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Faust, Subjektivität und Verantwortung - anthropologische Grundfragen

21.3.2021

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Der historische Faust
Q3.1 Subjektivität und Verantwortung - anthropologische Grundfragen
Der historische Faust (Johann Georg Faust) lebte e
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Der historische Faust Q3.1 Subjektivität und Verantwortung - anthropologische Grundfragen Der historische Faust (Johann Georg Faust) lebte etwa von 1480 bis 1540 Schriftliche Zeugnisse geschrieben von Abtes Johannes Trithemius, der ihn zum Großenteil negativ beschreibt und als Lump plakativ karikiert entweder nicht existent oder Scharlatan, ein Abnormen Hochbegabter Selbstdarsteller und Autodidakt, der es zu verstehen wusste, sich publikumswirksam zu verkaufen War nie an der Universität Beschäftigte sich mit Astrologie, Wahrsagerei, Alchemie, Heilkunde und Magie (Viele Neider) Tod in Staufen nach einer Explosion bei alchemistischen Experimenten - zerfetzter Leichnam - es hieß: der Teufel war am Werk /es kann nicht geklärt werden, ob Faust damals als Schwarzmagier oder Teufelsbündler angesehen wurde Landstreicher, leerer Schwätzer, betrügerischer Strolch, würdig ausgepeitscht zu werden, damit nicht mehr öffentlich verabscheuungswürdige und der heiligen Kirche fein che Dinge zu lehren wage Narr - allen guten Wissenschaften unwissend Könne fast alles tun, was Christus getan habe Begann eine Schulmeisterstelle und fing an mit Knaben die schädlichste Unzucht zu treiben - verschwand bevor er eine Strafe erhalten konnte * Hat mit dem Teufel im Bunde gestanden - Goethe hat den Stoff aufgegriffen, den es seit der Renaissance gibt Die literarische Faust-Figur Schon zu Lebzeiten und vor allem nach dem Tod Fausts setzte eine in ganz Deutschland verbreitete Legendenbildung ein, über Faust, den Teufelsbündler Auf die Gestalt des Fausts wird der Erkenntniswillen der neuzeitlichen Menschen übertragen Die...

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Geschichte des Faust findet ihren Weg nach England Als erster ,,entdeckt" Christopher Marlowe (englischer Dichter) den sich emanzipierenden Renaissance-Menschen in Faust (1590) Charaktere Englische Wanderschauspieler wurden auf die Geschichte aufmerksam (1608) Der literarische Faust findet seinen Weg zurück nach Deutschland, wo Lessing sich 1759 noch vor Faust mit der Faust-Geschichte auseinandersetzt Goethe führt Marlowes Idee fort, indem er Faust als Sinnbild des sich aus dem mittelalterlichen Zwängen befreienden modernen Menschen macht, der Wissenschaften zugewandt ist und den neuen Sinn sucht. Faust Hat in seinem Leben lang geforscht und studiert => alle vier Hauptfakultäten der Renaissance, Universalgelehrter → Trotzdem ruhelos und weiterstrebend => Unzufriedenheit, unermüdlicher Wissensdurst, sieht, dass man nichts wissen kann, will wissen, was die Welt im Inneren zusammenhält, Suche nach Erkenntnis, kann mit den Mitteln der Wissenschaft nicht zum Kern der menschlichen Erkenntnis- und Erfahrungsmöglichkeiten vorstoßen Kann Grenzen menschlichen Wissens nicht überschreiten, versucht es durch Magie, will in höhere Spähren - Studieren des Makrokosmus, Beschwörung des Erdgeistes, Selbstmordversuch als Fluchtversuch - alle drei Versuche scheitern Ständig neue und gegensätzliche Rollen =>Magier<-> Wissenschaftler, triebhaft Begehrender <-> aufrichtig aber verantwortungslos Liebender ,,Zwei Seelen wohnen ach in meiner Brust" - Dualismus: Gott, Teufel; Gut, Böse