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Exilliteratur und Verbotene Autoren: Spannende Geschichten und Gedichte

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Exilliteratur und Verbotene Autoren: Spannende Geschichten und Gedichte
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Lissy

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Die Exilliteratur repräsentiert eine bedeutende literarische Epoche während des Nationalsozialismus (1933-1945), in der Autoren aufgrund politischer oder religiöser Verfolgung ins Ausland fliehen mussten.

• Die Exilliteratur Themen umfassen hauptsächlich Widerstand gegen das NS-Regime, Heimatverlust und antifaschistische Inhalte
Bekannte Exilliteratur Autoren wie Bertolt Brecht, Stefan Zweig und Anna Seghers prägten diese Epoche
• Die sprachlichen Merkmale der Exilliteratur zeichnen sich durch sachliche, präzise Ausdrucksweise aus
• Die Werke thematisieren oft die Sehnsucht nach der Heimat und den Kampf gegen den Nationalsozialismus
• Ein wichtiges historisches Ereignis war die Bücherverbrennung am 10.05.1933

18.6.2023

1335

EXILLITERATUR
LISSY G., DEUTSCH LK 22/23 ,,Wer keine Heimat mehr hat, dem wird wohl gar das Schreiben
zum Wohnen"
- Theodor W. Adorno, 1951

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Quellen und weiterführende Literatur zur Exilliteratur

Die Exilliteratur ist ein komplexes und vielschichtiges Thema, das in zahlreichen wissenschaftlichen und populärwissenschaftlichen Werken behandelt wird. Für ein tieferes Verständnis dieser wichtigen literarischen Epoche und ihrer Autoren ist es hilfreich, sich mit verschiedenen Quellen auseinanderzusetzen.

Für einen ersten Überblick bieten Online-Ressourcen wie die Webseite der Inhaltsangabe.de einen guten Einstieg in die Thematik. Hier finden sich grundlegende Informationen zu den Merkmalen und Besonderheiten der Exilliteratur.

Für detailliertere Informationen zu einzelnen Autoren sind die Biografien auf der Website des Deutschen Historischen Museums (dhm.de) sehr hilfreich. Hier finden sich ausführliche Lebensläufe von Bertolt Brecht, Stefan Zweig und anderen wichtigen Vertretern der Exilliteratur.

Wissenschaftliche Plattformen wie StudySmarter und StudyFlix bieten umfangreiche Zusammenfassungen und Analysen zur Exilliteratur. Diese sind besonders für Studierende und Schüler nützlich, die sich intensiver mit dem Thema auseinandersetzen möchten.

Für einen Einblick in die zeitgenössische Rezeption der Exilliteratur lohnt sich ein Blick in die Archive renommierter Zeitschriften wie Der Spiegel. Hier finden sich Artikel und Rezensionen, die die Wahrnehmung der Exilliteratur in der Nachkriegszeit dokumentieren.

Highlight: Die Vielfalt der Quellen zur Exilliteratur ermöglicht eine umfassende und differenzierte Auseinandersetzung mit diesem wichtigen Kapitel der deutschen Literaturgeschichte.

Example: Die Website des Deutschen Historischen Museums bietet detaillierte Biografien von Exilautoren wie Bertolt Brecht, die einen guten Einblick in die persönlichen Schicksale hinter den literarischen Werken geben.

Vocabulary: Rezeption - die Art und Weise, wie ein literarisches Werk oder eine literarische Epoche aufgenommen und interpretiert wird

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zum Wohnen"
- Theodor W. Adorno, 1951

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Themen und Motive der Exilliteratur

Die Exilliteratur behandelt eine Vielzahl von Themen und Motiven, die die Erfahrungen und Gedanken der exilierten Autoren widerspiegeln. Zu den zentralen Themen der Exilliteratur gehören:

  1. Aufklärung und Warnung vor dem Nationalsozialismus
  2. Aufruf zum Widerstand gegen das Dritte Reich
  3. Kritik an Diktatur und Krieg
  4. Sehnsucht nach der Heimat
  5. Fortführung humanitärer und sozialer Ideen
  6. Leben im Exil
  7. Verlust der eigenen Kultur

Diese Themen spiegeln die persönlichen Erfahrungen der Autoren wider, die oft unter schwierigen Bedingungen im Exil lebten und arbeiteten. Die Sehnsucht nach der Heimat und der Schmerz des Verlusts sind häufig wiederkehrende Motive in der Exilliteratur.

Example: Ein typisches Motiv in der Exilliteratur ist die Darstellung des Lebens im Exil, wie es beispielsweise in Anna Seghers' Roman "Transit" zu finden ist.

