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Klassenarbeiten/Textinterpretation (D-Abi/BW) mit Anforderungsprofil plus visualisierter Lösung

22.12.2020

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www.KlausSchenck.de / Deutsch-Abi-Training: Textinterpretation / S. 1
Textinterpretation / Prosa (Aufgabe II)
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www.KlausSchenck.de / Deutsch-Abi-Training: Textinterpretation / S. 1 Textinterpretation / Prosa (Aufgabe II) Hm, Textinterpretation, mal ganz ehrlich, ich würde sie im Deutsch-Abi nicht wählen! Wenn du die Interpretation nimmst, aber nicht die Pflichtlektüre willst, die ich, falls sie angemessen durchgenommen wurde, immer rate, dann tendiere ich eher zur Lyrik, da hier noch ein Aufbau der Vorgehensweise und des Aufsatzes möglich ist, siehe vorheriges Kapitel! So meine persönliche Einschätzung aufgrund mancher Texte im Abitur der letzten Jahre. Nun spiele ich für dich die Situation durch, bei der du keine Wahl hast, du schreibst eine Klassenarbeit zur Textinterpretation, Punkt! ... > Einleitung Inhaltsangabe ➤Textinterpretation Schluss Aufbau Weitaus interessanter ist für dich jetzt mein Kasten mit Aufsatzteil, Minuten und Seiten. Vorschlag eines Zeitplanes (200 Minuten / Klassenarbeit) Aufsatz-Teil Durcharbeiten der Textstelle 1. Einleitung 2. Inhaltsangabe 3. Interpretation 4. Schluss Mehrfaches sorgfältiges Durchlesen der Arbeit / Puffer → 2 Zeilen frei → 1 Zeile frei → 2 Zeilen frei Minuten Seiten 40-50 10 20 90 10-15 10-15 1/3 ½-1 5-7 ½-1 Manuskript: Klaus Schenck: „Deutsch-Abitur-Training/Baden-Württemberg". Bange-Verlag FT-Sendung/YouTube-Kanal (Skip: 2.55): https://www.youtube.com/watch?v=6Rk1- zciWHY&index=3&list=PLgGIKOSOO sv1496XLU-HBUYQXYEWmrrV www.KlausSchenck.de/ Klassenarbeitsanalyse mit Interpretationstipps / S. 1 von 7 Textinterpretation / Gabriele Wohmann: „Es war ein Wunder" Anleitung zur Textinterpretation (Anhand der Klassenarbeit zu „Es war ein Wunder" von Gabriele Wohmann) 1.Einleitung Vorgehensweise: Aufbau: Einleitung Inhaltsangabe Interpretation Schluss Autor, Titel und Basissatz einbauen → Achtung! Diese Formulierungen vermeiden: In der Geschichte geht es um eine Frau... Die Kurzgeschichte handelt von... Die Geschichte erzählt von →Besser: Die Kurzgeschichte stellt die Thematik...in den Mittelpunkt/ins Zentrum Die Kurzgeschichte kreist um die Thematik... Die Kurzgeschichte stellt...

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den Aspekt... ins Zentrum/on den Mittelpunkt www.KlausSchenck.de / Deutsch-KA/ Schenck / S. 1 von 4 Textinterpretation: "Es war ein Wunder" Aufgabenstellung: Text: Gabriele Wohmann: „Es war ein Wunder" Interpretieren Sie. "Es war ein Wunder" In der Kurzgeschichte "Es war ein Wunder" von Gabriele Wohmann steht eine Frau im Zentrum, die bei einem Interview mit einer Moderatorin zuerst deren Meinung und die ihr in den Mund gelegten Worte annimmt, später jedoch be- merkt, dass die vorgegebenen Worte nicht mit ihrem Denken übereinstimmen, nun doch ihren eigenen Gedanken und Gefühlen Ausdruck verleihen will und die zwei Gesichter der Moderatorin letztendlich entdeckt. Eine Frau, deren Mann nach sechs Jahren wieder aus dem Koma erwacht ist, wird in einer Talkshow durch eine Moderatorin zu diesem Thema interviewt. Anfangs fällt es der Frau leicht darüber zu sprechen und sie gibt Antworten, die eigentlich nicht ihren Gedanken entsprechen. Sie fühlt sich interessant und fremd und beschreibt, wie sie ihrem Mann geholfen und sich um ihn ge- kümmert habe. Dennoch ist sie von sich und ihren Antworten überrascht. Später gibt sie allerdings nur noch kurze Kommentare ab und die Moderatorin stellt ihr nur noch Fragen, die sie mit dem Wort "ja" beantworten kann. Die Frau bemerkt, dass das, was sie sagt, nicht wahr ist und beginnt zu überle- gen, ob sie der Moderatorin die Wahrheit erzählen solle. Ihre Überzeugung schwindet zunehmend, bis sie irgendwann keine Antworten mehr gibt, son- dern nur noch nickt. Sie hört der Moderatorin nicht mehr richtig zu und stellt sich vor, wie stark sich ihr Leben verändern werde und was für eine Last sie tragen müsse. Diesen Gedanken verleiht sie Ausdruck und teilt der Moderato- rin ihre tatsächliche Meinung mit in der Hoffnung, diese würde sich dafür inte- ressieren. Die Moderatorin ändert ihre Stimme und Art und eröffnet der beichtenden Frau, dass sie seit über einer Minute nicht mehr auf Sendung sei. Man sieht nur noch das Fernsehteam, das die Utensilien zusammen räumt. Betrachtet man zunächst die äußere Form der Kurzgeschichte, fallen vor al- lem die vielen Absätze und der fast durchgehende Dialog zwischen Ehefrau und Moderatorin auf, die dem Text etwas Spannendes und Lebendiges ver- leihen. Durch den ständigen inneren Monolog der Befragten erfährt der Leser den großen Unterschied zwischen Gesagtem und Gedachtem. Bereits am www.KlausSchenck.de / Deutsch / 2 vierstündige Klassenarbeiten / Verbesserungsprotokoll Textinterpretation / Thomas Hürlimann: „Der letzte Auftritt" / S. 1 von 13 Textinterpretation: Hürlimann: „Der letzte Auftritt" Text: https://www.bange- verlag.de/downloads/dl/file/id/217/product/0/huerlimann der letzte auftritt.pdf Aufgabenstellung: Interpretieren Sie den Text! 1. Klassenarbeit In der Kurzgeschichte „Der letzte Auftritt" von Thomas Hürlimann steht die Schau- spielerin Ka im Zentrum, die ihre gescheiterte Existenz vor ihren Freunden verleug- net und dadurch zum letzten Mal die Möglichkeit bekommt all ihr schauspielerisches Talent unter Beweis zu stellen. Ohne Existenz, mit gescheiterten Träumen und hungrig macht sich eine Schauspielerin, genannt Kathi oder Ka, auf den Weg zu ihren Schauspielfreunden. Die anfängliche Wiedersehensfreude verfliegt schnell und Ka nutzt zum letzten Mal die Möglichkeit ihre schauspielerischen Künste zu präsentieren, immer mit dem Gedanken im Hinterkopf in Wirklichkeit alles verloren zu haben. Ganz Schauspielerin inszeniert sie ein „Meisterwerk", getragen durch ein Gerüst aus Lügen, sich immer mehr in ihren Schwindel verstrickend hat sie bald keine Chance mehr diesem zu entkommen und erhält auf der anderen Seite noch reichlich Verständnis und Anerkennung für ihre doch allzu schwierige und stressige Lage. Während ihre Freunde die Realität nicht zu verschönern versuchen und ihr Probleme offen darlegen, erwähnt sie mit keinem Wort ihre tatsächliche Lage, im Gegenteil, sie ist froh noch einmal eine Rolle annehmen zu können, die sogar ihres Erachtens mit Applaus gekrönt wird. Betrachtet man zunächst einmal die äußere Form der Kurzgeschichte, so fällt auf, dass Hürlimann sehr viele Absätze benutzt. Dennoch lässt sich hier ein logisches System erkennen, da die Absätze mit dem Handlungsverlauf der Kurzgeschichte übereinstimmen. Zu Beginn werden keine Absätze gewählt, da dort auch das Ge- schehen relativ unbedeutend ist. Ka macht sich lediglich auf den Weg zu ihren Freunden und der Leser erfährt, dass ihre „Existenz gescheitert [ist]" (Z. 2) und auch ihre Träume zerbrochen“ (Z.2) sind. Sie ist vollkommen alleine und hat außer ihrem „Schminkkoffer [...] nichts mehr“ (Z.2f). Im weiteren Verlauf des Geschehens nehmen mit zunehmender Wichtigkeit auch die Absätze zu. Ka baut sich ihre eigene neue Welt aus Lügen auf, um somit ihre wirkliche Lage nicht preisgeben zu müssen. Visualisierte Darstellung der 1. Klassenarbeit mit Lösungsstrategien und Zeitplänen findet sich in: Abitur 2018 Baden-Württemberg Deutsch / Bange-Verlag / 12,99€ www.KlausSchenck.de/ Deutsch / 2 vierstündige Klassenarbeiten / Verbesserungsprotokoll Textinterpretation / Thomas Hürlimann: „Der letzte Auftritt" / S. 2 von 13 Gegen Ende ist die Spannung und Intensität des Gespräches erloschen, was auch der beinahe fortlaufende Text darstellt. Bereits zu Beginn der Kurzgeschichte „Der letzte Auftritt" hat der Autor parataktisch das Geschehen charakterisiert: „...und sie hatte Hunger, und sie war müde..." (Z.3). Dadurch wird das Ausmaß ihrer bisherigen schlimmen Lage verdeutlicht, der Leser spürt förmlich, wie schlecht es Ka geht und kann sich gut in ihre Lage hineinversetz- en. Die Ellipsen in Z.2, „Die Existenz gescheitert, die Träume zerbrochen“ (Z.2), zeigen, dass wirklich alles, was ihr wichtig ist, ihre ganze Karriere und sogar ihre Existenz, nun der Vergangenheit angehören, das Einzige, was nur noch geblieben ist, ist ihr [...] Schminkkoffer" (Z.1). Durch die Hyperbel ,,zum Sterben müde" (Z.3) wird beschrieben, dass sie schon seit längerer Zeit ihre Karriere aufgegeben hat und diesen Zustand der Langeweile satt hat. Sie erträgt die Tatsache nicht nun alles verloren zu haben. Darauf deutet auch das Adjektiv ,,müde“ (Z.2) hin, das in dieser Zeile sogar gleich zweimal vorkommt. Die ganze Anstrengung, die es gekostet haben muss, ihre Karriere als Schauspielerin aufrecht zu erhalten, war vergeudete Zeit. Anstrengung, die sie nun geschwächt hat. Durch die Frage ,und heute?" (Z.5), die sogleich auch eine Ellipse darstellt, wird auf die Veränderung hingewiesen, nichts ist jetzt mehr so, wie es früher gewesen ist, alles hat sich verändert. Nicht nur die Tatsache, dass ihre „Träume zerbrochen“ (Z.2) sind, sondern auch an Ka selbst sind die Zeichen der Zeit nicht spurlos vorüber ge- gangen. Früher sei sie „hübsch“ (Z.4) gewesen, die ,,Lust auf Liebe" (Z.5) und „Zu- kunft und Kunst" (Z.5) hätten ihr Leben dominiert. Dass dies heute nicht mehr so ist, verdeutlicht auch das Adverb „damals" (Z.4). Es stellt nochmals kurz das Vergangene in den Vordergrund, zeigt aber auch sogleich, dass es so nicht mehr für die jetzige Zeit relevant ist. Ka