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Deutsch /
Emigranten Monolog, Exillyrik
Lea
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19
12/13
Ausarbeitung
von Mascha Kalékos 1945
Emigranten-Monolog Mascha Kalékos Gedicht,,Emigranten-Monolog" wurde in den USA 1945 publiziert und lässt sich in die sogenannte ,,Exillyrik“ einordnen. Der Begriff,,Exillyrik" ordnet die texte einem historischen Umstand zu, da diese Lyrik sich auf Lyriker/-linnen bezieht, welche nach 1933 vor dem Nationalsozalismus in Deutschland und anderen Ländern fliehen mussten. Der Umstand ist nämlich der biografische Anlass dessen Entstehung, dem Exil des Dichtens, veranlasst von massiven Repressionen und Veröffentlichungsverboten in ihrer Heimat. In den Texten wird oftmals der Verlust der Heimat, die politische Verfolgung, sowie die schwierige Lebenssituation im Exil beschrieben. Die Sehnsucht der Heimat und die damit verbundene Heimatslosigkeit des lyrischen Ichs wird auch im Gedicht von Mascha Kaleko thematisiert. Das Gedicht Emigranten Monolog" besteht aus insgesamt fünf Strophen mit jeweils vier Versen, in welchen das lyrische Ich die Heimatslosigkeit beschreibt. In dem Gedicht stellt das lyrische Ich dar, dass es früher einmal ein Vaterland besaß, das allerdings diesem Status nicht mehr gerecht wird. Es beschreibt die Atmosphäre während des Nationalsozialismus und vermutet, dass das Land nie wieder so sein wird, wie es in der Weimarer Zeit war. ") Außerdem erklärt es, dass sein Herz gebrochen sei und es sich nicht sicher ist, wohin sich ihr Heimweh richtet. Das Gedicht beinhaltet fünf Strophen, die alle aus vier Versen bestehen, die sich jedoch durch unterschiedliche Reimschemata auszeichnen, so gibt es in der ersten Strophe einen Kreuzreim, dieser wird dann in der zweiten und dritten Strophe durch...
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einen teilweise unreinen Paarreim abgelöst. In den Strophen drei und vier fällt auf, dass sich nur die jeweils letzten Verse reimen. Den Gestus des Gedichtes kann man mit den Adjektiven resignierend und nostalgisch bezeichnen. Es ist in einer geschlossenen Form und mit vielen Enjambements verfasst, die allerdings auch unregelmäßig verteilt sind. In der ersten Strophe des Gedichtes beginnt das lyrische Subjekt mit der Aussage: „Ich hatte einst ein schönes Vaterland" (2.1), dies zeigt, dass das lyrische Ich seinem ehemaligen Vaterland im jetzigen Zustand nicht würdigend gegenübersteht, sondern eher ablehnend. Im Folgenden klärt das lyrische Ich auf, dass dieser Ausspruch nicht von ihm selbst stammt, sondern vom Schriftsteller Heinrich Heine. Dabei ist auffällig, dass das lyrische Ich auch einen Bezug zur Epoche herstellt, in der Heine auch tätig war, nämlich mit dem Wort ,,sang" (2.2), denn während der Romantik wurden in der Lyrik oft volksliedhafte Formen bevorzugt und eine Rückbesinnung auf das Mittelalter fand statt, wobei der Minnegesang sehr populär war. Auffällig ist auch, dass das lyrische Ich Heine als „Flüchtling" (2.2) bezeichnet, denn so wird eine direkt Gemeinsamkeiten zwischen Heine und dem lyrischen Ich aufgebaut. Dieses stellt auch einen Vergleich der beiden auf, denn es heißt: „Das seine stand am Rheine,/ das meine auf märkischem Sand" (2.3f.) Damit nimmt das lyrische Subjekt Bezug auf Heines Vaterland und personifizierte sein eigenes auch. Auffällig hierbei ist die Metapher, dass das Vaterland auf „Sand“ stand (2.4). Dies lässt einige Schlüsse auf das Vaterland zu, denn Sand ist als Untergrund zum Bauen nicht geeignet, da er keinen Halt bietet und keinen festen Grund darstellt. Ein fester Grundbaustein in einem demokratischen Staat ist immer die Verfassung, so könnte man vermuten, dass das lyrische Ich hier auf diese eingeht, die aus heutiger Sicht erhebliche Mängel enthielt. " In der zweiten Strophe weitet das lyrische Ich den Verlust seines eigenen Vaterlandes auf eine sehr große Gruppe aus, die das gleiche Schicksal teilen müssen, denn es sagt: „Wir alle hatten einst ein (siehe oben!) (2.5) Damit zeigt es auf, dass es nicht das einzige Opfer der Entwicklungen zum Nationalsozialismus ist, sondern es eine sehr große Anzahl von Menschen gibt, die genauso fühlen. Dabei meint das lyrische Ich womöglich alle Menschen und Bürger, die keine überzeugten Nationalsozialisten waren. In dem nächsten Vers geht es noch einmal auf ihr ehemaliges Vaterland ein, indem sie es abermals personifiziert, denn es heißt: „Das fraß die Pest, das ist im Sturm zerstoben.