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"Homo faber"/Frisch, S. 158-160: 4-stündige Klassenarbeit (Schüler-Lösung)

5.1.2021

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www.KlausSchenck.de / Deutsch / Literatur / Max Frisch: ,,Homo faber" / Seite 1 von 4
(1. Klassenarbeit / WG 12.1 / 2011/12 / 4-stündig)
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www.KlausSchenck.de / Deutsch / Literatur / Max Frisch: ,,Homo faber" / Seite 1 von 4 (1. Klassenarbeit / WG 12.1 / 2011/12 / 4-stündig) Aufgabenstellung: S. 158 S. 160: Hanna, wie sie an diesem Unglücksort stand ... bis ... behoben werden können. Interpretiere Gespräch und Verhalten von Faber und Hanna und gehe auf die sprachlichen Mittel ein! ,,Man kann sein Schicksal weder voraussehen, noch ihm entgehen; doch man kann es annehmen." Christine von Schweden charakterisiert mit diesem Zitat den Romanverlauf des Protagonisten Homo Faber aus dem gleichnamigen Roman-Bericht von Max Frisch. Thematisch betrachtet rücken der Zusammenhang und der daraus resultierende Konflikt zwischen Schicksal und Berechenbarkeit, Mystik und Technik und Vergangenheit und Zukunft ins Zentrum, was für Walter Faber bedeutet, seine rationalistischen Ansichten Schritt für Schritt durch gefühlsbejahende, schicksalsannehmende Züge verdrängen zu lassen und dadurch zu einer lebensintensivierenden Sicht zu finden. Den inhaltlich roten Faden bilden Fabers permanente Reisen. Anfangs unternimmt er eine 19-tägige Reise von New York ab über den Dschungel und wieder zurück, auf welcher er außerdem Herbert kennenlernt. Die darauffolgende Schiffsreise nach Europa, welche ihm ermöglicht früher von seiner Affäre Ivy abzureisen, bringt ihm die Begegnung mit seiner Tochter Sabeth, von welcher er aber keinerlei Kenntnisse hat. Nach der Ankunft in Paris und den Wiederbegegnungen mit Sabeth beschließen die beiden ihre Reise nach Avignon und Pisa, Florenz, Rom" (S. 104)...

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Alternativer Bildtext:

gemeinsam fortzusetzen. Doch in Athen, ihrem letzten Reiseort, verstirbt Sabeth durch indirektes Verschulden von Faber, wodurch es auch zum Zusammentreffen von Walter und seiner Jugendliebe, Sabeths Mutter Hanna, kommt. Er wiederholt seine Reise durch den Dschungel an einige Orte, kehrt aber am Ende über Düsseldorf und Zürich wieder zurück nach Athen, wo er sich seiner vermutlich tödlich verlaufenden Operation wegen seines Magenkrebs' unterziehen muss. Die Textstelle thematisiert den Umbruch von Hannas Verhalten vor und nach dem Tod von Sabeth im Kontrast zu Faber, aber auch gegenüber Faber, mit welchem sie in dieser Stelle das Gespräch über Sabeth führt, welches sie schon vor zwanzig Jahren hätte führen sollen. Nachdem Walter Faber Sabeth auf dem Schiff nach Paris kennengelernt hat, reist er mit ihr zusammen durch Europa, bis es in Akrokorinth zu einem Schlangenbiss von einer Aspisviper an Sabeth kommt. Walter bringt Sabeth auf beschwerliche Weise ins Krankenhaus nach Athen, wo sich Hanna und Faber nach zwanzig Jahren wiedersehen und sie zusammen abwarten, bis es Elsbeth wieder besser geht. Als sie am Unglücksort" (S.158) sind, um Sabeths und Fabers Sachen zu holen, kommt es zum Gespräch zwischen den beiden. Faber „berichtet [ ], so genau [er] es k[ann]“ (S.158), doch dadurch, dass er sich nur darauf konzentriert, dass