vergleicht sich mit den Leuten, die sie im Garten sieht, wie sie ihre Textbücher" (Z.7) lesen und sich auf eine neue Rolle vorbereiten. In der Schauspielerin kommen Erinnerungen auf, sie erinnert sich an „früher“(Z.6), in welcher Zeit sie sich in dieser Situation befunden hat, zu welcher Zeit ihre Karriere noch nicht gescheitert" (Z.2) ist. Das Adjektiv „still" (Z.10) hat eine ganz besondere Bedeutung. Es soll dem Leser zeigen, in welcher jetzigen Situation die Schauspielerin sich befindet. Aus ihrem Le- ben ist jegliche Art von Spaß und Aufregung verschwunden, sie lebt quasi nur noch vor sich hin, ganz „still“ (Z.10) einsam und alleine. Ebenso leitet genau dieses Adjek- tiv die Erscheinung Mattmanns ein. Dadurch stellt ihn der Autor automatisch in den Mittelpunkt und die Aufmerksamkeit des Lesers gipfelt bei diesem Mann. Der häufige Gebrauch des Adjektivs „alt" (Z.12) unterstreicht seine Wesenzüge und auch die Tat- sache, dass er sich „kaum verändert" (Z.13) hat, er ist einfach wie „früher" (Z.13), nahe zu „unsterblich" (Z.13). Das Wort „unsterblich" (Z.13) bezieht sich hier zum ei- nen auf Mattmann, der stark und unverwundbar dargestellt wird und eine Kämpfer- natur verdeutlicht. Mögen die Zeiten auch noch so schwer sein, er schafft es immer wieder Halt zu finden und sich aufzurappeln. Zum anderen wird auch ein Kontrast hervorgehoben, der sich im negativen Sinne auf die Schauspielerin Ka übertragen lässt. Sie ist im Vergleich zu ihrem Freund Mattmann nicht „unsterblich" (Z.13), denn Visualisierte Darstellung der 1. Klassenarbeit mit Lösungsstrategien und Zeitplänen findet sich in: Abitur 2018 Baden-Württemberg Deutsch / Bange-Verlag / 12,99€ www.KlausSchenck.de/ Klassenarbeitsanalyse mit Interpretationstipps / S. 2 von 7 Textinterpretation / Gabriele Wohmann: „Es war ein Wunder" Beispiel einer Einleitung: In der Kurzgeschichte „Es war ein Wunder" von Gabriele Wohmann steht eine Frau im Zentrum, die bei einem Interview mit einer Moderatorin zuerst deren Meinung und die ihr in den Mund gelegten Worte annimmt, später jedoch bemerkt, dass die vorgegeben Worte nicht mit ihrem Denken übereinstimmen, nun doch ihren eigenen Gedanken und Gefühlen Ausdruck verleihen will und die zwei Gesichter der Moderatorin letztendlich entdeckt. Das Interview dreht sich um den Mann der Frau, der nun nach vielen Jahren wieder aus dem Koma erwacht ist. 2.Inhaltsangabe Vorgehensweise: Möglichkeit 1: ● ● Möglichkeit 2: Den zu bearbeitenden Text in Abschnitte einteilen Ein aussagekräftiges Wort pro Abschnitt an den Rand des Textes schreiben Anhand der Stichworte die Inhaltsangabe verfassen • 10 Stichpunkte im Text mit einer Farbe unterstreichen (z. B. Gelb) Anhand der Stichpunkte die Inhaltsangabe verfassen Möglichkeit 3: ● ● Den Text durchlesen Das Blatt umdrehen und auf der Rückseite Stichworte aus der Erinnerung aufschreiben Anhand der Stichworte die Inhaltsangabe verfassen www.KlausSchenck.de / Deutsch-KA/ Schenck / S. 2 von 4 Textinterpretation: "Es war ein Wunder" Anfang wird beschrieben, wie leicht es der Frau "plötzlich" (Z. 1) fällt "davon zu sprechen" (Z. 1). Auf die ihr gestellten Fragen antwortet sie zunächst mit Hypotaxen, da sie von ihren Antworten überzeugt ist und diese "sie gleich- wohl stolz [machen]". Die Ausführlichkeit, mit der sie die ihr gestellten Fragen beantwortet, drückt aus, dass die Frau von dessen Wahrheit überzeugt ist. Auf die Frage der Moderatorin, ob sie "an seinem Bett" (Z. 4) saß und "seine Hand" (Z. 4/5) hielt, antwortet die Ehefrau nur mit einem knappen "Ja" (Z. 5). Durch die Aussage der Moderatorin, "das taten sie doch sicher" (Z. 5) ver- sucht diese, die Antwort aus der Frau herauszubekommen, die sie auch hö- ren will, was dieser allerdings auch nicht ungelegen kommt, da ihre "zwar eher langweiligen Antworten [...]sie gleichwohl stolz [machen]" (Z. 5/6). Durch diesen Satz wird die Unzufriedenheit der Hauptperson mit sich selbst zum Ausdruck gebracht. Sie empfindet sich selbst als langweilig und nichts Be- sonderes, fühlt sich jedoch durch die "unwirklichen, traumwandlerischen Sa- chen, die sie hier von sich [gibt]“ (Z. 11), gut. Die Moderatorin gibt der Frau mit ihr in den Mund gelegten Worten die Chance, sich unberechtigter Weise gut zu fühlen und in eine Scheinwelt einzutreten, in der sie aus ihren Antwor- ten ein Stückchen Wahrheit zu finden versucht. "Sie [habe] ihn täglich be- sucht, sogar damals mit dem Abszess am linken Fuß" (Z. 7), versucht sie sich ihre Antworten schön zu reden und stellt es als etwas Besonderes hin, ihn damals sogar mit dieser Verletzung besucht zu haben. Außerdem bekam sie von den Pflegern die Bestätigung, "wie entscheidend ihr Beitrag zum Wunder" (Z. 9) war. "Diese ständigen Bejahungen waren lebensecht" (Z. 10) im Ge- gensatz zu den Antworten, "die sie hier von sich [gibt]" (Z.11). Sie ist so in ihrem Rausch und überzeugt, dass dieses Wunder "nur durch sie" (Z. 9) ge- schehen konnte, sodass "sie sich selber [überrascht]" (Z. 12). Sie fühlt sich interessant und schlüpft in die Rolle einer anderen. Später werden ihre Ant- worten jedoch wieder kürzer, da ihr die Moderatorin durch ihre Formulierung der Fragen nur die Möglichkeit lässt mit "Ja" (Z. 16) zu antworten. Die Ana- pher "Ja: Ich freue mich darauf, ihn zu mir nach Haus zu holen. Ja: Ihn wieder bei mir zu haben"(Z. 17), steht für die immer wieder gleiche Beantwortung der Fragen. Diese sind wie ein gestricktes Netz, aus dem die Frau nicht ausbre- chen kann, da ihr keine andere Wahl bleibt als so zu antworten. Durch ihre Antworten "[glaubt] sie daran" (Z. 19) alles zu schaffen und auch, "dass sie sich auf ihn freue" (Z. 21). Sie übernimmt hier die Meinung der Moderatorin durch die ihr in den Mund gelegten Worte und ist nicht mehr sie selbst, jedoch gefällt ihr ihre scheinbar neue Persönlichkeit. Nun wird zum ersten Mal die Moderatorin charakterisiert. Sie ist für die Frau "so nah und doch so fern" (Z. 22) und "elegant und schön" (Z. 23), sodass die Frau beginnt an sich selbst zu zweifeln und sich "ungeschickt frisiert und geschminkt" (Z. 23/24) vor- kommt. Sie wird unsicher und ist nicht mehr so sehr von sich selbst über- zeugt, da die Realität sie einholt. Diese Unsicherheit wird auch in ihren Ge- danken, "ob sie sich richtig entschieden hatte, als sie den Angorapullover mit www.KlausSchenck.de / Deutsch-Abi-Training: Textinterpretation / S. 2 Die Vorschläge sind sehr variabel zu handhaben, sodass eigene Zeitschwerpunkte locker möglich sind. Tipp: Den Zeitplan unbedingt auf die Klassenarbeitszeit übertragen und sich die Uhrzeiten bei Klassenarbeitsbeginn kurz notieren, dann während der KA abhaken und das beruhigende Gefühl haben, ich arbeite mich an meinem Plan voran und ich liege ungefähr in der Zeit! Manuskript: Klaus Schenck: „Deutsch-Abitur-Training/Baden-Württemberg". Bange-Verlag FT-Sendung/YouTube-Kanal (Skip: 2.55): https://www.youtube.com/watch?v=6Rk1- zciWHY&index=3&list=PLgGIKOSOO sv1496XLU-HBUYQxYEWmrrV www.KlausSchenck.de / Deutsch / 2 vierstündige Klassenarbeiten / Verbesserungsprotokoll Textinterpretation / Thomas Hürlimann: „Der letzte Auftritt" / S. 3 von 13 sie hat den Kampf mit dem Schicksal verloren. Sie war nicht standhaft genug, hat das, was Mattmann auszeichnet, nie erreicht, denn ihre „Existenz“ (Z.2) ist ja „ge- scheitert" (Z.2). Die Parataxe in Z.17, „Da passierte es", stellt den Wendepunkt der Geschichte dar. Dieser Satz ist ausschlaggebend für den weiteren Verlauf der Handlung, da zu be- merken ist, dass die Handlung kippt und nur noch auf Kas Lügen aufgebaut ist. Man merkt, dass es nicht das erste Mal ist, dass Ka ihre wirkliche Lage durch Lügen zu verschönern versucht. Völlig kaltherzig erfindet sie die tollsten Sachen vor ihren Freunden, um diesen zu zeigen, dass ihre zerbrochene Karriere doch nicht existiert. Es scheint für sie schon eine Leichtigkeit zu sein wirre und nicht zutreffende Ideen hervor zu zaubern. Ka lebt in ihrer Scheinwelt, sie vertuscht die Wirklichkeit und will sie nicht wahr haben, da sie es nicht verkraften würde. Viel leichter ist es doch eine Scheinwelt aufzubauen, in der alles seine Ordnung hat, so dass man niemanden Rede und Antwort stehen muss, warum alles so gekommen ist, wie es ist. Durch ih- ren Schwindel, den Ka gerade dabei ist, sich auszudenken, geht es ihr besser, sie entfernt sich von all ihren Problemen und schlüpft in eine neue, schönere Welt. Wie- der liefert Hürlimann einen Anhaltspunkt dafür, dass Ka mit Sorglosigkeit all diese „ekelhafte[n], fette[n] Lügen" (Z.19f.) inszeniert, da sie hierbei sogar noch „lächeln [ ]" (Z.19) kann. Es bereitet ihr wahnsinnig viel Freude ihre Gedanken in einer neuen Welt freien Lauf zu lassen und sich alles so zusammen zu reimen, wie sie es gerne hätte. Ka verdeutlicht ihren ehemaligen Schauspielfreunden, dass sie total im Stress sei und keine Zeit mehr für sich selbst finde, da sie sich kaum noch vor Aufträgen retten könne. Dies lässt Hürlimann in Zeile 19f. stark zum Vorschein kommen, denn hier sind in einem Satz eine direkte Zeitbestimmung und eine Zeitspanne vereint. „Gestern" (Z.19), die direkte Zeitbestimmung, sagt aus, dass sie ununterbrochen in der Welt herumreise und kaum Zeit zum Erholen finde, jeden Tag ist sie in einer an- deren Stadt, um ihre Aufträge zu erfüllen: „gestern habe sie in Wien verhandelt [...]