Zu- schauer, Schöffe, Teil der dramatis personae) Realitätsnahe Inszenierung der fiktiven Handlung, Gerichtsverhandlung →vgl. auch direktes Ansprechen der Zuschauer in ihrer Rolle (vgl. S.7ff., S.130ff.) S.M. 28 Sprachliche Gestaltung → starkes Einbeziehen der Zuschauer, Zuschauer in der ,,Rolle" der Laienrichter Aufklärung (Basis. Ziele: Nutzung des Verstandes → Überwindung der Unmündigkeit für nachfolgende Epochen) → Selbst-/ eigenverantwortliches Handeln → Selbstbestimmung/ Vernunft Sprache: sachlich, trocken, nüchtern Sturm & Drang Klassik (Vorbild der Antike) Romantik (Distanz zu Aufklärung & Klassik) Realismus Expressionismus 1. Textinterpretation 2.1 Liebeslvrik vom Sturm & Drana bis zur Gegenwart* S.M. →Ablehnung des Emotionalen Ziele: Ausdruck von Emotionalität, Spontanität, Freiheit → (von der Herrschaft des Verstandes) Man darf Gefühle zeigen Sprache: bildreich, metaphorisch, emotional, aussagekräftig. Direkt, volksnah, Aufrufe, Ellipsen, Methapern, Hyperbeln Vertreter: Goethe Ziele: Schönheit, Perfektion, Anmut, Grazilität, Abwendung von Realität hin zur Fantasie/ Utopie Sprache: regelmäßige Versstruktur Vertreter: Gothe Ziele: Befriedigung der Sehnsucht nach Liebe, Gott, Natur, Freizeit, Tod → (basiert teils auf Sturm & Drang) → Flucht vor gesellschaftlichen Leben, Abkehr vom Materiellen Sprache: emotional, bildreich, träumerisch, fantastisch, magisch, mystisch, andeutend, stimmungsvoll, Metaphern, Symbole der Gefühlswelt, Ironie, volksnah, melodisch (gleich- förmig) Motive: Mond, Nacht, Traum, Wandern, Nebel, Jenseitsorientierung Ziele: Rückzug ins Private (Familie, Beziehung, Beruf) Sprache: Alltagssprache Vertreter: Fontane Ziel: Aufrütteln der Menschen (Vorbild Sturm & Drang) gegen rücksichtslosen Fortschritt Stil: Grotesk, unerklärlich, aussichtslose Situationen, Konflikte bleiben unaufgelöst Sprache: übersteigerte Metaphorik, Ellipsen (→→ Fragment Stil), emotional, ekstatisch, aus- drucksstark, Neologismen Vertreter: Bein, Heym, Döblin, (Kafka) 2.2 Naturlvrik (..Gespräch über Bäumen") 2.2.1 Thema Natur als Erlebnisort Naturbeherrschung Natur & Gesellschaft (Natur vs Zivilisation) 2.3 Jahrhundertchronik (Kurzgeschichten) 2.3.1 Themen/Motive: → Lebenskrise, Menschen in Grenzsituationen → Kriegserfahrung (2.WK), Widerstand, Entmenschlichung → Kommunikationsstörungen Rollenbilder und -erwartungen Tod 29 → Welt der Fantasie (rätselhaft, absurd, unerklärlich, übersinnlich) Kolonialismus/Imperialismus Erster Weltkrieg (1914/1918) 1919 Weimarer Republik → erste demokratische Verfassung 1919/20 Versailler Vertrag 1924/29 ,,Goldene Zwanziger" anschauliche Wirtschaftskrise 1933 Machtergreifung durch A. Hitler → Nationalsozialismus 1939/45 2. Weltkrieg → Deutsches Reich 1945 Gründung der UNO & Ost- Westkonflikt ,,kalter Krieg" 1949 Gründung NATO → Teilung Deutschlands in BRD & DDR 1957 Gründung EWG 1961 Bau Berliner Mauer 1989 Fall Berliner Mauer 1990 Wiedervereinigung Deutschlands & Beginn Globalisierung 1957 