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Leonce und Lena

9.4.2023

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Drama und Kommunikation um 1800
Figurenkonstellation vom Buch Leonce und Lena:
König Peter
Valerio
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Drama und Kommunikation um 1800 Figurenkonstellation vom Buch Leonce und Lena: König Peter Valerio Freunde und bisschen der Unterhalter Prinz Leonce Valerio Leonce und Lena Vater /Sohn Leonce verlobt Rosetta Geliebte, aber nur von kurzer Zeit verliert interesse (Leonce) Lena Unterstützerin von Lenz "Erzieherin Die zusammengestellte Übersicht über die Figuren enthält einige Informationen bzw. Einschätzungen zu diesen (fett hervorgehoben). Zudem sind mindestens zwei Belege für jeden Aspekt eingefügt. Gouvernante Sohn des Königs Peter und damit Prinz des Königreichs Popo. Als Müßiggänger, der keiner Arbeit nachgeht, keinen Sinn und keine Orientierung im Leben sieht, leidet er unter Langeweile und Melancholie. Seine Zeit vertreibt er sich mit dunklem Grübeln über sich und die Welt oder mit Spott über das gesellschaftliche Treiben um ihn herum, das er aus der ironischen Distanz des Außenseiters beobachtet und mit großem Wortwitz kommentiert. Selbstbezogen und arrogant trennt er sich rücksichtslos scherzend von seiner Geliebten Rosetta, die ihm langweilig geworden ist. Die eigentliche Handlung beginnt, als er vom Willen König Peters erfährt, er solle eine unbekannte Prinzessin heiraten und König werden. Aus Angst vor den künftigen Verpflichtungen flieht er mit Valerio nach Italien. Langeweile, keine Lust irgendwas zu machen, faul ,,bin ich ein Müßiggänger? Habe ich keine Beschäftigung?",,Ja es ist traurig" (S.5 Z;19-21) sieht keinen Sinn im Leben, gesellschaftliches Treiben als etwas Negatives ,,Was die Leute nicht alles aus Langeweile treiben.......",,ohne zu merken warum" (S.6 Z; 13-22) trennt sich rücksichtslos und scherzend, ohne schlechtes Gewissen von Rosetta (S.13/14 Z; 9-9)...

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,,Mein Gott wie viele Weiber hat man nötig, um die Scala der Liebe auf und ab zu singen" -> hält nicht viel von echter Liebe, sieht nur das Vergnügen als zweckmäßig an (S. 14 Z; 19-20) Je nach Blickwinkel könnte man ihn als einen Nichtsnutz oder aber einen Lebenskünstler Drama und Kommunikation um 1800 König Peter bezeichnen. Wie Leonce ist auch er Müßiggänger, genießt das Leben aber in vollen Zügen. Weltschmerz und Zynismus sind ihm fremd, er sieht das Schöne der Welt. Er strebt nach sinnlichen Genüssen, insbesondere nach gutem Essen und Trinken. Durch und durch bodenständig und pragmatisch, ist er doch auch intelligent und durchschaut das Rollenspiel der Menschen, denen er ohne falsche Höflichkeit, zuweilen frech und unverschämt gegenübertritt. Er begegnet Leonce am Anfang des Stücks und begleitet ihn bis zum Schluss. Dabei scherzen die beiden Männer während der gesamten Handlung miteinander, foppen einander und spielen sich die Witze und Pointen gegenseitig wie Bälle zu. Strebt nach sinnlichen Genüssen (S.15 Z. 21-24): ,,Warten Sie, wir wollen uns darüber sogleich ausführlicher unterhalten. Ich habe nur noch ein Stück Braten zu verzehren, dass ich aus der Küche, und etwas Wein, den ich von Ihrem Tisch gestohlen." Sieht das Schöne der Welt (S.7, Z. 6-10): ,,(Er legt sich ins Gras). Ich werde mich indessen ins Gras legen und meine Nase oben zwischen den Halmen herausblühen lassen und romantische Empfindungen beziehen, wenn die Bienen und Schmetterlinge sich drauf wiegen, wie auf einer Rose." Nichtsnutz oder Lebenskünstler (S.8, Z. 19-23): ,,Ich habe eine ungemeine Fertigkeit im Nichtstun, ich besitze eine ungeheure Ausdauer in der Faulheit. Keine Schwielen schänden meine Hände, der Boden hat noch keinen Tropfen von meiner Stirne getrunken, ich bin noch Jungfrau in der Arbeit" Durchschaut das Rollenspiel der Menschen (S. 19, Z. 19-26): ,,Nun Sie sollen König werden, das ist eine lustige Sache. Man kann den ganzen Tag spazieren fahren und den Leuten die Hüte verderben durchs viele Abziehen, man kann aus ordentliche Menschen Soldaten ausschneiden, sodass alles ganz natürlich wird, man kann schwarze Fräcke und weiße Halsbinden zu Staatsdienern machen, und wenn man stirbt, so laufen alle blanken Knöpfe blau an und die Glockenstricke reißen wie Zwirnfaden vom vielen Läuten." Ohne falsche Höflichkeit (S. 28, Z. 16-18):,, (zur Gouvernante) Warum schreiten Sie, Werteste, so eilig, dass man Ihre