“ (Z.19f.). Da noch im gleichen Satz nun die Zeitspanne „heute Abend" (Z.20) einge- setzt wird, verstärkt der Autor nochmals den Stress, dem Ka ununterbrochen aus- gesetzt zu sein scheint. Gestern war sie noch in „Wien" (Z.19) und „heute Abend" (Z.20) soll sie schon wieder in „Zürich“ (Z.20) sein. Der Autor zeigt dadurch das per- fekt aufgebaute Lügengebilde von Ka. Sie gibt alles, damit ihre Freunde ihr auch wirklich das abkaufen, was sie ihnen erzählt. Auf keinen Fall soll Mattmann und Gud- run ihre wirkliche miserable Lage erfahren, und einer viel beschäftigten Frau, die un- unterbrochen am Reisen ist, nimmt man eine erfolgreiche Karriere doch gerne ab. Zur Krönung ihrer Lügen fügt sie noch hinzu, dass das „ZDF“ (Z.27) ein „Feature“ (Z. 27) mit ihr plane. Der Titel dieses Feature[s]“ (Z.27) „die Gnade des späten Erfolges" (Z.27) zeigt die Sehnsüchte Kas. Sie wünscht sich nichts sehnlichster als einen Neuanfang. All den Ehrgeiz und die Verbissenheit, die sie in ihre Karriere gesteckt hat, haben sich nicht gelohnt, da sie ja jetzt ohne alles dasteht. Trotz dieser Tatsache hofft sie immer noch auf einen „späten Erfolg" (Z.27), sie will unbedingt den Höhepunkt ihrer zerbrochenen Karriere erleben, obwohl es bereits verloren ist; trotzdem gibt Ka die Visualisierte Darstellung der 1. Klassenarbeit mit Lösungsstrategien und Zeitplänen findet sich in: Abitur 2018 Baden-Württemberg Deutsch / Bange-Verlag / 12,99€ www.KlausSchenck.de/ Klassenarbeitsanalyse mit Interpretationstipps / S. 3 von 7 Textinterpretation / Gabriele Wohmann: „Es war ein Wunder" Es sollte auf Folgendes geachtet werden: Kurze, knappe Sätze (ca. 8-10)→ Nicht mehr! Meistens Präsens Keine Nacherzählung Nur das Wichtigste Flexible Wortwahl Der Inhalt muss korrekt sein Keine Zitate einbauen Niemals PRÄTERITUM! Beispiel einer Inhaltsangabe: Eine Frau, deren Mann nach sechs Jahren wieder aus dem Koma erwacht ist, wird in einer Talkshow durch eine Moderatorin zu diesem Thema interviewt. Anfangs fällt es der Frau leicht darüber zu sprechen und sie gibt Antworten, die eigentlich nicht ihrem Gedanken entsprechen. Sie fühlt sich interessant und fremd und beschreibt, wie sie ihrem Mann geholfen und sich um ihn gekümmert habe. Dennoch ist sie von sich und ihren Antworten überrascht. Später gibt sie allerdings nur noch kurze Kommentare ab und die Moderatorin stellt ihr nur noch Fragen, die sie mit dem Wort ,ja" beantworten kann. Die Frau bemerkt, dass das, was sie sagt, nicht wahr ist und beginnt zu überlegen, ob sie der Moderatorin die Wahrheit erzählen solle. Ihre Überzeugung verschwindet zunehmend, bis sie irgendwann keine Antworten mehr gibt, sondern nur noch nickt. Sie hört der Moderatorin nicht mehr richtig zu und stellt sich vor, wie stark sich ihr Leben verändern werde und was für eine Last sie tragen müsse. Diesen Gedanken verleiht sie Ausdruck und teilt der Moderatorin ihre tatsächliche Meinung mit, in der Hoffnung, diese würde sich dafür interessieren. Die Moderatorin ändert ihre Stimme und Art und eröffnet der beichtenden Frau, dass sie seit über einer Minute nicht mehr auf Sendung sei. www.KlausSchenck.de / Deutsch-Abi-Training: Textinterpretation / S. 3 Textinterpretation 1. Durchlesen des Textes 1. Zunächst: Nur Überblick 2. Dann Markieren des wesentlichen Inhalts → blaue Farbe (Vierfarbstift!) Zentrale Sätze → rot Unverstandene Sätze / Wörter → grün (auf diese Sätze bei der weiteren Interpretation besonders achten!!) 2. Text durcharbeiten Alle Auffälligkeiten sofort am Rand notieren ⇒ Assoziationen freien Lauf lassen!! Untersuchungsansätze Wie ist der Text gegliedert? Aus wie viel Teilen besteht er? Kann man die Gliederung zu einem logischen System verbinden, z.B. nach Ort, Zeit, Personen? Besteht eine Parallelität zwischen Anfang und Ende? Wird am Anfang begonnen, was am Schluss beendet wird? Gibt es in der Zeit Unterschiede? Wo liegt ein Zeitenwechsel (Vergangenheit / Gegenwart), was könnte dafür der Grund sein? Manuskript: Klaus Schenck: „Deutsch-Abitur-Training/Baden-Württemberg". Bange-Verlag FT-Sendung/YouTube-Kanal (Skip: 2.55): https://www.youtube.com/watch?v=6Rk1- zciWHY&index=3&list=PLgGIKOSOO sv1496XLU-HBUYQXYEWMrrV www.KlausSchenck.de / Deutsch-KA/ Schenck / S. 3 von 4 Textinterpretation: "Es war ein Wunder" den aufgestickten Blumen" (Z. 28/29) für das Interview ausgewählt hatte, deutlich. Sie fühlt sich in Gegenwart der Moderatorin schlecht und beginnt zu zweifeln. Diese macht sie unsicher, obwohl sie "seit einer Woche" (Z. 30) überlegt hat, was sie anziehen solle und es nun trotzdem für das Falsche hält. Auf die Aussage der schlanke[n], herrliche[n], wortgewandte[n]" (Z. 26) Mode- ratorin, dass sie ihren Mann bestimmt immer gefüttert habe, widerspricht sie nicht. Sie erkennt allerdings die Unwahrheit, die ihr die Moderatorin in den Mund legen will, erwidert jedoch nicht und rechtfertigt ihre Stummheit und ihr Schweigen mit den Worten "außerdem, die andere [redet] ja immer weiter" (Z. 35). Damit schiebt sie die Schuld auf andere und steht nicht dazu, dass sie das Füttern ihres Mannes "ziemlich gräßlich" (Z. 34) findet. Außerdem will sie sich selbst nicht enttäuschen, da dieses "[schreckliche] Geheimnis" (Z. 42) "allem zuvor Gesagten eine sehr unerwartete Wendung" (Z. 43) gäbe. Die Frau findet Gefallen daran, wie die Moderatorin sie beschreibt und ihr wird "so großartig und feierlich zumute" (Z. 38). Dennoch denkt sie, sie ist es der "[anteilnehmenden] [...] Frau" (Z. 42) schuldig, die Wahrheit zu erzählen. Auch ist sie davon überzeugt, die Moderatorin würde sich für ihre Geschichte interessieren und Anteil an ihrem Schicksal nehmen. Nun beginnt der Wen- depunkt der Kurzgeschichte, denn die Frau beginnt "sich aufzuregen" (Z. 47) und hört "[der] Schöne[n]"(Z. 52) nur noch halb zu. Als diese sie fragt, "woher [sie] ihre Zuversicht" (Z. 53) nahm ihren Mann wieder "zurückzugewinnen" (Z. 54) und ob es an dieser großen "Liebe zu ihm" (Z. 56) lag, bemerkt die Frau endlich, dass die Moderatorin keine Ahnung hat und "vom Beten wie der Blinde von Farbe" (Z. 59) redet und "zu glücklich" (Z. 60) ist, um auch nur ir- gendetwas zu verstehen. Die Moderatorin fragt außerdem, wie sie den gan- zen "Versuchungen" (Z. 58) standhalten konnte. Durch diese Aussage wird der Frau bewusst, "etwas verpasst" (Z. 63) zu haben und ihre Stimmung kippt. Nun bereitet sie sich darauf vor, die Wahrheit zu sagen. Die zunehmenden Absätze beschreiben hier an dieser Stelle die steigende Spannung und die innere Unruhe der Frau. Es fällt ihr nicht mehr wie zu Beginn "leicht" (Z. 1) zu sprechen, denn sie antwortet nicht mehr, sondern nickt nur noch "so vor sich hin" (Z. 68). Dies bemerkt auch die Moderatorin und versucht nun das Inter- view zu beenden, da sie wahrscheinlich merkt, dass sie die erhofften Ant- worten der Frau nun wohl nicht mehr bekommen wird. Stattdessen wünscht sie ihr "von ganzem Herzen"(Z. 71) einen "Neuanfang mit [ihrem] so sehr ge- liebten Mann" (Z. 72). In der wörtlichen Rede der Moderatorin benutzt diese gegen Ende Parataxen, was auch darauf hindeuten könnte, dass die Mode- ratorin langsam ihre freundliche und schöne Maske ablegt. Dennoch strahlt sie sie an "wie ein unerreichbarer Stern" (Z. 74). Dieser Vergleich zeigt den Wunsch der Frau, der Moderatorin alles zu erzählen, denn sie spürt "dieses Gewicht" (Z. 52) auf sich. Jetzt ist sie davon überzeugt ihre Chance nutzen zu müssen und ist froh und "in glücklicher Panik" (Z. 76/77). Sie empfindet die- ses Aussprechen der Wahrheit wie eine "Rettung" (Z. 77). Nun schüttet sie www.KlausSchenck.de / Deutsch-KA/ Schenck / S. 4 von 4 Textinterpretation: “Es war ein Wunder"” der Moderatorin ihr Herz aus, in der Hoffnung das "tief lotende Interesse der schönen Frau an ihr" (Z. 84) zu wecken. Sie sieht nun die Realität und "ihren Auferstandenen" (Z. 80) mit den "komisch [schrägen]" (Z. 81) Augen. Ihr Ekel vor ihrem eigenen Mann ist kaum zu überhören. In diesem Ausschnitt treten zweimal drei Punkte auf, welche die Spannung nur noch mehr verdeutlichen und hervorheben sollen. Die Frau wartet nun "angespannt hoffnungsvoll auf Hilfe" (Z. 84) der Moderatorin, die sie allerdings nicht bekommt. Sie hätte er- wartet, die Moderatorin würde wieder auf ihrer Seite stehen und sie mir ihren Aussagen unterstützen, doch nichts dergleichen passiert. Stattdessen wird der Befragten mitgeteilt, sie sei "seit eins Komma drei Minuten nicht mehr" (Z. 87) auf Sendung. Die Stimme der Moderatorin ist nun "technisch verändert" (Z. 86) und außerhalb des Interviews interessiert niemanden mehr etwas von dem Schicksal der Frau, schon gar nicht die Wahrheit. Alles, was geblieben ist, von dem kurzen Ausflug in eine tolle Scheinwelt, sind "die Schnüre[] und Mikrophone[]"(Z. 88), die "sie mit dem fernen anderen Sender verbunden hatte" (Z. 89). Dieser andere Sender steht sinnbildlich für ihre andere Welt, in welcher sie sich während des Interviews befand. Die Autorin Gabriele Wohmann will mit dieser Kurzgeschichte starke Kritik an Talkshows üben. Talkshows sind heutzutage etwas ganz Normales und auf fast jedem Sender zu finden. Meistens sind die Themen und Antworten je- doch genauso unecht wie in diesem Test, denn niemand interessiert sich da- für, wie es der befragten Person wirklich geht. Auch die Moderatoren stellen ihre Fragen bewusst so, dass sie die Antworten bekommen, die sie selbst und somit auch das Publikum hören wollen. Den Moderatoren und Sendern geht es einzig und allein nur um die Einschaltquoten und nicht im Geringsten um ihre Gäste. Diese sind für sie nur wie Puppen, die mehr oder weniger durch ihre Fragen gelenkt werden. Den Menschen in Talkshows bleibt keine andere Wahl als das zu antworten, was alle hören wollen. In diesem Beispiel versucht die Moderatorin durch Schmeicheleien und Komplimente der Frau das zu entlocken, was sie hören will. Dies gelingt ihr zunächst auch, doch, als sie merkt, die Befragte gibt nicht mehr die richtigen Antworten, bricht sie das In- terview abrupt ab. Den Gästen in den Talkshows steht also überhaupt nicht die Tür offen, das zu sagen, was sie wirklich denken. Die Wahrheit und der Mensch, der dahintersteckt, interessiert in diesen Talkshows nämlich nicht. Das Einzige, was hier im Film-Business zählt, sind Einschaltquoten und nicht die persönlichen Gedanken der befragten Person. Diesen Gedanken sollte man vielleicht auch besser im Hinterkopf behalten, wenn man das nächste Mal an einer Talkshow im Fernsehen hängen bleibt. www.KlausSchenck.de / Deutsch-Abi-Training: Textinterpretation / S. 4 3. Analyse der Aufgaben ⇒ die wichtigsten Wörter der Aufgabenstellung markieren und auch mögliche Zweiteilung in einer Aufgabenstellung erkennen (meist durch ,,und“ verbunden) Aufgabenstellung im Abitur seit 2005 in Baden-Württemberg: Interpretieren Sie den Text. Die Aufgabenstellung ist vorher bekannt, das (Zeit-)Problem liegt im Finden eigener Schwerpunkte. Man wird nicht mehr durch die Aufgabenstellung gesteuert und auf Schwerpunkte „gezwungen" Bei dieser Klassenarbeit wurde genau diese Aufgabenstellung (,,Interpretieren Sie den Text") gewählt. Die Kurzgeschichte „Der letzte Auftritt" stammt von Thomas Hürlimann, du wirst sie leicht im Internet finden. 