Magarete/Gretchen Junge Frau ungefähr 14 Jahre alt ✰ Beeindruckt Faust mit ihrer wahnsinnigen Schönheit Hat ihre Schwester, bis zu ihrem Tode gepflegt Vater ist tot, Bruder Valentin ist Soldat ܀ ◆ Wohlerzogen, interessiert sich noch nicht für Männer - weist Annäherungsversuche heftig zurück Hilflos der ersten Liebeserfahrung ausgesetzt - bleibt an ihren religiösen, sozialen und kleinbürgerlichen Anschauungen gebunden Naiv, wenig reflektiert Gretchens Gefül Singen: Medium, mit und Träume äußern sich auf indirekte, unbewusste dem sie sich über ihre Empfindungen klar wird Weiß von Anfang an, wer oder was Mephisto ist und weiß, dass ihr vor ihm die eigentliche Gefahr droht, weshalb Mephisto arrogant und niederträchtig von ihr redet Wird zur direkten Gegenspielerin Mephistos - erreicht dadurch eine menschliche Größe, mit der sie Faust ebenbürtig ist; erkennt ihre Schuld an, nimmt die Strafe auf sich, flieht nicht mit Faust und Mephisto Gesteht sich bei dem Gespräch am Brunnen eine gewisse Selbstgerechtigkeit und Überheblichkeit ein, da sie vor den eigenen Liebeserfahrungen, genauso wie Lieschen, über ein,gefallenes' Mädchen herziehen konnte bzw. ihre Altersgenossen sogar übertreffen wollte ܀ ܀ Denkt er sei Mephisto überlegen, wird von ihm hinters Licht geführt - Naiv Faust ist in der Gesellschaft angesehen und alle respektieren und verehren ihn, was ihm egal ist, da er nur seine Ruhe haben will Körperliches Verlangen nach Gretchen - weiß, dass er Gretchen ins Verderben stürzen wird, kehrt aber trotzdem zu ihr zurück, trägt keine Verantwortung für sein tun Rücksichtslos – bringt Gretchens Mutter und Bruder um, lässt sie alleine, lässt sie ihr Kind umbringen ܀ Mephisto → Verkörpert den Teufel, entspricht aber nicht dem menschlichen Bild eines Teufels Klug, intelligent, gesittet, höflich, aber: ehrlich und direkt Selbstsicher und selbstbewusst - siegesbewusst ܀ animalische Triebe → Sexualität, Perversität - glaubt, Fausts Glück sei möglich durch Trieberfüllung (Trinken, Sex, etc.) Macht ist begrenzt (kann nicht über das Sternsymbol auf der Türschwelle (Pentagramm), Spiel nach Regeln) Werkzeug/Diener Gottes/Schrittmacher des Menschen ist Gott untergeordnet, gehört zu seinem Gesinde Weiß, wie man Menschen manipuliert - große Menschenkenntnis Möchte Faust vom rechten Weg abbringen, ihm die irdischen Genüsse schmackhaft machen, seine Seele gewinnen Hat das Gute gelernt, aber nicht verstanden Hauptinteresse gilt der tierischen Natur im Menschen Reduziert diese menschliche Natur auf die sexuelle Dimension ܀ Wandel Gewinnt durch Erfahrungen an Reife Anfang Naives Kleinstadtmädchen, wohlbehütet und nach den gesellschaftlichen Moralvorstellungen aufgewachsen, fester Gottesglaube und bewahrt ihre Jungfräulichkeit, vereint Keckheit und Schüchternheit in einem, hat Sehnsucht nach einem freieren unbeschwert-reicheren Leben, wird von Mutter kontrolliert Später Wiedersetzt sich der Mutter und löst sich von ihrem Elternhaus ab - stärkere Bindung zu Faust, sie wird eine bewusst liebende und eigenständig handelnde Frau. Sie gibt sich lieber ihren Gefühlen hin, als gesellschaftliche, moralische und christliche Konventionen zu beachten Am Ende Wird außerehelich schwanger - verliert gesellschaftlichen Status und Familie, wird zur Kindesmörderin und zum Tode verurteilt. Erlösung durch den Tod - ihr wird von Gott vergeben, weil sie zu ihren Taten und ihrer Schuld steht Liebesverhältnis zu Faust - Durch seine Ausdrucksweise und sein Liebesgeständnis verliebt sie sich in ihn Ihre