Die Verwandlung von Franz Kafka ist eine der bedeutendsten Erzählungen der deutschen Literatur des 20. Jahrhunderts.
Die Geschichte handelt von Gregor Samsa, einem Handlungsreisenden, der eines Morgens als riesiger Käfer aufwacht. Diese surreale Verwandlung dient als Ausgangspunkt für eine tiefgründige Analyse der familiären Beziehungen und gesellschaftlichen Strukturen. Gregor Samsa lebt mit seiner Familie - Vater, Mutter und seiner Schwester Grete - zusammen und ist als Handlungsreisender der alleinige Ernährer der Familie. Seine Beziehung zur Familie ist von Pflichtgefühl und unterdrückten Emotionen geprägt.
Die psychologische Deutung des Werkes zeigt die Entfremdung des Individuums von sich selbst und seiner Umwelt. Die Gesellschaftskritik manifestiert sich in der Darstellung der kapitalistischen Arbeitswelt und der bürgerlichen Familienstrukturen. Besonders die Entwicklung der Gregor Samsa Schwester von einer fürsorglichen Bezugsperson zu einer Person, die sich von ihm abwendet, verdeutlicht den Prozess der Entmenschlichung. Der Gregor Samsa Vater verkörpert dabei die autoritäre Gesellschaftsordnung, während die Mutter zwischen Mitgefühl und Ablehnung schwankt. Die Verwandlung selbst kann als Metapher für die Isolation und Entfremdung des modernen Menschen interpretiert werden. Durch die detaillierte Beschreibung von Gregor Samsa Aussehen als Käfer und seine zunehmende Unfähigkeit zu kommunizieren, wird die existenzielle Krise des Protagonisten greifbar. Die wichtigen Textstellen des Werks konzentrieren sich besonders auf die Momente der Transformation, die Reaktionen der Familienmitglieder und die allmähliche Resignation Gregors bis zu seinem Tod.