4. Schriftlicher Teil 4.1 Einleitung → Einleitung schreiben (Autor, Titel, Textsorte [nicht: Geschichte oder Erzählung, beides sind keine Textsorten!], Kurzzusammenfassung (Inhalt od. Thematik od. Personen, dies hängt von der Kurzgeschichte oder der ersten Aufgabenstellung ab). Ich biete dir zwei Lösungen, überlege dir selbst, welche dir eher liegt oder kombiniere beide für dich zu deiner (dritten) Lösung! In der Kurzgeschichte „Der letzte Auftritt" von Thomas Hürlimann steht die Schauspielerin Ka im Zentrum, die ihre gescheiterte Existenz vor ihren Freunden verleugnet und dadurch zum letzten Mal die Möglichkeit bekommt, all ihr schauspielerisches Talent unter Beweis zu Manuskript: Klaus Schenck: „Deutsch-Abitur-Training/Baden-Württemberg". Bange-Verlag FT-Sendung/YouTube-Kanal (Skip: 2.55): https://www.youtube.com/watch?v=6Rk1- zciWHY&index=3&list=PLgGIKOSOO sv1496XLU-HBUYQXYEWMrrV www.KlausSchenck.de/ Deutsch / 2 vierstündige Klassenarbeiten / Verbesserungsprotokoll Textinterpretation / Thomas Hürlimann: „Der letzte Auftritt" / S. 4 von 13 Hoffnung nicht auf. Die Aussage von Ka „Ich bin am Ende. Ich kann nicht mehr“ (Z.31) hat der Autor extra so gestellt, dass wieder zwei Deutungsmöglichkeiten möglich sind. Zum einen lässt es sich auf ihre bisherige Lage beziehen und stellt auch gleichzeitig die Wahrheit da, denn Kathi hat alles verloren und ist wortwörtlich völlig am ,,Ende" (Z.32). Zum anderen kann man die Aussage auf ihre Lüge beziehen und den Stress. Durch all ihre Lügen entsteht bei den Freunden ein Bild von einer starken und erfolgreichen Schauspielerin, die gefragt und ständig in anderen Städten ist. Sie führt ein völlig stressiges Leben. Es soll Mattmann und Gudrun gezeigt werden, dass der ganze Stress zwar schön und teilweise auch gewollt ist, doch auf der anderen Seite sie auch mitnimmt und Ka langsam, aber sicher am Ende am Ende ihrer Kräfte zu sein scheint. Wie bereits oben erwähnt, stellt die Schauspielerin eine Person mit äußerst schwa- chem Charakter dar. Ein weiteres deutliches Signal findet man gegen Ende des Ge- sprächs mit ihren Freunden. Mattmann und Gudrun offenbaren ihre derzeitigen Probleme. Er leidet an „Leberkrebs" (Z.40) und sie hat eine Oberkieferoperation hin- ter sich und noch dazu einen „Geliebte[n]“ (Z.42), der sie nicht heiraten will. Trotz der Tatsache, dass nun Kathi all die Probleme der anderen kennt und auch weiß, dass deren Leben nicht perfekt und ohne Makel sind, kann sie nicht den Mut aufbringen und ihre Lügen aufklären. Sie ist viel zu feige und hat wahnsinnige Angst vor der Re- aktion. Auch kann beziehungsweise will sie nicht wahrhaben, dass all ihre Träume und ihre Karriere nicht mehr existieren. Die Feigheit kommt durch den Satz ,,Ich habe nicht gelogen" (Z.45f.) gut zum Ausdruck, da sie sich vor sich selbst rechtfertigen will, um so das, was sie getan hat, besser verkraften zu können. Mit dem Satz ,,ich habe noch einmal gespielt" (Z.46) geht Hürlimann auf den Titel der Kurzgeschichte ein und zeigt, dass all die Lügen Teil einer Rolle gewesen sind und Kathi nun „ihren letzten Auftritt" gehabt hat. Glücklich verlässt sie den Garten und hört durch das Rauschen der Bäume einen „Applaus“ (Z.50). Dieser „Applaus“ (Z.50) stellt ihre innere Zufrie- denheit dar, sie ist mit der Rolle, die sie gespielt hat, voll und ganz zufrieden. Dieser „letzte Auftritt" war noch der letzte Auftritt zu diesem Wohlbefinden. Die Kurzgeschichte „Der letzte Auftritt" von Thomas Hürlimann ist auch heute noch immer aktuell, denn auch heute gibt es Menschen, die mit ihrer wirklichen Situation nicht klar kommen. Sie bauen sich einfach eine zweite Welt auf, in der sie leben, um so die erste, schreckliche Welt verkraften zu können. Der Autor möchte den Leser zum Nachdenken anregen. Man darf auf keinen Fall die Wirklichkeit, in der man lebt, verdrehen, man muss das, was geschieht, akzeptieren und lernen damit fertig zu werden. Es ist einfacher zu lügen als sich der Wirklichkeit zu stellen. Die Kunst be- steht darin sich mit der Situation, in der man sich befindet, abzufinden und eine Lö- sung zu suchen, um es für einen selbst erträglicher zu gestalten. Doch wenn man Ignoranz walten lässt und alles verdrängen will, dann wird man irgendwann selbst von den Tatsachen eingeholt und man kommt nicht mehr mit allem klar. Visualisierte Darstellung der 1. Klassenarbeit mit Lösungsstrategien und Zeitplänen findet sich in: Abitur 2018 Baden-Württemberg Deutsch / Bange-Verlag / 12,99€ www.KlausSchenck.de/ Klassenarbeitsanalyse mit Interpretationstipps / S. 4 von 7 Textinterpretation / Gabriele Wohmann: ,,Es war ein Wunder" 3.Interpretation Die äußere Form: Entweder am Anfang oder am Ende in die Interpretation einfließen lassen Bestandteile: Abschnitte im Text, zeitliche & örtliche Gliederung WICHTIG: Erzählform nicht vergessen Beispiel: Betrachtet man zunächst die äußere Form der Kurzgeschichte, fallen vor allem die vielen Absätze und der fast durchgehende Dialog zwischen Ehefrau und Moderatorin auf, die dem Text etwas Spannendes und Lebendiges verleihen. Durch den ständigen inneren Monolog der Befragten erfährt der Leser den großen Unterschied zwischen Gesagtem und Gedachtem, was auf eine personale Erzählhaltung schließen lässt. Das Zitieren: Allgemeine Regeln: Die Zitate müssen so in den Text integriert sein, dass man sie nicht bemerkt Die Zitate müssen auch interpretiert werden Nur wenige Wörter (ca. 1-3) einbauen → leichter zu integrieren als ganze Sätze Keine ganzen Sätze einbauen Fehlerquellen beim Zitieren: Die Zitate werden eingebaut, danach aber nicht interpretiert → die Interpretation wird zur Inhaltsangabe mit eingebauten Zitaten ,,In Zeile 1 steht, dass..." www.KlausSchenck.de/ Klassenarbeitsanalyse mit Interpretationstipps / S. 5 von 7 Textinterpretation / Gabriele Wohmann: „Es war ein Wunder" Zitierregeln: ● ● Ein Wort soll verändert werden 1.) Beispiel (vom Präteritum ins Präsens): Text: Er spielte... Zitat: ,,Er spielt..."(Z.10) 2.) Beispiel (vom Präsens ins Präteritum) Text: Er spielt Zitat: „Er spielt[e]..." (Z.11) Auslassen von Wörtern: Runde Klammern verwenden (...) MERKE: Bei der Interpretation keine Textzusammenfassung, sondern Interpretation Konnotation kann sich nur auf ein Wort beziehen, nicht auf einen Satz Interpretationsausschnitt: Durch die Aussage der Moderatorin, „das taten sie doch sicher" (Z.5) versucht diese, die Antwort aus der Frau herauszubekommen, die sie auch hören will, was dieser allerdings auch nicht ungelegen kommt, da ihre ,,zwar eher langweiligen Antworten [...]sie gleichwohl stolz [machen]" (Z.5/6). Durch diesen Satz wird die Unzufriedenheit der Hauptperson mit sich selbst zum Ausdruck gebracht. Sie empfindet sich selbst als langweilig und nichts Besonderes, fühlt sich jedoch durch die „unwirklichen, traumwandlerischen Sachen, die sie hier von sich [gibt]" (Z.11), gut. Die Moderatorin gibt der Frau mit ihr in den Mund gelegten Worten die Chance sich unberechtigter Weise gut zu fühlen und in eine Scheinwelt einzutreten, in der sie aus ihren Antworten ein Stückchen Wahrheit zu finden versucht. „Sie [habe] ihn täglich www.KlausSchenck.de/ Deutsch / 2 vierstündige Klassenarbeiten / Verbesserungsprotokoll Textinterpretation / Thomas Hürlimann: „Der letzte Auftritt" / S. 5 von 13 Wie man in der Geschichte gesehen hat, gehen alle Menschen mit ihren Problemen anders um, einige reden über sie und andere verschweigen diese. Ebenso wird klar, dass jeder Mensch sein eigenes Bündel zu tragen hat und somit ist es keine Schande, wenn man offen über alles redet, denn Reden hilft immer! Die Sturheit, mit welcher Kathi in der Geschichte vorgeht, und die Tatsache, dass sie sich von ihrem Vorhaben auch noch bekräftigt, sollten für den Leser keinen Anreiz zur Nachahmung bieten, denn irgendwann kommt auch Kas Fassade zum Wackeln und bricht ein. 2. Klassenarbeit In seiner Kurzgeschichte „Der letzte Auftritt" erzählt der Autor Thomas Hürlimann von der Begegnung einer gescheiterten Schauspielerin mit deren ehemaligen Schauspielerfreunden. Im Zuge ihres „letzten Auftrittes" belügt sie diese durch Schilderungen einer glorreichen Karriere. Doch zu guter Letzt wird sichtbar, dass nicht nur ihre Darstellungen Lug und Trug waren. Die gealterte Schauspielerin Ka kehrt