Die drei Phasen der Romantik
Die Romantik Epoche lässt sich in drei distinkte Phasen unterteilen, die jeweils eigene Schwerpunkte und Charakteristika aufweisen:
Frühromantik (1795-1804)
Die Frühromantik hatte ihren Ursprung in Jena und wurde maßgeblich von jungen Intellektuellen geprägt, die ein neues Kunstprogramm erschaffen wollten.
Highlight: Zu den wichtigen Vertretern der Frühromantik zählten die Brüder Schlegel, Novalis, Schelling und Humboldt.
Merkmale der Frühromantik waren:
- Ein starker philosophischer und theoretischer Fokus
- Die Entwicklung neuer ästhetischer Konzepte
- Eine intensive Auseinandersetzung mit der Rolle des Künstlers in der Gesellschaft
Hochromantik (1805-1814)
Die Hochromantik, auch als "Heidelberger Romantik" bekannt, gilt als die Blütezeit der romantischen Bewegung.
Example: Eine bedeutende Sammlung dieser Zeit war "Des Knaben Wunderhorn", eine Anthologie deutscher Volkslieder, herausgegeben von Achim von Arnim und Clemens Brentano.
Charakteristisch für die Hochromantik waren:
- Die Literatur als Zufluchtsort in eine idealisierte Vergangenheit
- Ein verstärktes Interesse an Märchen und Sagen zur Stärkung des nationalen Selbstbewusstseins
- Die Sammlung und Bearbeitung von Volksdichtung
Wichtige Vertreter der Hochromantik waren Brentano, die Gebrüder Grimm, Eichendorff und von Arnim.
Spätromantik (1815-1835)
Die Spätromantik, mit Zentren in Berlin und Stuttgart, zeichnete sich durch eine Hinwendung zu dunkleren Themen aus.
Vocabulary: Psyche - In der Romantik bezieht sich dieser Begriff auf die Gesamtheit der menschlichen Seele und des Geistes, einschließlich unbewusster Aspekte.
Merkmale der Spätromantik umfassten:
- Eine verstärkte Auseinandersetzung mit den Schattenseiten der menschlichen Psyche
- Eine Hinwendung zur Religion als Antwort auf existenzielle Fragen
- Eine Sehnsucht nach der alten aristokratischen Ordnung
- Eine kritische Abrechnung mit den Idealen der Aufklärung
Bedeutende Vertreter der Spätromantik waren Ludwig Tieck, E.T.A. Hoffmann und Heinrich von Kleist.