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Materialgestütztes Schreiben zu Goethes Faust

8.3.2021

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Goethes Faust - So aktuell ist Weltliteratur wirklich
Ob jung oder alt, egal welche Generation Sie fragen werden, jeder hat schon einmal von
Goethes Faust - So aktuell ist Weltliteratur wirklich
Ob jung oder alt, egal welche Generation Sie fragen werden, jeder hat schon einmal von

Goethes Faust - So aktuell ist Weltliteratur wirklich Ob jung oder alt, egal welche Generation Sie fragen werden, jeder hat schon einmal von Goethes Faust gehört, der Streit mit dem Teufel, die Verführung der Jungfrau. Aber wie aktuell ist die Tragödie wirklich, welche Probleme weisen die Hauptfiguren auf und in welcher Hinsicht kann man das Stück noch auf die heutige Gesellschaft beziehen? Mit diesen Fragen setzt sich der folgende Artikel auseinander. Bleiben sie gespannt und finden Sie heraus, wie viel Wahrheit in Goethes Hirngespinsten steckt. Beschäftigt man sich mit den drei Hauptfiguren und ihren Persönlichkeiten, stößt man zuerst einmal auf Heinrich Faust, einen selbstkritischen Doktor mit pessimistischer Weltansicht und Suizidgedanken, danach auf Mephistopheles, der oder ein Teufel im Fauststoff, außerdem Fausts Antagonist, und schlussendlich auf Fausts spätere Freundin Gretchen, ein frommes, tugendhaftes und naives Bauernmädchen mit einem tragischen Schicksal. Der wichtigste Hauptprotagonist ist eindeutig Doktor Heinrich Faust, da es ohne ihn weder ein Auftreten Mephistos noch Gretchens geben würde. In Goethes Werk tritt Faust als ein Vertreter der Menschheit auf. Er opferte viele Lebensjahre, um jegliche Studienrichtungen zu erforschen, damit er seinen fast krankhaften Wissensdrang endlich stillen kann. Sein Charakter zeichnet sich folglich durch immensen Ehrgeiz und eine hohe Wissbegierde aus. Faust ist jedoch immer noch auf der Suche nach einer Phase der Vollkommenheit. Mittlerweile zerbricht er daran,...

