Sabeth - Seine Geliebte und Tochter
Walter Faber entwickelt eine intensive Beziehung zu Sabeth, ohne zunächst zu wissen, dass sie seine Tochter ist. Er unternimmt viele Aktivitäten mit ihr:
Er spielt Ping-Pong mit ihr, fährt von Paris nach Athen und besucht jedes Museum, obwohl er nicht kunstinteressiert ist. Sogar zu einer wichtigen Konferenz kommt er ihretwegen zu spät. Die gemeinsame Nacht verbringen sie in Avignon am 13. Mai 1957.
Als Faber erfährt, dass Sabeth seine Tochter ist, reagiert er mit Verdrängung:
Er fälscht zunächst die Zeitrechnung, um sich selbst auszuschließen, dass er der Vater sein könnte. Er verschweigt Sabeth die Wahrheit und gibt an, ihre Mutter sei nur eine Bekannte gewesen. Er versucht, dies auch sich selbst einzureden und die Wahrheit zu verdrängen.
Zitat: "Ich legte mir die Daten so zurecht, bis die Rechnung stimmte..." (S.121)
Highlight: Die Beziehung zu Sabeth stellt einen Wendepunkt in Fabers Leben dar und führt zu seinem inneren Konflikt.
Wandel Fabers
Walter Faber durchlebt einen tiefgreifenden Wandel, der hauptsächlich durch Sabeth ausgelöst wird:
Sabeths Lebensfreude steckt den Rationalisten an. Er wird offener für andere Kulturen und findet auf Kuba zu sich selbst. Faber beginnt, das Leben zu genießen, indem er singt, obwohl er es nicht kann. Er erkennt, dass er im Leben viel verpasst hat und möchte nochmals leben. Die Kamera benutzt er nicht mehr, da er erkannt hat, dass ohnehin alles vergänglich ist. Zudem zeigt er Sabeth seine Liebe, aber auch seine Eifersucht, was auf eine Entwicklung seiner Gefühlswelt hindeutet.
Zitat: "Ich singe! Ich kann ja nicht singen, aber niemand hört mich..." (S.181)
Highlight: Fabers Wandel zeigt sich in seiner neuen Offenheit für Emotionen und Lebenserfahrungen jenseits der Technik.