Analyse des geschlossenen Dramas
Diese Seite vertieft die Analyse des geschlossenen Dramas basierend auf den Ausführungen von Heinz Geiger und Hermann Haarmann. Zudem wird das Konzept auf ein bekanntes Drama angewendet.
Das geschlossene Drama zeichnet sich durch eine deutliche Haupthandlung aus, die unverändert und dauerhaft weiterläuft. Die Szenen sind eng miteinander verknüpft, wobei jede folgende Handlung sich logisch aus der vorherigen ergibt.
Highlight: Ein Schlüsselelement des geschlossenen Dramas ist das "Prinzip der Personenkette". Dieses besagt, dass mindestens eine Person aus der vorherigen Szene in der nächsten präsent bleibt, was zur Kontinuität der Handlung beiträgt.
Die Gesamtheit des Dramas wird durch die Eingrenzung des Zeitraums, der Räumlichkeiten und der Vorkommnisse geschaffen. Es treten nur wenige, für die Handlung wichtige Figuren auf. Nebenfiguren dienen hauptsächlich zur Unterstützung der Hauptfiguren.
Vocabulary: Homogene Sprache - Im geschlossenen Drama finden die Gespräche zwischen Haupt- und Nebenfiguren in einer einheitlichen, oft gehobenen Sprache statt.
Die Dialoge im geschlossenen Drama sind oft als Wortgefechte gestaltet und finden in bestimmten, begrenzten Räumlichkeiten statt. Die Personenkonstellation, Dialogstruktur und Handlungsausführung folgen einer gesetzmäßigen Ordnung und den Gesetzen der Verhältnismäßigkeit.
Example: "Emilia Galotti" von Gotthold Ephraim Lessing ist ein klassisches Beispiel für ein geschlossenes Drama. Es weist eine deutliche und dauerhafte Handlung auf (die Intrigen des Prinzen, um Emilia für sich zu gewinnen), hat miteinander verknüpfte Szenen und folgt dem "Prinzip der Personenkette".
In "Emilia Galotti" zeigt sich die für das geschlossene Drama typische Einschränkung von Zeit und Raum. Die Handlung spielt sich in einem begrenzten Zeitraum und an wenigen Orten ab (Galottis Unterkunft, Büro des Prinzen, Lustschloss, Kirche). Es gibt eine geringe Anzahl von Personen, die alle eine wichtige Bedeutung für die Handlung haben.
Definition: Der Aufbau des geschlossenen Dramas konzentriert sich auf das Tun der Figuren, wobei die einzelnen Abschnitte eine geringere Wichtung haben als die Gesamthandlung.
Durch diese Analyse wird deutlich, wie die theoretischen Merkmale des geschlossenen Dramas in der praktischen Umsetzung eines klassischen Werkes wie "Emilia Galotti" zum Tragen kommen.