Oskar Meyers Weg in die Verzweiflung
Der Roman "Unter der Drachenwand" von Arno Geiger zeichnet den Unter der Drachenwand Historischer Kontext des Zweiten Weltkriegs und die damit verbundene Verfolgung der jüdischen Bevölkerung anhand des Schicksals von Oskar Meyer nach. Die Entwicklung Oskars lässt sich in drei Phasen unterteilen, die seine zunehmende Verzweiflung widerspiegeln.
In der ersten Phase erlebt Oskar in Wien die tägliche Diskriminierung der jüdischen Bevölkerung.
Beispiel: Er ist Bewegungsverboten ausgesetzt und wird auf der Straße angespuckt (vgl. S. 116).
Trotz dieser widrigen Umstände bewahrt Oskar sich noch einen Funken Hoffnung auf eine Verbesserung der Situation (S. 448). Diese Phase ist auch von Selbstvorwürfen geprägt, die Oskar quälen.
Die zweite Phase beginnt mit Oskars Umzug nach Budapest. Anfänglich scheint das Leben dort besser zu sein.
Highlight: Es gibt keine Verbote, und Oskars Kinder Wally und Georg blühen regelrecht auf.
Doch auch in Budapest verschlechtert sich die Lage für die jüdische Bevölkerung zusehends. Die Diskriminierung nimmt zu, und mit ihr wachsen Oskars Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung. Seine Selbstvorwürfe verstärken sich in dieser Phase noch weiter.
In der dritten und letzten Phase wird Oskar die Ausweglosigkeit seiner Situation vollends bewusst.
Charakterisierung: Der Verlust seiner Familie lässt ihn jede Hoffnung verlieren.
Oskar Meyer Unter der Drachenwand Charakterisierung: Er verliert jegliche Lebensfreude und gibt sich schließlich seinem Schicksal hin, ohne weiter zu kämpfen. Diese Entwicklung verdeutlicht die zermürbende Wirkung der anhaltenden Verfolgung und Diskriminierung auf die Psyche der Betroffenen.
Leitmotive Unter der Drachenwand: Die zunehmende Verzweiflung und der Verlust der Hoffnung ziehen sich als zentrale Motive durch Oskars Geschichte.
Der Roman zeigt eindrücklich, wie die systematische Entrechtung und Verfolgung der jüdischen Bevölkerung während des Nationalsozialismus selbst starke Persönlichkeiten wie Oskar Meyer in die völlige Resignation treiben konnte.