“ (2.6) Dies zeigt auf, dass es mehrere Gründe für das Scheitern gibt, einmal die Pest", womit wahrscheinlich die Bereitschaft und Zustimmung innerhalb der Bevölkerung ") zum Nationalsozialismus oderüberhaupt zum Extremismus gemeint ist, denn die breitete sich aus wie die Pest. Dazu kommen die äußeren Faktoren, die vom Sturm dargestellt werden, wie z.B. die Weltwirtschaftskrise oder der Versailler Vertrag, der immer stärker abgelehnt wurde. Dies zeigt, dass die Demokratie nicht standhaft genug war, und das lyrische Ich kann seine Metapher mit dem Sand als Grundgerüst weiter ausbauen, denn der Sand hält dem Sturm nicht stand und wird weggeweht. Im Folgenden stellt das lyrische Subjekt einen Gegensatz dar, der sich insbesondere auf die Kultur bezieht, denn es heißt: „O Röslein auf der Heide, dich brach die Kraftdurchfreude." (2.7f.) Mit diesem ersten Vers bezieht sich das lyrische Ich auf Goethes „Heidenröslein", dies könnte für die große Tradition der deutsch Literatur und Kultur stehen, von der Goethe wohl einer der berühmtesten Vertreter ist und auf die das lyrische Ich auch schon mit Heinrich Heine Bezug nimmt. Diese große Tradition in der Literatur wird nun durch die NS-Ideologie „gebrochen“, insbesondere durch die Gleichschaltung der Kultur, da nur noch regime- freundliche Literatur veröffentlicht werden durften, während Literatur von Juden verbrannt wurde.
Deutsch /
Emigranten Monolog, Exillyrik
Lea
12/13
Ausarbeitung
von Mascha Kalékos 1945
Emigranten - Monolog
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Am Walde - Gedicht
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11/12/13
Emigranten-Monolog Masha Kaléko
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11
An die Welt (1650)
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11/12/13
Emigranten-Monolog Mascha Kalékos Gedicht,,Emigranten-Monolog" wurde in den USA 1945 publiziert und lässt sich in die sogenannte ,,Exillyrik“ einordnen. Der Begriff,,Exillyrik" ordnet die texte einem historischen Umstand zu, da diese Lyrik sich auf Lyriker/-linnen bezieht, welche nach 1933 vor dem Nationalsozalismus in Deutschland und anderen Ländern fliehen mussten. Der Umstand ist nämlich der biografische Anlass dessen Entstehung, dem Exil des Dichtens, veranlasst von massiven Repressionen und Veröffentlichungsverboten in ihrer Heimat. In den Texten wird oftmals der Verlust der Heimat, die politische Verfolgung, sowie die schwierige Lebenssituation im Exil beschrieben. Die Sehnsucht der Heimat und die damit verbundene Heimatslosigkeit des lyrischen Ichs wird auch im Gedicht von Mascha Kaleko thematisiert. Das Gedicht Emigranten Monolog" besteht aus insgesamt fünf Strophen mit jeweils vier Versen, in welchen das lyrische Ich die Heimatslosigkeit beschreibt. In dem Gedicht stellt das lyrische Ich dar, dass es früher einmal ein Vaterland besaß, das allerdings diesem Status nicht mehr gerecht wird. Es beschreibt die Atmosphäre während des Nationalsozialismus und vermutet, dass das Land nie wieder so sein wird, wie es in der Weimarer Zeit war. ") Außerdem erklärt es, dass sein Herz gebrochen sei und es sich nicht sicher ist, wohin sich ihr Heimweh richtet. Das Gedicht beinhaltet fünf Strophen, die alle aus vier Versen bestehen, die sich jedoch durch unterschiedliche Reimschemata auszeichnen, so gibt es in der ersten Strophe einen Kreuzreim, dieser wird dann in der zweiten und dritten Strophe durch...
