"Das Parfum" von Patrick Süskind ist ein faszinierender historischer Roman, der im 18. Jahrhundert spielt und die Geschichte von Jean-Baptiste Grenouille erzählt.
Der Protagonist Jean-Baptiste Grenouille wird unter widrigsten Umständen auf einem Fischmarkt in Paris geboren. Seine außergewöhnliche Gabe ist sein übermenschlicher Geruchssinn, der sein Leben bestimmt. Trotz seiner bemerkenswerten Intelligenz ist er ein Außenseiter, der keine emotionalen Bindungen zu anderen Menschen aufbauen kann. Sein Aussehen ist unscheinbar, fast unsichtbar für seine Mitmenschen. Bei Madame Gaillard verbringt er seine frühe Kindheit, bevor er an den Gerber Grimal verkauft wird, wo er unter unmenschlichen Bedingungen arbeitet.
Die Handlung entwickelt sich zu einer düsteren Obsession, als Grenouille beschließt, den perfekten Duft zu kreieren. Seine Methoden werden zunehmend grausamer, während er junge Frauen ermordet, um ihre Düfte zu konservieren. Der historische Hintergrund des Romans spiegelt das Leben im vorrevolutionären Frankreich wider, geprägt von Armut, Krankheit und sozialer Ungerechtigkeit. Das dramatische Ende des Romans zeigt die ultimative Konsequenz seiner Besessenheit: Nachdem er den perfekten Duft erschaffen hat, wird er von einer ekstatischen Menschenmenge buchstäblich aus Liebe aufgefressen. Die Interpretation des Werks erlaubt verschiedene Lesarten - von einer Kritik an der Aufklärung bis hin zur Darstellung der zerstörerischen Kraft obsessiver Kunstschöpfung. Obwohl der Roman oft als "wahre Geschichte" missverstanden wird, ist er eine fiktive Erzählung, die historische Elemente geschickt mit fantastischen Elementen verwebt.