Die Autoren nutzten ihre Werke oft als Mittel zur Aufklärung und zum Widerstand gegen das nationalsozialistische Regime. Sie versuchten, die Welt über die Gefahren des Faschismus zu informieren und zum Handeln aufzurufen.

Highlight: Die Exilliteratur diente nicht nur der künstlerischen Ausdrucksform, sondern auch als wichtiges Instrument des geistigen Widerstands gegen den Nationalsozialismus.

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Bedeutende Autoren und Werke der Exilliteratur

Die Exilliteratur brachte eine Reihe von bedeutenden Autoren hervor, deren Werke bis heute von großer literarischer und historischer Bedeutung sind. Drei herausragende Vertreter dieser Epoche sind Bertolt Brecht, Stefan Zweig und Anna Seghers.

Bertolt Brecht (1898-1965)

Bertolt Brecht ist einer der bekanntesten Exilliteratur Autoren. Seine Werke wurden ab 1930 von den Nationalsozialisten verboten, was ihn zur Flucht am 28. Februar 1933 zwang. Brecht lebte im Exil in verschiedenen Ländern, darunter Prag, Wien, die Schweiz, Dänemark und die USA.

Highlight: Brechts Werke wurden nicht nur verboten, sondern auch öffentlich verbrannt. 1935 wurde ihm die deutsche Staatsbürgerschaft entzogen.

Zu Brechts bekanntesten Exilliteratur Werken gehören:

  • "Mutter Courage und ihre Kinder"
  • "Leben des Galilei"
  • "Der gute Mensch von Sezuan"
  • "Die Geschichte vom toten Soldaten"

Stefan Zweig (1881-1942)

Stefan Zweig, ein österreichischer Schriftsteller, floh 1934 nach London. Seine Bücher wurden 1936 in Deutschland beschlagnahmt und mit einem Verkaufsverbot belegt. Zweig lebte im Exil in verschiedenen Ländern, darunter England, die USA, Argentinien, Paraguay und Brasilien.

Quote: "Wer einmal aus dem Vaterland vertrieben, bleibt ein Verlorener." - Stefan Zweig

Zu Zweigs bedeutendsten Exilliteratur Werken zählen:

  • "Schachnovelle"
  • "Triumph und Tragik des Erasmus von Rotterdam"
  • "Castellio gegen Calvin oder Ein Gewissen gegen Gewalt"
  • "Die Welt von gestern" (Autobiografie)

Anna Seghers (1900-1983)

Anna Seghers war Mitglied der KPD und später der SED. Sie arbeitete im "Bund proletarisch-revolutionärer Schriftsteller" (BPRS) mit. 1933 wurde sie von der Gestapo verhaftet und floh anschließend nach Paris. Ihr Exil führte sie nach Marseille, Mexiko, Schweden und Frankreich, bevor sie 1947 nach Deutschland zurückkehrte.

Zu Seghers' wichtigsten Exilliteratur Werken gehören:

  • "Der Kopflohn"
  • "Der Weg durch den Februar"
  • "Das siebte Kreuz"
  • "Das wirkliche Blau"

Example: Anna Seghers' Roman "Das siebte Kreuz" ist ein klassisches Beispiel für die Widerstandsliteratur im Nationalsozialismus. Es erzählt die Geschichte von sieben Häftlingen, die aus einem Konzentrationslager fliehen.

EXILLITERATUR
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zum Wohnen"
- Theodor W. Adorno, 1951

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Lyrikbeispiel der Exilliteratur

Ein eindrucksvolles Beispiel für Exilliteratur Gedichte ist "Sozusagen ein Mailied" von Mascha Kaléko, geschrieben 1938. Dieses Gedicht veranschaulicht viele typische Themen und Motive der Exilliteratur.

Quote: "Manchmal, mitten in jenen Nächten, Die einjeglicher von uns kennt, Wartend auf den Schlaf der Gerechten, Wie man ihn seltsamerweise nennt, Denke ich an den Rhein und die Elbe, Und kleiner, aber meiner, die Spree."

Das lyrische Ich beschreibt seine Sehnsucht nach der Heimat und die Schwierigkeit, in der neuen Umgebung Fuß zu fassen. Es klagt über schlaflose Nächte und schmerzhafte Erinnerungen an die Heimat.

Highlight: Das Gedicht illustriert den inneren Konflikt vieler Exilanten zwischen der Freiheit in der neuen Heimat und der Sehnsucht nach dem Vertrauten.