weiland Waden bis zu Ihren respektablen Strumpfbändern sieht?" Herrscher über das Königreich Popo und Vater des Prinzen Leonce. Er ist ein verwirrter Kopfmensch, der von seinen weltfremden, letztlich banalen Gedanken so beherrscht wird, dass er die alltäglichsten Dinge nicht ausführen kann oder vergisst. Umgeben von einem Staatsrat, der ihm permanent schmeichelt und recht gibt, ist er völlig unselbstständig und eingebildet. Während er sich selbst für weise hält, ist er in Wirklichkeit einfältig und dumm. Auch im Reden tut er sich schwer: Er stottert und stammelt und verliert immer wieder den roten Faden. In seiner ganzen Erscheinung wirkt er unbeholfen und steif, eher wie ein Roboter als ein wirklicher Mensch. Er ist der Auslöser der eigentlichen Handlung, da er die Hochzeit zwischen Leonce und Lena anordnet, um abdanken und die Regierungsgeschäfte seinem Sohn übergeben zu können. Unselbstständigkeit/alltägliche Dinge fallen ihm schwer: ->,, [...] wo mein Hemd, meine Hose?" (S. 9, Z. 9) Verwirrung: -> ,[...] Die Menschen machen mich confus, ich bin in der größten Verwirrung. (S. 10, Z. 6-7) Einfältig & dumm: -> ,,König Peter: Meine Lieben und Getreuen, ich wollte Euch hiermit kund- und zu wissen tun, kund- und zu wissen tun - denn entweder verheiratet sich mein Sohn, oder nicht (legt den Finger an die Nase) entweder, oder - Ihr versteht mich doch? [...] Wenn ich so laut rede, so weiß doch nicht wer es eigentlich ist, ich oder ein anderer, das ängstigt mich. (Nach langem Besinnen) Ich bin ich. [...] (S. 10 Z. 16-24) Drama und Kommunikation um 1800 Rosetta Prinzessin Lena Gouvernante Die Geliebte des Prinzen Leonce. In ihrem einzigen Auftritt erscheint sie als romantische, gefühlsbetonte, zärtliche Frau, die ihre gesamte Existenz auf den begehrten Mann ausgerichtet hat. Nichts scheint ihr wichtiger zu sein als ihre gemeinsame Liebe. Nachdem Leonce die Beziehung zu ihr ohne Mitgefühl beendet hat, wird ihre Anhänglichkeit noch deutlicher - tieftraurig verlässt sie die Bühne. ,,Du liebst mich Leonce?" Z.14, ,,Und immer?" Z.16 Seite 13 Z. 20 ➜ ,,Ach Leonce", Rosetta will ihn umfassen Seite 14 Rosetta entfernt sich traurig und langsam Rosetta singt nachdem Leonce Beziehung beendet hat: ,,Ich bin eine Arme Waise, Ich fürchte mich ganz allein. Ach lieber Gram - Willst du nicht kommen mit mir heim?" → Macht die Abhängigkeit deutlich Z.10-14 Leonce schenkt Rosetta keine Aufmerksamkeit: Rosetta (beleidigt). ,,Leonce!" Z.1, S. 12 Prinzessin des Königreichs Pipi und Verlobte des Prinzen Leonce. Als schwärmerische und gefühlsbetonte Frau empfindet sie Verzweiflung und Angst angesichts der Aussicht, einen fremden Mann heiraten zu müssen. Dabei sehnt sie sich durchaus nach Zweisamkeit und Geborgenheit, hat also eine romantische Ader. Dass sie zunächst nicht gegen ihr Schicksal ankämpft und sogar daran denkt, aus dem Leben zu scheiden, deutet auf eine passive, fatalistische Weltsicht hin. Verzweiflung und Machtlosigkeit wegen Hochzeit, fatalistisches Weltbild ,,Aber warum schlägt man einen Nagel durch zwei Hände, die sich nicht suchten?", (S. 21) ,,Bin ich denn wie die arme, hilflose Quelle, die jedes Bild, das sich über sie bückt, in ihrem stillen Grund abspiegeln muß?" (S. 22) ,,Ist denn die Tochter eines Königs weniger, als eine Blume?" (S. 22) schwärmerisch, romantische Ader ,,Oh Gott, ich könnte lieben, warum nicht? Man geht ja so einsam und tastet nach einer Hand, die einen hielte"(S. 21). ,,Es ging so hin, und auf einmal richtet sich der Tag vor mir auf" (S.22) ,,Sieh, ich wollte, der Rasen wüchse so über mich und die Bienen summten über mir hin" (S. 21) Ständige Begleiterin von Prinzessin Lena und für deren Wohlbefinden zuständig. Sie hat ein großes Herz und zeigt viel Mitgefühl mit ihrer Schutzbefohlenen, ist fürsorglich und empathisch. In ihrer Selbstlosigkeit und Hilfsbereitschaft, mit der sie der Prinzessin zur Seite steht, erinnert sie an eine Mutter, die ihre ganze Aufmerksamkeit auf ihr Kind richtet und die eigenen Bedürfnisse zurückstellt. Dabei zeigt sie sich einfallsreich und clever: So hat sie die Idee, mit Lena nach Italien zu fliehen, um die drohende Hochzeit zu verhindern. Und dass sie durchaus nicht zimperlich ist und Grenzen zu setzen vermag, beweist sie bei ihrer ersten Begegnung mit Valerio, dessen Frechheiten sie resolut kontert. • ,,Armes Kind, wie Sie bleich sind unter Ihren blitzenden Steinen." (S. 21, Z. 13-14) • ,,(weinend) Lieber Engel, du bist doch ein wahres Opferlamm." (S. 