Vergleich mit "Vergänglichkeit der Schönheit"
Um Brechts Gedicht in einen breiteren literarischen Kontext zu setzen, lohnt sich ein Vergleich mit Christian Hoffmann von Hoffmannswaldaus Gedicht "Vergänglichkeit der Schönheit" aus dem Jahr 1695. Beide Gedichte sind Sonette und behandeln das Thema des Alterns, jedoch mit unterschiedlichen Schwerpunkten.
Hoffmannswaldaus Gedicht, das der Epoche des Barocks zuzuordnen ist, fokussiert sich auf den Kontrast zwischen vergänglicher äußerer Schönheit und ewiger innerer Schönheit. Es folgt einem einheitlichen Metrum (sechshebiger Jambus) und hat ein festes Reimschema in den Terzetten (ccd eef).
Definition: Der Memento Mori Gedanke, der in Hoffmannswaldaus Gedicht präsent ist, erinnert den Menschen an seine Sterblichkeit.
Brechts Gedicht hingegen, das der Moderne zuzuordnen ist, konzentriert sich auf den Moment der Entdeckung des Alterns und den Wunsch, die verbleibende Zeit zu nutzen. Es hat kein einheitliches Metrum und ein anderes Reimschema in den Terzetten (efg egf).
Quote: "Das Gedicht 'Entdeckung einer jungen Frau' handelt von einer dem Alter kurz bevorstehenden Frau, welche vom lyrischen ich überredet wird ihre letzten Tage, wo sie noch ihr Leben leben kann genießen sollte."
Während Hoffmannswaldaus Gedicht die Frau als allgemeines Symbol verwendet, beschreibt Brecht eine spezifische Beziehung zwischen dem lyrischen Ich und einer bestimmten Frau. Brechts Gedicht zeichnet sich durch den Gebrauch von Enjambements und Metaphern aus, was es weniger barocktypisch macht.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass beide Gedichte zwar die Vergänglichkeit der Schönheit thematisieren, aber unterschiedliche Perspektiven und literarische Techniken verwenden, die die jeweiligen Epochen und persönlichen Stile der Dichter widerspiegeln.
Highlight: Bertolt Brechts Gedichte, einschließlich "Entdeckung an einer jungen Frau", sind charakteristisch für die Moderne, in der traditionelle Strukturen und Themen neu interpretiert und hinterfragt werden.