nach ihrem Scheitern in der Branche an den Ort ihres ersten Auftrittes, St. Gallen, zurück. In einem Biergarten trifft sie Schauspielfreunde aus früheren Zeiten an. Nach einer herzlichen Begrüßung lügt sie ihnen ihre imaginären Erfolge vor, doch ihre Maske fällt nach einiger Zeit. Ka gibt vor ihren Freunden zu, am Ende zu sein, doch diese interpretieren die Aussage als Anzeichen von Erschöpfung wegen der vielen Engagements. Auch die Bekannten scheinen erfolgreich zu sein, aber zu Ende der Geschichte fällt der Schleier und es wird klar, dass sie ebenso gescheitert sind. Trotz des Versuches der Klarstellung bleibt Kas Lüge von der glorreichen Karriere bis zum Schluss unerkannt und so bezeichnet die Schauspielerin diesen Vorfall als ihren letzten Auftritt und revidiert so die eigentliche Lüge. Thomas Hürlimann zeigt uns am Beispiel der Schauspielerin Ka eine große Gefahr des Menschen auf. Das Verlangen eines jeden nach Stolz, Würde und Ansehen verhindert die Ehrlichkeit. So verschleiert Ka ihre Probleme und beschönigt die Situation stark. Zwar erhält sie dadurch die angestrebte Bewunderung, doch ihr wirkliches Bedürfnis wird nicht gestillt - sie erhält keinen Trost und auch keinen Rückhalt. Letztendlich bleibt sie alleine zurück. Ebenso wie Ka laufen durch ihr übermäßiges Streben, etwas Besseres zu sein, alle Menschen Gefahr zu vereinsamen. „Der letzte Auftritt" wird aus einer Sicht der Hauptperson Ka dargestellt. Durch deren erlebte Rede [h]übsch war sie damals gewesen" (Z. 46) lässt sich die Erzählperspektive als eine personale identifizieren. Nach dem abrupten Einstieg in die Geschichte wird zunächst einmal die Lebenssituation der Hauptfigur beschrieben. Ihre „Existenz [ist] gescheitert, die Visualisierte Darstellung der 1. Klassenarbeit mit Lösungsstrategien und Zeitplänen findet sich in: Abitur 2018 Baden-Württemberg Deutsch / Bange-Verlag / 12,99€ www.KlausSchenck.de / Deutsch-Abi-Training: Textinterpretation / S. 5 stellen. In seiner Kurzgeschichte „Der letzte Auftritt" erzählt der Autor Thomas Hürlimann von der Begegnung einer gescheiterten Schauspielerin mit deren ehemaligen Schauspielerfreunden. Im Zuge ihres „letzten Auftrittes“ belügt sie diese durch Schilderungen einer glorreichen Karriere. Doch zu guter Letzt wird sichtbar, dass nicht nur ihre Darstellungen Lug und Trug waren. oder → Einleitung und Schluss gemeinsam am Ende der KA schreiben, um beides einander anzugleichen, sich aber einen Vermerk machen, dass dieser Teil noch fehlt (mit der Seitenzählung auf Seite 2 beginnen, so dass die fehlende Seite 1 auffällt oder eine halbe Seite Platz lassen!) Tipp: gefährliches Spiel, eher nicht machen! - → Bei einer Textinterpretation mit präzisen Aufgaben diese der Reihe nach (!) lösen. Kein Konzept machen! Die Aufgabenstellung exakt am konkreten Text erfüllen, dabei in Blick auf die Aufgabenstellung am Text entlang gehen. Die Vorarbeit wurde durch Farben geleistet, auch muss jetzt ein ziemlich klares Textverständnis vorliegen, das die Integration verschiedener Zitate aus dem Text (Zeilenangabe!) ermöglicht. Grundsätzlich muss alles am Text belegt werden, auf Spekulationen außerhalb des Textes ist zu verzichten. 4.2 Inhaltsangabe Ohne Existenz, mit gescheiterten Träumen und hungrig macht sich eine Schauspielerin, genannt Kathi oder Ka, auf den Weg zu ihren Schauspielfreunden. Die anfängliche Wiedersehensfreude verfliegt schnell und Ka nutzt zum letzten Mal die Möglichkeit ihre schauspielerischen Künste zu präsentieren, immer mit dem Gedanken im Hinterkopf in Wirklichkeit alles verloren zu haben. Ganz Manuskript: Klaus Schenck: „Deutsch-Abitur-Training/Baden-Württemberg". Bange-Verlag FT-Sendung/YouTube-Kanal (Skip: 2.55): https://www.youtube.com/watch?v=6Rk1- zciWHY&index=3&list=PLgGIKOSOO sv1496XLU-HBUYQXYEWMrrV www.KlausSchenck.de / Klassenarbeitsanalyse mit Interpretationstipps / S. 6 von 7 Textinterpretation / Gabriele Wohmann: ,,Es war ein Wunder" besucht, sogar damals mit dem Abszess am linken Fuß" (Z.7), versucht sie sich ihre Antworten schön zu reden und stellt es als etwas Besonderes hin, ihn damals sogar mit dieser Verletzung besucht zu haben. Außerdem bekam sie von den Pflegern die Bestätigung, „wie entscheidend ihr Beitrag zum Wunder" (Z.9) war. „Diese ständigen Bejahungen waren lebensecht" (Z.10) im Gegensatz zu den Antworten, die sie hier von sich [gibt]" (Z.11). Sie ist so in ihrem Rausch und überzeugt, dass dieses Wunder „nur durch sie" (Z.9) geschehen konnte, sodass sie sich selber [überrascht]" (Z.12). Sie fühlt sich interessant und schlüpft in die Rolle eines anderen. 4.Schluss Gestaltungsmöglichkeiten: Aktualisierung Eigene Meinung Intention des Autors Beispiel eines Schlusses: Die Autorin Gabriele Wohmann will mit dieser Kurzgeschichte starke Kritik an Talkshows üben. Talkshows sind heutzutage etwas ganz Normales und auf fast jedem Sender zu finden. Meistens sind die Themen und Antworten jedoch genauso unecht wie in diesem Text, denn niemand interessiert sich dafür, wie es der befragten Person wirklich geht. Auch die Moderatoren stellen ihre Fragen bewusst so, dass sie die Antworten bekommen, die sie selbst und somit auch das Publikum hören wollen. Den Moderatoren und Sendern geht es einzig und allein nur um die Einschaltquoten und nicht im Geringsten um ihre Gäste. Diese sind für sie nur wie Puppen, die mehr oder weniger durch ihre Fragen gelenkt werden. Den Menschen in Talkshows bleibt keine andere Wahl, als das zu antworten, was alle hören wollen. In diesem Beispiel versucht die Moderatorin durch Schmeicheleien und Komplimente www.KlausSchenck.de / Deutsch / 2 vierstündige Klassenarbeiten / Verbesserungsprotokoll Textinterpretation / Thomas Hürlimann: „Der letzte Auftritt" / S. 6 von 13 Träume zerbrochen" (Z. 2) und sie ist „zum Sterben müde" (Z. 3). Diese Hyperbel verdeutlicht die Sicht Kas auf ihr gescheitertes und auswegsloses Leben. Im Gegensatz dazu steht die Zeit „ihr[es] erste[n] Engagement[s]" (Z. 4). Damals besaß sie noch Talent und sie erinnert sich zurück an die Jahre, als die Textbücher metaphorisch ,,vom Feuer der Probenleidenschaft angesengt und gerollt waren" (Z. 7f.). Ihre jetzige Verfassung unterscheidet sich stark von dem damaligen Enthusiasmus, als sie „voller Lust auf Liebe, Zukunft und Kunst" (Z. 5) gewesen ist. Nun rücken solche Grundsätze in den Hintergrund und einfache Grundbedürfnisse, wie die Tatsache, dass sie „Hunger" (Z. 3) hat, treten hervor. Ihre Illusionen sind dahin und die innere sowie äußere Schwäche wird durch die Art, wie sie „taumelt[]" (Z. 9), verdeutlicht. Der Ausspruch „dann war es still" (Z. 10) macht ihre Einsamkeit klar. Diese wird jedoch durch die erste direkte Rede in ,,Der letzte Auftritt", durch den Ruf: „Kathi" (Z. 11) durchbrochen. Ka ist nun nicht länger eine gescheiterte, einsame Person, sondern ein Mensch, der erkannt wird. Die Schwermütigkeit, die sie dazu brachte ihren Schminkkoffer zu „schlepp[en]“ (Z. 1), ist dahin. Eine neue Ka kommt zum Vorschein. Sie befindet sich wieder in ihrer „Anfängerzeit“ (Z. 12). Und in diesem Moment erfüllt Ka voll und ganz das Schema des von Thomas Hürlimann kritisierten Menschen. Ihre Wandlung wird auch durch die parataktisch gebauten Sätze, zu Beginn des zweiten Sinnabschnittes, verdeutlicht, ebenso wie durch das Asyndeton: , Umarmung, Küsse, Tränen.“ (Z. 17). Die Geschichte scheint sich auf einmal beschleunigt zu haben, die Ellipsen (vgl. Z. 17) verbreiten eine gewisse Hektik, Lebendigkeit und reißen Ka scheinbar aus der Schwermütigkeit. Doch als Pfand für diese Metamorphose dient die Glaubwürdigkeit. Schon die ersten Aussprüche: „Kathi! Liebling! Du!" (Z. 16) deuten auf den weiteren gekünstelten Verlauf der Geschichte hin. Denn nach so langer Zeit ist die Kosebezeichnung „Liebling" (Z. 16) kaum angebracht und verspricht so ein wahres Schauspiel. Hiermit ist eine Entwicklung, dass „Ka schwindelt []" (Z. 17), abzusehen und die euphemistische Rechtfertigung, dass es ,,ohne Absicht" (Z. 17) und „einfach so“ (Z. 17) geschieht, nicht verwunderlich. Von nun an ist das ganze Gespräch auf ein Lügengebilde aufgebaut, von dem nicht nur Ka ergriffen wird. Auch Mattmann versucht sich, durch die „kesse Blonde" (Z. 15) an seiner Seite, Jugend in alten Jahren zu verschaffen. Thomas Hürlimann symbolisiert das Abgleiten und Entgleisen des Gespräches durch eine Klimax. So wird der „kleine Schwindel“ (Z. 18) bald zur „ekelhafte[n], fette[n] Lüge" (Z. 18f.). Die Zügel entgleiten Ka und durch ihre Erzählungen zwingt sie auch ihre Zuhörer in eine unehrliche Rolle. Sie erzwingt sich geradezu für sie glücklich zu sein (vgl. Z. 24) und somit ihre Geschichte als glaubwürdig zu titulieren. Schaut man jedoch etwas genauer hin, so blickt man leicht hinter die Fassade und erkennt am Kommunikationsmuster der Freunde deren schauspielerisches Talent. Sie schreien, „flöte[n]“ (Z. 22) und „hauch[en]“ (Z. 24), kurz gesagt, bedienen sich ihrer berufsbedingten Fähigkeiten, um sich gegenseitig eine heile Welt vorzuspielen. Die Maske fällt zuerst bei Mattmann, dessen Blick „trüb[]" (Z. 29) wird, als sein „Jungbrunnen“, „die Blonde" (Z. 29), geht. In diesem Visualisierte Darstellung der 1. Klassenarbeit mit Lösungsstrategien und Zeitplänen findet sich in: Abitur 2018 Baden-Württemberg Deutsch / Bange-Verlag / 12,99€ / Deutsch-Abi-Training: Textinterpretation / S. 6 Schauspielerin inszeniert sie ein „Meisterwerk", getragen durch ein Gerüst aus Lügen, sich immer mehr in ihren Schwindel verstrickend hat sie bald keine Chance mehr diesem zu entkommen und erhält auf der anderen Seite noch reichlich Verständnis und Anerkennung für ihre doch allzu schwierige und stressige Lage. Während ihre Freunde die Realität nicht zu beschönigen versuchen und ihr Probleme offen darlegen, erwähnt sie mit keinem Wort ihre tatsächliche Lage, im Gegenteil, sie ist froh noch einmal eine Rolle annehmen zu können, die sogar ihres Erachtens mit Applaus gekrönt wird. ● www.KlausSchenck.de Bei Erzähltechnik und sprachliche Gestaltung steht der ganze Text im Zentrum. Hier bewährt sich dann die oben geleistete Vorarbeit. ● ● 4.3 Interpretation Erzähltechnik Figurencharakteristik / Figurenkonstellation Persönlichkeitsmerkmale (innerer Monolog, Zitate usw. oder direkte Charakterisierung durch den Autor. Ist diese tendenziös, auf- oder abwertend?) Verhaltensweisen / Beziehung zu sich und zu anderen Typische Orte, Räume, Straßen (wie sind diese zu interpretieren, kann man sie interpretatorisch verbinden?) Zeiterfahrung und -struktur (zeitraffend / zeitdehnend) Wechsel der Zeitebenen: Rückblenden, Vorausdeutungen Erzählperspektive: auktorial, personal, Ich-Erzählung Erlebte Rede: 3.Pers. Indikativ Präteritum Innerer Monolog: Wiedergabe der Gedanken und Gefühle in der 1.Pers. Sg., Präsens Manuskript: Klaus Schenck: „Deutsch-Abitur-Training/Baden-Württemberg". Bange-Verlag FT-Sendung/YouTube-Kanal (Skip: 2.55): https://www.youtube.com/watch?v=6Rk1- zciWHY&index=3&list=PLgGIKOSOO sv1496XLU-HBUYQXYEWMrrV www.KlausSchenck.de / Deutsch / 2 vierstündige Klassenarbeiten / Verbesserungsprotokoll Textinterpretation / Thomas Hürlimann: „Der letzte Auftritt" / S. 7 von 13 Bereich ist auch die Wende des Gespräches zu sehen, als Ka scheinbar ihrem Gewissen nachgibt und so „plötzlich" (Z. 32) sagt, dass sie am Ende" (Z. 32) sei und ,,nicht mehr" (Z. 32) könne. Diese Aussage kann als Hilferuf gesehen werden, der die Freunde auffordert ihr eine Stütze zu sein, doch Ka hat sich schon zu sehr in ihrem Lügengebilde verwickelt und so wird ihr Versuch zur Ehrlichkeit falsch gewertet. Gudrun versteh[t]" (Z. 33) sie, der eigenen Meinung nach. Diese Blindheit gegenüber der Wahrheit scheint jedoch auch nur gespielt zu sein und so wird ihr Angebot an Ka - „Ich drück dich“ (Z. 36) – durch die Emphase „ehrlich“ (Z. 37) als Schaustück enttarnt. Nachdem man einmal hinter diese perfekte Welt aus Lügen geschaut hat, fällt eben diese nun in sich zusammen. „Mattmann war nun doch [...] alt geworden" (Z. 58) und seine Krankheit - „Leberkrebs" (Z. 40) - wird durch die Personifikation ,,das Kinn fiel zittrig vom Gesicht“ (Z. 40) nur noch verstärkt. Der „Unsterblich[e]“ (Z. 13) wird sterblich. Und letztendlich tritt auch Gudrun aus ihrer Rolle heraus und gibt zu, dass ,,ihr Geliebter" (Z. 41) ein „Trottel" (Z. 42) sei. Mit dem Abendläuten“ (Z. 43) ist das Gespräch beendet. Durch die Aussage „der Himmel wurde blau, der Garten schattig" (Z. 43) wird der erneute Wandel Kas versinnbildlicht. Nachdem sie wieder alleine ist, wird ihre Welt wieder einsam und „schattig" (Z. 43). Ein letztes Mal lügt sie sich selbst etwas vor, indem sie ihre vorhergehenden Handlungen rechtfertigt: „Ich habe nicht gelogen [...] [] ich habe noch einmal gespielt." (Z. 45 f.) Die ganze Begegnung wird somit als unwahr dargestellt. Eben als Kas „letzte[n] Auftritt". Sie ist wieder die Alte, gebeugt vom Leben, wie sie „leise“ (Z. 46) spricht und aus dem Garten schleicht (vgl. Z. 48). Doch ein gewisser Fortschritt ist erkennbar, da sie nun zu wahren Gefühlen fähig zu sein scheint. Sie schickt Mattmann „einen Kuß zu" (Z. 49), obwohl er ihn nicht sehen kann, da er schläft. Für diese grundehrliche Handlung wird sie durch den „Applaus" (Z. 50) der „Platanen“ (Z. 50), die „raschel[n] und rausch[en]“ (Z. 50) offensichtlich belohnt. Nach dieser genauen Betrachtung wird nun klar, dass Thomas Hürlimann uns in „Der letzte Auftritt" eine Warnung ausspricht. Die Kurzgeschichte kann dahingehend gedeutet werden, dass das Leben eines Menschen aus Masken besteht. Je nachdem, wie es die Situation erfordert, wechselt er diese. Dieses Schauspiel mag vielleicht lange gut gehen und unser Streben nach Anerkennung befriedigen, doch letztendlich führt diese Maskerade nur zu einer Entfremdung voneinander und sich selbst gegenüber. In schwierigen Zeiten wird sich nicht mehr die Schwäche eingestanden, einmal Trost zu suchen und wird die Hürde doch einmal überwunden, so ist es oftmals schon viel zu spät, um noch den Weg aus dem Gewirr von Masken und Lügen zu finden. „Der letzte Auftritt" ist somit ein Mahnmal gegen den menschlichen Geltungsdrang. Die Gefahr, dass dabei die wahren Gefühle auf der Strecke bleiben, ist einfach zu groß und sollte von keinem eingegangen werden. In Visualisierte Darstellung der 1. Klassenarbeit mit Lösungsstrategien und Zeitplänen findet sich in: Abitur 2018 Baden-Württemberg Deutsch / Bange-Verlag / 12,99€ www.KlausSchenck.de / Deutsch-Abi-Training: Textinterpretation / S. 7 Wenn teilweise sehr assoziativ und ungeordnet: (Bewusstseinsstrom = ,,stream of consciousness") ● Begründung, weswegen der vorliegende Text eine Kurzgeschichte, Parabel, Satire oder Märchen ist (Textsorte!) Metaphern / Symbole • Wortwiederholungen ● Sprachliche Gestaltung Stilfiguren auswendig lernen und in ihrer Funktion am Text zeigen!! Tipp: Zitatintegration Vermeide Zitate als vollständige Sätze wegen der Verben, da diese im Deutschen oft umgestellt werden müssen (Hauptsatz / Nebensatz / Zeit), integriere in deine Interpretation einzelne Zitatwörter, womit du den Inhalt absicherst. Mein weiterer Tipp ist untern Deutschlehrern sehr umstritten, deswegen sprich vorher mit deinem Deutsch-Lehrer! Ich rate meinen Schülern, ein Zitat mit Verb (also meist ganzer Satz) der Interpretationssprache also dem Präsens anzupassen, so gewinnt deine Arbeit hinsichtlich der Grammatik-Zeit eine gewisse Einheitlichkeit. Wenn Zitate in der Vergangenheit bleiben, kippst du leicht bei der Interpretation auch in die Vergangenheit, und das ist dann aber wirklich falsch! Bei einer Änderung der Zeit im Zitat muss natürlich das Verb oder der veränderte Teil des Verbes in eine eckige Klammer, das dürfte klar sein, oder? Jede Änderung - auch die kleinste muss durch eckige Klammer signalisiert werden. Den Zitatnachweis lass ich in eine runde Klammer stellen. Um dieses ganze Problem mit der Erzählzeit in der Vergangenheit und den vielen Klammern zu umschiffen, bleibe ich bei meinem Ratschlag, so wenig wie möglich vollständige Sätze mit Verben zu integrieren, das kann in ein ,,Klammer-Hexenwerk" ausarten! Manuskript: Klaus Schenck: „Deutsch-Abitur-Training/Baden-Württemberg". Bange-Verlag FT-Sendung/YouTube-Kanal (Skip: 2.55): https://www.youtube.com/watch?v=6Rk1- zciWHY&index=3&list=PLgGIKOSOO sv1496XLU-HBUYQXYEWMrrV www.KlausSchenck.de/ Klassenarbeitsanalyse mit Interpretationstipps / S. 7 von 7 Textinterpretation / Gabriele Wohmann: „Es war ein Wunder" der Frau das zu entlocken, was sie hören will. Dies gelingt ihr zunächst auch, doch, als sie merkt, die Befragte gibt nicht mehr die richtigen Antworten, bricht sie das Interview abrupt ab. Den Gästen in den Talkshows steht also überhaupt nicht die Tür offen, das zu sagen, was sie wirklich denken. Die Wahrheit und der Mensch, der dahintersteckt, interessiert in diesen Talkshows nämlich nicht. Das Einzige, was hier im Film-Business zählt, sind Einschaltquoten und nicht die persönlichen Empfindungen der befragten Person. Diesen Gedanken sollte man vielleicht auch besser im Hinterkopf behalten, wenn man das nächste Mal an einer Talkshow im Fernsehen hängen bleibt. Folgende Formulierungen vermeiden: ■ Die Kurzgeschichte regt zum Nachdenken an... ■ Die Kurzgeschichte ist gut geschrieben... ■ Die Kurzgeschichte gefällt mir, da... ■Sie ist auf heute übertragbar, da... www.KlausSchenck.de / Deutsch-Abi-Training: Textinterpretation / S. 8 Einleitung / Einleitungsgedanke Zitatintegration Stilfiguren und Erzähltechnik Zentrale Interpretationsansätze Allgemeine Textbeobachtungen Die Zeilenzählung entspricht der Abituraufgabe von 2005. Thomas Hürlimann zeigt uns am Beispiel der Schauspielerin Ka eine große Gefahr des Menschen auf. Das Verlangen eines jeden nach Stolz, Würde und Ansehen verhindert die Ehrlichkeit. So verschleiert Ka ihre Probleme und beschönigt die Situation stark. Zwar erhält sie dadurch die angestrebte Bewunderung, doch ihr wirkliches Bedürfnis wird nicht gestillt - sie erhält keinen Trost und auch keinen Rückhalt. Letztendlich bleibt sie alleine zurück. Ebenso wie Ka laufen durch ihr übermäßiges Streben, etwas Besseres zu sein, alle Menschen Gefahr zu vereinsamen. „Der letzte Auftritt" wird aus einer Sicht der Hauptperson Ka dargestellt. Durch deren erlebte Rede [h]übsch war sie damals gewesen" (Z. 46) - lässt sich die Erzählperspektive als eine personale identifizieren. Nach dem abrupten Einstieg in die Geschichte wird zunächst einmal die Lebenssituation der Hauptfigur beschrieben. Ihre „Existenz [ist] gescheitert, die Träume zerbrochen“ (Z. 2) und sie ist „zum Sterben müde“ (Z. 3). Diese Hyperbel verdeutlicht die Sicht Kas auf ihr gescheitertes und auswegsloses Leben. Im Gegensatz dazu steht die Zeit ihr[es] erste[n] Engagement[s]“ (Z. 4). Damals besaß sie noch Talent und sie erinnert sich zurück an die Jahre, als die Textbücher metaphorisch vom Feuer der Probenleidenschaft angesengt und gerollt waren" (Z. 7f.). Ihre jetzige Verfassung unterscheidet sich stark von dem damaligen Enthusiasmus, als sie „voller Lust auf Liebe, Zukunft und Kunst“ (Z. 5) gewesen ist. Nun rücken solche Grundsätze in den Hintergrund und einfache Grundbedürfnisse, wie die Tatsache, dass sie „Hunger“ (Z. 3) hat, treten hervor. Ihre Illusionen sind dahin und die innere sowie äußere Schwäche wird durch die Art, wie sie „taumelt[]" (Z. 9), verdeutlicht. Der Ausspruch „dann war es still“ (Z. 10) macht ihre Einsamkeit klar. Diese wird jedoch durch die erste direkte Rede in ,,Der letzte Auftritt", durch den Ruf: Manuskript: Klaus Schenck: „Deutsch-Abitur-Training/Baden-Württemberg". Bange-Verlag FT-Sendung/YouTube-Kanal (Skip: 2.55): https://www.youtube.com/watch?v=6Rk1- zciWHY&index=3&list=PLgGIKOSOO sv1496XLU-HBUYQXYEWMrrV www.KlausSchenck.de / Deutsch / 2 vierstündige Klassenarbeiten / Verbesserungsprotokoll Textinterpretation / Thomas Hürlimann: „Der letzte Auftritt" / S. 8 von 13 diesem Sinne appelliert Thomas Hürlimann an unsere gesamte Gesellschaft, den Schleier fallen zu lassen und somit freier und glücklicher zu leben. 3. Protokoll der Klassenarbeitsbesprechung → Verbesserung der Klassenarbeit „Der letzte Auftritt" von Thomas Hürlimann im Zentrum der Schüler-Kritik: 1. Klassenarbeit 1. Einleitung: Bestimmte Wendungen müssen vermieden werden, wie beispielsweise: In der Kurzgeschichte geht es / dreht sich um... Die Kurzgeschichte handelt von... ● → Besser: Die Kurzgeschichte kreist um die Thematik... / In der Kurzgeschichte wird die Thematik...aufgegriffen. Die Kurzgeschichte stellt die Thematik...in den Mittelpunkt. Die Kurzgeschichte stellt den Aspekt in den Vordergrund / hebt den Aspekt ... hervor. ● ● ● ● 2. Inhaltsangabe: Es muss auf Folgendes geachtet werden: Der Inhalt muss verständlich wiedergegeben werden und das Wiedergegebene muss auch stimmen. Fast immer Präsens Kurze und prägnante Sätze Flexible Wortwahl Gut lesbare Sprache → Auf keinen Fall im PRÄTERITUM!!! Visualisierte Darstellung der 1. Klassenarbeit mit Lösungsstrategien und Zeitplänen findet sich in: Abitur 2018 Baden-Württemberg Deutsch / Bange-Verlag / 12,99€ www.KlausSchenck.de / Deutsch-Abi-Training: Textinterpretation / S. 9 „Kathi“ (Z. 11) durchbrochen. Ka ist nun nicht länger eine gescheiterte, einsame Person, sondern ein Mensch, der erkannt wird. Die Schwermütigkeit, die sie dazu brachte ihren Schminkkoffer zu „schlepp[en]“ (Z. 1), ist dahin. Eine neue Ka kommt zum Vorschein. Sie befindet sich wieder in ihrer „Anfängerzeit“ (Z. 12). Und in diesem Moment erfüllt Ka voll und ganz das Schema des von Thomas Hürlimann kritisierten Menschen. Ihre Wandlung wird auch durch die parataktisch gebauten Sätze, zu Beginn des zweiten Sinnabschnittes, verdeutlicht, ebenso wie durch das Asyndeton: „Umarmung, Küsse, Tränen.“ (Z. 17). Die Geschichte scheint sich auf einmal beschleunigt zu haben, die obige Akkumulation (vgl. Z. 17) verbreitet eine gewisse Hektik, Lebendigkeit und reißt Ka scheinbar aus der Schwermütigkeit. Doch als Pfand für diese Metamorphose dient die Glaubwürdigkeit. Schon die ersten Aussprüche: „Kathi! Liebling! Du!" (Z. 16) deuten auf den weiteren gekünstelten Verlauf der Geschichte hin. Denn nach so langer Zeit ist die Kosebezeichnung „Liebling" (Z. 16) kaum angebracht und verspricht so ein wahres Schauspiel. Hiermit ist eine Entwicklung, dass „Ka schwindelt " (Z. 17), abzusehen und die euphemistische Rechtfertigung, dass es „ohne Absicht“ (Z. 17) und „einfach so“ (Z. 17) geschieht, nicht verwunderlich. Von nun an ist das ganze Gespräch auf ein Lügengebilde aufgebaut, von dem nicht nur Ka ergriffen wird. Auch Mattmann versucht sich, durch die „kesse Blonde" (Z. 15) an seiner Seite, Jugend in alten Jahren zu verschaffen. Thomas Hürlimann symbolisiert das Abgleiten und Entgleisen des Gespräches durch eine Klimax. So wird der „kleine Schwindel" (Z. 18) bald zur „ekelhafte[n], fette[n] Lüge" (Z. 18f.). Die Zügel entgleiten Ka und durch ihre Erzählungen zwingt sie auch ihre Zuhörer in eine unehrliche Rolle. Sie erzwingt sich von ihnen geradezu für sie glücklich zu sein (vgl. Z. 24) und somit ihre Geschichte als glaubwürdig zu titulieren. Schaut man jedoch etwas genauer hin, so blickt man leicht hinter die Fassade und erkennt am Kommunikationsmuster der Freunde deren schauspielerisches Talent. Sie schreien, „flöte[n]" (Z. 22) und „hauch[en]“ (Z. 24), kurz gesagt, bedienen sich ihrer berufsbedingten Fähigkeiten, um sich gegenseitig eine heile Welt vorzuspielen. Die Maske fällt zuerst bei Mattmann, dessen Blick „trüb[]“ (Z. 29) wird, als sein „Jungbrunnen“, „die Blonde“ (Z. 29), geht. In diesem Bereich ist auch die Wende des Gespräches zu sehen, als Ka scheinbar ihrem Gewissen nachgibt und so „plötzlich“ (Z. 32) sagt, dass sie „am Ende" (Z. 32) sei und „nicht mehr“ (Z. 32) könne. Diese Aussage kann als Hilferuf Manuskript: Klaus Schenck: „Deutsch-Abitur-Training/Baden-Württemberg". Bange-Verlag FT-Sendung/YouTube-Kanal (Skip: 2.55): https://www.youtube.com/watch?v=6Rk1- zciWHY&index=3&list=PLgGIKOSOO sv1496XLU-HBUYQXYEWMrrV www.KlausSchenck.de / Deutsch / 2 vierstündige Klassenarbeiten / Verbesserungsprotokoll Textinterpretation / Thomas Hürlimann: „Der letzte Auftritt" / S. 9 von 13 3. Interpretation: → Äußere Form: Falls es der Text ermöglicht, sollte man auch immer die äußere Form mit in die Inter- pretation einfließen lassen. An der Interpretation zum Aufbau bei Thomas Hürlimann kann man dies gut erkennen. Beispielinterpretation: Betrachtet man zunächst einmal die äußere Form der Kurzgeschichte, dann fällt auf, dass Hürlimann sehr viele Absätze benutzt. Dennoch lässt sich hier ein logisches System erkennen, da dieses mit dem Handlungsverlauf der Kurzgeschichte überein- stimmt. Zu Beginn werden keine Absätze gewählt, da dort auch das Geschehen relativ un- bedeutend ist. Ka macht sich lediglich auf den Weg zu ihren Freunden und der Leser erfährt, dass ihre „Existenz gescheitert [ist]" (Z.2) und auch ihre „Träume zerbrochen" (Z.2) sind. Sie ist vollkommen alleine und hat außer ihrem ,,Schminkkoffer (...) nichts mehr" (Z.2f). Im weiteren Verlauf des Geschehens nehmen mit zunehmender Wichtigkeit auch die Absätze zu. Kathi baut sich ihre eigene neue Welt aus Lügen auf, um somit ihre wirk- liche Lage nicht preisgeben zu müssen. Gegen Ende ist die Spannung und Intensität des Gesprächs erloschen, was auch der nahezu fortlaufende Text ohne Absätze zeigt. → Zitieren: Verschiedene Vorgehensweisen: ● Die Stilfiguren im Text erkennen, anschließend diese durch ein Zitat belegen und dann alles interpretieren. → Beisp.: Mit der Ellipse ,,Und wie?"(Z.5), die sogleich auch eine Frage darstellt, wird auf die Veränderung in Kas Leben hingewiesen, nichts ist mehr so, wie es früher einmal war, Visualisierte Darstellung der 1. Klassenarbeit mit Lösungsstrategien und Zeitplänen findet sich in: Abitur 2018 Baden-Württemberg Deutsch / Bange-Verlag / 12,99€ www.KlausSchenck.de/ Deutsch-Abi-Training: Textinterpretation / S. 10 gesehen werden, der die Freunde auffordert, ihr eine Stütze zu sein, doch Ka hat sich schon zu sehr in ihrem Lügengebilde verwickelt und so wird ihr Versuch zur Ehrlichkeit falsch gewertet. Gudrun „versteh[t]“ (Z. 33) sie - der eigenen Meinung nach. Diese Blindheit gegenüber der Wahrheit scheint jedoch auch nur gespielt zu sein und so wird ihr Angebot an Ka – „Ich drück dich“ (Z. 36) – durch die Emphase „ehrlich" (Z. 37) als Schaustück enttarnt. Nachdem man einmal hinter diese perfekte Welt aus Lügen geschaut hat, fällt eben diese nun in sich zusammen. „Mattmann war nun doch [...] alt geworden“ (Z. 58) und seine Krankheit - „Leberkrebs" (Z. 40) - wird durch die Personifikation „das Kinn fiel zittrig vom Gesicht“ (Z. 40) nur noch verstärkt. Der „Unsterblich[e]“ (Z. 13) wird sterblich. Und letztendlich tritt auch Gudrun aus ihrer Rolle heraus und gibt zu, dass ihr Geliebter“ (Z. 41) ein „Trottel“ (Z. 42) sei. Mit dem „Abendläuten“ (Z. 43) ist das Gespräch beendet. Durch die Aussage „der Himmel wurde blau, der Garten schattig" (Z. 43) wird der erneute Wandel Kas versinnbildlicht. Nachdem sie wieder alleine ist, wird ihre Welt wieder einsam und „schattig“ (Z. 43). Ein letztes Mal lügt sie sich selbst etwas vor, indem sie ihre vorhergehenden Handlungen rechtfertigt: „Ich habe nicht gelogen [...] [] ich habe noch einmal gespielt.“ (Z. 45 f.) Die ganze Begegnung wird somit als nicht unwahr dargestellt, eben als Kas „letzte[n] Auftritt" (Überschrift). Sie ist wieder die Alte, gebeugt vom Leben, wie sie „leise“ (Z. 46) spricht und aus dem Garten schleicht (vgl. Z. 48). Doch ein gewisser Fortschritt ist erkennbar, da sie nun zu wahren Gefühlen fähig zu sein scheint. Sie schickt Mattmann „einen Kuß zu“ (Z. 49), obwohl er ihn nicht sehen kann, da er schläft. Für diese grundehrliche Handlung, für ihren ganzen Auftritt wird sie durch den „Applaus“ (Z. 50) der „Platanen“ (Z. 50), die „raschel[n] und rausch[en]“ (Z. 50) offensichtlich belohnt. ● ● 4.3 Schluss Bezug zur Einleitung / zur Geschichte herstellen Allgemeingültigkeit der Aussage des Stücks / der Textstelle / des Werkes betonen Abschließende Bewertung in Blick auf die Aktualität des Stücks / Werkes Manuskript: Klaus Schenck: „Deutsch-Abitur-Training/Baden-Württemberg". Bange-Verlag FT-Sendung/YouTube-Kanal (Skip: 2.55): https://www.youtube.com/watch?v=6Rk1- zciWHY&index=3&list=PLgGIKOSOO sv1496XLU-HBUYQXYEWMrrV www.KlausSchenck.de / Deutsch / 2 vierstündige Klassenarbeiten / Verbesserungsprotokoll Textinterpretation / Thomas Hürlimann: „Der letzte Auftritt" / S. 10 von 13 denn auch an der Schauspielerin sind die Zeichen der Zeit nicht spurlos vorüberge- gangen. ● Man stellt eine Behauptung auf, belegt diese anschließend mit einem Zitat. → Beispiel: Aufgrund dieser direkten Zeitbestimmung wird dem Leser vermittelt, dass Ka unun- terbrochen in der Welt herumreist und kaum noch Zeit zum Erholen findet, jeden Tag ist sie in einer anderen Stadt, um ihre Aufträge zu erledigen. (,,Gestern habe sie in Wien verhandelt [...]"(Z.19f)) • Zirkelargumentation: Man erkennt eine Stilfigur, interpretiert diese und belegt sie durch ein Zitat und an- schließend greift man ein Wort aus diesem Zitat / Satz erneut auf und interpretiert es nochmals. → Beisp.: Durch die Hyperbel ,,zum Sterben müde" (Z.3) wird beschrieben, dass sie schon seit längerer Zeit ihre Karriere aufgegeben hat und diesen Zustand der Langeweile satt hat. Sie erträgt die Tatsache nicht, nun alles verloren zu haben. Darauf deutet auch das Verb „müde“ (Z.3) nochmals genauer hin, das in dieser Zeile sogar gleich zweimal eingesetzt wird. Die ganze Anstrengung, die es gekostet haben muss, ihre Karriere als Schauspielerin aufrecht zu erhalten, war vergeudete Zeit. An- strengung, die sie nur geschwächt hat. →Fazit: Beim Zitieren sollte man sich immer fragen, warum der Autor gerade auf diese Art und Weise vorgegangen ist, sprich, warum der Satz gerade so und nicht anders kon- struiert und formuliert wurde. Gleiches gilt natürlich für Wörter. Und die präzise Antwort auf diese ,,Warum-Frage" ist die angemessene Interpretation! Wichtig: Nicht erlaubt ist: Visualisierte Darstellung der 1. Klassenarbeit mit Lösungsstrategien und Zeitplänen findet sich in: Abitur 2018 Baden-Württemberg Deutsch / Bange-Verlag / 12,99€ www.KlausSchenck.de/ Deutsch / 2 vierstündige Klassenarbeiten / Verbesserungsprotokoll Textinterpretation / Thomas Hürlimann: „Der letzte Auftritt" / S. 11 von 13 - Ein einzelnes Wort, z.B. „still", aus der Kurzgeschichte herauszugreifen und mit Zi- tatverweis zu interpretieren. Es muss immer zuerst der Satz (meist verkürzt) genannt, also das Wort in den Kontext gestellt werden, erst dann kann man auf die Einzelteile eingehen. - Ebenfalls falsch: In Zeile 2 steht, dass... Allgemeine Fehlerquellen beim Zitieren: - Die angebliche Interpretation des Zitates umfasst inhaltlich das, was zitiert wird. → Beispiel: „...sie geht schnell“ (Z.5). Dies sagt aus, dass sie schnell geht. Es handelt sich hierbei um eine schlichte Inhaltsangabe, garniert mit Zitaten. Es wird nicht interpretiert, sondern nur der Inhalt wiederholt, was Schüler gerne als Interpretation ,,verkaufen“. → Zitierregeln: 1. Ein Wort im Text soll verändert werden. Aus Vergangenheit soll Präsens wer- den: Text: Er sagte... Interpretation: ,,Er sagt[]..." (Z.7) 2. Im Text Präsens und man will Präteritum: Text: Er sagt... oder Er ist... Interpretation: ,,Er sagt[e]...“ (Z.7) oder „Er [war]...“ (Z.7) 3. Bei Auslassungen von Wörtern: → Runde Klammern (...) 4. Wird ein Wort verändert: → Eckige Klammer [] Visualisierte Darstellung der 1. Klassenarbeit mit Lösungsstrategien und Zeitplänen findet sich in: Abitur 2018 Baden-Württemberg Deutsch / Bange-Verlag / 12,99€ www.KlausSchenck.de / Deutsch-Abi-Training: Textinterpretation / S. 11 Schluss Nach dieser genauen Betrachtung wird nun klar, dass Thomas Hürlimann uns in „Der letzte Auftritt" eine Warnung zuspricht. Die Kurzgeschichte kann dahingehend gedeutet werden, dass das Leben eines Menschen aus Masken besteht. Je nachdem, wie es die Situation erfordert, wechselt er diese. Dieses Schauspiel mag vielleicht lange gut gehen und unser Streben nach Anerkennung befriedigen, doch letztendlich führt diese Maskerade nur zu einer Entfremdung voneinander und sich selbst gegenüber. In schwierigen Zeiten wird sich nicht mehr die Schwäche eingestanden, einmal Trost zu suchen, und wird die Hürde doch einmal überwunden, so ist es oftmals schon viel zu spät, um noch den Weg aus dem Gewirr von Masken und Lügen zu finden. „Der letzte Auftritt“ ist somit ein Mahnmal gegen den menschlichen Geltungsdrang. Die Gefahr, dass dabei die wahren Gefühle auf der Strecke bleiben, ist einfach zu groß und sollte von keinem eingegangen werden. In diesem Sinne appelliert Thomas Hürlimann an unsere gesamte Gesellschaft, den Schleier fallen zu lassen und somit freier und glücklicher zu leben. → FALSCH: Was man beim Schluss auf gar keinen Fall verwenden sollte, sind folgende Formulierungen / Floskeln, die als sogenannte „Mittelstufen-Sätze" bekannt sind: ● ● ● Die Stelle / Die Kurzgeschichte regt zum Nachdenken an. Die Kurzgeschichte ist gut geschrieben. Der Autor hat es gut gemacht. Die Kurzgeschichte wurde gut ausgewählt. Formulierung: Die Kurzgeschichte ist auch heute noch aktuell, denn auch heute noch gibt es noch... ● Die Kurzgeschichte ist leicht verständlich geschrieben. o Möglicher Lehrer-Kommentar unter der Arbeit: „Nur du hast sie nicht verstanden!" Manuskript: Klaus Schenck: „Deutsch-Abitur-Training/Baden-Württemberg". Bange-Verlag FT-Sendung/YouTube-Kanal (Skip: 2.55): https://www.youtube.com/watch?v=6Rk1- zciWHY&index=3&list=PLgGIKOSOO sv1496XLU-HBUYQxYEWmrrV www.KlausSchenck.de/ Deutsch / 2 vierstündige Klassenarbeiten / Verbesserungsprotokoll Textinterpretation / Thomas Hürlimann: „Der letzte Auftritt" / S. 12 von 13 5. Text: Er war hoch gewachsen, grau und besonders dumm. Interpretation: ,,Er [ist] (…..) dumm" (Z.8) MERKE: - Keinen ganzen Satz zitieren (→ eventuell nur verkürzt zitieren) - So selten wie möglich Verben zitieren, am besten vermeiden - Nur 1-3 Wörter (keine Verben!) in die Interpretation integrieren 4. Schluss: Interpretation der meisten Schüler: Ka hat falsch gehandelt, da sie ihre Freunde belog, um die wahre Situation zu ver- schleiern. Sie verleugnet ihre wirklichen Probleme und baut sich eine Welt aus Lügen auf, die sie am Ende noch für gut heißt. → Fazit: Wer lügt, versteckt sich vor der Realität, kann ihr also nicht ins Auge sehen. Man baut sich eine völlig neue Welt auf, in der man sich richtig entfalten kann, da es in der jetzigen nicht möglich ist. Lügen Zeichen von Schwäche Anderer Interpretationsansatz = komplett anderer Schluss: Es ist die heutige Medienwelt, die Ka zu ihrem letzten Auftritt verführt, eine Welt, die Ka als Schauspielerin verinnerlicht hat, die aber gleichzeitig in ihrer Außenwelt ihr entgegen tritt. Der Schauspieler spielt nicht das, was er ist, die Medienwelt repräsen- tiert oft nicht das, was sie scheint, Wahrheit und Lüge vermischen sich zu einer neuen Realität. In diese Mischung driftet Ka ,[o]hne Absicht, einfach so" (Z. 17) ab, dies war Teil ihres früheren Berufs, es ist nun Teil ihrer tiefen Sehnsucht, die zum überzeugenden „letzten Auftritt" (Überschrift) wird. Hier stellt sich weniger die Frage nach der Schuld, der Lüge, der Unwahrheit als mehr der Umgang mit einem erlebten Scheitern. Ka wählt eine Form, die niemandem schadet, ihr jedoch nicht nur die Würde vor den ehemaligen Kollegen schenkt, son- dern zusätzlich ihr es ermöglicht, ihre Situation anzunehmen, mit der gescheiterten Karriere abzuschließen und sich innerlich für einen Neuanfang, ohne ständige Blicke zurück, bereit zu machen. Unter diesem Aspekt wird der Leser nicht den ersten Visualisierte Darstellung der 1. Klassenarbeit mit Lösungsstrategien und Zeitplänen findet sich in: Abitur 2018 Baden-Württemberg Deutsch / Bange-Verlag / 12,99€ www.KlausSchenck.de / Deutsch-Abi-Training: Textinterpretation / S. 12 5. Durchlesen 2-3x die ganze Arbeit durchlesen, besonders auf die eigenen Fehlerquellen (Kommasetzung, Rechtschreibung, Präsens bei der Inhaltsangabe usw.) achten! ➜ äußere Form beachten: Steht überall mein Name auf den Blättern? (oben Mitte) Sind alle Blätter nummeriert? (oben rechts) Habe ich ein korrektes Deckblatt? Habe ich das Aufgabenblatt als letztes Blatt beigelegt? Klaus Schenck, OSR. a.D. Fächer: Deutsch, Religion, Psychologie (Wahlfach) Drei Internet-Kanäle: Schul-Material: www.KlausSchenck.de Schüler-Artikel: www.schuelerzeitung-tbb.de Schul-Sendungen: https://www.youtube.com/user/financialtaime ,,Vom Engagement-Lehrer zum Lehrer-Zombie"/Bange-Verlag 2020: Info-Flyer: http://www.klausschenck.de/ks/downloads/f02-werbeflyer-buch- entwurf-2020-11-26.pdf NEU! IMAGEMENT LENER LEHRER-ZOMBIE Das Power-Buch von Klaus Schenck Manuskript: Klaus Schenck: „Deutsch-Abitur-Training/Baden-Württemberg". Bange-Verlag FT-Sendung/YouTube-Kanal (Skip: 2.55): https://www.youtube.com/watch?v=6Rk1- zciWHY&index=3&list=PLgGIKOSOO sv1496XLU-HBUYQxYEWmrrV www.KlausSchenck.de/ Deutsch / 2 vierstündige Klassenarbeiten / Verbesserungsprotokoll Textinterpretation / Thomas Hürlimann: „Der letzte Auftritt" / S. 13 von 13 Stein werfen", sondern mit einem gewissen Verständnis, einem Stück Menschlichkeit und vielleicht gar mit einem kritischen Blick auf sich selbst diese Kurzgeschichte le- sen und interpretieren. → FALSCH: Was man beim Schluss auf gar keinen Fall verwenden sollte, sind folgende Formulie- rungen / Floskeln, die als sogenannte „Mittelstufen-Sätze" bekannt sind: ● ● Die Stelle / Die Kurzgeschichte regt zum Nachdenken an. Die Kurzgeschichte ist gut geschrieben. Der Autor hat es gut gemacht. Die Kurzgeschichte wurde gut ausgewählt. Formulierung: Die Kurzgeschichte ist auch heute noch aktuell, denn auch heute noch gibt es noch... Die Kurzgeschichte ist leicht verständlich geschrieben. o Möglicher Lehrer-Kommentar unter der Arbeit: „Nur du hast sie nicht verstanden!" ABI 2018 BW 2018 KÖNIGS ABI-TRAINER ABITUR 2018 BADEN-WÜRTTEMBERG DEUTSCH DEUTSCH Die komplette Vorbereitung auf Klausur und Abitur • mit 75 videounterstützten Erklärungen und vielen Links . von Schülern der Oberstufe mitentwickelt . für das allgemeine und berufliche Gymnasium 11.-12./13. KLASSE Visualisierte Darstellung der 1. Klassenarbeit mit Lösungsstrategien und Zeitplänen findet sich in: Abitur 2018 Baden-Württemberg Deutsch / Bange-Verlag / 12,99€