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,,Städter‘‘ [Alfred Wolfenstein]

11.3.2021

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Alfred Wolfenstein - Städter | Gedichtsinterpretation
Das im Jahre 1914 verfasste Gedicht ,,Städter" von Alfred Wolfenstein, handelt von den
Alfred Wolfenstein - Städter | Gedichtsinterpretation
Das im Jahre 1914 verfasste Gedicht ,,Städter" von Alfred Wolfenstein, handelt von den

Alfred Wolfenstein - Städter | Gedichtsinterpretation Das im Jahre 1914 verfasste Gedicht ,,Städter" von Alfred Wolfenstein, handelt von den Problemen der Industrialisierung. Sowohl die Städte als auch die meisten Menschen waren den neuen Entwicklungen noch nicht gewachsen, weshalb es zur Anonymität der Großstädte und der Einsamkeit und Enge der Menschen kam. Im Folgenden wird zunächst der Inhalt des Gedichtes kurz wiedergegeben und anschließend wird es analysiert und interpretiert. In der ersten Strophe wird die Enge der Stadt mit beispielsweise ,,Fenster beieinander" (V.2) oder auch ,,Häuser sich so dicht an" (V.3) beschrieben. Die Menschen in der Stadt werden in der zweiten Strophe aufgegriffen und als eng beieinander geschildert. Die nicht vorhandene Privatsphäre der Menschen wird in der dritten Strophe mit den Wänden dargestellt, die ,,dünn wie Haut" (V.9) sind. Die letzte Strophe ist mit der dritten verbunden und befasst sich nochmals mit den Wohnverhältnissen und vor allem auch die Einsamkeit der Menschen. Als Gedichtsform wählte Alfred Wolfenstein das Sonett, welches typisch für die Zeit des Expressionismus ist. Es besteht aus zwei Quartetten zu je vier Versen und zwei Terzetten zu je drei Versen. ,,Städter" besteht also aus 14 Versen. In beiden Quartetten liegt ein umarmender Reim vor (abba, cddc). Die Aussage des Gedichtes wird dadurch unterstrichen, denn das Schema spiegelt die Enge wieder. Die beiden...

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Terzette sind über die Reimstruktur verbunden (abccab) und bestehen aus einem umarmenden und einem verschränkten Reim. Dies stellt die Einsamkeit formal dar. Das Metrum ist ein Trochäus, der in vielen Versen fünfhebig ist. Das gesamte Gedicht ist in einem fast durchgängig eingehaltenen Hakenstil geschrieben, was bedeutet das es aus vielen Enjambements besteht. Dies bewirkt ein schnelleres Lesen, was die Hektik in der Großstadt verstärkt. (Zeilensprünge) Eine Ausnahme ist in Vers 11 zu finden, hier gibt es einen vollständigen Satz. Eine Zäsur trennt die Quartette von den Terzetten nicht nur formal, sondern auch inhaltlich. Zuerst wird die äußere Welt und dann die innere Welt dargestellt. Die Enge wird gleich im ersten Vers durch einen Vergleich ausgedrückt, da die Häuser, die beieinanderstehen als ,,[d]icht wie Löcher eines Siebes" beschrieben werden. Daraufhin werden die Häuser und somit auch die Stadt vermenschlicht. Die Personifikation in Vers 2 veranschaulicht, dass die ,,Häuser sich so dicht" anfassen. Das ist aber nicht positiv aufzunehmen, denn die Straßen sehen wie ,,[g]rau geschwollen wie Gewürgte" aus. (V.4) Wolfenstein verwendet sehr viele Adjektive, wie ,,nah" (V.1), ,,beieinander" (V.2), ,,drängend" (V.2) und ,,dicht" (V.3). Diese veranschaulichen auch die enge Atmosphäre. Anhand der stilistischen Mittel kriegt der Leser ein negatives Bild der Stadt. Im zweiten Quartett findet man die Wörter ,,Ineinander" (V.5,8). Die Repetition stellt auch wieder die Enge dar. Hier findet aber ein örtlicher Wechsel statt. Die Menschen befinden sich ,,[i]neinander dicht hineingehakt, was darstellt, dass die Menschen hier verdinglicht werden. Auch durch ,,Fassaden Leute" in Vers 6 und 7 kann man herausstellten, dass die Menschen im Gedicht als Dinge dargestellt werden. Die Adjektive ,,ineinander" (V.5), ,,dicht" (V.5) und ,,hineingehakt" (V. 5) Stellen hier auch wieder die Enge dar, aber auch das Leblose wird im zweiten Quartett deutlich. Es erfolgt keine wirklich thematische Zäsur zwischen den Quartetten und Terzetten, jedoch unterscheidet man hier, ob das was erzählt wird, in der Öffentlichkeit geschieht oder im privaten Raum. In den zwei Quartetten wird das Großstadtleben in der äußeren Welt" beschrieben, in den Terzetten jedoch wird das Leben in der ,,inneren Welt", der Privatsphäre erzählt. Das erste Terzett beginnt mit einem Vergleich. ,,Unsre Wände sind so dünn wie Haut" (V.9), dieses stellt zum einen die schlechten Wohnverhältnisse dar, aber auch den Verlust beziehungsweise die Zerstörung der Privatsphäre, denn alle bekommen mit, was gesagt oder getan wird. In dieser Strophe ist auch eine Hyperbel vorzufinden. ,,Unser Flüstern, Denken....wird Gegröle" (V.11) verstärkt nochmals den Vergleich. Das zweite Terzett beginnt mit dem Vergleich ,,[u]nd wie still in dick verschlossner Höhle" (V.12), was nicht nur die Einsamkeit sondern auch die Isolation der Menschen verdeutlicht. Die Menschen finden nicht zueinander, stehen allein dar und fühlen sich auch so wird in Vers 13 nochmals wiedergegeben, da sie ,,[g]anz unangerührt und ungeschaut" sind. Im letzen Vers ist das letze Wort,,alleine" sehr auffällig, da dies sehr widersprüchlich ist. Es ist zwar sehr eng und alle sind beieinander und dennoch ist jeder für sich alleine. Das bedeutet durch die Enge kommt es zum Verlust der eigenen Privatsphäre und wenn es um Gefühle und Emotionen geht, ist man alleine. Im Allgemeinen lässt sich herausstellen, dass die stilistischen Mittel die Enge und die Einsamkeit der Großstadt gut darstellen. Auffällig ist aber, wie Menschen und Stadt beschrieben werden. Die Häuser, Wände und Straßen werden vermenschlicht, während die Menschen verdinglicht werden. Meiner Ansicht nach ist es dem Autor sehr gut gelungen, die Gefühle der Menschen in einer Großstadt zu beschreiben. Vorallem durch die sprachlichen Mittel kann man sich das Gefühl der Einsamkeit als Leser gut vorstellen. Zudem ist das Gedicht auch heute noch aktuell, denn läuft man in der Stadt mit sehr vielen Menschen um sich herum, dann ist es zwar eng und voll, aber dennoch ist man allein.