Anforderungen an die Liebe sind hoch, sie ist bereit, alles aufzugeben, was ihr bisher wichtig war Erklärt Faust offen ihre Liebe und ist bereit, mit ihrem Tun Schuld auf sich zu nehmen Sehnt sich nach seiner Nähe und fühlt sexuelle Begierde - wird eine selbstbewusste, geistig und körperlich gereifte junge Frau, die weiß, was sie will Differenz zwischen den beiden wird immer größer - Gretchen opfert sich für ihre Liebe und verliert ihre Familie durch Fausts zutun; Fausts Liebesgefühle wandeln sich in sexuelle Begierde Im Gefängnis treffen Faust und Gretchen ein letztes Mal aufeinander - er versucht sie vor dem Tod zu bewahren und sie zur Flucht zu bewegen (hat Schuldgefühle, will Seelenfrieden); sie erkennte, dass Faust unfähig ist, zu lieben und blind für die gemeinsame Verantwortung ist; sie wendet sich ab, steht zu ihrer Schuld und wird errettet Inwiefern steht Gretchen in ihrem sozialen Umfeld unter Druck? Lieschens Lästerei über Bärbelchen, die sich in der gleichen Situation befindet wie Gretchen Wird sehr wahrscheinlich von der Gesellschaft ausgeschlossen und alle reden/lästern über sie, sobald die Schwangerschaft nicht mehr zu verbergen ist Befindet sich in seelischer Not, da ihr Leben zur Schande der Gesellschaft wird/wurde Bruder bezeichnet sie als ,,Hur" (V.3730) und stadtbekanntes Flittchen (V.3735-3739) Schande für die Welt Totaler sozialer Abstieg Leben abseits der gesellschaftlichen und kirchlichen Anerkennung Endet in Armut, Ehe wird nur im Schatten der gesellschaftlichen Schande stattfinden - wenn überhaupt Schuld und Sünde (wird) sie plagen Religion ist strafend - keine Unterstützung Fausts Existenzkrise Studierte die vier Hauptfakultäten der Renaissance Ist Magister und Doktor Zweifelt an der Erkenntnisfähigkeit der Menschen Lebt ohne Glauben an traditionelle Werte, soziale Anerkennung und Lebensfreude Will erkennen, was die Welt im Inneren zusammenhält Seinen Weg der Erkenntnis will er mit Hilfe der Magie gehen: Buch des Makrokosmus, Beschwörung des Erdgeistes, Selbstmord Möglichkeit Erkenntniskrise Faust strebt nach transzendenter (das Überschreiten der Grenzen von Erfahrung und Bewusstsein, des Diesseits) Erleuchtung Gelehrtentragödie und Gretchentragödie Die Gelehrtentragödie befasst sich mit Doktor Heinrich Fausts Suche nach Erkenntnis, bei der er trotz des Pakts mit dem Teufel scheitert. Sie bildet die Grundlage der Gretchentragödie und geht dieser voraus, erstreckt sich daher im Wesentlichen auf die ersten sechs Szenen des Dramentextes: Nacht, Vor dem Tor, Studierzimmer I und II, Auerbachs Keller in Leipzig und Hexenküche Faust ist sehr gebildet Unzufrieden mit seinem Wissensstand Sucht nach wahrer Erkenntnis Verzweifelt, weil neues Wissen ihn weiter von seiner tieferen Erkenntnis abbringt Gibt sich dem Übernatürlichen hin - Beschwörung des Erdgeistes, studiert den Makrokosmus (Weltall/Universum) - keine tiefere Erkenntnis Nur göttliches Eingreifen rettet ihn vor dem Suizid durch seine Verzweiflung Mephisto erscheint - Fausts Hoffnung zu tieferer Erkenntnis zu gelangen Der Vertrag zwischen Faust und Mephisto: Pakt und Wette 51 Vertragsgegenstand (V.1656-59) (1) Mephisto dient Faust auf der Erde (bis zum Tode Fausts). (2) Faust dient Mephisto im Jenseits (nach dem Tode Fausts). $2 Zu leistende Dienste (1) Mephisto verpflichtet sich, Faust jede Form vergänglichen Genusses zu ermög- lichen (V.1675-87; 1754-59, 1772-75). (2) Faust hat Mephisto nach seinem Tod unbeschränkt zu Diensten zu sein. Der Charakter dieses Dienstes bleibt unbestimmt. Die