22, Z.10-1) In ihrer Selbstlosigkeit und Hilfsbereitschaft, mit der sie der Prinzessin zur Seite steht, erinnert sie an eine Mutter: • ,,Dass meine alten Augen, das sehen konnten! (...) jetzt sterbe ich ruhig" (S. 42, Z. 6-7) . ,,Wohin mein Kind?" (S. 30, Z. 4) stellt die eigenen Bedürfnisse zurück: • ,,Mein Kind, mein Kind! Ich kann dich so nicht sehen. - es kann so nicht gehen, es tötet dich. Vielleicht, wer weiß! Ich habe da so etwas im Kopf." (S. 22, Z. 18f.). nicht zimperlich, setzt Grenzen: . ,,Warum reißen Sie, Geehrtester, das Maul so weit auf, dass Sie einem ein Loch in die Aussicht machen?" (S. 28, Z. 19-21) (kontert so Beleidigung von Valerio) Drama und Kommunikation um 1800 Aufgabe: Figuren und Inhalt Verfasst eine Inhaltsangabe zum Drama, indem ihr euch an folgenden Worten und Wortgruppen orientiert: Prinz Leonce, melancholisch, traumversunken, Königreich Popo, Mätresse Rosetta, Langeweile, gefühlslos, Trennung, ohne Lebenssinn und Lebensaufgabe, König Peter, Prinzessin Lena, Königreich Pipi, Heirat, Flucht, Italien, Diener, Valerio, verträumt, Genussmensch, Treffen, Nacht, Garten, Heirat statt Selbstmord, Schloss, Planung Hochzeit, verschwundenes Brautpaar, Verkleidung/ Masken, Automaten, Hochzeit in Abwesenheit, die Masken fallen Die folgende Inhaltszusammenfassung soll dabei helfen, sich den Drameninhalt wieder in Erinnerung zu rufen, ohne noch einmal das gesamte Drama lesen zu müssen (auch wenn dieses nicht sehr lang ist). Für eine Szenenanalyse bzw. eine Einordnung in den Gesamtzusammenhang innerhalb einer Szenenanalyse kann an einigen Stellen noch gekürzt werden. Im Anschluss an die zuerst folgende Zusammenfassung im Fließtext ist noch einmal eine tabellarische Übersicht über den Inhalt der einzelnen Akte und Szenen zu finden. Der melancholische, traumversunkene Prinz Leonce vom Königreich Popo langweilt sich in seinem Leben. Auch sein Verhältnis zu seiner Mätresse Rosetta ermüdet ihn mehr, als dass es ihn anregt. Nur im Sterben dieser Liebe sieht er noch einen gewissen Reiz. Gefühls- und ausdruckslos lässt er Rosetta fallen Diese verliert ihre Funktion (als Mätresse) und muss das Schloss deswegen verlassen. Trotz seiner Jugend scheint dem Prinzen der Höhepunkt seines Lebens bereits vorüber. Er versinkt immer wieder in Schwermut und düsteren (Zukunfts) Gedanken. Da wird er von seinem Vater, König Peter, vor vollendete Tatsachen gestellt: Er soll die ihm völlig unbekannte Prinzessin Lena vom Königreich Pipi heiraten. Nicht gewillt den Bund der Ehe einzugehen, flieht er Richtung in Italien, um sich für den Rest seines Lebens dem süßen Nichtstun hinzugeben. Begleitet wird er dabei von seinem treuen, aber arbeitsscheuen Diener Valerio, der als stets leicht betrunkener und immer heißhungriger Genussmensch seinen idealistisch verträumten Herrn immer wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholt. König Peter, ein scheinbar aufgeklärter, in Wahrheit jedoch völlig geistloser, absolutistischer Monarch, beruft derweil eine Staatsversammlung ein, um seinen Entschluss, seinen Sohn zu verheiraten, bekannt zu geben. Auf dem Weg nach Italien begegnen Leonce und Valerio zufällig zwei Damen: Prinzessin Lena, die sich ebenfalls auf der Flucht befindet, weil sie sich vor der Heirat mit einem ungeliebten, unbekannten Mann fürchtet; und ihrer Gouvernante. Nicht ahnend, dass sie diejenigen sind, die einander heiraten sollten, verlieben sich die beiden ineinander - sehr spontan. Fasziniert von Lenas schöner Traurigkeit und überwältigt von seinen Gefühlen, will sich Leonce sofort in den nächsten Fluss stürzen, wird aber von Valerio davon abgehalten, der die Tragik des Freitods in Lächerliche zieht. Statt Selbstmord plädiert er für eine handfeste Heirat und ein gemeinsames Altwerden der beiden Melancholiker Leonce und Lena. Die notwendigen Vorkehrungen für eine reibungslose Einfädelung des Arrangements am Hofe des Bräutigams verspricht er selbst in die Hand zu nehmen. Im Königreich Popo probt der Zeremonienmeister mit dem Bauernvolk für die Hochzeit. Gleichzeitig gerät der König in große Unruhe, weil der Prinz verschwunden ist und die Hochzeit zu platzen droht. Schließlich sehen sie in der Ferne vier Gestalten auftauchen. Das Liebespaar Leonce und Lena hat sich bis zur Unkenntlichkeit verkleidet und Leonce und Lena werden von Valerio als berühmte Automaten (Puppen) angepriesen, die alle Funktionen menschlichen Lebens erfüllen können. König Peter Drama und Kommunikation um 1800 beschließt