Hanna so ,,unglaublich" ist, vergisst er das Wesentliche zu erwähnen, nämlich Sabeths Sturz „über die Böschung" (S.158). Hanna überrascht ihn mit ihrer Art und Weise, wie sie mit dem Unfall zurechtkommt, denn er war auf etwas anderes „gefasst" (S.158) und hat sich auf eine Standpauke vorbereitet. Fabers verfestigtes Bildnis von Hanna wird ihm also zum Verhängnis, denn hätte er nicht gedacht zu wissen, wie Hanna reagiert, wäre er nicht überrascht gewesen und wäre somit www.KlausSchenck.de / Deutsch / Literatur / Max Frisch: ,,Homo faber" / Seite 2 von 4 (1. Klassenarbeit / WG 12.1 / 2011/12 / 4-stündig) nicht von den wichtigen Berichten abgedriftet. Stattdessen macht er sich mehr Mühe, sich vor sich selbst zu rechtfertigen, dass er wirklich nichts dafür kann" (S.158). Faber legte zu früheren Zeiten immer größten Wert darauf, alles so genau wie möglich festzuhalten und zu berichten und hat es nie in Frage gestellt, dass er das nicht kann, doch indem er sagt, ich berichtete, so genau ich konnte" (S.158), gibt er zu, dass er den Vorgang des Unfalls nicht zu hundert Prozent wiedergeben kann. Unterbewusst wird ihm wohl klar sein, dass er durch sein nacktes Auftreten auf der Böschung Sabeths Sturz verursacht hätte können, doch sein Unterbewusstsein sträubt sich dagegen, gegenüber Hanna und den Ärzten die Nacktheit und den Sturz zuzugeben. Grund dafür ist, dass es ihm noch schwer fällt, seine Wandlung nach außen preiszugeben. Seine nackte Person ist nämlich ein Zeichen dafür, dass er sich der Natur gegenüber geöffnet hat, da er noch nicht einmal einen Gedanken daran verschwendet, wie er nackt auf Sabeth wirken könnte. Für ihn ist sein Körper, welcher nackt ganz natürlich ist, etwas Selbstverständliches und Harmloses dazu. Da aber die Natur und die Technik im Kontrast zueinander stehen, würde er durch die Schilderung des Sturzes zeigen, dass er längst nicht mehr der Technikfanatiker ist. Es hält ihn aber etwas in sich auf, speziell Hanna das zu erzählen, da sie ihn nicht anders kennt, auch wenn Faber den Sturz nicht absichtlich verschweigt, denn er war ja „überzeugt [], daß das Kind gerettet ist" (S.158). Somit wird das Gespräch in eine ganz andere Richtung gelenkt. Es kommt zu einem eher überflüssigen Gespräch, welches Hanna und Faber nur noch hundertprozentige Sicherheit verschafft, dass Sabeth ihr gemeinsames Kind ist und Faber sich darüber im Klaren ist. Zwar vermutet Hanna, dass Walter es weiß, da sie ihm nicht sagt, dass es sein Kind ist, sondern sie fragt ihn, ob er es weiß, doch sie merkt, dass etwas zwischen ihnen steht und möchte das mit dieser Frage beseitigen. Dass Faber keine Antwort gibt, ist Hanna Antwort genug, da jeder überrascht oder schockiert gewesen wäre, wenn er nichts von der Vaterschaft gewusst hätte. Faber aber ist still, was dafür zeugt, dass seine Vermutung nur bestätigt worden ist. Doch gleichermaßen ist Hannas Stille auf die Frage hin, „warum [sie]'s [ihm] verheimlicht hat" (S.158), ein Zeichen dafür, dass sie selbst weiß, dass das ihr Fehler war. Dass der Zustand des Meeres und des Strandes, „wie gestern um diese Zeit" (S.158) ist, verweist auf die Absurdität, dass Faber zum einen mit seiner Tochter, aber auch mit deren Mutter an diesem Ort verkehrt, aber beide seine Geliebte waren oder sind, denn so wie das Meer sich kaum verändert, so verändern sich auch kaum die Personen, denn