Otto Trsnjeks Beziehungen und politische Einstellung
Die Beziehung zwischen Otto Trsnjek und Franz ist ein zentraler Aspekt des Romans. Trsnjek nimmt eine väterliche und mentorhafte Rolle gegenüber dem jungen Franz ein. Er ist fürsorglich und legt Wert darauf, Franz nicht nur die Feinheiten des Trafikanten-Handwerks beizubringen, sondern auch allgemeines Wissen und kritisches Denken zu vermitteln.
Definition: Mentor - eine erfahrene Person, die einer weniger erfahrenen Person mit Rat und Tat zur Seite steht
Trotz seiner fürsorglichen Art kann Trsnjek gegenüber Franz auch streng und überheblich auftreten, besonders wenn es um politische Themen geht. Er scheut sich nicht davor, Franz anzuschreien oder ihn zurechtzuweisen, was die Komplexität ihrer Beziehung unterstreicht.
Otto Trsnjeks politische Einstellung ist eindeutig gegen den Nationalsozialismus gerichtet. Er erkennt früh die Gefahren des aufkommenden Regimes und weigert sich, zu schweigen oder sich anzupassen. Seine Haltung wird besonders deutlich in seinen Auseinandersetzungen mit Nachbarn, die er als "eingeimpft" (dumm) bezeichnet, und in seiner Weigerung, nationalsozialistische Symbole zu tragen.
Highlight: Trsnjeks politischer Widerstand zeigt sich nicht nur in Worten, sondern auch in Taten, wie der Weigerung, Nazi-Propaganda in seiner Trafik zu verkaufen.
Obwohl nicht explizit erwähnt wird, ob Otto Trsnjek Jude ist, lässt seine starke Opposition gegen die Nazis und seine spätere Verhaftung diese Möglichkeit offen. Seine Religion wird nicht direkt thematisiert, aber seine ethischen und moralischen Überzeugungen stehen im Vordergrund.
Trsnjeks Herkunft wird durch seinen Dialekt angedeutet, der ihn als Wiener kennzeichnet. Seine Verwurzelung in der Stadt und seine langjährige Führung der Trafik machen ihn zu einem festen Bestandteil der lokalen Gemeinschaft.