Historischer Hintergrund der Romantik
Der Romantik Historischer Hintergrund war geprägt von tiefgreifenden politischen und gesellschaftlichen Umwälzungen. Das Ende des Heiligen Römischen Reiches 1806 und die preußischen Reformen von 1807 bis 1815 markierten den Übergang von einer feudalen zu einer bürgerlichen Gesellschaft. Napoleons Hegemoniestreben bis 1815 und der Wiener Kongress, der zur Gründung des Deutschen Bundes führte, hinterließen ein Gefühl der Enttäuschung und eine Sehnsucht nach Ordnung, Harmonie und deutscher Einheit.
Highlight: Das Wartburgfest 1817 war ein wichtiges Ereignis, das die romantischen Ideale der nationalen Einheit und Freiheit zum Ausdruck brachte.
Die beginnende Industrialisierung führte zu einer Beschleunigung des Lebens, symbolisiert durch die Eisenbahn. Dies weckte den Wunsch nach Entschleunigung. Der wachsende Kapitalismus reduzierte den Menschen auf einen Produktionsfaktor, was zu einem Gefühl der Machtlosigkeit führte. Das vorherrschende Nützlichkeitsdenken und rationale Denken der Aufklärung wurde kritisch gesehen, und der "Philister" Spießbu¨rger wurde zum Feindbild der Romantiker.
Definition: Philister: Ein Begriff, den die Romantiker für engstirnige, nur auf materiellen Nutzen bedachte Bürger verwendeten.
Diese Entwicklungen führten zu einer Identitätskrise, die die romantische Bewegung maßgeblich beeinflusste und ihre Sehnsucht nach einer idealisierten Vergangenheit und einer harmonischen Zukunft nährte.