Mutter und Tochter ähneln sich genauso. Die Absurdität dabei ist, dass er nicht nur seine Tochter in Partnerbeziehung liebt, sondern auch die Mutter seiner Tochter. Was Hanna an Faber sehr genau"(S.158) „verst[eht]"(S.159), ist, dass er versucht jede Situation in den Griff zu bekommen. Deshalb versucht sie ihm klar zu machen, dass sie verheiratet [ist]" (S.159) und „daß Elsbeth [ihn] liebt" (S.159). Sie will ihm verdeutlichen, dass die Lage, in der sich sie, Faber und Sabeth befinden, nicht so unkompliziert ist, wie Walter denkt. Sie ahnt wohl schon, dass Faber auf alle Fälle versucht irgendeine Lösung" (S.159) zu finden, da sie weiß, dass es für Faber „immer [eine] geben [muss]" (S.159). Doch nur Hanna alleine hat in diesem Moment einen Sinn für die Realität. Ihr ist klar, dass ein Leben zu dritt nicht möglich ist, da Elsbeth Faber liebt, er aber ihr Vater ist und sie seine alte Liebe. Auch wenn ,,Hanna [] genau [verstand], wie [er]'s meinte" (S.159) und sich zwar lediglich ein gemeinsames Wohnen" (S.159) ohne Romantik vorstellt, versteht und begreift sie, dass es zu dritt niemals funktionieren kann. Aber auch Hannas Durchblick bringt Faber keinen Sinn für die Wirklichkeit, er ist „unter allen Umständen dazu entschlossen, [sich] nach Athen versetzen zu lassen“ (S.159). Zwar „[ist] [er] nicht imstande, alles zugleich in [s]eine Rechnung zu nehmen" (S.159) und auch wenn er ,,selbst nicht [sieht], wie es sich machen [lässt]" (S.159), doch ist er der Meinung, dass er, der schon immer Lösungen gefunden hat, auch jetzt eine finden wird. Er weiß, dass Hannas www.KlausSchenck.de / Deutsch / Literatur / Max Frisch: ,,Homo faber" / Seite 3 von 4 (1. Klassenarbeit / WG 12.1 / 2011/12 / 4-stündig) Sorgen berechtigt sind und dass sie meistens Recht hat, denn irgendetwas ver[gisst] [er] stets" (S.159), doch trotzdem ist er davon überzeugt, irgendeine Zukunft" (S.159) für die drei zu finden. Als Hanna ihm das „Steuer" (S.159) des „Opel-Olympia" (S.159) überlässt, schenkt sie ihm aber trotzdem etwas Vertrauen, denn mit dem Steuer übergibt sie ihm zugleich die leitende Hand für sie und ihn. Denn indem sie ihn fahren lässt, schenkt sie ihm das Vertrauen, dass er sie heil zum Krankenhaus bringt, während sie aber schläft. Nachdem Faber aber Sabeth, ihre Tochter, nicht gesund und munter zurückgebracht hat, ist das ein Vertrauensbeweis. Auch wenn sie nicht wirklich schläft, übergibt sie ihm die Verantwortung für sie beide. Im Krankenhaus in Athen ändert sich wiederum das ganze Verhältnis zwischen Faber und Hanna. Als die „Diakonissin" (S.160) kommt, kann Faber die neusten Geschehnisse schon durch ihr „Gesicht" (S.160) erahnen. Die Konversation zwischen Hanna und dem Doktor verläuft zwar auf Griechisch, doch Faber ,,versteh[t] alles" (S.160), da die Nachricht des Todes über jede sprachliche Konversation hinausreicht. Trotzdem kann es Faber kaum fassen, er sagt sich immer wieder: „sie schläft" (S.160). Er, der immer alles im Griff hatte, steht nun vor seiner toten Tochter und muss plötzlich damit zurechtkommen, dass er sich nun in einer Lage befindet, in welcher es keine Lösung mehr gibt. Der Tod von Sabeth lehrt ihn nun, dass sein leichtgläubiger Ansatz, dass er schon eine Lösung finde, falsch war, dass er sich hätte darauf konzentrieren müssen, in welchem Zustand sich Sabeth befindet und nicht, wie es jetzt