Von Naturalismus bis Nachkriegsliteratur: Die moderne deutsche Literatur
Die zweite Seite der Epochenübersicht Deutsch Abitur PDF deckt die Zeitspanne vom Naturalismus (1880-1900) bis zur Nachkriegsliteratur (1945-1949) ab. Diese Epochen waren stark von den politischen und gesellschaftlichen Umwälzungen des 20. Jahrhunderts geprägt.
Der Naturalismus (1880-1900) entstand in einer Zeit der Industrialisierung und Urbanisierung. Die Literatur dieser Epoche strebte danach, die Natur und das wirkliche Leben möglichst genau abzubilden, oft mit einem Fokus auf soziale Probleme und das Hässliche.
Definition: Der Naturalismus folgte der Gleichung: Kunst = Natur - x, wobei x gegen Null gehen sollte.
Die Literatur der Jahrhundertwende (1890-1910) umfasste Strömungen wie Impressionismus, Symbolismus und Dekadenz. Diese Epoche war geprägt von einer subjektiven Wirklichkeitserfahrung und einer Betonung der Empfindungen.
Der Expressionismus (1910-1920) war eine kulturrevolutionäre Bewegung, die alle Künste umfasste. Vor dem Hintergrund des Ersten Weltkriegs thematisierte diese Epoche oft Ich-Zerfall, Weltende und Revolution.
Example: Expressionistische Werke zeichnen sich oft durch eine "Ästhetik des Hässlichen" aus, die die Zerrissenheit der Zeit widerspiegelt.
Die Neue Sachlichkeit (1918-1933) kehrte zu einer wirklichkeitsnahen Darstellung zurück, mit einem Fokus auf Alltagsprobleme und einer versachlichten Beziehung zur Welt.
Die Literatur während der NS-Zeit (1933-1945) war stark von Propaganda geprägt, aber es gab auch Versuche der Kritik am Regime, oft in Form von Naturlyrik oder verschlüsselten Novellen und Romanen.
Die Nachkriegsliteratur (1945-1949) versuchte, die Realität des zerstörten Deutschlands darzustellen. Sie war geprägt von einer schlichten, schnörkellosen Sprache und einer tiefen Sprachskepsis.
Highlight: Die "Kahlschlagsliteratur" dieser Zeit versuchte, eine völlig neue, unbelastete Sprache zu finden, um die Erfahrungen des Krieges und der Nachkriegszeit auszudrücken.
Diese Epochen Zusammenfassung zeigt deutlich, wie eng die Entwicklung der Literatur mit den historischen und gesellschaftlichen Veränderungen verknüpft war. Von der Aufklärung bis zur Nachkriegszeit spiegeln die literarischen Werke die Hoffnungen, Ängste und Herausforderungen ihrer jeweiligen Zeit wider.