Gretchentragödie, handelt von dem tragischen Fall der jungen Margarethe, die von Faust verführt wird, ihre Mutter tötet, den Tod ihres Bruders mitverschuldet, schließlich ein Kind bekommt, dieses umbringt und dem Wahnsinn verfällt, jedoch von Gott aufgrund ihrer Reue und guten Gesinnung errettet wird. Faust sieht in der Szene Hexenküche das himmlische Frauenbild in einem Zauberspiegel - zeigt die Begierde Fausts nach der perfekten Frau Behandelt die Sünde Gretchens Höhepunkte: Einverständnis Gretchens zu einer Liebesnacht - Mutter stirbt an angeblichem Schlafmittel Gretchen wird schwanger - bringt ihr Kind aus Verzweiflung um Strukturskizze der Gretchentragödie Vereinigung der Liebenden Gretchens Verführung Der Nachbarts Hant Wild und Höhle (Faust gibt Gretchen dem Untergang preis) Garten, Gartenhdachen (Gretchen gesteht ihre Liebe und deutet Heirat an, efster Kuss) $3 Freiwilliger Zusatz (V.1692-98) (1) Faust erklärt, dass § 1 Abs. 2 in Kraft treten solle, wenn Fausts Bewusstsein sei- ner inneren Zerrissenheit durch schieren Genuss aufgehoben wird (V.1765 ff.). Faust werde sich dann gleich Mephisto übergeben. (2) Zwischen den Parteien herrscht Uncinig- keit, ob Abs. I eintritt; Faust wettet, dass Abs. 1 niemals eintreten werde, Mephisto erklärt, dass der von Faust geschilderte Fall eintreten werde. (Mephisto arrangiert Rendezvous) Straße I (erste Begegnung Spaziergang, Abend (Gretchen finder Schmuck im Zimmer, Verunsicherung, Lied: König von Thule") Steigende Handlung und gesellschaftliche Achtung Gretchens Gretchins Stabe (Gretchens aufrichtige Liebe) Marthens Gurten (Religionsgespräch: Verabredung zur Liebesnacht) Am Brunnen (Kleinstadtratsch über ledige Mutter) (Gebet des schwangeren Gretchens zm Maria) Nacht (Valentin verflucht selue Schwester als Hare) Dom (Ohnmacht Gretchens) Fallende Handlung Untergang und Retning Walpurgimacht (entfesselte Sinnlichkeit) Kerker (Gretchens Wahnsinn und Errettung) Epochen im Faust Sturm und Drang Bewegung gegen das rationalistische vernunftgeleitete Denken Klassik Leidenschaftlich fühlendes Individuum, das gesellschaftliche Regeln bricht und sich ins Außenseitertum begibt Mittelpunkt: Empfindender Mensch mit der Unendlichkeit Eins werden und sich in Gefahr begeben, sich zu verlieren Mensch versucht Grenzen des menschlichen Daseins zu überschreiten (gottgleich über sie erheben) Faust: ewiger Drang Grenzen seiner wissenschaftlichen Studien zu überschreiten, sucht nach göttlicher Erkenntnis Gottgleich: einerseits fühlt er sich göttlich erhaben, andererseits verfällt er durch Rückschlage in Depressionen Immer unzufriedener Mensch, trägt Züge eines Genies (Geniezeit), der aus eigener Kraft etwas Neues schaffen möchte Egoismus: Faust stellt sich, sein Gefühl und Befriedigung den Mittelpur seines Handelns (dabei anderen Menschen zu schaden, scheint ihm nichts auszumachen) Religion: schafft seine eigenen Regeln, außerhalb der gesellschaftlichen und religiösen Normen (Bsp. Abkehr von der christlich religiösen Vorstellung eines Gottes - Pantheismus => sieht das Göttliche in der Natur und im Kosmos) - Faust Lossagung von allen gesellschaftlichen Regeln/Zwängen - sozialkritische Haltung (Bsp. Gretchentragödie: nicht nur durch Faust in den Tod getrieben, sondern auch durch Zwänge und Schuldzuweisungen, kirchliche und gesellschaftliche Stigmatisierung treibt Magarete aus Verzweiflung zur Kindestötung) Aufklärung Religion Religionskritik Selbstständiges Denken Faust als Aufgeklärter Bibelübersetzung Dialektik der Aufklärung - Gottes- und