Gründung EU Erfindungen/Entwicklungen Anfang des 20. Jh.: Kraftfahrzeuge, Flugzeug, Rundfunk, Atommodell, Panzer, Ampel, Fernseher... Mitte des 20. Jh.: Farbfernseher, Computer, Kernspaltung, Atombombe, Antibabypille, Herzlungenmaschine, Internet, Satellit Ende des 20. Jh.: Handy, Laptop, Gameboy, genetischer Fingerabdruck, www. angeboren Schuldgefühle Anerzogen sozialisiert S.M. Symbolik Ethos Sittliche Werke Chronik des 20. Jahrhundert: Siegmund Freud → Begründer der Psychoanalyse Triebe Befriedigung von Grundbedürfnissen (Nahrung, Schlaf, Nähe, ...) ➜Lebenserhaltung Selbstkontrolle, Selbstwahrnehmung ➜ Gestützt auf das Denken Werte, Normen, Moralvorstellungen ES ICH ÜBER ICH Gemeinsamkeitsgefühl Glaubwürdigkeit Redner zeigt Interesse für Publikum Rhetorisches Dreieck - Redestrategie - Pathos Leidenschaftlich bewegter Gefühlsausdruck (Emotionen) Erzeugung emotionaler Bindung Zugehörigkeit Motivation vom Denken zum Fühlen Bildsprache (Metapher) 30 Logos Vernunft, auf logischen Faktoren basierend Beweise/Belege Betonung des Rationalen, der sachlichen Argumente analytisch Inhalt Aufbau Raum-/Zeitstruktur Figurenkostellation Einleitung: 1. Motiv, Thema. Lyr. Ich? (es), Autor, Erscheinungsjahr (Ge- schichte/Epoche), Grundstim- mung (negativ), 2. Strophen, Verse, Reimschema, Metrum, Kadenzen, Deutung der (uneinheitlichen) Form/ Inhalt fast Prosa Interpretationshilfe: was bedeuteten diese Worte in Bezug auf Natur & Mensch mit seinem Eingreifen in diese? Beziehung zwischen Natur & Mensch? Eng oder distanziert? Erzähltechnik, Sprachliche- und Stilistische Gestaltung Textexterne Aspekte (gesellschaftlicher/politischer Kontext) Bedeutung des Menschen im Zusammen- hang (Zerstörer, Retter, Bestimmer) Bedeutung der Natur im Zusammenhang (Zerstört, Rückeroberung, aufblühend) Metapher Parallelismus Symbol Wichtige Stilmittel: Antithese Inversion (andere Satz Stel- lung) S.M. Enjambements (fließend, al- les hängt miteinander zsm) Alliteration Anapher 2.3.2 Analyseaspekte Hauptteil: Gedichts Analyse risch Themen Strophen, jedes Wort analysieren, Satzzei- chen, Stilmittel, sprachliche Analyse, Rückbezug zu al- len Strophen Bis ca. 1960 Wichtig: Perspektive: lyrisches Ich? Stimmung, Stil Pronomen Satzzeichen, Zeiten Bezug zu anderen Strophen, zu Natur, zur Überschrift Reimschema auf Inhalt beziehen gesellschaftskritisch, aufkläre- Naturauffassung: Zuflucht in heile Gegenwelt der Natur, Gestörte Beziehung zur Natur als Verbrechen Form: sachliche, nüchterne, schmucklose Sprache, ohne Reime, Enjambements 31 Schluss: Zusammenfassende Deutung Beschreibung der Wirkung Bezug Überschrift (Einordnung Zeit & Biografie Aktualitätsbezug, Eigene Meinung Vergleich: Perspektive, Autor, Er- scheinungsjahr (uneinheitliche) Form, Motive Formulierungshilfen: Titel löst beim Leser zuerst die Er- wartung aus, dass... →erfüllt? verstärkt den Eindruck, dass... ...erhöht/unterstreicht/verstärkt diese Wirkung durch... zeigt sich... des lyr. Ich ...veranschaulicht... Hingegen