Carl Friedrich von Weizsäcker über wissenschaftliche Verantwortung
Der Text beginnt mit einer Einführung in ein Interview zwischen Carl Friedrich von Weizsäcker und Erwin Koller. Weizsäcker berichtet über seine Zusammenarbeit mit Otto Hahn bei der Entdeckung der Kernspaltung während des Zweiten Weltkriegs. Er schildert den Zwiespalt zwischen den Vorteilen für die Forschung und den verheerenden Folgen der Atombombe.
Highlight: Weizsäcker betont den Konflikt zwischen wissenschaftlichem Fortschritt und dessen potenziell gefährlichen Konsequenzen.
Weizsäcker stellt seine Überlegungen zur Rolle des Naturwissenschaftlers dar. Er argumentiert, dass Forscher wissen müssen, wie man mit der aus ihrer Arbeit resultierenden Macht umgeht. Zudem sollten sie ein politisches und moralisches Bewusstsein entwickeln.
Quote: "Dann aber nicht zu wissen, wie man mit Macht umgehen muss, ist tödlich."
Der Physiker und Philosoph differenziert zwischen der Verantwortung für die Erfindung selbst und der Verantwortung für deren Folgen. Er nimmt Bezug auf Otto Hahn als Beispiel für einen reifen und moralischen Wissenschaftler.
Example: Weizsäcker erwähnt, dass Hahn die Toten von Hiroshima auf seinem Gewissen habe, was seine moralische Reife zeige.
Zum Schluss diskutiert Weizsäcker Dürenmatts Komödie "Die Physiker" und lehnt die Idee ab, wissenschaftliche Erkenntnisse zu verheimlichen. Stattdessen fordert er die Übernahme politischer Verantwortung durch Wissenschaftler.
Vocabulary: Politische Verantwortung bezieht sich hier auf die Pflicht der Wissenschaftler, die gesellschaftlichen und ethischen Implikationen ihrer Forschung zu berücksichtigen und aktiv an der Gestaltung der öffentlichen Meinung mitzuwirken.