Die Aristoteles Poetik ist eines der einflussreichsten Werke der Literaturtheorie und Dramentheorie. In diesem grundlegenden Text entwickelt Aristoteles seine Tragödientheorie und analysiert die wesentlichen Elemente des Dramas.
Die zentrale Unterscheidung zwischen Drama Komödie Tragödie liegt in ihrer Wirkung und ihren Charakteren. Während die Tragödie edle Charaktere zeigt, die durch einen tragischen Fehler (Hamartia) ins Unglück stürzen, stellt die Komödie fehlerhafte Menschen dar. Der Tragödie Komödie Unterschied manifestiert sich auch in der Katharsis - die reinigende Wirkung durch Mitleid und Furcht ist der Tragödie vorbehalten. Leider ist Aristoteles' Werk über die Aristoteles Komödie verschollen, sodass seine Theorie der Komödie nur fragmentarisch überliefert ist.
In Juli Zehs Roman "Corpus Delicti" wird die Protagonistin Mia Holl zu einer tragischen Figur. Sie wird als "Corpus Delicti" (lateinisch für Tatgegenstand) selbst zum Beweisstück in einem kafkaesken Prozess. Für was wird Mia Holl angeklagt? Sie wird der Systemfeindlichkeit und des Terrorismus beschuldigt. Als "ideale Geliebte" wird sie zunächst als Verkörperung der Systemtreue dargestellt, entwickelt sich aber zur Systemkritikerin. Die Bezeichnung als "Hexe" verweist auf historische Hexenprozesse und unterstreicht ihre Rolle als Außenseiterin, die bestehende Strukturen in Frage stellt. Der Roman verbindet so Elemente der klassischen Tragödie mit dystopischer Gesellschaftskritik.