Epochen des 20./21. Jahrhunderts: Ein literarischer Zeitstrahl
Diese Seite bietet einen detaillierten Epochen Zeitstrahl der deutschen Literatur vom späten 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Der Zeitstrahl beginnt 1880 und erstreckt sich bis in die Postmoderne, wobei er wichtige historische Ereignisse wie die beiden Weltkriege, die Machtergreifung Hitlers und den Zerfall der Berliner Mauer einbezieht.
Der Naturalismus (1880-1900) wird als erste Epoche vorgestellt. Diese Strömung zeichnete sich durch eine objektive Darstellung der Realität aus und brachte die Großstadtlyrik hervor. Die Sprache war einfach und realitätsnah. Zu den wichtigen Vertretern zählten Gerhart Hauptmann, Max Bernstein und Arno Holz.
Highlight: Der Naturalismus markiert den Beginn der modernen deutschen Literatur mit seiner objektiven Darstellungsweise und der Einführung der Großstadtlyrik.
Der Impressionismus (1890-1920) folgte als nächste Epoche. Hier standen subjektive Eindrücke und Momentaufnahmen im Vordergrund. Die Autoren bevorzugten eine knappe Ausdrucksweise und grenzten sich bewusst von politischen Themen ab. Bedeutende Vertreter waren Ricarda Huch, Arthur Schnitzler und Rainer Maria Rilke.
Definition: Der Impressionismus in der Literatur konzentriert sich auf die Wiedergabe flüchtiger Sinneseindrücke und subjektiver Wahrnehmungen.
Der Expressionismus (1910-1925) wird als eine der einflussreichsten literarischen Epochen des frühen 20. Jahrhunderts dargestellt. Die Themen reichten von Krieg und Großstadt bis zu Zerfall, Angst und Weltuntergang. Die Werke zeichneten sich durch starke Übertreibungen und düstere Ausdrücke aus und folgten oft keiner linearen Erzählstruktur. Zu den wichtigsten Autoren gehörten Georg Trakl, Georg Heym und Franz Kafka.
Example: Ein typisches Expressionismus Gedicht könnte die Anonymität und Bedrohlichkeit der Großstadt thematisieren, wie etwa Georg Heyms "Der Gott der Stadt".
Die Neue Sachlichkeit (1919-1933) wird als Reaktion auf den Expressionismus beschrieben. Sie fokussierte sich auf gesellschaftliche Veränderungen, Industrialisierung und zwischenmenschliche Beziehungen. Der Schreibstil war sachlich und oberflächlich, die Sprache alltäglich, um ein breites Publikum zu erreichen. Erich Kästner und Bertolt Brecht waren wichtige Vertreter dieser Strömung.
Die Exilliteratur (1933-1945) entstand als Folge der nationalsozialistischen Machtergreifung. Themen wie Flucht, Emigration und Verbannung standen im Mittelpunkt. Die Autoren, darunter Thomas Mann, Heinrich Mann und Anna Seghers, schrieben oft aus Heimweh und Liebe zum Mutterland und klärten über die Grausamkeiten in Deutschland auf.
Vocabulary: Exilliteratur bezeichnet die Werke deutscher Schriftsteller, die während der NS-Zeit im Ausland entstanden sind.
Die Trümmerliteratur (1945-1950) wird als kurze, aber bedeutende Phase nach dem Zweiten Weltkrieg vorgestellt. Sie thematisierte die Zerstörung und das elende Leben der Menschen in der Nachkriegszeit. Die Sprache war einfach und unpoetisch, und die Autoren, wie Erich Kästner und Wolfgang Borchert, distanzierten sich bewusst von früheren literarischen Traditionen.
Die Literatur der DDR/BRD (1950-1990) spiegelte die geteilte Entwicklung Deutschlands wider. Sie zeichnete sich durch eine große Vielfalt an Stilformen aus und durchlief mehrere Phasen, von der Aufbauliteratur über die Ankunftsliteratur bis zur Kritik am Sozialismus. Bertolt Brecht, Anna Seghers und Anna Heym waren wichtige Vertreter dieser Epoche.
Abschließend wird die Postmoderne/Gegenwartsliteratur (seit 1989) erwähnt, die Themen wie die Sinnlosigkeit der Welt, Pessimismus und Identitätssuche behandelt. Die Sprache ist effektvoll und reich an stilistischen Mitteln. Der Roman gilt als bedeutendste Textform dieser Epoche. Friedrich Dürrenmatt, Max Frisch und Patrick Süskind werden als wichtige Autoren genannt.
Quote: "Die Postmoderne zeichnet sich durch eine Vielfalt von Stilen und Themen aus, die die Komplexität der modernen Welt widerspiegeln."
Dieser umfassende Überblick bietet eine wertvolle Epochen Zusammenfassung für Studierende und Literaturinteressierte, die sich mit der Entwicklung der deutschen Literatur vom späten 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart beschäftigen möchten.