Erste Seite: Einführung und Analyse der ersten drei Strophen
Das Gedicht "Der Gott der Stadt" von Georg Heym aus dem Jahr 1910 ist ein bedeutendes Werk des Expressionismus. Es beschreibt einen Gott, der über eine Stadt und ihre Bewohner herrscht.
Die erste Strophe führt den zornigen Gott ein, der über eine Großstadt thront. In der zweiten Strophe wird der Gott als Baal identifiziert und der Abend beschrieben. Die dritte Strophe konzentriert sich auf die laute und schmutzige Großstadt mit ihren Millionen von Menschen.
Highlight: Das Gedicht besteht aus fünf Strophen mit je vier Versen, sogenannten Quartetten.
Das Metrum ist ein fünfhebiger Jambus mit durchgehend männlicher Kadenz. Das Reimschema folgt dem Kreuzreim (abab) in allen Strophen.
Vocabulary: Enjambement bezeichnet das Übergreifen eines Satzes von einem Vers in den nächsten, was in den Versen 3, 7, 9, 11, 15, 18 und 19 vorkommt.
Die Sprache ist relativ einfach gehalten, mit wenigen Fremdwörtern. Parataxen werden verwendet, um Spannung aufzubauen und Unruhe zu verbreiten.
In der ersten Strophe wird die Macht des Gottes durch sein "breites Sitzen" verdeutlicht. Wörter wie "Wut" und "schwarz" weisen auf den expressionistischen Stil und die negative Atmosphäre hin.
Example: Personifikationen wie "Winde lagern" und "Land verirren" unterstreichen die Unterordnung der Umgebung unter den Gott.
Die zweite Strophe zeigt die Unterwerfung der Stadt durch Personifikationen wie "Städte knien" und "Kirchenglocken wogen". Die Menschen werden nur als anonyme Masse dargestellt, was die Entfremdung in modernen Städten symbolisiert.
Definition: Die Symbolfarben Schwarz und Rot stehen für die Verlorenheit der Stadt und den möglichen Tod.
In der dritten Strophe wird die Stadt als laut und verschmutzt beschrieben, mit "Millionen" Menschen und "Wolken der Fabrik". Die Position des Baals wird durch Richtungsangaben wie "zu ihm" betont.