fällt hier besonders auf Epoche/ Moderne Naturlyrik Ca. 1960 bis heute verschiedene Richtungen: gesellschaftskriti- sche, engagierte Literatur, Thema: private & Innerlichkeit Naturauffassung: Natur als Opfer menschli- cher Eingriffe, anklagen von Naturzerstörung Form: freie Form, ohne Reime, Enjambe- ments, Ellipsen, Metaphern kultivierte Natur (Parks) anstatt wilder Natur Naturzerstörung... Bertolt Brecht Schriftsteller & Regisseur bedeutends- ter Autor der Arbeiterlitera- tur Gesichte wur- den in fast alle Weltspra- chen über- setzt →siehe Blatt Österreichischer Lyri- ker, Übersetzer & Es- sayist lebte 1938 in London im Exil Vertreter der politi- schen Lyrik in der Nachkriegszeit beteiligte sich am politischen Gesche- hen der Zeit Erich Fried Sprache & Sprachgebrauch Akkumulation → Sprachvarietäten & ihre Funktion →innere Mehrsprachigkeit Einfluss der Medien S.M. Alliteration Walter Hel- mut Fritz in Karlsruhe geboren deutscher Sprachentwicklung/ Spracherwerb Sprachwandel Soziolekte/Dialekte Lyriker, Es- sayist & Ro- mancier 3.2 Sachtext (..Reflektion über Sprache") Wechselbeziehung Sprache/Denken Wirkung von Sprache (z.B. manipulativ) 3. Textanalyse (mit erweiterter Aufgabenstellung) 3.1 Redeanalyse Volker Braun >>bei Nacht und Nebek<< >>bei Wind und Wetter<<< »der Rubel rollt<<< »gut und gern«< >>Haus und Hof<< >>klipp und klar<< >>mit Kind und Kegel bedeu- tendster Dramatiker der DDR 3.3 Stilmittel Sarah Kirsch lebte 1976 in der DDR wurde aus SED & Schriftsteller- verband ausge- schlossen, da sie eine Protest- erklärung unter- schrieben hatte Eine Akkumulation (Reihung) ist eine Figur der Worthäufung; anstelle des zusammenfassenden Oberbegriffs (in den Beispielen: Glück, Welt, Gestirne und Reichtum) steht die gehäufte Anei- nanderreihung mehrerer Unterbegriffe: >>Nenn's Glück! Herz! Liebe! Gott!«< (Goethe, >>Faust <<) >>Nun ruhen alle Wälder, Vieh, Menschen, Städte und Felder<< (Paul Gerhardt) >>Sonne, Mond und Sterne«< (aus einem Kinderlied) >>Ich war an Kunst / und Gut / und Stande groß und reich« (Paul Fleming) 32 Günter Kunert Die Alliteration ist eine Klangfigur, bei der die betonten, Silben aufeinanderfolgender Wörter den gleichen Anfangslaut (Anlaut) haben: deutscher Lyri- ker & Schrift- steller Themen: Tei- lung der deut- schen Staa- ten, Wieder- vereinigung Deutschland »mit Mann und Maus<< >>mit Schimpf und Schande«< >>mit Zittern und Zagen<< Anapher »nicht wanken und nicht weichen<< >>null und nichtig«< >>von Pontius zu Pilatus<< Die Anapher ist eine rhetorische Figur der Wiederholung. Die Eindringlichkeit des Gesagten wird verstärkt, indem dasselbe Wort oder dieselbe Wortgruppe am Anfang mehrerer aufei- nanderfolgender Verse, Strophen oder Sätze stehen: >>Wir fordern, dass ... Wir fordern, dass ...<< >>Das Wasser rauscht', das Wasser schwolk (Goethe) >>Wer nie sein Brot mit Tränen aß, / Wer nie die kummervollen Nächte / Auf seinem Bette weinend saß.<< (Goethe) Antithese >>Endlich blüht die Aloe, / Endlich trägt der Palmbaum Früchte.