In den weiteren Strophen wird die neue Umgebung (USA) als "frei" beschrieben, aber die vertrauliche Schilderung wird durch bedrohliche Untertöne gebrochen. Die üppige Flora der neuen Heimat wird der kargen, aber vertrauten Landschaft der alten Heimat gegenübergestellt.

Example: "Manchmal, angesichts neuer Bekanntschaft / Mit üppiger Flora, - glad to see - / Sehnt sichs in mir nach magerer Landschaft, / Sandiger Kiefer, weiss nicht wie."

Dieses Gedicht ist ein typisches Beispiel für Exilliteratur, das die Zerrissenheit und den Heimatverlust der exilierten Autoren eindringlich zum Ausdruck bringt.

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Merkmale und zeitgeschichtliche Einordnung der Exilliteratur

Die Exilliteratur zeichnet sich durch einige besondere Merkmale aus, obwohl sie keine einheitliche Stilrichtung darstellt. Ein wesentliches Kennzeichen ist die gemeinsame Ablehnung des Nationalsozialismus, die sich in den Werken widerspiegelt.

Sprachliche Merkmale der Exilliteratur umfassen:

  • Keine Einheitlichkeit in Sprache, Stil und Inhalt
  • Meist sachliche bzw. nüchterne Sprache
  • Präzise Vermittlung der Botschaften in den Werken

Die zeitgeschichtliche Einordnung der Exilliteratur ist eng mit den politischen Ereignissen in Deutschland verknüpft. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 wurden viele Grundrechte abgeschafft oder eingeschränkt. Ein symbolträchtiges Ereignis war die Bücherverbrennung am 10. Mai 1933, die eine massive Auswanderungswelle von Schriftstellern und Intellektuellen auslöste.

Highlight: Die Bücherverbrennung am 10. Mai 1933 markierte den Beginn einer systematischen Unterdrückung der freien Literatur und führte zur Flucht vieler Autoren.

In dieser Zeit wurden nicht-arische, nicht-nationalsozialistische und nicht-rechtsextreme "arische" Werke verboten. Dies führte dazu, dass viele bekannte Autoren der Exilliteratur ihre Heimat verlassen mussten, um weiterhin frei schreiben zu können.

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Anna Seghers: Widerstand und Exil

Anna Seghers (1900-1983) war eine der bedeutendsten Vertreterinnen der Exilliteratur und eine engagierte Kämpferin gegen den Nationalsozialismus. Ihr Leben und Werk sind eng mit den politischen Entwicklungen ihrer Zeit verwoben und zeigen exemplarisch die Herausforderungen und Möglichkeiten des literarischen Schaffens im Exil.

Seghers war Mitglied der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) und später der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED). Ihr politisches Engagement spiegelte sich auch in ihrer literarischen Arbeit wider. Sie war aktiv im "Bund proletarisch-revolutionärer Schriftsteller" (BPRS), einer Organisation, die sich für eine politisch engagierte Literatur einsetzte.

1933 wurde Seghers von der Gestapo verhaftet, ein Ereignis, das ihre unmittelbare Flucht nach Paris zur Folge hatte. Damit begann ihr Leben im Exil, das sie über verschiedene Stationen führen sollte. Sie lebte in Marseille, Mexiko, Schweden und Frankreich, bevor sie 1947 nach Deutschland zurückkehrte.

Trotz der schwierigen Bedingungen im Exil blieb Seghers literarisch produktiv. Zu ihren bekanntesten Werken zählen "Der Kopflohn", "Der Weg durch den Februar", "Das siebte Kreuz" und "Das wirkliche Blau". Diese Werke zeichnen sich durch ihre antifaschistische Haltung und ihre eindringliche Darstellung des Widerstands gegen das NS-Regime aus.

"Das siebte Kreuz", geschrieben im mexikanischen Exil und 1942 veröffentlicht, gilt als eines ihrer Hauptwerke. Der Roman erzählt die Geschichte von sieben Häftlingen, die aus einem Konzentrationslager fliehen, und thematisiert den Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Das Werk wurde international bekannt und trug dazu bei, die Weltöffentlichkeit über die Zustände im nationalsozialistischen Deutschland zu informieren.

Highlight: Anna Seghers' Werk ist ein herausragendes Beispiel für den literarischen Widerstand gegen den Nationalsozialismus und die Verarbeitung der politischen Verfolgung im Exil.

