Der Roman "Unter der Drachenwand" von Arno Geiger ist ein bewegendes Zeitzeugnis des Zweiten Weltkriegs, das die Geschichte des verwundeten Soldaten Veit Kolbe erzählt.
Veit Kolbe ist ein 24-jähriger Wehrmachtssoldat, der nach einer schweren Verwundung an der Ostfront zur Genesung ins österreichische Mondsee geschickt wird. Der Roman spielt im Jahr 1944 und schildert eindringlich die komplexe Persönlichkeit des Protagonisten. Veit Kolbe ist ein vielschichtiger Charakter, dessen Haltung zum Krieg sich im Laufe der Geschichte wandelt. Seine Erlebnisse am Mondsee, wo er sich in die junge Margot verliebt und Freundschaft mit der Witwe Dora schließt, prägen seine Entwicklung maßgeblich.
Die Erzählung ist in mehrere Kapitel gegliedert, die verschiedene Perspektiven und Zeitebenen miteinander verweben. Besonders bedeutsam sind die wichtigen Textstellen, die Veits inneren Konflikt zwischen Pflichterfüllung und wachsender Kriegsmüdigkeit aufzeigen. Arno Geiger gelingt es meisterhaft, die bedrückende Atmosphäre der Kriegsjahre einzufangen und gleichzeitig eine Geschichte über Menschlichkeit, Liebe und Hoffnung zu erzählen. Der Roman wurde zu einem der besten Bücher des Autors und erhielt große Anerkennung von Kritikern und Lesern. Die detaillierte Charakterentwicklung, die historische Genauigkeit und die emotionale Tiefe machen "Unter der Drachenwand" zu einem bedeutenden Werk der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur.