Karl Moor: Der edle Räuber und seine Widersprüche
Karl Moor, die zentrale Figur in den Die Räuber wichtige Textstellen, verkörpert den Archetyp des edlen Räubers. Seine Handlungen, obwohl kriminell, entspringen einem komplexen Charakter. Als ehemaliger Student führt er ein wildes Leben und verachtet die Heuchelei von Kirche und Hof. Seine Protesthaltung entwickelt sich zu einer gefährlichen Bereitschaft zur Gewaltanwendung.
Zitat: "Ich soll meinen Leib pressen in eine Schnürbrust und meinen Willen schnüren in Gesetze." - Karl Moor
Als eindrucksvollste Gestalt des Dramas vereint Karl verschiedene Charakterzüge: Er ist gleichzeitig kühner Kampfstratege und melancholischer Träumer, harter Kämpfer und sensibler Ästhet. In der Die Räuber Charakterisierung Karl mit textbelegen wird deutlich, dass er sich als Kämpfer für soziale Gerechtigkeit versteht, obwohl sein gesetzloses Handeln auch unschuldige Opfer fordert.
Seine tragische Entwicklung gipfelt in der Erkenntnis, dass sein Stolz ihn daran hindert, das begonnene Verbrecherwerk zu beenden. Am Ende vollendet er, was seinem Bruder Franz nicht gelang: Er löscht die Familie Moor aus. Diese Handlung unterstreicht die Sturm und Drang Merkmale des Dramas, die sich in extremen Emotionen und radikalen Handlungen manifestieren.