Franz Kafkas "Die Verwandlung" ist eine der bedeutendsten Erzählungen der deutschen Literatur des frühen 20. Jahrhunderts.
Die Geschichte handelt von Gregor Samsa, einem Handlungsreisenden, der eines Morgens als riesiger Käfer aufwacht. Diese psychologische Deutung der Verwandlung zeigt die innere Zerrissenheit des Protagonisten, der sich zwischen familiären Pflichten und persönlicher Identität gefangen sieht. Die Gesellschaftskritik manifestiert sich besonders in der Darstellung der Familie Samsa und ihrer Reaktion auf Gregors Transformation. Als Ernährer der Familie wird er zunächst noch geduldet, doch mit zunehmender Dauer seiner Verwandlung wird er mehr und mehr ausgegrenzt und schließlich völlig isoliert.
Die wichtigsten Motive der Erzählung umfassen die Entfremdung, Isolation und den Konflikt zwischen Individuum und Gesellschaft. Die Epoche Merkmale des Expressionismus spiegeln sich in der surrealen Verwandlung und der Darstellung der inneren Gefühlswelt wider. Besonders interessant für die Interpretation sind die wichtigen Textstellen, die Gregors zunehmende Entmenschlichung beschreiben, während paradoxerweise seine menschlichen Gefühle und Gedanken erhalten bleiben. Die Gattung der Erzählung lässt sich als moderne Parabel oder phantastische Erzählung einordnen, wobei die Grenzen zwischen Realität und Irrealität verschwimmen. Die Frage "Warum verwandelt sich Gregor Samsa in einen Käfer?" bleibt dabei bewusst unbeantwortet und öffnet Raum für verschiedene Deutungsansätze, von der psychoanalytischen bis zur gesellschaftskritischen Interpretation.