Das Gedicht "Abend" von Andreas Gryphius ist eines der bedeutendsten Werke der deutschen Barocklyrik aus dem 17. Jahrhundert. Es wurde während der Zeit des Dreißigjährigen Krieges verfasst und spiegelt die typischen Motive der Barocklyrik wider: Vergänglichkeit (Vanitas), Tod und religiöse Themen.
Das Sonett folgt einem strengen Reimschema (abba abba cdc dcd) und ist im Metrum des Alexandriners geschrieben - ein typisches Merkmal der Barockdichtung. Die Analyse zeigt, dass Gryphius geschickt mit verschiedenen Stilmitteln arbeitet, darunter Metaphern, Personifikationen und Antithesen. Der Tag wird als Metapher für das Leben dargestellt, während die einbrechende Nacht den Tod symbolisiert. Diese Gegenüberstellung von Licht und Dunkelheit ist charakteristisch für die Barocklyrik, die zwischen 1600 und 1720 ihre Blütezeit erlebte.
Die Zusammenfassung des Gedichts zeigt, wie der Dichter den Übergang vom Tag zur Nacht nutzt, um über die Vergänglichkeit des menschlichen Lebens zu reflektieren. Andreas Gryphius schrieb neben "Abend" weitere bekannte Sonette wie "Es ist alles eitel" und "Tränen des Vaterlandes". Seine Werke sind geprägt von den Erfahrungen des Dreißigjährigen Krieges und der tiefen religiösen Überzeugung des Dichters. Die drei häufigsten Motive der Barocklyrik - Carpe Diem (Nutze den Tag), Memento Mori (Gedenke des Todes) und Vanitas (Vergänglichkeit) - finden sich auch in diesem Werk wieder. Der Text ist bis heute ein wichtiges Beispiel für die kunstvolle Verschmelzung von Form und Inhalt in der deutschen Literaturgeschichte.