Seite 1: Einführung und Charakterisierung Medeas
Die erste Seite führt in die Handlung von Euripides' "Medea" ein und bietet eine detaillierte Charakterisierung Medea. König Kreon hat die Verbannung Medeas und ihrer Söhne aus Korinth angeordnet. Die Amme beschreibt Medea als furchteinflößend, schrecklich und unberechenbar. Medeas schlechter Zustand wird durch die Fragen des Erziehers verdeutlicht, der besorgt ist, sie mit den Neuigkeiten zu konfrontieren.
Zitat: "Will denn Medea nun von dir allein gelassen sein?" (V. 52)
Die Amme vermutet, dass Medea aus Rache sogar ihren eigenen Kindern etwas antun könnte. Dies unterstreicht Medeas komplexen Charakter und ihre Entschlossenheit zur Vergeltung.
Highlight: Die Amme charakterisiert Medea als eine Frau, die schwer von einem Racheplan abzubringen ist, was sich bereits in ihrer Vorgeschichte mit Iason zeigt.
Seite 2: Medeas Klagen und Flüche
Auf dieser Seite werden Medeas eigene Äußerungen dargestellt, die ihre tiefe Verzweiflung und Wut offenbaren. Sie leidet unter Qualen und verflucht ihre Söhne, Iason und das gesamte Haus. Medea zweifelt am Sinn ihres Lebens und sehnt sich nach dem Tod als Erlösung.
Zitat: "O weh, Unglückliche ich" (V. 96)
Medea wendet sich in ihren Klagen direkt an die Götter Themis und Artemis. Sie wünscht sich den Tod von Iason und Glauke und bereut ihre früheren Taten für Iason, wie den Verrat an ihrer Familie.
Der Chor zeigt sich besorgt um Medea und verwundert über ihre anhaltende Trauer und Wut. Er steht auf Medeas Seite des Rechts, rät ihr aber davon ab, den Tod herbeizusehnen.
Highlight: Der Chor bezeichnet Iason als "Verräter" (V. 206) und zeigt damit seine Sympathie für Medea, bleibt aber besorgt um die möglichen Konsequenzen ihrer Rache.