Seite 4: Thematische Vergleiche und Motive
Die vierte Seite des Dokuments widmet sich den thematischen Vergleichen zwischen "Irrungen, Wirrungen" und anderen literarischen Werken sowie den zentralen Motiven des Romans.
Vergleiche mit anderen literarischen Werken:
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Darstellung von Frauen in der Gesellschaft:
- "Emilia Galotti" von Gotthold Ephraim Lessing
- "Der Besuch der alten Dame" von Friedrich Dürrenmatt
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Männer in Beziehungen:
- "Die Leiden des jungen Werthers" von Johann Wolfgang von Goethe
Highlight: Diese Vergleiche ermöglichen es, Fontanes Werk in einen breiteren literarischen Kontext einzuordnen und die Besonderheiten seiner Figurendarstellung hervorzuheben.
Zentrale Motive in "Irrungen, Wirrungen":
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Das Scheitern einer Beziehung an gesellschaftlichen Moralvorstellungen
Example: Ähnlich wie in "Emilia Galotti" steht die Unmöglichkeit einer standesübergreifenden Liebe im Mittelpunkt.
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Die Suche nach Glück in der Liebe
Example: Dieses Motiv findet sich auch in Goethes "Faust" und E.T.A. Hoffmanns "Der Goldene Topf".
Besonderheiten des poetischen Realismus in "Irrungen, Wirrungen":
- Die Handlung spielt in der Gegenwart des Autors, also in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
- Die Figuren sind Alltagsmenschen ohne Idealismus, die gesellschaftlichen Konventionen unterworfen sind.
- Der Stoff ist der Lebenswirklichkeit entnommen, wird aber künstlerisch bearbeitet.
Definition: Poetischer Realismus: Eine literarische Strömung, die realistische Darstellung mit künstlerischer Verklärung verbindet.
Fontanes Erzähltechnik zeichnet sich durch den Wechsel zwischen auktorialer, neutraler und personaler Erzählsituation aus. Der Erzähler kommentiert die Handlung kaum, zeigt aber Sympathie für die Hauptfiguren.
Vocabulary: Auktorial: Allwissende Erzählperspektive; Personal: Erzählung aus Sicht einer Figur
Die Struktur des Romans ist durch eine Zweiteilung der Handlung gekennzeichnet: Zunächst wird die Beziehung zwischen Lene und Botho dargestellt, dann ihre getrennten Lebenswege nach der Trennung.