Analyse des Gedichts "Der Wanderer in der Sägemühle"
Das Gedicht "Der Wanderer in der Sägemühle" von Justinus Kerner aus dem Jahr 1830 ist ein klassisches Beispiel für die Lyrik der Romantik. Es thematisiert das Motiv des Unterwegs seins in Verbindung mit tiefen existenziellen Reflexionen.
Die erste Strophe führt den Leser in die Szenerie ein. Das lyrische Ich befindet sich auf einer Wanderung und macht Rast an einer Sägemühle. Hier wird die für die Romantik typische Naturverbundenheit deutlich, indem das lyrische Ich die Umgebung intensiv wahrnimmt und beschreibt.
Highlight: Die Beschreibung der Mühle und des Wassers schafft eine zunächst friedliche und harmonische Atmosphäre.
In der zweiten Strophe wendet sich die Aufmerksamkeit des lyrischen Ichs der Säge zu. Der Vergleich mit einem Traum deutet bereits auf die folgende surreale Erfahrung hin.
Vocabulary: Euphemismus - Eine beschönigende Umschreibung, hier verwendet in "Räderspiele" für die Arbeit der Säge.
Die dritte Strophe markiert den Übergang in eine traumhafte Wahrnehmung. Die Personifizierung des Tannenbaums, der zu singen beginnt, ist ein typisches Element der romantischen Naturbeseelung.
Example: "Die Tanne war wie lebend, / In Trauermelodie" zeigt die Verschmelzung von Natur und menschlichen Eigenschaften.