Menschenbild gütiger Gott, wohl eingerichtetes Ganzes (Deismus: 1 Gott + Glaube aus Verständnisgründen-Gretchen am Anfang) (Pantheismus: Gott in der Schöpfung = Faust) Abkehr von abergläubischen Angstvorstellungen (Sünden, Hölle) Aufwertung des mündigen, selbstbewussten, tätigen Individuums Mephistos aufklärerische Ideologie- und Gesellschaftskritik formal: Madrigalverse, bürgerliches Trauerspiel (Gretchentragödie) Nach Gottesansicht ist der Mensch zum Guten bestimmt und vernunftbegabt (Prolog im Himmel) Figuren dienen als Ideenträger/Verkörperung von Wertvorstellungen: Mephisto als Verkörperung des Bösen Faust als Verkörperung der Menschheit Gretchen als Verkörperung des Guten/Frommen Generell ist die Klassik aber nur gering vertreten, weil es grundsätzlich eher eine ruhige Epoche war Romantik in Faust Universalpoesie: nicht an Regeln gebunden (Vermischung von Prosa & Poesie), Vermischen der Gattungen (Drama & Epik bzw. Tragödie & Märchen) Hinwendung zum Mittelalter: Fabelwesen (Hexen), Ständeordnung, jüngstes Gericht Hinwendung zum Katholizismus: Prolog im Himmel, Vorlesen aus der Bibel, Gretchenfrage, Gretchens Frommheit Überwindung aller Grenzen: tiefere Wahrheit, als die Vernunft sie finden kann (was die Welt im Innersten zusammenhält) Bewusstseinserweiterung: „Nenn es dann, wie du willst. Nenns Glück, Herz, Liebe, Gott." (Pantheismus) Entgrenzung: Faust als Außenseiter Wander-/Reisemotiv: Fausts Reise mit Mephisto, Abenteuerlust (wirkliches Leben erfahren) Natur: Faust fühlt sich in der Natur geborgen, Natur spiegelt seine Stimmung wieder Liebe/Sehnsucht: (unerfüllte) Liebe zwischen Faust und Gretchen, Gretchen sehnt sich nach Faust Lieder: Gretchens Lieder, Hexen/Engel im Chor Dunkle Romantik: Selbstmordversuch, Ermordung Valentins, Melancholische Züge Fausts durch nicht zu stillenden Wissensdurst Anthropologische Grundfragen im Faust Mep dunkle Seite von Fau Der Herr wettet mit Mephisto darüber, wie Faust reagieren wird (Hiob) Selbstmord als Gedanke für Erkenntniserweiterung Es geht um die Frage nach dem ,,Wesen des Menschen" Die Anthropologie ist die Lehre vom Menschen und seinem Sein, befreit vom Zwang der Natur. Faust verfolgt anfangs diesen anthropologischen Ansatz, in dem er frei von jeglichen Trieben o.ä nach dem höheren Sinn sucht. Eine weiterer Auszeichnung des anthropologischen Grundgedankens ist, dass der Mensch nicht nur ein Bewusstsein, sondern ein Selbst-Bewusstsein besitzt. Faust geht bei diesem Grundgedanken sogar so weit, dass er es in Erwägung zieht sich selbst zu töten, um seinem Wissensdurst nach einem höheren Sinn nachzugehen. Schon durch die Rahmung der Faust-Tragödie wirft Goethe die Frage nach dem Sinn der menschlichen Existenz auf. Die Abhandlung dieses Problems wird im Prolog im Himmel angekündigt, indem der Herr Faust als Muster des strebenden Individualisten dem Teufel übereignet. Hier kann man zum Vergleich auch das Buch „Hiob" aus der Bibel nehmen, in dem Gott dem Satan zeigt, dass selbst durch die schlimmsten Erfahrungen, Hiob seine Loyalität gegenüber dem Gottesglaube nicht verliere. Als Resultat eines 61 Jahre überspannenden Schaffens lässt Goethe den Protagonisten seine Grenzen auf immer neuen Ebenen ausloten und erweitern: Ausgehend von dem Versuch, die Grenzen des Bewusstseins des in seinem Kopfgefängnis befangenen Erkenntnissuchers zu überwinden, verlagert sich die Handlung in der Tragödie um Margarete als Seelendrama auf die Ebene der Sinnlichkeit, des Spiels der Gefühle zwischen Altruismus und Egomanie. Julia, Francesco, Jan