weiter geht. Sein Fehler Hannas Art und Weise, ihm wie ,,ein Freund" (S.158) gegenüber zu stehen, zu bewundern, anstatt jedes Detail des Unfalls zu schildern. Hanna „schreit" (S.160) Faber an und schlägt Faber mit ihre[n] Fäuste[n] [] auf die Stirn" (S.160). Sie ist nicht mehr der „Freund" (S.160), der versucht mit der Situation zurechtzukommen, sondern sie rastet aus, weil sie Faber braucht, um ihre Wut an ihm herauszulassen. Faber ,wehr[t] [s]ich nicht" (S.160), weil ihm selbst zu viele Dinge auf einmal durch den Kopf gehen und er nicht weiß, wie er auf den Tod reagieren soll. Er hat keine Wut, wie Hanna sie verspürt, weil ihm bewusst wird, was er getan hat und was er hätte verhindern können. Hanna hat es nicht verhindern können, wie es Faber gekonnt hätte, dass Sabeth stirbt, und gibt ihm die Schuld, auch wenn sie durch das Verschweigen on Fabers Vaterschaft auch Schuld mitträgt. Dass die Ursache des Todes nicht der Schlangenbiss, sondern die nichtdiagnostizierte Fraktur der Schädelbasis ist, zeigt, dass Fabers unbewusstes Verschweigen des Sturzes eine Lösung der Situation herbeigeführt hat, denn zu dritt hätten sie nicht leben können, auch wenn diese Lösung nicht die ist, die beide gewollt hätten. Hätte Faber jedoch verinnerlicht, dass es nicht so leicht ist, wie er denkt, hätte er sich auf das Wesentliche konzentriert und somit vielleicht den Tod von Sabeth verhindern. können, indem er vom Sturz erzählt hätte. Walter Faber will sein Leben zu Anfang immer unter Kontrolle wissen, will es selbst bestimmen und nicht riskieren, dass ihn jemand oder etwas beeinflussen kann. Er geht mit dem Zwang durchs Leben, sich nur gegenüber dem Berechenbaren und Wahrscheinlichen zu öffnen, doch dieser Zwang macht ihn blind gegenüber der Realität. Max Frisch will uns also anhand von Faber zeigen, wie sich das Leben eines Menschen entwickeln kann, wenn man versucht, sich eine eigene Realität durch verdrehte Ansichten der Welt zu schaffen. Denn nicht nur das Berechenbare und das Wahrscheinliche, sondern auch Fantasie und Zufall bilden die Realität. Auch seine Wandlung gibt ihm den Sinn nicht wieder zurück, da er nur langsam lernt ohne den Schutzpanzer ,Rationalität" zu leben. Max Frisch spielt also darauf an, dass man immer das richtige Mittelmaß zwischen Wirklichkeit und Fantasie findet, denn ein zu hohes Maß an Wirklichkeit nimmt ihr die angemessene Wirkung, macht also die www.KlausSchenck.de / Deutsch / Literatur / Max Frisch: ,,Homo faber" / Seite 4 von 4 (1. Klassenarbeit / WG 12.1 / 2011/12 / 4-stündig) Wirklichkeit unwirklich. Er appelliert also daran, dass man immer darum bemüht sein soll, sich der Realität zu öffnen und sein „Schicksal an[zu]nehmen" (Christine von Schweden). Denn Zukunft = die Vergangenheit, die durch eine andere Tür wieder hereinkommt" (unbekannter Verfasser), mit der ich aber verbündet neue Räume durchschreiten kann und letztendlich muss. Klaus Schenck, OSR. a.D. Fächer: Deutsch, Religion, Psychologie Drei Internet-Kanäle: Schul-Material: www.KlausSchenck.de Schüler-Artikel: www.schuelerzeitung-tbb.de Schul-Sendungen: https://www.youtube.com/user/financialtaime ,,Vom Engagement-Lehrer zum Lehrer-Zombie"/Bange-Verlag 2020: Info-Flyer: http://www.klausschenck.de/ks/downloads/f02-werbeflyer-buch- entwurf-2020-11-26.pdf NEU! ENGAGEMENT LEGER LEHRER-ZOMETE Das Power-Buch von Klaus Schenck