Das Parfum - Grenouilles Zeit in der Höhle
In dieser entscheidenden Phase des Romans "Das Parfum - Die Geschichte eines Mörders" erreicht Jean-Baptiste Grenouille einen kritischen Wendepunkt seiner Entwicklung. Auf dem Plomb du Cantal, einem Berg in der Auvergne, zieht sich Grenouille vollständig in eine Höhle zurück. Hier erschafft er sich sein eigenes "Grennouillereich" - eine perfekte Phantasiewelt, in der er absolute Kontrolle über alle Düfte besitzt.
Hinweis: Grenouilles Rückzug in die Höhle symbolisiert seine vollständige Abkehr von der menschlichen Gesellschaft und markiert den Höhepunkt seiner Isolation.
In seiner selbstgewählten Isolation verliert Grenouille jeglichen Bezug zur Realität. Während draußen der Siebenjährige Krieg tobt und Millionen Menschen sterben, versinkt er in einem fünftägigen Schlaf, träumend in seinem imaginären purpurnen Schloss. Seine physischen Bedürfnisse reduziert er auf das absolute Minimum - nur gelegentlich verlässt er die Höhle, um Nahrung und Wasser zu sich zu nehmen.
Die entscheidende Wende kommt durch eine erschütternde Erkenntnis: Grenouille entdeckt, dass er selbst keinen eigenen Geruch besitzt. Diese Entdeckung erschüttert sein gesamtes Selbstverständnis und stürzt ihn in eine tiefe existenzielle Krise. Die Erkenntnis seiner geruchlichen Nicht-Existenz wird zur "Katastrophe", die ihn aus seiner Traumwelt reißt.