Georg Büchners Komödie "Leonce und Lena" ist ein bedeutendes Werk der deutschen Literatur aus der Epoche des Vormärz.
Das Stück handelt von Prinz Leonce aus dem Königreich Popo und Prinzessin Lena aus dem Reich Pipi, die einer arrangierten Hochzeit entfliehen wollen. Die Zusammenfassung zeigt, wie beide unabhängig voneinander fliehen und sich dabei zufällig begegnen, ohne die wahre Identität des anderen zu kennen. Im Verlauf der Handlung entwickelt sich zwischen ihnen eine echte Liebesbeziehung. Wichtige Nebenfiguren sind der philosophierende Diener Valerio und Rosetta, eine frühere Geliebte von Leonce.
Die Gesellschaftskritik des Stücks richtet sich besonders gegen die Kleinstaaterei und den müßiggängerischen Adel der deutschen Fürstentümer. Durch zahlreiche prägnante Zitate und ironische Dialoge werden Themen wie Langeweile, Melancholie und die Sinnlosigkeit des höfischen Lebens behandelt. Als geschlossenes Drama folgt das Werk der klassischen Einheit von Zeit, Ort und Handlung. Besonders deutlich wird die Kritik im 1. Akt, wo Leonce seine Lebensunlust und den Überdruss am höfischen Leben zum Ausdruck bringt. Die Beziehung zu Rosetta im frühen Teil des Stücks verdeutlicht seine Unfähigkeit zu echten Gefühlen, bis er Lena begegnet. Das Werk wurde 1836 geschrieben und vereint Elemente der Romantik mit scharfer sozialer Satire. Die Interpretation zeigt, wie Büchner durch geschickte Verwendung von Komik und Ironie fundamentale Kritik an den gesellschaftlichen Verhältnissen seiner Zeit übt.