Personencharakterisierung
Die zweite Seite des Textes konzentriert sich auf die Charakterisierung der Hauptfiguren in "Medea Stimmen", insbesondere auf Jason und Akamas. Die Analyse umfasst äußere Merkmale, Charaktereigenschaften, Sprachgebrauch und eine Bewertung der Figuren.
Jason
Jason wird als komplexer Charakter dargestellt:
- Sozialer Status: Entrechteter Königssohn, der das goldene Vlies geraubt hat
- Beziehungen: Zwiespältige Beziehung zu Medea, körperliche Abstoßung gegenüber Glauke
- Charaktereigenschaften:
- Maskulin
- Naiv (wird als Knabe wahrgenommen)
- Sehnsucht nach Anerkennung
- Mangelnder politischer Durchblick
- Leicht manipulierbar
Highlight: Jasons Verhalten gegenüber Frauen ist problematisch. Er verachtet das Weibliche und wünscht sich eine bequeme, angepasste Ehefrau.
Jasons Sprachgebrauch wird als umgangssprachlich beschrieben, mit geringem Reflexionsniveau und häufigen Wortwiederholungen. Er hinterfragt Dinge nicht und zeigt sich insgesamt als schwacher Charakter, der nach Macht strebt.
Akamas
Akamas wird als Gegenspieler zu Jason und Medea charakterisiert:
- Machtgierig und unehrlich
- Bindungsunfähig
- Befürworter eines patriarchalen politischen Systems
- Systematische Vernichtung Medeas
- Gestörte Sexualität
Vocabulary: Zynismus - eine Haltung der Verachtung und des Spotts gegenüber allgemein anerkannten Werten und Normen.
Akamas' Sprache zeichnet sich durch Zynismus, Intellekt und taktische Rhetorik aus. Er verwendet suggestive Fragen und das unpersönliche Pronomen "man" sowie das Modalverb "müssen", um seine Aussagen zu verstärken.
Leukon
Leukon wird als zweiter Astronom und Beobachter der Ereignisse erwähnt, ohne nähere Charakterisierung.
Die Figurenkonstellation in "Medea Stimmen" ist komplex und vielschichtig, wobei die Beziehungen zwischen den Charakteren oft von Macht, Manipulation und gesellschaftlichen Erwartungen geprägt sind.