Quote: "Man muss sich alles selber sagen. Und man muss es sich so sagen, dass man selbst daran glaubt." - Anna Seghers

Example: In "Das siebte Kreuz" verarbeitet Seghers die Erfahrungen der Verfolgung und des Widerstands, die sie selbst und viele ihrer Zeitgenossen machen mussten.

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Exilliteratur: Eine Einführung

Die Exilliteratur bezeichnet eine bedeutende literarische Epoche, die sich während der Zeit des Nationalsozialismus von 1933 bis 1945 entwickelte. Der Begriff leitet sich vom lateinischen Wort "exilium" ab, was "Verbannung" bedeutet. Diese Literatur entstand von Schriftstellern, die aus unfreiwilligen Gründen, meist aufgrund politischer oder religiöser Verfolgung, ihre Heimat verlassen mussten.

Definition: Exilliteratur ist die Literatur von Autoren, die gezwungen waren, ihr Heimatland zu verlassen, oft aufgrund von Verfolgung durch den Staat oder ähnlichen Gründen.

Vocabulary: Arisch - Als arisch galt nur derjenige, der eine Abstammung von nichtjüdischen Großeltern nachweisen konnte.

Die Exilliteratur wird auch als Emigrantenliteratur bezeichnet und ist geprägt von antifaschistischen Inhalten. Sie stellt eine wichtige Brücke zwischen den Epochen der "Neuen Sachlichkeit" und der "Trümmerliteratur" dar.

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Lyrikbeispiel: "Sozusagen ein Mailied" von Mascha Kaléko

Die Exilliteratur umfasst nicht nur Prosa, sondern auch bedeutende lyrische Werke. Ein eindrucksvolles Beispiel dafür ist das Gedicht "Sozusagen ein Mailied" von Mascha Kaléko, geschrieben 1938 im New Yorker Exil. Dieses Gedicht veranschaulicht auf berührende Weise die Gefühle und Erfahrungen vieler Exilanten.

Das lyrische Ich des Gedichts beschreibt schlaflose Nächte, in denen es von Heimweh geplagt wird. Es denkt an den Rhein, die Elbe und die Spree, Flüsse, die symbolisch für die verlorene Heimat stehen. Diese Gedanken sind schmerzhaft, wie der Vers "Das Denken tut verteufelt weh" verdeutlicht.

Kaléko kontrastiert geschickt die neue Umgebung in Manhattan mit den Erinnerungen an die alte Heimat. Während Manhattan als "frei" beschrieben wird, hört das lyrische Ich gleichzeitig "das Rasseln der Ketten", was auf die bedrohliche Situation in Deutschland anspielt. Die Fragen nach dem Zustand der Heimat - "Ob dort die Vögel zu singen wagen?" - zeigen die Sorge um die Zurückgebliebenen.

In der dritten Strophe wird die Sehnsucht nach der vertrauten Landschaft besonders deutlich. Trotz der "üppigen Flora" in der neuen Heimat sehnt sich das lyrische Ich nach der "mageren Landschaft" und den "sandigen Kiefern" der Mark Brandenburg. Diese Passage verdeutlicht, wie tief verwurzelt die Verbindung zur Heimat ist, selbst wenn die neue Umgebung objektiv schöner erscheint.

Das Gedicht endet mit einer offenen Frage - "Ob Ecke Uhland die Kastanien / Wohl blüht?" - die die Ungewissheit über den Zustand der verlassenen Heimat zum Ausdruck bringt. Diese Frage bleibt unbeantwortet und symbolisiert die Trennung und den Verlust, den die Exilanten erfahren mussten.

Highlight: Kalékos Gedicht ist ein eindrucksvolles Beispiel für die Verarbeitung von Heimweh und Verlust in der Exillyrik.

Quote: "Manchmal, mitten in jenen Nächten, / Die einjeglicher von uns kennt, / Wartend auf den Schlaf der Gerechten, / Wie man ihn seltsamerweise nennt, / Denke ich an den Rhein und die Elbe, / Und kleiner, aber meiner, die Spree."

Vocabulary: Lyrisches Ich - die Stimme oder Perspektive, aus der ein Gedicht geschrieben ist, nicht notwendigerweise identisch mit dem Autor

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Exilliteratur und Verbotene Autoren: Spannende Geschichten und Gedichte

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Die Exilliteratur repräsentiert eine bedeutende literarische Epoche während des Nationalsozialismus (1933-1945), in der Autoren aufgrund politischer oder religiöser Verfolgung ins Ausland fliehen mussten.

