2. Seite: Intrigen und verborgene Absichten
Die zweite Seite des Aufzugs enthüllt die verborgenen Absichten und Intrigen der Charaktere, insbesondere von Mortimer und Leicester.
Elisabeth führt ein vertrauliches Gespräch mit Mortimer, in dem sie ihre Bedenken bezüglich der Hinrichtung Marias äußert. Sie fürchtet nicht den Tod selbst, sondern den "Hass der Tat".
Quote: Elisabeth sagt: "Ich bin nicht traurig wegen dem Tod, sondern will nicht, dass mich der 'Hass der Tat' trifft."
Mortimer gewinnt Elisabeths Vertrauen und erfährt von ihrem Wunsch, Maria bald sterben zu lassen. In einem Monolog offenbart Mortimer jedoch seine wahren Absichten: Er plant, Maria zu retten, und glaubt, dies ohne Leicesters Hilfe bewerkstelligen zu können.
Highlight: Mortimers Doppelspiel wird deutlich, als er plant, Elisabeths Vertrauen zu missbrauchen, um Maria zu retten.
In einem Gespräch zwischen Mortimer und Leicester wird die komplexe Beziehung zwischen den beiden Männern und ihre Verbindung zu Maria Stuart enthüllt. Leicester erkennt Mortimers "zweierlei Gesichter" und erfährt von dessen Loyalität zu Maria.
Vocabulary: Zweierlei Gesichter - eine Metapher für Mortimers Doppelrolle und Täuschung.
Leicester gesteht seine frühere Liebe zu Maria, erklärt aber, dass er sich für England entschieden habe, in der Hoffnung auf Macht und Besitz. Mortimer drängt Leicester zu offenerem Handeln für Maria, doch dieser zieht sich vorsichtig zurück.
Der Aufzug endet mit einem Gespräch zwischen Elisabeth und Leicester. Leicester nutzt geschickt seine angebliche Eifersucht auf den Herzog von Anjou, um Elisabeth zu manipulieren. Er schlägt ein Treffen zwischen Elisabeth und Maria in einem Park nahe Fotheringhay, Marias Gefängnis, vor.
Definition: Fotheringhay - Das Schloss, in dem Maria Stuart gefangen gehalten wird.
Diese Szene verdeutlicht die komplexen Machtverhältnisse und verborgenen Motive der Charaktere in Schillers "Maria Stuart". Die Figurenkonstellation zeigt Elisabeth im Zentrum der Intrigen, umgeben von Beratern mit unterschiedlichen Agenden, während Maria Stuart, obwohl abwesend, das zentrale Thema der Diskussionen und Pläne bleibt.