Lesekompetenz als Schlüssel zur gesellschaftlichen Teilhabe
Die Autorin vertieft ihre Argumentation, indem sie den zentralen Stellenwert des Lesens als Kulturtechnik hervorhebt. Sie stellt einen klaren Zusammenhang zwischen Lesekompetenz, Chancen auf dem Arbeitsmarkt und gesellschaftlicher Integration her. Dieser Zusammenhang wird durch eine Steigerung der Folgen des strukturellen Analphabetismus verdeutlicht:
- Unfähigkeit, Gelesenes adäquat zu erfassen
- Entzug von der Gesellschaft
- Verlust persönlicher Freiheit
Example: Ein funktionaler Analphabet könnte Schwierigkeiten haben, Arbeitsanweisungen zu verstehen, was zu Problemen am Arbeitsplatz und letztendlich zu sozialer Isolation führen kann.
Von Kadden kritisiert scharf die Idee, Chancengleichheit durch eine Kommerzialisierung des Schulalltags zu erreichen. Sie verwendet das Stilmittel der Repetition, indem sie den Begriff "Werbung" mehrfach wiederholt (Zeilen 21, 26, 31), um die Sinnlosigkeit dieses Ansatzes zu unterstreichen.
Vocabulary: Repetition ist ein rhetorisches Stilmittel, bei dem Wörter oder Phrasen wiederholt werden, um eine Aussage zu verstärken.
Durch den geschickten Einsatz verschiedener Stilmittel gelingt es der Autorin, ihre Intention zu erreichen: Sie lenkt die Aufmerksamkeit auf das oft tabuisierte Thema des funktionalen Analphabetismus und regt zum Nachdenken über mögliche Lösungsansätze an.
Quote: "Jetzt lernen die einen das Lesen, während das den anderen nie richtig geglückt ist" - Diese Antithese verdeutlicht die Kluft in der Gesellschaft bezüglich der Lesekompetenz.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Elisabeth von Kadden mit ihrer Glosse "Schule des Lesens" einen wichtigen Beitrag zur Diskussion über funktionalen Analphabetismus in Deutschland leistet. Sie fordert nicht nur mehr Aufmerksamkeit für dieses Problem, sondern impliziert auch die Notwendigkeit konkreter Maßnahmen zur Förderung der Lesekompetenz in allen Bevölkerungsgruppen.