• Die Exilliteratur Themen umfassen hauptsächlich Widerstand gegen das NS-Regime, Heimatverlust und antifaschistische Inhalte
Bekannte Exilliteratur Autoren wie Bertolt Brecht, Stefan Zweig und Anna Seghers prägten diese Epoche
• Die sprachlichen Merkmale der Exilliteratur zeichnen sich durch sachliche, präzise Ausdrucksweise aus
• Die Werke thematisieren oft die Sehnsucht nach der Heimat und den Kampf gegen den Nationalsozialismus
• Ein wichtiges historisches Ereignis war die Bücherverbrennung am 10.05.1933

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EXILLITERATUR
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zum Wohnen"
- Theodor W. Adorno, 1951

Quellen und weiterführende Literatur zur Exilliteratur

Die Exilliteratur ist ein komplexes und vielschichtiges Thema, das in zahlreichen wissenschaftlichen und populärwissenschaftlichen Werken behandelt wird. Für ein tieferes Verständnis dieser wichtigen literarischen Epoche und ihrer Autoren ist es hilfreich, sich mit verschiedenen Quellen auseinanderzusetzen.

Für einen ersten Überblick bieten Online-Ressourcen wie die Webseite der Inhaltsangabe.de einen guten Einstieg in die Thematik. Hier finden sich grundlegende Informationen zu den Merkmalen und Besonderheiten der Exilliteratur.

Für detailliertere Informationen zu einzelnen Autoren sind die Biografien auf der Website des Deutschen Historischen Museums (dhm.de) sehr hilfreich. Hier finden sich ausführliche Lebensläufe von Bertolt Brecht, Stefan Zweig und anderen wichtigen Vertretern der Exilliteratur.

Wissenschaftliche Plattformen wie StudySmarter und StudyFlix bieten umfangreiche Zusammenfassungen und Analysen zur Exilliteratur. Diese sind besonders für Studierende und Schüler nützlich, die sich intensiver mit dem Thema auseinandersetzen möchten.

Für einen Einblick in die zeitgenössische Rezeption der Exilliteratur lohnt sich ein Blick in die Archive renommierter Zeitschriften wie Der Spiegel. Hier finden sich Artikel und Rezensionen, die die Wahrnehmung der Exilliteratur in der Nachkriegszeit dokumentieren.

Highlight: Die Vielfalt der Quellen zur Exilliteratur ermöglicht eine umfassende und differenzierte Auseinandersetzung mit diesem wichtigen Kapitel der deutschen Literaturgeschichte.

Example: Die Website des Deutschen Historischen Museums bietet detaillierte Biografien von Exilautoren wie Bertolt Brecht, die einen guten Einblick in die persönlichen Schicksale hinter den literarischen Werken geben.

Vocabulary: Rezeption - die Art und Weise, wie ein literarisches Werk oder eine literarische Epoche aufgenommen und interpretiert wird

EXILLITERATUR
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- Theodor W. Adorno, 1951

Themen und Motive der Exilliteratur

Die Exilliteratur behandelt eine Vielzahl von Themen und Motiven, die die Erfahrungen und Gedanken der exilierten Autoren widerspiegeln. Zu den zentralen Themen der Exilliteratur gehören:

  1. Aufklärung und Warnung vor dem Nationalsozialismus
  2. Aufruf zum Widerstand gegen das Dritte Reich
  3. Kritik an Diktatur und Krieg
  4. Sehnsucht nach der Heimat
  5. Fortführung humanitärer und sozialer Ideen
  6. Leben im Exil
  7. Verlust der eigenen Kultur

Diese Themen spiegeln die persönlichen Erfahrungen der Autoren wider, die oft unter schwierigen Bedingungen im Exil lebten und arbeiteten. Die Sehnsucht nach der Heimat und der Schmerz des Verlusts sind häufig wiederkehrende Motive in der Exilliteratur.

Example: Ein typisches Motiv in der Exilliteratur ist die Darstellung des Lebens im Exil, wie es beispielsweise in Anna Seghers' Roman "Transit" zu finden ist.

Die Autoren nutzten ihre Werke oft als Mittel zur Aufklärung und zum Widerstand gegen das nationalsozialistische Regime. Sie versuchten, die Welt über die Gefahren des Faschismus zu informieren und zum Handeln aufzurufen.

Highlight: Die Exilliteratur diente nicht nur der künstlerischen Ausdrucksform, sondern auch als wichtiges Instrument des geistigen Widerstands gegen den Nationalsozialismus.

EXILLITERATUR
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- Theodor W. Adorno, 1951

Bedeutende Autoren und Werke der Exilliteratur

Die Exilliteratur brachte eine Reihe von bedeutenden Autoren hervor, deren Werke bis heute von großer literarischer und historischer Bedeutung sind. Drei herausragende Vertreter dieser Epoche sind Bertolt Brecht, Stefan Zweig und Anna Seghers.

