Analyse des "Mailied" von Johann Wolfgang von Goethe
Das 1771 verfasste Gedicht "Mailied" zählt zu Goethes ersten bedeutenden Werken und ist ein Musterbeispiel der Erlebnislyrik. Es thematisiert die Liebe des lyrischen Ichs zu einem Mädchen und verknüpft diese Gefühle eng mit der Frühlingslandschaft.
Die Struktur des Gedichts umfasst neun Strophen mit jeweils vier Versen. Goethe verwendet vorwiegend das Kreuzreimschema, wobei die zweite Strophe eine Ausnahme bildet. Bemerkenswert ist das Fehlen eines festen Metrums, was die euphorischen Gefühle des lyrischen Ichs unterstreicht und Leichtigkeit sowie Sorglosigkeit vermittelt.
Highlight: Der parataktische Satzbau unterstützt die Eigenschaften der Leichtigkeit und Sorglosigkeit im Gedicht.
In den ersten drei Strophen beschreibt das lyrische Ich den Mai und den Frühling. Goethe nutzt zahlreiche sprachliche Mittel, um die Schönheit der Natur und die Gefühle des lyrischen Ichs zu verdeutlichen:
Example: Die Personifikation "wie lacht die Flur!" schafft eine Verbindung zwischen Natur und Mensch.
Vocabulary: Hyperbel - Eine übertriebene Darstellung, wie "tausend Stimmen", verstärkt die überwältigende Entfaltung der Natur.
Die Anapher "O Erd', o Sonne, o Glück, o Lust, o Lieb', o Liebe" dient als Übergang von der Naturbeschreibung zur Thematisierung der menschlichen Liebe. Sie bettet den Menschen in die Natur ein und verdeutlicht die Verbindung zwischen natürlichen Elementen und menschlichen Gefühlen.
Definition: Anapher - Die Wiederholung von Worten am Anfang aufeinanderfolgender Sätze oder Verse.