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sie noch nicht gefunden zu haben. Das ganze Hinterfragen und Überdenken geht soweit, dass Faust mit seinem Leben abschließt und bereits mit Suizidgedanken spielt, als Mephisto ihm erscheint. Dieser ist, wie bereits erwähnt, Fausts Antagonist, der oder ein Teufel im Fauststoff mit Namen Mephistopheles oder kurz ,,Mephisto". Er schließt zu Beginn der Tragödie eine Wette mit Gott höchstpersönlich ab. Mephisto ist der Auffassung, es werde ihm gelingen, den Doktor vom ,,rechten Wege" abzubringen. Dies tritt ein, sobald Faust einen Augenblick so schön findet, dass er ihn auf Dauer festhalten möchte. Eine Wette um Fausts Seele. Goethes Mephisto verkörpert das Prinzip der Negation, ohne Seelenheil, Höllenfurcht oder ähnlichem. Bereits im Prolog gibt er sich selbst als Element der Welt zu erkennen und somit auch als eine ,,Schöpfung" des Herrn. Mephisto, als das Prinzip der Negation, ist deshalb für das Funktionieren der Welt zwingend notwendig. Er bezeichnet sich selbst in Goethes Tragödie als ,,Ein Teil von jener Kraft, / Die stets das Böse will und stets das Gute schafft." (V. 1336-1337). Er gilt außerdem als der beeindruckendste Charakter in Goethes Faust. Mephisto trifft eine aus der Wette folgende Abmachung mit Faust und bietet ihm an, jeglichen Wunsch zu erfüllen. Faust möchte zuallererst wieder die Vorteile eines jungen attraktiven Mannes genießen und so lässt er sich mit Mephistos Hilfe von einer Hexe verjüngen. Anschließend trifft Faust auf Gretchen, die dritte große Hauptfigur der Tragödie. Sie ist jung, hübsch und stammt aus kleinbürgerlichen Verhältnissen. Sie wird als sehr wohlerzogen, tugendhaft und schüchtern beschrieben. Ihre naive, kindliche Seite wird durch den Namen ,,Gretchen" verdeutlicht. Das ist auch der Grund, warum Goethe diese Verniedlichung verwendet und nicht ihren vollständigen Namen Margarete. Sie ist streng gläubig und lebt nach den Regeln der Kirche, von der Welt selbst jedoch weiß sie wenig. Ihr Weltbild ist geprägt vom Glauben und von dem, was sie in der Kirche lernt. Mephistopheles hat keine Macht über Gretchen, die die pure Unschuld verkörpert und reinen Herzens ist. Trotzdem baut sie schnell Gefühle für den eigentlich viel älteren Faust auf und es entwickelt sich ein innerer Konflikt zwischen dem, was sie sich wünscht und dem, was ihr als gut und richtig beigebracht worden ist. Dabei verhindern die grundverschiedenen Weltbilder und Lebensweisen von Gretchen und Faust den Aufbau einer wirklichen Beziehung, in der man einander erkennt und unterstützt, was schlussendlich zu einer dramatischen Entwicklung führt. Jede dieser Figuren, jede dieser einzelnen verschiedenen Persönlichkeiten sowie die Handlung und die Konflikte können auf aktuelle Probleme und Streitfragen bezogen werden. Zum einen verkörpert Faust, wie bereits erwähnt, die Menschheit. Er ist unglücklich, innerlich zerrissen, obwohl ihm nahezu alles Wissen zur Verfügung steht. Genau wie die Menschen seit Anbeginn der Zeit hat er einen immensen Wissensdrang, den er nur mit einer Vollkommenheit füllen kann, nach der er ständig auf der Suche ist. Faust ist egoistisch, und auf seiner Suche nach Erfüllung geht er über Leichen, nicht anders als alle Menschen. Mephisto hingegen ist eher der Verführer, der Teufel als Hoffnungsträger, der meint, ein Mensch wäre nur etwas wert, wenn er über sich hinauswachse. Er verkörpert einen Zyniker mit der Weisheit, ein jeder Mensch hätte in gewisser Weise eine Möglichkeit, unsterblich zu sein, wie Faust sie hatte. Sobald Gretchen im Spiel ist, kommt das ganze Drama neben den Existenzfragen und denen der Unsterblichkeit noch mit Verführung Minderjähriger, Totschlag, Kindsmord und der Todesstrafe in Berührung, was alles eindeutig aktuelle Themen sind, die sehr heiß diskutiert, bestraft oder verboten werden. Weiterhin ist zu erwähnen, dass das Theater Cottbus eine sehr aktuelle Darstellung der Faust-Tragödie aufführt. Hierbei handelt es sich um eine Inszenierung, die nicht nur in moderner Zeit spielt, sondern die Problemebene noch einmal verdeutlicht. Mephisto wird von Faust förmlich zum Diener gemacht, der für ihn die ,,Drecksarbeit" erledigt. Faust befindet sich in einer Existenzkriese, sein ,,Studierzimmer" ist außerdem schwarz und bis auf einen Laptop völlig leergeräumt. Des Weiteren trägt Gretchen ein Kopftuch und ist Muslimin, was ihre Bindung zum Glauben und die heutige häufige Islamfeindlichkeit sowie den Rassismus aufgreift und thematisiert. Ein weiterer Grund dafür, dass die Zuschauerzahlen durch die Decke gehen. Es lässt sich also auf jeden Fall nachvollziehen, das Goethes Faust auf keinen Fall an Aktualität oder Bezug zur Realität verloren hat. Man sieht die Probleme ein wenig schleierhaft, hat man sie aber erkannt, stechen sie prägnant heraus und lassen sich hervorragend auf unsere heutige Welt projizieren. Das Drama ist also zusammenfassend kein Ergebnis von Goethes Hirngespinsten, sondern ein gut durchdachtes, wenn auch kompliziertes, aber dennoch sehr tragisches Werk mit einem durchaus wahren Kern.