Unterwegs mit Gefühl und Ahnung: Romantische Gedichte zwischen Sehnsucht und Rückkehr
Die Romantik Epoche von der Wende des 18. zum 19. Jahrhundert bis etwa zur Mitte des 19. Jahrhunderts zeichnet sich besonders durch das Motiv des Unterwegsseins aus. Das Wandern wird zum zentralen Leitmotiv dieser Zeit und findet vielfältigen Ausdruck in der Literatur, insbesondere in der Lyrik.
Highlight: Das Wandermotiv in der Romantik symbolisiert nicht nur die physische Bewegung, sondern auch eine innere Reise und Suche nach Selbstverwirklichung.
Die Romantik Merkmale zeigen sich in der Darstellung des Wanderns als Möglichkeit zur Naturbegegnung, aber auch als Topos für Ungebundenheit und Selbstverwirklichung. Es geht um die Suche nach Freiheit und einer neuen Heimat, getrieben von der Sehnsucht nach einer besseren Welt.
Definition: Die Romantik ist eine literarische Epoche zwischen 1798 und 1835, die sich als Ergänzung und Gegenbewegung zur Aufklärung versteht.
In den Romantik Gedichten spiegeln sich verschiedene Gefühlszustände wider: Einsamkeit, dämonische Bedrohung, Todesahnung, aber auch religiöse Verklärung der Schöpfung. Das Unterwegssein wird zur Metapher für den Lebensweg und die Suche nach dem eigenen Ich.
Vocabulary: Jambus - Ein zweisilbiges Versmaß, bei dem die erste Silbe unbetont und die zweite betont ist.
Ein Beispiel für ein typisches Romantik Gedicht ist "Wanderung" von Justinus Kerner aus dem Jahr 1834. Es zeigt charakteristische Elemente wie:
- Aufbruch in die Ferne als zentrales Thema
- Verwendung von Naturmetaphern
- Ausdruck von Sehnsucht und innerer Zerrissenheit
- Klassischer Aufbau mit 4 Strophen à 4 Versen
- Verwendung des Jambus als Versmaß
Example: "Wohlauf und frisch gewandert / Ins unbekannte Land! / Zerrissen, ach! zerrissen / Ist manches teure Band." - Erste Strophe aus Kerners "Wanderung"
Die Romantik Gedichte Merkmale umfassen eine Vielfalt an Motiven wie Sehnsucht, Liebe, Schmerz, Natur und Wanderschaft. Sie sind jedoch nicht als naive Erlebnislyrik zu verstehen, sondern als komplexe Auseinandersetzung mit dem Spannungsfeld zwischen Fern- und Heimweh.
Quote: "Noch schläft die weite Erde, / Kein Vogel weckt den Hain, / Doch bin ich nicht verlassen, / Doch bin ich nicht allein" - Dritte Strophe aus Kerners "Wanderung", die die Naturverbundenheit des lyrischen Ichs zeigt.
Die Gedichtanalyse Romantik offenbart, dass die dargestellte Naturverbundenheit oft nicht einer konkreten Landschaftsvorstellung entspricht, sondern Ausdruck einer Sehnsucht nach einer idealisierten Welt ist. Die unberührte Natur erhält dadurch etwas Märchenhaftes.
Für Gedichtanalyse Romantik Klausur 12 ist es wichtig zu verstehen, dass die Vielfalt der romantischen Motive sich auch in der Vielfalt des lyrischen Sprechens und der Gedichtformen (z.B. Sonett, Ballade, Lied) widerspiegelt.