daraufhin, die Hochzeit in Abwesenheit der eigentlichen Brautleute zu feiern, mit den beiden Automaten als Stellevertreter für das eigentliche Brautpaar. Am Ende der Zeremonie nimmt das Paar die Masken ab und es stellt sich erst jetzt für die beiden heraus, dass sie nicht wie beabsichtigt - ihren Vätern einen genialen Streich gespielt haben, sondern dem Schicksal oder dem Plan ihrer Verbindung doch nicht aus dem Weg gehen konnten. Leonce ist begeistert von dieser Vorsehung und akzeptiert halb verzweifelt, halb ironisch sein Los. Auch Lena akzeptiert ihre neue Rolle. Aufbau Die klassische Dramentheorie basiert auf Aristoteles' Werk ,,Poetik" (ca. 335 v. Chr.). Sein Grundkonzept beruht auf einer 3-Akt-Struktur mit einer Exposition im 1. Akt, in der die Hauptfiguren und deren Begleitumstände vorgestellt werden. Im 2. Akt kommt es zum Konflikt, der im 3. Akt aufgelöst wird (Katastrophe in der Tragödie; Lösung in der Komödie). Ein Drama ist laut Aristoteles nur dann stimmig, wenn sich alle Teile aufeinander beziehen: Am Anfang muss bereits alles angelegt sein, was sich im Mittelteil entwickelt. In der Mitte verläuft die Geschichte so, dass sie sowohl den Anfang aufgreift als auch zum Ende überleitet. Das Ende muss einen Bezug zur Mitte und zum Anfang aufweisen. Alle Handlungen müssen sich auseinander ergeben, Orts- und Zeitsprünge sind zu vermeiden. Der Aufbau von Leonce und Lena 1. Akt Exposition: Vorstellung der Hauptfiguren und des Grundkonflikts Leonce und Lena werden eingeführt. Grundkonflikt: Die beiden Hauptfiguren sollen einander gegen ihren Willen heiraten (kennen sich nicht); Leonce soll König werden 1. Szene: Leonces Müßiggang und Melancholie; er lernt Valerio kennen 2. Szene: König Peter verkündet geplante Hochzeit 3. Szene: Leonce trennt sich von Rosetta, erfährt von Hochzeit, plant Flucht nach Höhepunkt 2. Akt Epitasis: Entwicklung und Zuspitzung des Konflikts Leonce und Lena fliehen unabhängig voneinander nach Italien; begegnen sich, ohne die Identität des Anderen zu kennen 1. Szene: Leonce+Valerio und Lena+Gouvernante auf Reisen 2. Szene: Begegnung der vier Figuren im Wirsthaus, Valerio verliebt sich in Lena 3. Szene: Lena hat sich auch Leonce verliebt 4. Szene: erneute Begegnung zwischen Leonce und Lena im Garten des Wirtshauses, Lena 3. Akt Tragödie: Katastrophe Komödie: Lösung Leonce und Lena kehren maskiert zurück; erfahren jetzt erst ihre Identität; geplante Hochzeit findet statt 1. Szene: Leonce und Valerio unterhalten sich; Idee: Lena heiraten 2. Szene: Schloss Popo -> Hochzeitsvorbereitungen, Unruhe wegen Verschwinden des Prinzen 3. Szene: Ankunft von Leonce und Lena in Verkleidung, Verheiratung der beiden, Demaskierung Drama und Kommunikation um 1800 Italien 4. Szene: Lenas Verzweiflung angesichts der bevorstehenden Hochzeit weicht vor Leonces Kuss zurück, Leonce will sterben, Valerio hält ihn auf Bei Leonce und Lena handelt es sich auf den ersten Blick um eine typische dreiaktige Komödie. Bei genauerer Analyse fallen jedoch einige Aspekte auf, die eine hundertprozentige Kategorisierung des Dramas problematisch machen. Im Unterricht haben wir uns dazu mit folgenden Fragen auseinandergesetzt: a) Was ist der zentrale Grundkonflikt des Dramas? Bezieht in eure Überlegungen auch mit ein, aus welchen Gründen Leonce und Lena jeweils von der Hochzeit abgeschreckt sind. Grundkonflikt: geplante Hochzeit zwischen Leonce und Lena, die von beiden abgelehnt wird; dadurch kommt der weitere Gang der Handlung zustande Aber: beide Figuren lehnen die Ehe aus unterschiedlichen Gründen ab → Leonce möchte nicht heiraten und nicht König werden, da er sich dann erwachsen und seriös verhalten müsste und seinen Müßiggang aufgeben müsste → Lena möchte nicht heiraten, weil sie keinen fremden Mann heiraten will (das passt nicht in ihr romantisches Weltbild) b) Enthält der Handlungsverlauf überraschende Wendungen? Ist die Handlung bzw. deren Verlauf als spannend zu bezeichnen? - der Handlungsverlauf enthält kaum überraschende Wendungen; es gibt keine immer größer werdenden Verwicklungen und neuen Herausforderungen, denen sich die Protagonisten stellen müssen; es gibt keine unüberwindlich scheinenden Schwierigkeiten; deswegen nicht ist der Handlungsverlauf nicht als sonderlich spannend zu bezeichnen → die Lesenden kennen ja die Identität der Protagonisten und wissen, dass eine Hochzeit der beiden unproblematisch und geradezu willkommen ist; die Lesenden wissen, dass es keine Schwierigkeiten bei der Lösung des (angeblichen) Grundkonflikts ist - der dann gewissermaßen auch gar kein Konflikt mehr ist - der Grundkonflikt wird auch recht schnell und unkompliziert gelöst (Leonce und Lena verlieben sich, Valerio entwickelt einen Plan, dieser wird ,,durchgezogen" und erfüllt auch noch den Plan der Eltern) c) Welches Ereignis ist der Höhepunkt des Dramas? - Leonces Selbstmordabsicht? → davon kann Valerio ihn sehr schnell abbringen → außerdem ist man als Lesender eher irritiert, dass Leonce sich umbringen will, nachdem er Lena zweimal gesehen hat und nur weil sie vor seinem Kuss zurückweicht - beide verlieben sich, ohne ihre Identität zu kennen? → Ist nicht eher der Moment der Auflösung des Identitätsgeheimnisses der Höhepunkt? Die Auflösung dessen steht allerdings am Schluss der Dramenhandlung - laut Dramentheorie sollte der Höhepunkt aber ungefähr in der Mitte der Handlung sein. Drama und Kommunikation um 1800 d) Machen die Figuren im Verlauf der Handlung eine Entwicklung? Nein. Normalerweise wird der Protagonist durch die Konfrontation mit zahllosen Hürden, die sich ihm in den Weg stellen, zu einer charakterlichen Reifung geführt. Dies trifft weder auf Leonce noch auf Lena zu. Leonce ist am Ende der Handlung noch der gleiche Müßiggänger wie zu Beginn und möchte an seinem Lebensstil nicht das Geringste ändern. Lena ist immer noch die romantisch-verträumte Frau wie Am Anfang. Die gesellschaftliche Stellung der beiden hat sich verändert, da sie nun über ein Königreich herrschen sollen. Ihre innere Einstellung ist jedoch gleichgeblieben. e) Handelt es sich beim Schluss des Dramas um einen typischen Komödienschluss? Bezieht in eure Überlegungen auch die Frage mit ein, inwiefern die beiden Hauptfiguren ihrem Schicksal haben entrinnen können. In einer Komödie soll es ein ,,Happy End" geben.... Einerseits: Leonce und Lena haben sich verliebt und heiraten schließlich Andererseits: sie konnten ihrem vorherbestimmten Schicksal nicht entweichen und erfüllen letztendlich doch den Wunsch ihrer Väter Drama als romantische Komödie? -Komik - Die Parodie ist das spöttische oder scherzhafte Nachahmen und die verzerrende Überzeichnung eines künstlerischen Werkes. Sie lässt sich in sämtlichen Künsten (Film, Musik, Literatur etc.) finden. Die Parodie ahmt ein Werk entweder übertrieben, spottend nach oder bedient sich der Form des Werkes und füllt diese mit eigenen, unpassenden Inhalten. So könnte die Melodie eines Liedes verwendet, aber der Text verändert werden. So ist es für das Verständnis wichtig, dass das Original bekannt ist. Wesentlich ist in jedem Fall, dass es eine Vorlage gibt und dass ein Formelement dieser Vorlage erhalten/ verwendet wird - dies ist ein wesentlicher Unterschied zur Satire. Die formale Vorlage für ,,Leonce und Lena" ist das Konzept der romantischen Komödie. Nachdem zuvor der dreiaktige Aufbau des Dramas untersucht worden ist und als Ergebnis festgehalten werden kann, dass ,,Leonce und Lena" nicht ganzheitlich dem typischen Aufbau entspricht, soll nun ein weiteres zentrales Element von Komödien in den Blick rücken: die verwendeten Mittel der Komik und des Humors. Für eine Komödie ist es kennzeichnend, dass sie von sanftem, nachsichtigem Humor getragen wird. Eine Kernfrage lautet hier: Regt das Drama zum unbeschwerten Lachen an oder überwiegen die zynischen-ernsten Aspekte? Drama und Kommunikation um 1800 Kindersprache in Verbindung mit der Darstellung von Herrschaft/ Macht Königreiche Pipi und Popo →in Kindersprache werden weitestgehend Körperbereiche benannt; unangemessen für die Bezeichnung von Ländern/Territorien → es entsteht eine Diskrepanz zwischen dem Bezeichneten und seiner Bezeichnung: -> Bezeichnetes: Staat, Herrschafts-/ Machtbereich -> Bezeichnung: Pipi, Popo → die Herrscherhäuser im Drama werden dadurch infantilisiert (,,verkindlicht") Erwähnung von Verhöhnung (tabuisierter) körperlicher Bereiche - Valerio spricht Lenas Gouvernante auf ihre Nase an ,,[...] Ihre Nase ist wie der Turm auf Libanon, der gen Damaskus geht." (S. 28) → Komik entsteht durch Regelverstoß + maßlose Übertreibung: körperliche Auffälligkeit eines anderen (in beleidigender Absicht zu thematisieren) überraschende Konter in Gesprächen, Erwiderung auf Beleidigung, Aufbrechen Rollenerwartung - Schlagabtausch zwischen Valerio und Lenas Gouvernante -> man erwartet die Schlagfertigkeit von der Gouvernante nicht, da es nicht dem Rollenverständnis bzw. der Rollenerwartung entspricht (von einer Frau in dieser Stellung zu dieser Zeit erwartet man ein eher unterwürfiges und ,,sprachloseres" Verhalten) VALERIO: Warum schreiten Sie, Werteste, so eilig, dass man ihre weiland Waden bis zu ihren respektablen Strumpfbändern sieht? GOUVERNANTE: Warum reißen Sie, Geehrtester, das Maul so weit auf, dass Sie einem ein Loch in die Aussicht machen? (S.28) „große", pathetische Themen werden in eine banale Richtung vereinfacht und ins Lächerliche gezogen - Valerio stimmt scheinbar ein Loblied auf die Natur an, die sich aber als eine Art Fresslust Herausstellt; die Erwartung der Lesenden wird nicht erfüllt Drama und Kommunikation um 1800 ,,Ach Herr, was ich ein Gefühl für die Natur habe! Das Gras steht so schön, dass man ein Ochs sein möchte, um es fressen zu können, und dann wieder ein Mensch, um den Ochsen zu essen, der solches Gras gefressen." (S.7) - Gespräch zwischen Leonce und Rosetta, Thema wahrhaftige Liebe → Lesende erwarten eine Unterhaltung über romantische Liebe, Leonce weicht jedoch aus und macht sich über Rosetta und ihre Wünsche lustig ROSETTA: Du liebst mich, Leonce? LEONCE: Ei warum nicht? ROSETTA: Und immer? LEONCE: Das ist ein langes Wort: immer! Wenn ich dich nun noch fünftausend Jahre und sieben Monate liebe, ist's genug? Es ist zwar viel weniger, als immer, ist aber doch eine erkleckliche Zeit, und wir können uns Zeit nehmen, uns zu lieben. (S.12) der Herrscher als lachhafte, lächerliche Witzfigur (König Peter) - König Peter ist bei seinem ersten Auftritt fast nackt (S.9) -> untypisch für eine Respektsperson, soziale Rolle als König wird dadurch aufgelöst (er wird als ,,normaler"; entblößter Mensch präsentiert) - er hält sich selbst für einen Denker, ist aber in Wirklichkeit vergesslich und begriffsstutzig → er reiht philosophische Phrasen völlig sinnlos aneinander ,,Halt, pfui! Der freie Wille steht da vorn ganz offen. Wo ist die Moral, wo sind die Manschetten? Die Kategorien sind in der schändlichsten Verwirrung, es sind zwei Knöpfe zuviel zugeknöpft [...]" (S.9) → tritt mit einem erhabenen, feierlichen Habitus eines Königs auf, seine Äußerungen sind jedoch verwirrend, zusammenhangslos und seiner Rolle nicht angemessen ,,Meine Lieben und Getreuen, ich wollte euch hiermit kund- und zu wissen tun, kund- und zu wissen tun - denn entweder verheiratet sich mein Sohn, oder nicht (legt den Finger an die Nase) entweder, oder - Ihr versteht mich doch? Ein Drittes gibt es nicht. Der Mensch muss denken. Wenn ich so laut rede, so weiß ich nicht wer es eigentlich ist, ich oder ein anderer, das ängstigt mich. (Nach langem Besinnen) Ich bin ich. - Was halten Sie davon, Präsident?" (S. 10) Bauernszene - es soll so erscheinen, als seien alle Beteiligten fröhlich und warteten freiwillig auf den Empfang des Brautpaares → in Wirklichkeit herrscht Lustlosigkeit und Zwang vor: den Bauern wird gesagt, wie sie sich bewegen soll und was sie rufen sollen - Bauern werden entmenschlicht bzw. wie Kinder behandelt (werden auf ihr Benehmen hingewiesen, ihnen wird Prügel angedroht) Drama und Kommunikation um 1800 -> bei der Bauernszene bleibt dem Lesenden das Lachen gewissermaßen im Halse stecken Komik: Humor: Entsteht durch ein lächerliches Missverständnis zwischen Schein und Sein Kann unerwartet entstehen, man muss plötzlich in einer komischen Situation lachen >> z.B. überbestimmte Handlungen oder Äußerungen Kann aggressive Züge haben (sich über jemanden lustig machen, jemanden bloßstellen) Heitere Grundstimmung, eine gewisse Haltung/ Einstellung >> gegenüber Menschen, der Welt oder einer Situation Tiefgehend Wohlwollend, verständnisvoll Hat nichts Aggressives Nach der Beschäftigung mit den komischen Elementen im Drama lässt sich festhalten, dass diese eher abwertend, aggressiv und zynisch sind. Sie erzeugen keine unbeschwert-lustigen Lacher. Daraus ergibt sich unweigerlich, dass dem Drama auch keine unbeschwerte, humoristische Grundstimmung zu eigen ist. Es ist nicht so, dass man über Schwächen und Vergehen der (Haupt) Figuren nachsichtig schmunzeln kann, es herrscht keine heitere Gelassenheit. Diese komischen Stellen allein sind häufig zynisch, beleidigend, menschenverachtend oder bloßstellend. In der Literaturwissenschaft wird Büchners Drama deswegen als Parodie oder Satire bezeichnet. Die Parodie ist das spöttische oder schmerzhafte Nachahmen und die verzerrende Überzeichnung eines künstlerischen Werkes. Sie lässt sich in sämtlichen Künsten (Film, Musik, Literatur, etc.) finden. Die Parodie ahmt ein Werk entweder übertrieben, spottend nach oder bedient sich der Form des Werkes und füllt diese mit eigenen, unpassenden Inhalten. So könnte die Melodie eines Liedes verwendet, aber der Text verändert werden. So ist es für das Verständnis wichtig, dass das Original bekannt ist. Wesentlich ist in jedem Fall, dass es eine Vorlage gibt und dass ein Formelement dieser Vorlage enthalten/ verwendet wird dies ist ein wesentlicher Unterschied zur Satire. Satire meint ursprünglich eine Spottdichtung, ist heute allerdings vor allem eine Textsorte, in der Personen, Ereignisse oder zustände überspitzt dargestellt werden, um auf diese aufmerksam zu machen und den jeweiligen Inhalt anzuprangern oder zu verspotten. Dabei bedient sich die Satire im Unterschied zu anderen Formen allerdings nicht notwendigerweise einer künstlerischen Vorlage. Die Satire bedient sich häufig der Übertreibung (Hyperbel). Sie gebraucht unter anderem Parodie, Ironie, Spott und Sarkasmus um ihren Inhalt zu kommunizieren, ist aber in jedem Fall kritisierend. Um zu überprüfen, ob das Drama als Parodie eingeordnet werden kann, sei noch einmal an Folgendes erinnert werden: Eine Parodie orientiert sich immer an einer Vorlage, die sie verspottet/ kritisiert, indem sie den ursprünglichen Inhalt gewissermaßen ,,verunstaltet". Bei Leonce und Lena dient als Vorlage zum einen das Konzept der romantischen Komödie. Drama und Kommunikation um 1800 Nachdem das Konzept der romantischen Komödie bezüglich Leonce und Lena überprüft wurde und festgestellt werden konnte, dass dieses Konzept parodiert wird, sei der Vollständigkeit halber noch darauf hingewiesen, dass Büchner für sein Drama tatsächlich konkrete literarische Vorlagen hatte: ,,Ponce de Leon" von Clemens Brentano "Fantasio" von Alfred Musset Zwei typische romantische Komödien Einflüsse von "Ponce de Leon" Namensähnlichkeit (Ponce / Leonce) In beiden Stücken gibt es einen Valerio Ähnliche Stilmittel, vor allem Wortspiele Maskenmotiv Einflüsse von ,,Fantasio" Vom König angeordnete Hochzeit, von der das Brautpaar nicht begeistert ist Maskenmotiv Kombination Prinzessin + Gouvernante Prinz Fantasio ist melancholisch und grüblerisch Teilweise wörtliche Übernahmen von Textpassagen Im Sinne der Parodie werden die Übernahmen durch Büchner jedoch so verändert oder in einem völlig anderen Kontext gestellt, dass sie sich doch wieder deutlich von den Ursprungswerken abheben. Es gibt keine wirklich unerwarteten Wendungen, keine neuen Herausforderungen, keine neuen Spannungsmomente. Büchner handelt alles sehr kurz ab, ohne großartige Wendungen und ohne richtige Spannung. Büchner möchte sich bewusst von der romantischen Dramentradition absetzen Wie eben erwähnt, möchte Büchner sich von der Dramentradition insbesondere der Romantik abwenden, indem er diese parodiert. Dies sei noch einmal an drei konkrete romantischen Aspekten verdeutlicht: der Naturschwärmerei, der Melancholie und der Liebesthematik Naturschwärmerei Zunächst typisch romantische Äußerungen werden sofort entwertet, indem sie ins Lächerliche gezogen werden >> Bsp. Valerio: ,,Ach Herr, was ich ein Gefühl für die Natur habe! Das Gras steht so schön, dass man ein Ochs sein möchte, um es fressen zu können, und dann wieder ein Mensch, um den Ochsen zu essen [...]." (S.7) Melancholie Romantisch-gefühlvolle Äußerungen werden ins Lächerliche gezogen >> Bsp. Leonce: ,,Mein Leben gähnt mich an, wie ein großer weißer Bogen Papier, den ich vollschreiben soll, aber ich bringe keinen Buchstaben heraus. Mein Kopf ist ein leerer Tanzsaal, einige verwelkte Rosen und zerknitterte Bänder auf dem Boden, geborstene Violinen in der Ecke, die letzten Tänzer haben die Masken abgenommen und sehen mit todmüden Augen einander an [...]." Valerio:,,Warten Sie, wir wollen uns darüber sogleich ausführlicher unterhalten. Ich habe nur noch ein Stück Braten zu verzehren, [...] den ich von Ihrem Tisch gestohlen. [...]" Drama und Kommunikation um 1800 Liebesmotiv In der Rosetta-Szene (1. Akt/3. Szene) wird vermittelt, dass Liebe nicht ewig ist, sondern vergänglich; Rosettas romantische Liebesvorstellungen werden durch Leonces Härte zunichte gemacht (Für ihn geht/ ging es nur um Bedürfnisbefriedigung) Leonce und Lena machen das Liebesmotiv lächerlich, indem sie sich gleich bei ihrer ersten Begegnung ineinander verlieben und sofort heiraten, es gibt kein Schwärmen, keine Sehnsucht und nichts Romantisches >> interessante künstlerische Umsetzung: die beiden werden als Automaten/ Puppen verkleidet und heiraten >> hier