Klassik (1786-1805)

Die fünfte Seite behandelt die Epoche der Klassik, auch bekannt als Weimarer Klassik, die von 1786 bis 1805 dauerte. Diese Periode begann symbolisch mit Goethes Italienreise und war geprägt von bedeutenden historischen Ereignissen wie der Französischen Revolution.

Definition: Die Klassik war eine literarische Epoche, die sich auf Harmonie, Humanität und die Ideale der Antike besann.

Der geschichtliche Hintergrund dieser Zeit umfasst:

• Die Französische Revolution und ihre Auswirkungen
• Politische Instabilität und Neuordnung Europas
• Das Streben nach Humanismus und Toleranz in Anlehnung an die Ideen der Aufklärung

Highlight: Die Weimarer Klassik erhielt ihren Namen, weil sich das literarische Geschehen größtenteils in Weimar abspielte, geprägt durch das sogenannte "Viergestirn" (Goethe, Schiller, Wieland, Herder).

Die Weltanschauung der Klassik zeichnet sich aus durch:

• Eine hinterfragende Haltung
• Das Ideal des edlen Menschen
• Die Vorstellung, Teil eines größeren Ganzen zu sein
• Die Suche nach Ausgleich und Harmonie

Vocabulary: Epochen Deutsch Abitur Bayern: Die Klassik ist eine zentrale Epoche im bayerischen Abitur und wird oft in Verbindung mit Goethe und Schiller behandelt.

Die Klassik strebte danach, sich auf Harmonie und Menschlichkeit zu besinnen, wurde aber auch von den gewaltsamen Ereignissen der Zeit, wie der Herrschaft der Jakobiner in Frankreich, beeinflusst. Dies führte zu einer gewissen Ernüchterung hinsichtlich der Ideale der Aufklärung.

Quote: "Edel sei der Mensch, hilfreich und gut!" - Johann Wolfgang von Goethe, aus dem Gedicht "Das Göttliche"

Die Literatur der Klassik zeichnet sich durch folgende Merkmale aus:

• Streben nach Harmonie und Ausgleich
• Orientierung an antiken Vorbildern
• Betonung von Humanität und Bildung
• Idealismus und Ästhetik

Example: Schillers Drama "Wilhelm Tell" vereint klassische Ideale wie Freiheit und Menschenwürde mit der dramatischen Form.

Die Weimarer Klassik hatte einen prägenden Einfluss auf die deutsche Literatur und Kultur und gilt bis heute als eine der bedeutendsten Epochen der deutschen Literaturgeschichte.

Barock-Literatur (1600-1720)

Die zweite Seite widmet sich ausführlich der Barock-Literatur und ihren charakteristischen Merkmalen. Der geschichtliche Hintergrund wird beleuchtet, wobei der Dreißigjährige Krieg und seine Folgen sowie die starke Rolle der Kirche hervorgehoben werden.

Definition: Der Barock ist eine literarische Epoche, die von 1600 bis 1720 dauerte und durch Pessimismus, religiöse Themen und strenge Formgebung gekennzeichnet war.

Die Weltanschauung des Barock wird als pessimistisch und von Unsicherheit geprägt beschrieben. Zentrale Themen sind der Zwiespalt zwischen Gott und Welt sowie die Vergänglichkeit des Lebens.

Vocabulary: Vanitas - Ein zentrales Motiv des Barock, das die Nichtigkeit und Vergänglichkeit alles Irdischen symbolisiert.

Wichtige Barock Merkmale in der Lyrik sind:

• Antithetische Gegensatzpaare (z.B. Diesseits-Jenseits)
• Reiseerfahrungen als Metapher für den Lebensweg
• Todesmahnung und Lebensgenuss

Example: Das Sonett "Es ist alles eitel" von Andreas Gryphius ist ein typisches Beispiel für die Vanitas-Barock Thematik.

Bedeutende Motive des Barock sind:

• Memento mori Barock (Bedenke, dass du sterblich bist)
• Carpe diem Barock (Nutze den Tag)
• Gloria (Streben nach Ruhm)

Die Barock Literatur Merkmale umfassen ein strenges Formbewusstsein, insbesondere in Gedichten und Sonetten, sowie eine bildreiche und ausdrucksstarke Sprache. Die Epoche wird in Früh-, Hoch- und Spätbarock unterteilt, mit Autoren wie Paul Fleming, Martin Opitz und Andreas Gryphius als wichtige Vertreter.