Die Ringparabel aus Nathan der Weise ist eines der bedeutendsten Werke der deutschen Aufklärung.
Die von Gotthold Ephraim Lessing verfasste Geschichte handelt von einem wertvollen Ring, der von einem Vater an seinen liebsten Sohn weitergegeben wurde. Als ein Vater alle seine drei Söhne gleich liebte, ließ er zwei weitere identische Ringe anfertigen. Vor seinem Tod gab er jedem Sohn einen Ring und versicherte jedem, dass er den echten Ring besitze. Nach dem Tod des Vaters stritten die Söhne darüber, wer den echten Ring habe. Ein weiser Richter riet ihnen, durch tugendhaftes Leben zu beweisen, wessen Ring der echte sei. Diese Parabel steht symbolisch für die drei monotheistischen Religionen - Judentum, Christentum und Islam.
In Nathan der Weise wird die Ringparabel von Nathan dem Weisen dem Sultan Saladin erzählt, als dieser ihn fragt, welche Religion die wahre sei. Die Geschichte verdeutlicht die zentrale Botschaft des Werkes: religiöse Toleranz und die Gleichwertigkeit aller Religionen. Die Aufklärung Merkmale wie Vernunft, Humanität und Toleranz werden hier beispielhaft dargestellt. Die Epoche der Aufklärung prägte Lessings Werk maßgeblich. In der Szenenanalyse Nathan der Weise 1 Aufzug 1 Auftritt wird bereits die humanistische Grundhaltung des Protagonisten deutlich. Die Geschichte zeigt, dass nicht die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Religion entscheidend ist, sondern das moralische Handeln des Menschen. Diese Botschaft war zur Zeit der Entstehung revolutionär und ist bis heute aktuell. Das Werk wird häufig im Schulunterricht behandelt, weshalb es viele Materialien wie Ringparabel Text für Kinder und Unterrichtsmaterial PDF gibt.