Kinderarbeit und Ausbeutung in der globalen Textilindustrie
Der Zeitungsartikel "Leiden für Luxus" von Sibylle Haas in der Süddeutschen Zeitung vom 01./02.12.2012 thematisiert die gravierenden Missstände in der Textilindustrie, insbesondere in Bezug auf Kinderarbeit und gefährliche Arbeitsbedingungen. Der Bericht zeigt auf, dass trotz jahrzehntelanger Bemühungen die Situation der Arbeiter in vielen Produktionsländern nach wie vor äußerst kritisch ist.
Highlight: In Gerbereien müssen Kinder besonders gefährliche Arbeiten verrichten, wie das Einweichen von Tierhäuten in Chemikalien oder das Zuschneiden gegerbter Häute mit Rasierklingen.
Die Produktion von Lederwaren, die in 70 Länder geliefert werden, geht oft mit erheblichen Gesundheits- und Sicherheitsrisiken einher. Besonders alarmierend sind die Todeszahlen in der Branche: Laut einer niederländischen Menschenrechtsorganisation starben seit 2006 etwa 700 Menschen in Textilfabriken. Ein besonders tragischer Vorfall ereignete sich im September, als bei einem Feuer in einer pakistanischen Textilfabrik 259 Menschen ums Leben kamen.
Vocabulary: Gerberei - Ein Betrieb, in dem tierische Häute zu Leder verarbeitet werden.
Der Artikel beleuchtet auch die Verbindungen zu bekannten Modekonzernen wie Inditex, Zara, H&M und Esprit, die von diesen Fabriken beliefert werden. Dies wirft die Frage nach der Verantwortung globaler Unternehmen für die Arbeitsbedingungen in ihrer Lieferkette auf.
Example: Ein typischer Arbeitstag für die Beschäftigten in diesen Fabriken dauert oft mehr als 12 Stunden, wobei Überstunden häufig nicht bezahlt werden.
Die Arbeitsbedingungen sind durch extreme Ausbeutung gekennzeichnet. Neben den überlangen Arbeitszeiten und unbezahlten Überstunden sind die Arbeiter, insbesondere Frauen, auch sexueller Belästigung ausgesetzt. Diese Zustände werfen die dringende Frage auf: "Was sind die Arbeitsbedingungen bei Kinderarbeit?" und "Wie viel Kinderarbeit gibt es in Bangladesch?", einem der Hauptproduktionsländer für Textilien.
Definition: Kinderarbeit - Arbeit, die von Kindern unter 15 Jahren verrichtet wird und ihre Gesundheit, Sicherheit oder Moral gefährdet.
Der Artikel macht deutlich, dass trotz jahrzehntelanger Bemühungen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der globalen Textilindustrie die Lebenssituation der Arbeiterinnen und Arbeiter weiterhin äußerst prekär bleibt. Dies unterstreicht die Notwendigkeit verstärkter internationaler Anstrengungen und strengerer Kontrollen, um die Rechte und die Sicherheit der Arbeiter, insbesondere der Kinder, in diesen Industrien zu schützen.