Der Psalm Salomos in "Die Physiker"
Der Psalm Salomos spielt eine bedeutende Rolle in Friedrich Dürrenmatts Drama "Die Physiker". Er wird von der Figur Möbius vorgetragen und bietet eine erschütternde Vision des Universums und der Stellung des Menschen darin. Die Analyse dieses Psalms und sein Vergleich mit Dürrenmatts Bild "Weltraum-Psalm" offenbaren tiefgreifende Einsichten in die Thematik des Stücks.
Beschreibung und Deutung des "Weltraum-Psalm" Bildes
Dürrenmatts Bild "Weltraum-Psalm" ist eine visuelle Darstellung der im Psalm beschriebenen kosmischen Chaos. Es zeigt eine bunte, chaotische Szene mit einer schwarz-weiß-roten Straße, die zu einem Fluchtpunkt führt. Auf dieser Straße sind verschiedene Elemente zu sehen:
- Menschen
- Zahlen von eins bis 18
- Buchstaben
- Planeten
- Diverse geometrische Formen
Highlight: Die Vielfalt und das Chaos der Elemente im Bild spiegeln die verwirrende und bedrohliche Natur des Universums wider, wie sie im Psalm beschrieben wird.
Analyse des Psalm Salomos
Der Psalm Salomos, wie er in "Die Physiker" präsentiert wird, zeichnet ein düsteres Bild des Universums und der menschlichen Existenz darin. Die Analyse offenbart mehrere Schlüsselaspekte:
Die Darstellung des Weltalls
Das Universum wird als grausam und unberechenbar beschrieben. Es wird als ein "Horrortrip" dargestellt, in dem die Planeten lebensfeindliche Umgebungen bieten:
Quote: "Wüsten des Mondes verrecken in ihrem Staub." (S.41, Z. 3-4)
Quote: "Die Menschen verkochen in den Bleidämpfen des Merkurs, lösten sich in den Ölpfützen des Planeten Venus und auch die Sonne fraß uns auf dem Mars." (S. 41, Z. 6-8)
Die Sonne wird als radioaktiv und gelb beschrieben, was ihre lebensfeindliche Natur unterstreicht.
Die Handlungen der Menschen
Der Psalm beschreibt, wie Menschen auf verschiedenen Planeten sterben. Möbius, der den Psalm vorträgt, erzählt detailliert von den Planeten, was bei den Zuhörern starke Reaktionen auslöst:
- Frau Rose, Missionar Rose, die Buben und die Oberschwestern versuchen, die Erzählung zu stoppen, da sie zu intensiv wird.
- Möbius erleidet einen Anfall, was die emotionale Intensität der Szene verstärkt.
Quote: "Ein leichter Anfall. (...) Ein leichter Anfall." (Oberschwester, S. 42, Z. 24-26)
Die Sprache des Psalms
Die sprachliche Gestaltung des Psalms ist ein wesentlicher Aspekt seiner Wirkung:
- Aggressiv
- Energisch
- Schnell und vornehmend
- Intensiv
Diese sprachlichen Merkmale verstärken die bedrohliche und chaotische Atmosphäre, die der Psalm vermittelt.
Vergleich von Dürrenmatts Bild und dem Psalm Salomos
Der Vergleich zwischen Dürrenmatts Bild "Weltraum-Psalm" und dem Psalm Salomos in "Die Physiker" zeigt deutliche Parallelen:
-
Chaotische Darstellung: Sowohl das Bild als auch der Psalm vermitteln einen chaotischen und erschreckenden Eindruck des Universums.
-
Gesellschaftskritik: Beide Werke stellen nicht nur das Weltall, sondern auch die menschliche Gesellschaft als unberechenbar und chaotisch dar.
-
Grausamkeit des Universums: Das Bild visualisiert die im Text beschriebene Grausamkeit des Weltalls. Beispielsweise zeigt es, wie sich ein Mensch in den Bleidämpfen des Merkurs auflöst, was direkt auf die Beschreibung im Psalm Bezug nimmt.
-
Fragmentierung: Die einzelnen Körperteile im Bild spiegeln die Zerstörung und Auflösung wider, die im Psalm beschrieben werden.
Highlight: Die enge Verbindung zwischen Bild und Text unterstreicht die zentrale Bedeutung des Psalm Salomos für die Interpretation von "Die Physiker".
Durch diese Analyse wird deutlich, dass der Psalm Salomos und Dürrenmatts Bild "Weltraum-Psalm" zusammen eine kraftvolle Metapher für die Komplexität und Gefährlichkeit sowohl des Universums als auch der menschlichen Gesellschaft darstellen. Sie bilden einen wesentlichen Bestandteil der Gesamtinterpretation des Dramas und seiner Auseinandersetzung mit den Gefahren wissenschaftlichen Fortschritts und der Verantwortung der Wissenschaftler.