Seite 2: Analyse der ersten und zweiten Strophe
Die zweite Seite bietet eine detaillierte Analyse der ersten beiden Strophen des Gedichts "Auf dem See" von Goethe. In der ersten Strophe wird die enge Verbindung zwischen dem lyrischen Ich und der Natur herausgearbeitet.
Quote: "frische[r] Nahrung und neue[m] Blut" (V.1)
Diese Metapher stellt die Natur als nährende Mutter dar, die dem lyrischen Ich neue Lebensenergie schenkt. Die Verwendung von Adjektiven wie "hold" und "gut" unterstreicht die positive Wirkung der Natur.
Vocabulary: Personifikation - Eine rhetorische Figur, bei der unbelebten Dingen oder abstrakten Begriffen menschliche Eigenschaften zugeschrieben werden.
Die Personifikation "Die Welle wieget unsern Kahn" (V. 5) verstärkt das Bild der Natur als fürsorgliche Mutter. Das Metrum des Gedichts, ein durchgehender Jambus mit abwechselnd weiblichen und männlichen Kadenzen, erzeugt einen rhythmischen Klang, der die Wellenbewegung des Bootes und die beruhigende Wirkung der Natur nachahmt.
In der zweiten Strophe ändert sich die Stimmung deutlich.
Quote: "Aug, mein Aug, was sinkst du nieder?" (V.9)
Diese Personifikation leitet den Übergang in eine Traumwelt ein, der das lyrische Ich zu entfliehen versucht. Die Träume werden als "gold" beschrieben, was auf melancholische Erinnerungen hindeuten könnte.
Highlight: Der Kontrast zwischen der harmonischen Naturerfahrung in der ersten Strophe und den beunruhigenden Träumen in der zweiten Strophe verdeutlicht die emotionale Komplexität des lyrischen Ichs.
Die Analyse zeigt, wie Goethe in "Auf dem See" sprachliche Mittel und formale Elemente einsetzt, um die Beziehung zwischen Mensch und Natur sowie die inneren Konflikte des lyrischen Ichs darzustellen.