Bertolt Brecht (1898-1965)

Bertolt Brecht ist einer der bekanntesten Exilliteratur Autoren. Seine Werke wurden ab 1930 von den Nationalsozialisten verboten, was ihn zur Flucht am 28. Februar 1933 zwang. Brecht lebte im Exil in verschiedenen Ländern, darunter Prag, Wien, die Schweiz, Dänemark und die USA.

Highlight: Brechts Werke wurden nicht nur verboten, sondern auch öffentlich verbrannt. 1935 wurde ihm die deutsche Staatsbürgerschaft entzogen.

Zu Brechts bekanntesten Exilliteratur Werken gehören:

  • "Mutter Courage und ihre Kinder"
  • "Leben des Galilei"
  • "Der gute Mensch von Sezuan"
  • "Die Geschichte vom toten Soldaten"

Stefan Zweig (1881-1942)

Stefan Zweig, ein österreichischer Schriftsteller, floh 1934 nach London. Seine Bücher wurden 1936 in Deutschland beschlagnahmt und mit einem Verkaufsverbot belegt. Zweig lebte im Exil in verschiedenen Ländern, darunter England, die USA, Argentinien, Paraguay und Brasilien.

Quote: "Wer einmal aus dem Vaterland vertrieben, bleibt ein Verlorener." - Stefan Zweig

Zu Zweigs bedeutendsten Exilliteratur Werken zählen:

  • "Schachnovelle"
  • "Triumph und Tragik des Erasmus von Rotterdam"
  • "Castellio gegen Calvin oder Ein Gewissen gegen Gewalt"
  • "Die Welt von gestern" (Autobiografie)

Anna Seghers (1900-1983)

Anna Seghers war Mitglied der KPD und später der SED. Sie arbeitete im "Bund proletarisch-revolutionärer Schriftsteller" (BPRS) mit. 1933 wurde sie von der Gestapo verhaftet und floh anschließend nach Paris. Ihr Exil führte sie nach Marseille, Mexiko, Schweden und Frankreich, bevor sie 1947 nach Deutschland zurückkehrte.

Zu Seghers' wichtigsten Exilliteratur Werken gehören:

  • "Der Kopflohn"
  • "Der Weg durch den Februar"
  • "Das siebte Kreuz"
  • "Das wirkliche Blau"

Example: Anna Seghers' Roman "Das siebte Kreuz" ist ein klassisches Beispiel für die Widerstandsliteratur im Nationalsozialismus. Es erzählt die Geschichte von sieben Häftlingen, die aus einem Konzentrationslager fliehen.

EXILLITERATUR
LISSY G., DEUTSCH LK 22/23 ,,Wer keine Heimat mehr hat, dem wird wohl gar das Schreiben
zum Wohnen"
- Theodor W. Adorno, 1951

Lyrikbeispiel der Exilliteratur

Ein eindrucksvolles Beispiel für Exilliteratur Gedichte ist "Sozusagen ein Mailied" von Mascha Kaléko, geschrieben 1938. Dieses Gedicht veranschaulicht viele typische Themen und Motive der Exilliteratur.

Quote: "Manchmal, mitten in jenen Nächten, Die einjeglicher von uns kennt, Wartend auf den Schlaf der Gerechten, Wie man ihn seltsamerweise nennt, Denke ich an den Rhein und die Elbe, Und kleiner, aber meiner, die Spree."

Das lyrische Ich beschreibt seine Sehnsucht nach der Heimat und die Schwierigkeit, in der neuen Umgebung Fuß zu fassen. Es klagt über schlaflose Nächte und schmerzhafte Erinnerungen an die Heimat.

Highlight: Das Gedicht illustriert den inneren Konflikt vieler Exilanten zwischen der Freiheit in der neuen Heimat und der Sehnsucht nach dem Vertrauten.

In den weiteren Strophen wird die neue Umgebung (USA) als "frei" beschrieben, aber die vertrauliche Schilderung wird durch bedrohliche Untertöne gebrochen. Die üppige Flora der neuen Heimat wird der kargen, aber vertrauten Landschaft der alten Heimat gegenübergestellt.

Example: "Manchmal, angesichts neuer Bekanntschaft / Mit üppiger Flora, - glad to see - / Sehnt sichs in mir nach magerer Landschaft, / Sandiger Kiefer, weiss nicht wie."