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Schule. Endlich einfach.
einen teilweise unreinen Paarreim abgelöst. In den Strophen drei und vier fällt auf, dass sich nur die jeweils letzten Verse reimen. Den Gestus des Gedichtes kann man mit den Adjektiven resignierend und nostalgisch bezeichnen. Es ist in einer geschlossenen Form und mit vielen Enjambements verfasst, die allerdings auch unregelmäßig verteilt sind. In der ersten Strophe des Gedichtes beginnt das lyrische Subjekt mit der Aussage: „Ich hatte einst ein schönes Vaterland" (2.1), dies zeigt, dass das lyrische Ich seinem ehemaligen Vaterland im jetzigen Zustand nicht würdigend gegenübersteht, sondern eher ablehnend. Im Folgenden klärt das lyrische Ich auf, dass dieser Ausspruch nicht von ihm selbst stammt, sondern vom Schriftsteller Heinrich Heine. Dabei ist auffällig, dass das lyrische Ich auch einen Bezug zur Epoche herstellt, in der Heine auch tätig war, nämlich mit dem Wort ,,sang" (2.2), denn während der Romantik wurden in der Lyrik oft volksliedhafte Formen bevorzugt und eine Rückbesinnung auf das Mittelalter fand statt, wobei der Minnegesang sehr populär war. Auffällig ist auch, dass das lyrische Ich Heine als „Flüchtling" (2.2) bezeichnet, denn so wird eine direkt Gemeinsamkeiten zwischen Heine und dem lyrischen Ich aufgebaut. Dieses stellt auch einen Vergleich der beiden auf, denn es heißt: „Das seine stand am Rheine,/ das meine auf märkischem Sand" (2.3f.) Damit nimmt das lyrische Subjekt Bezug auf Heines Vaterland und personifizierte sein eigenes auch. Auffällig hierbei ist die Metapher, dass das Vaterland auf „Sand“ stand (2.4). Dies lässt einige Schlüsse auf das Vaterland zu, denn Sand ist als Untergrund zum Bauen nicht geeignet, da er keinen Halt bietet und keinen festen Grund darstellt. Ein fester Grundbaustein in einem demokratischen Staat ist immer die Verfassung, so könnte man vermuten, dass das lyrische Ich hier auf diese eingeht, die aus heutiger Sicht erhebliche Mängel enthielt. " In der zweiten Strophe weitet das lyrische Ich den Verlust seines eigenen Vaterlandes auf eine sehr große Gruppe aus, die das gleiche Schicksal teilen müssen, denn es sagt: „Wir alle hatten einst ein (siehe oben!) (2.5) Damit zeigt es auf, dass es nicht das einzige Opfer der Entwicklungen zum Nationalsozialismus ist, sondern es eine sehr große Anzahl von Menschen gibt, die genauso fühlen. Dabei meint das lyrische Ich womöglich alle Menschen und Bürger, die keine überzeugten Nationalsozialisten waren. In dem nächsten Vers geht es noch einmal auf ihr ehemaliges Vaterland ein, indem sie es abermals personifiziert, denn es heißt: „Das fraß die Pest, das ist im Sturm zerstoben.“ (2.6) Dies zeigt auf, dass es mehrere Gründe für das Scheitern gibt, einmal die Pest", womit wahrscheinlich die Bereitschaft und Zustimmung innerhalb der Bevölkerung ") zum Nationalsozialismus oderüberhaupt zum Extremismus gemeint ist, denn die breitete sich aus wie die Pest. Dazu kommen die äußeren Faktoren, die vom Sturm dargestellt werden, wie z.B. die Weltwirtschaftskrise oder der Versailler Vertrag, der immer stärker abgelehnt wurde. Dies zeigt, dass die Demokratie nicht standhaft genug war, und das lyrische Ich kann seine Metapher mit dem Sand als Grundgerüst weiter ausbauen, denn der Sand hält dem Sturm nicht stand und wird weggeweht. Im Folgenden stellt das lyrische Subjekt einen Gegensatz dar, der sich insbesondere auf die Kultur bezieht, denn es heißt: „O Röslein auf der Heide, dich brach die Kraftdurchfreude." (2.7f.) Mit diesem ersten Vers bezieht sich das lyrische Ich auf Goethes „Heidenröslein", dies könnte für die große Tradition der deutsch Literatur und Kultur stehen, von der Goethe wohl einer der berühmtesten Vertreter ist und auf die das lyrische Ich auch schon mit Heinrich Heine Bezug nimmt. Diese große Tradition in der Literatur wird nun durch die NS-Ideologie „gebrochen“, insbesondere durch die Gleichschaltung der Kultur, da nur noch regime- freundliche Literatur veröffentlicht werden durften, während Literatur von Juden verbrannt wurde.