ist nichts gefühlvoll und romantisch, sondern der Akt wird als mechanisch und stupide vorgestellt. ... und dann sind die beiden verheiratet und plötzlich ein Königspaar Nach der Feststellung, dass Büchner sich bewusst von der romantischen Dramentheorie und romantisch-literarischen Vorstellung abwandte und diese parodierte, bleibt die Frage offen, warum er dies tat. Diesbezüglich gibt es mehrere, denkbare Gründe. Teilnahme an einem Literaturwettbewerb, für den er etwas Besonderes schreiben wollte; Hoffnung auf Preisgeld Kritik an der Romantik, da sie die Wirklichkeit nicht zeigen und nicht verändern will, sondern nur poetisieren und dadurch erträglicher machen will; diese Art der Realitätsflucht lehnt Büchner ab, also verspottet er sie im Drama >> Büchner litt an den herrschenden sozialen Verhältnissen und hatte mit einer Flugschrift sogar einmal zur Revolution aufgerufen >> auch durch die Darstellung der Lebensverhältnisse in ,,Woyzeck" wird deutlich, dass Büchner das soziale Elend deutlich wahrnahm und verurteilte Eine Parodie als Kunstform erlaubt Büchner Kritik an den sozialen und politischen Verhältnissen zu üben, ohne sofort mit Zensur und Verbot rechnen zu müssen Drama und Kommunikation um 1800 Informationen zum historischen Hintergrund und zur literarischen Strömung des Vormärz historischer Hintergrund ,,Deutschland" unter der Vorherrschaft von Napoleon (1806-1812) ● George Büchner und seine Zeit - Vormärz - ● ● nachdem Napoleon Bonaparte die Französische Revolution in Frankreich beendete hatte und sich selbst zum Kaiser der Franzosen gekrönt hatte, begann er einen Eroberungszug gegen Mitteleuropa Deutscher Bund 1815-1866 Napoleon brachte auch das Heilige Römische Reich Deutscher Nation zu Fall (= ,,Deutschland") und zum Teil unter seine Vorherrschaft Napoleons Ziel: Schaffung leistungsfähiger ,deutscher" Staaten zur Unterstützung Frankreichs Preußen und Österreich verbündeten sich mit Russland gegen Napoleon → Napoleon wurde auf seinem Russlandfeldzug 1812 vernichtend geschlagen → 1813-1815 fanden die so genannten Befreiungskriege statt * trotz oder vielleicht gerade wegen der französischen Vorherrschaft hatte sich in der Bevölkerung ein leichtes ,,Nationalgefühl" entwickelt; von den Herrschern - vor allem vom preußischen König - wurde an dieses Nationalgefühl appelliert, um Unterstützung für die Befreiungskriege zu generieren * endgültige Niederlage Napoleons in der Schlacht bei Waterloo 1815 nachdem Napoleon besiegt und die französische Vorherrschaft beendet war, wurde auf dem Wiener Kongress (1814/1815) der so genannte Deutsche Bund gegründet: 38 Staaten unter der Vorherrschaft von Österreich und Preußen → dennoch: Konkurrenz zwischen Preußen und Österreich der Wiener Kongress hatte die Mehrheit der Bevölkerung enttäuscht → mit einem erwachten Nationalgefühl ist man quasi in die Befreiungskriege gezogen, um ein vereintes deutsches Reich, einen Nationalstaat, herstellen zu können, wenn Napoleon besiegt wäre * auf Wiener Kongress wurde dies nicht gewährleistet - Österreich ,,hatte noch einen Fuß in der Tür" ....Grund: ein Nationalstaat würde eine zentrale, starke Regierung mit einer Verfassung haben und das war nicht im Interesse der vielen Fürsten, die dann an Macht verloren hätten Revolution 1848 → zwischen 1815 und 1848 kam es immer wieder zu Protesten gegen die Beschlüsse des Dt. Bundes (besonders unter den gebildeten Bürgern und v.a. den Studenten) * Reaktion der Fürsten: Gewalt und erhebliche Freiheitseinschränkungen (betreffen u.a. Versammlungsfreiheit, Meinungsfreiheit, Pressefreiheit) → 1848 kommt es schließlich zur so genannten Märzrevolution * Forderungen: Bildung eines Nationalstaates mit Verfassung, Aufhebung der Freiheitsbeschränkungen * Folge: Einberufung einer Nationalversammlung, um eine Verfassung zu erarbeiten → Scheitern der Revolution: * auf der Nationalversammlung wurde eine Verfassung erarbeitet und die Gründung eines Drama und Kommunikation um 1800 Kaiserreiches beschlossen * die Kaiserkrone wurde dem preußischen König Friedrich Wilhelm IV. angeboten, aber er hat sie abgelehnt (ein Grund: er wollte keine Legitimation durch das Volk, sondern vom Adel bzw. durch das Gottesgnadentum) In wirtschaftlicher und sozialer Hinsicht ist hier die Industrialisierung mit allen dazugehörigen Folgen zu nennen. Viele Menschen zog es auf der Suche nach Arbeit vom Land in die Großstädte, wo sich mit dem Proletariat, der Arbeiterklasse, eine neue Gesellschaftsschicht herausbildete.