Dieses Gedicht ist ein typisches Beispiel für Exilliteratur, das die Zerrissenheit und den Heimatverlust der exilierten Autoren eindringlich zum Ausdruck bringt.

EXILLITERATUR
LISSY G., DEUTSCH LK 22/23 ,,Wer keine Heimat mehr hat, dem wird wohl gar das Schreiben
zum Wohnen"
- Theodor W. Adorno, 1951

Merkmale und zeitgeschichtliche Einordnung der Exilliteratur

Die Exilliteratur zeichnet sich durch einige besondere Merkmale aus, obwohl sie keine einheitliche Stilrichtung darstellt. Ein wesentliches Kennzeichen ist die gemeinsame Ablehnung des Nationalsozialismus, die sich in den Werken widerspiegelt.

Sprachliche Merkmale der Exilliteratur umfassen:

  • Keine Einheitlichkeit in Sprache, Stil und Inhalt
  • Meist sachliche bzw. nüchterne Sprache
  • Präzise Vermittlung der Botschaften in den Werken

Die zeitgeschichtliche Einordnung der Exilliteratur ist eng mit den politischen Ereignissen in Deutschland verknüpft. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 wurden viele Grundrechte abgeschafft oder eingeschränkt. Ein symbolträchtiges Ereignis war die Bücherverbrennung am 10. Mai 1933, die eine massive Auswanderungswelle von Schriftstellern und Intellektuellen auslöste.

Highlight: Die Bücherverbrennung am 10. Mai 1933 markierte den Beginn einer systematischen Unterdrückung der freien Literatur und führte zur Flucht vieler Autoren.

In dieser Zeit wurden nicht-arische, nicht-nationalsozialistische und nicht-rechtsextreme "arische" Werke verboten. Dies führte dazu, dass viele bekannte Autoren der Exilliteratur ihre Heimat verlassen mussten, um weiterhin frei schreiben zu können.

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zum Wohnen"
- Theodor W. Adorno, 1951

Anna Seghers: Widerstand und Exil

Anna Seghers (1900-1983) war eine der bedeutendsten Vertreterinnen der Exilliteratur und eine engagierte Kämpferin gegen den Nationalsozialismus. Ihr Leben und Werk sind eng mit den politischen Entwicklungen ihrer Zeit verwoben und zeigen exemplarisch die Herausforderungen und Möglichkeiten des literarischen Schaffens im Exil.

Seghers war Mitglied der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) und später der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED). Ihr politisches Engagement spiegelte sich auch in ihrer literarischen Arbeit wider. Sie war aktiv im "Bund proletarisch-revolutionärer Schriftsteller" (BPRS), einer Organisation, die sich für eine politisch engagierte Literatur einsetzte.

1933 wurde Seghers von der Gestapo verhaftet, ein Ereignis, das ihre unmittelbare Flucht nach Paris zur Folge hatte. Damit begann ihr Leben im Exil, das sie über verschiedene Stationen führen sollte. Sie lebte in Marseille, Mexiko, Schweden und Frankreich, bevor sie 1947 nach Deutschland zurückkehrte.

Trotz der schwierigen Bedingungen im Exil blieb Seghers literarisch produktiv. Zu ihren bekanntesten Werken zählen "Der Kopflohn", "Der Weg durch den Februar", "Das siebte Kreuz" und "Das wirkliche Blau". Diese Werke zeichnen sich durch ihre antifaschistische Haltung und ihre eindringliche Darstellung des Widerstands gegen das NS-Regime aus.

"Das siebte Kreuz", geschrieben im mexikanischen Exil und 1942 veröffentlicht, gilt als eines ihrer Hauptwerke. Der Roman erzählt die Geschichte von sieben Häftlingen, die aus einem Konzentrationslager fliehen, und thematisiert den Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Das Werk wurde international bekannt und trug dazu bei, die Weltöffentlichkeit über die Zustände im nationalsozialistischen Deutschland zu informieren.

Highlight: Anna Seghers' Werk ist ein herausragendes Beispiel für den literarischen Widerstand gegen den Nationalsozialismus und die Verarbeitung der politischen Verfolgung im Exil.

Quote: "Man muss sich alles selber sagen. Und man muss es sich so sagen, dass man selbst daran glaubt." - Anna Seghers

Example: In "Das siebte Kreuz" verarbeitet Seghers die Erfahrungen der Verfolgung und des Widerstands, die sie selbst und viele ihrer Zeitgenossen machen mussten.

