Erzähltechniken verstehen und analysieren
Jede Geschichte wird auf eine bestimmte Art erzählt - und das beeinflusst massiv, wie du als Leser das Geschehen wahrnimmst. Die Erzählform zeigt dir, wer spricht: Ein "Ich-Erzähler" ist Teil der Geschichte, während ein "Er/Sie-Erzähler" von außen berichtet.
Die Erzählperspektive entscheidet, wie viel du erfährst. Bei der Innenperspektive kennst du die Gedanken der Figuren, bei der Außenperspektive siehst du nur deren Handlungen. Der Erzählerstandort bestimmt die Nähe: Steht er innerhalb des Geschehens oder beobachtet er von außen als allwissender Erzähler?
Besonders wichtig ist das Erzählverhalten: Ein auktorialer Erzähler kommentiert alles und macht Zeitsprünge, ein personaler Erzähler versteckt sich hinter einer Figur, und ein neutraler Erzähler berichtet scheinbar objektiv. Die Zeitstruktur kann chronologisch verlaufen oder mit Rückblenden und Vorausdeutungen spielen.
Tipp: Achte in Texten darauf, wer erzählt und aus welcher Sicht - das erklärt oft, warum bestimmte Informationen fehlen oder besonders betont werden.