<< (Johann Christian Günther) Die Antithese ist ein Stilmittel und eine rhetorische Figur. Es handelt sich um eine Gegenüber- stellung logisch gegensätzlicher Begriffe oder Gedanken. Durch Alliteration oder Parallelis- mus kann diese Redefigur noch verstärkt werden: Ellipse Bild Das Bild ist eine zusammenfassende Bezeichnung für bildhafte sprachliche und rhetorische Mittel. Dazu zählen u. a. die Metapher oder der Vergleich. Bilder können auch durch starke gefühlsmäßige Anteilnahme (Lyrik) oder Beschreibungen (Prosa) des Dichters entstehen. Chiasmus S.M. >>Freund und Feind<< >>Der Wahn ist kurz, die Reu' ist lang« (Schiller, Das Lied von der Glocke) >>Heiß geliebt und kalt getrunken<< >>Himmel und Hölle«< >>Wasser und Wein<< Der Chiasmus ist eine rhetorische Stilfigur. Er meint eine symmetrische Überkreuzstellung von Satzgliedern, die sich entweder in ihrer Anordnung oder ihrer Bedeutung entsprechen: Correctio >>Der Einsatz war groß, klein war der Gewinn.<<< >>Die Mühen der Gebirge liegen hinter uns / Vor uns liegen die Mühen der Ebenen.<< (Brecht, »Wahrnehmung«<) >>Eng ist die Welt und das Gehirn ist weit.<< (Schiller, »Wallenstein<<) Die Correctio ist ein beliebtes rhetorisches Mittel; sie ist die Zurücknahme eines schwächeren Ausdrucks und dessen Ersatz durch einen wirkungsvolleren oder sachgemäßeren, eine Selbst- berichtigung mit dem Ziel der Ausdruckssteigerung: >>Die Schulaufgabe ist schlecht, nein, geradezu miserabel ausgefallen.<< >>Die Partei hat deutliche Stimmenverluste erlitten, was sage ich, es handelt sich um ei- nen historischen Absturz.<< 33 Die Ellipse ist ein Stilmittel der Auslassung. Die Dringlichkeit oder Konzentration wird erhöht, in- dem einzelne Wörter oder ganze Satzteile weggelassen werden: >>Je schneller (wir handeln), desto besser (ist es für alle).<< >>Was (können wir) tun?<< Euphemismus Ein Euphemismus ist eine rhetorische Figur; das eigentlich Gemeinte wird mildernd formuliert oder erhält eine beschönigende Bezeichnung: »>vollschlank<< = dick >>für immer eingeschlafen«< = tot >>Seniorenresidenz«< = Altenheim >>Kundenbetreuer«<= Verkäufer >>Beitragsanpassung«< = Beitragserhöhung >>Fehltritt«<= Straftat Hyperbel Die Hyperbel ist ein Stilmittel. Sie bezeichnet eine starke Übertreibung im vergrößernden oder verkleinernden Sinne: »ein Balken im Auge«< »eine Ewigkeit warten<< >>ein Meer von Tränen<< »ein Mund wie ein Scheunentor<< »fuchsteufelswild<< >>himmelhoch<< >>todmüde«< S.M. >>Schneckentempo<< »wie Sand am Meer<< Inversion Die Inversion bezeichnet die Umstellung der üblichen, regelmäßigen Wortfolge. Damit wird ein Wort an ungewohnter Stelle besonders betont: >>In seinen Armen das Kind war tot.<< >>Weinend stand er vor mir.<< Ironie Die Ironie ist eine Form der uneigentlichen Rede. Sie meint das Gegenteil von dem, was ge- sagt wird: >>Schöne Bescherung.<< >>Du bist mir aber ein Schöner.<< »Das hast du ja mal wieder toll gemacht!<< >>Ich habe ja nichts Besseres zu tun.