EXILLITERATUR
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zum Wohnen"
- Theodor W. Adorno, 1951

Exilliteratur: Eine Einführung

Die Exilliteratur bezeichnet eine bedeutende literarische Epoche, die sich während der Zeit des Nationalsozialismus von 1933 bis 1945 entwickelte. Der Begriff leitet sich vom lateinischen Wort "exilium" ab, was "Verbannung" bedeutet. Diese Literatur entstand von Schriftstellern, die aus unfreiwilligen Gründen, meist aufgrund politischer oder religiöser Verfolgung, ihre Heimat verlassen mussten.

Definition: Exilliteratur ist die Literatur von Autoren, die gezwungen waren, ihr Heimatland zu verlassen, oft aufgrund von Verfolgung durch den Staat oder ähnlichen Gründen.

Vocabulary: Arisch - Als arisch galt nur derjenige, der eine Abstammung von nichtjüdischen Großeltern nachweisen konnte.

Die Exilliteratur wird auch als Emigrantenliteratur bezeichnet und ist geprägt von antifaschistischen Inhalten. Sie stellt eine wichtige Brücke zwischen den Epochen der "Neuen Sachlichkeit" und der "Trümmerliteratur" dar.

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LISSY G., DEUTSCH LK 22/23 ,,Wer keine Heimat mehr hat, dem wird wohl gar das Schreiben
zum Wohnen"
- Theodor W. Adorno, 1951

Lyrikbeispiel: "Sozusagen ein Mailied" von Mascha Kaléko

Die Exilliteratur umfasst nicht nur Prosa, sondern auch bedeutende lyrische Werke. Ein eindrucksvolles Beispiel dafür ist das Gedicht "Sozusagen ein Mailied" von Mascha Kaléko, geschrieben 1938 im New Yorker Exil. Dieses Gedicht veranschaulicht auf berührende Weise die Gefühle und Erfahrungen vieler Exilanten.

Das lyrische Ich des Gedichts beschreibt schlaflose Nächte, in denen es von Heimweh geplagt wird. Es denkt an den Rhein, die Elbe und die Spree, Flüsse, die symbolisch für die verlorene Heimat stehen. Diese Gedanken sind schmerzhaft, wie der Vers "Das Denken tut verteufelt weh" verdeutlicht.

Kaléko kontrastiert geschickt die neue Umgebung in Manhattan mit den Erinnerungen an die alte Heimat. Während Manhattan als "frei" beschrieben wird, hört das lyrische Ich gleichzeitig "das Rasseln der Ketten", was auf die bedrohliche Situation in Deutschland anspielt. Die Fragen nach dem Zustand der Heimat - "Ob dort die Vögel zu singen wagen?" - zeigen die Sorge um die Zurückgebliebenen.

In der dritten Strophe wird die Sehnsucht nach der vertrauten Landschaft besonders deutlich. Trotz der "üppigen Flora" in der neuen Heimat sehnt sich das lyrische Ich nach der "mageren Landschaft" und den "sandigen Kiefern" der Mark Brandenburg. Diese Passage verdeutlicht, wie tief verwurzelt die Verbindung zur Heimat ist, selbst wenn die neue Umgebung objektiv schöner erscheint.

Das Gedicht endet mit einer offenen Frage - "Ob Ecke Uhland die Kastanien / Wohl blüht?" - die die Ungewissheit über den Zustand der verlassenen Heimat zum Ausdruck bringt. Diese Frage bleibt unbeantwortet und symbolisiert die Trennung und den Verlust, den die Exilanten erfahren mussten.

Highlight: Kalékos Gedicht ist ein eindrucksvolles Beispiel für die Verarbeitung von Heimweh und Verlust in der Exillyrik.

Quote: "Manchmal, mitten in jenen Nächten, / Die einjeglicher von uns kennt, / Wartend auf den Schlaf der Gerechten, / Wie man ihn seltsamerweise nennt, / Denke ich an den Rhein und die Elbe, / Und kleiner, aber meiner, die Spree."

Vocabulary: Lyrisches Ich - die Stimme oder Perspektive, aus der ein Gedicht geschrieben ist, nicht notwendigerweise identisch mit dem Autor

EXILLITERATUR
LISSY G., DEUTSCH LK 22/23 ,,Wer keine Heimat mehr hat, dem wird wohl gar das Schreiben
zum Wohnen"
- Theodor W. Adorno, 1951
EXILLITERATUR
LISSY G., DEUTSCH LK 22/23 ,,Wer keine Heimat mehr hat, dem wird wohl gar das Schreiben
zum Wohnen"
- Theodor W. Adorno, 1951

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