Das kunstseidene Mädchen: Einführung und historischer Kontext
Der Roman "Das kunstseidene Mädchen" von Irmgard Keun ist ein Paradebeispiel für die Literatur der Neuen Sachlichkeit ca.1925−1933. Er spiegelt die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Veränderungen der Weimarer Republik wider und greift Themen auf, die auch in der Großstadtlyrik des Expressionismus eine zentrale Rolle spielen.
Highlight: Die Neue Sachlichkeit zeichnet sich durch eine wirklichkeitsnahe Darstellung gewöhnlicher Menschen und ihrer alltäglichen Probleme aus.
Der historische Kontext des Romans ist geprägt von der relativen Stabilisierung der Weimarer Republik nach 1925, den "Goldenen Zwanzigern" mit Berlin als kultureller Metropole Europas, aber auch vom beginnenden Niedergang mit der Weltwirtschaftskrise 1929.
Vocabulary: Neue Sachlichkeit - Eine literarische Strömung, die sich durch nüchterne, realistische Darstellungen des Alltags auszeichnet.
Die leitenden Ideen der Neuen Sachlichkeit, die sich auch in "Das kunstseidene Mädchen" wiederfinden, umfassen:
- Wirklichkeitsnahe Darstellung gewöhnlicher Menschen
- Fokus auf alltägliche Probleme
- Weitgehende Aussparung psychologischer Tiefendimensionen
- Unterhaltungsfunktion und dokumentarische Darstellungsweise
Example: Die Protagonistin Doris repräsentiert mit ihren Träumen und Alltagskämpfen typische Themen der Neuen Sachlichkeit.