<< Klimax Die Klimax ist eine rhetorische Figur. Sie beschreibt 1. die stufenweise Steigerung des Inhalts einer Aussage (vom weniger Wichtigen zum Wichtigen) oder 2. der Aussagekraft (vom schwachen Begriff zum starken): zu 1.: »[...] das ist schlecht; die Welt wird schlecht, sehr schlecht.<< (Georg Büchner, >>Woyzeck<<) 34 zu 1.: »[...] über manchen schönen, reichen Hof und weiterhin über grüne Hügel und dunkle Täler weg.<< (Gotthelf, »Die schwarze Spinne<<) zu 2.: »Er weint, er ist bezwungen, er ist unser!<< zu 2.: »Ich kam, sah, siegte.<<= >>Veni, vidi, vici.<< (Caesar) Litotes Die Litotes gehört zu den Wortfiguren. Sie betont einen Begriff durch Untertreibung und Ab- schwächung, nämlich durch Verneinung des Gegenteils: >>Er war nicht gerade ein Held.<< (= feige) >>Sieht nicht übel aus.<< (= sehr gut) Metapher Die Metapher ist eine rhetorische Figur. Sie findet einen bildlichen Ausdruck für einen Begriff. Dafür wird ein Wort aus dem gewohnten Zusammenhang genommen und auf einen anderen Bereich übertragen: »Lebensuhr<< >>Wipfelmeer<< >>Kriegsmüdigkeit<< >>Mauer des Schweigens<< >>etwas durch die rosarote Brille sehen<< Neologismus Ein Neologismus ist eine Wortneuschöpfung. Es handelt sich um ein neu gebildetes oder auch kürzlich aus einer anderen Sprache übernommenes Wort: >>Er kehrte kampfesmüde heim<< >>Aschensaat« (Keller: »Land im Herbste<<) >>Halbundhalbgott« (Hesse, »Der Steppenwolf<<) »Bäckersterben<< >>chillen<< Oxymoron S.M. Das Oxymoron ist eine rhetorische Stilfigur. Es ist die sinnreiche Verbindung zweier sich schein- bar widersprechender Ausdrücke zu einer Einheit: >>alter Knabe«< »beredtes Schweigen<< >>bittersüß<< Parabel Eine Parabel ist eine beispielhafte und lehrhafte Erzählung in Vers oder Prosa. Paradoxon Ein Paradoxon ist eine scheinbar widersinnige und nicht unmittelbar einleuchtende Verbin- dung gegensätzlicher Begriffe oder Aussagen: >>Weniger ist mehr.<< >>Im Rückschritt liegt der Fortschritt.<< >>Das einzig Beständige ist die Veränderung.<< >>Ich weiß, dass ich nichts weiß.<< (Sokrates) >>Er nennt's Vernunft und braucht's allein, um tierischer als jedes Tier zu sein.<< (Goethe, >>Faust k«<<) 35 Parallelismus Im Gegensatz zum Chiasmus meint der Parallelismus die Wiederkehr derselben Wortreihen- folge in aufeinanderfolgenden Sätzen, Satzgliedern oder Versen: >>Nacht ist es nun, nun werden ... Nacht ist es nun, nun erst ...<< >>Heiß ist die Liebe, kalt ist der Schnee.<< >>Soll ich reden, soll ich schweigen?<< Periphrase Die Periphrase ist eine dichterische und rhetorische Figur. Es handelt sich um die Umschrei- bung eines Begriffs durch mehrere Wörter, mitunter ganze Sätze, zum Beispiel um anstößige Wörter zu vermeiden, einen Text abwechslungsreich zu gestalten oder poetischer klingen zu lassen: »der Allmächtige<< = Gott »das Auge des Gesetzes«<= Polizei >>jenes höhere Wesen, das wir verehren«< = Gott (Heinrich Böll, Dr. Murkes gesammeltes Schweigen) Personifikation Die Personifikation ist eine häufige rhetorische Figur und eine Art der Metapher. Die Personifi- kation meint die Vermenschlichung lebloser Dinge. Tieren, Pflanzen oder Naturerscheinungen zum Beispiel werden menschliche Eigenschaften oder Fähigkeiten zu gewiesen: >>Kunst und Naturwissenschaft gehen Hand in Hand<< >>Die Sonne lacht >>Der Wind spielt<< >>Der Tag verabschiedet sich<< >>Veilchen träumen schon«< (Mörike: »Frühling lässt sein blaues Band<<) Pleonasmus S.M. Der Pleonasmus ist eine übertriebene und folglich unnütze Anhäufung von Worten, die eine ähnliche oder dieselbe Bedeutung haben. Häufig wird einem Substantiv ein Attribut hinzufügt, das schon im Hauptbegriff enthalten ist: >>alter Greis« (Greis = alter Mann) >>einsuggerieren«< (suggerieren = einflößen) >>Einzelindividuen« (Individuum = einzelne Person, Einzelwesen) >>harter Diamant« (Diamant = sehr harter Edelstein) >>hinzuaddieren«< (addieren = hinzuzählen, hinzufügen) >>leuchtendes Licht« (Licht leuchtet immer) >>neu renovieren« (renovieren = erneuern) >runde Kugel<< (Kugel = runder Körper) Rhetorische Frage Eine rhetorische Frage ist eine Scheinfrage, das heißt eine Frage, auf die keine Antwort erwar- tet wird: >>Wer glaubt denn das noch?<< >>Wer möchte nicht in Frieden Leben?<< >>Was ist schon normal?<< >>Machen wir nicht alle mal Fehler?<< >>Habe ich das nicht gesagt?<< 36 Repetitio Repetitio ist ein Mittel der Sprachgestaltung. Der lateinische Begriff bedeutet Wiederholung. Gemeint sein kann eine Wortwiederholung, die Wiederholung von Satzteilen oder ganzen Sätzen: >>Bald da, bald dort<< >>Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?<< >>Sir Mortimer, Ihr überrascht mich nicht, erschreckt mich nicht.<< (Schiller, >>Maria Stuart<<) >>Mein Vater, mein Vater«<, >>Mein Sohn, mein Sohn« (Goethe, >>Erlkönig«<) Symbol Ein Symbol ist ein verständliches und bildkräftiges Zeichen, das veranschaulicht und verdeut- licht und auf einen höheren abstrakten Bereich verweist: »weiße Taube<< - Frieden >>Kreuz<< - Christentum »blaue Blume«<- in der Romantik Sehnsucht nach unendlicher Hingabe und Ver- schmelzung Synonym Synonyme sind sinnverwandte Wörter, deren Bedeutung weitgehend, jedoch nie ganz über- einstimmt. Sie weisen kleinere oder größere Unterschiede auf, zum Beispiel im Sprachniveau oder im Gefühlsgehalt: S.M. >>leuchten; scheinen; strahlen<< >>eilen; hasten; die Beine in die Hand nehmen<< Vergleich Der Vergleich ist ein Stilmittel und gehört als rhetorische Figur zu den Gedankenfiguren. Ein Vergleich erhöht die Anschaulichkeit einer Sache oder einer Vorstellung oder deren Bedeu- tung. Neben ein Bild wird ein analoges Gegenbild gestellt. Zwischen den beiden Bildern gibt es eine ausgesprochene oder unausgesprochene Gemeinsamkeit. Typisch für den Vergleich ist die Verknüpfung mit >>wie«< oder >>als«<: >>stark wie ein Löwe«< »ein Mann wie ein Baum<< »flink wie ein junges Reh<< »>finster wie die Nacht<< »er rannte, als sei der Teufel hinter ihm her<< → siehe Blatt 3.4 Zitieren 37